Ãœber Parallelen zwischen 1. und 3. Liga
von René MartensObwohl Jürgen Röber bei Borussia Dortmund heute Platz gemacht hat für den dritten BVB-Trainer der Saison, wage ich einmal die Prophezeiung, dass es der Klub nicht mehr schafft, der KSV Holstein Kiel der Bundesliga zu werden. Beim nördlichsten Regionallligaklub sitzt in dieser Saison nämlich mittlerweile schon der vierte Trainer auf der Bank (nach Frank Neubarth, Interimscoach Klaus Thomforde und Stefan Böger jetzt Peter Vollmann). Die beiden Ex-Deutschen Meister (ist bei Holstein schon 95 Jahre her) ähneln sich derzeit nicht nur, was den Trainerverschleiß betrifft. Wie für die Dortrmunder kam es auch für die Kieler unerwartet, dass sie in den Abstiegskampf verwickelt wurden. Holstein ging mit dem höchsten Etat aller RL-Nord-Klubs in die Saison, und anfangs konnte man sich auch noch über die Teilrenovierung des bis dato atmosphärearmen Stadions freuen. Statt Kiel kämpfen nun elf andere Klubs um den Aufstieg, und hier kann man wieder einen Schlenker zur 1. Liga machen: Der Kampf um die Aufstiegsplätze in der RL Nord ist mindestens so aufgerend wie in der Top-Liga der gegen den Abstieg: Zwischen den Plätzen 3 (berechtigt zum Aufstieg, weil davor die Zweite des HSV steht) und 13 liegen nur drei Punkte Unterschied. Gedämpft wird die Spannung – und das sage ich trotz meiner Zuneigung zum FC St. Pauli, der noch um den Aufstieg mitwurschtelt – allein dadurch, dass die Liga, nicht nur ausgeglichen, sondern ausgeglichen schwach ist.