Bigott
von Günter ClobesWelch ein Aufschrei! Gestern noch alles richtig gemacht, das Volk verzückt, heute schon wieder als Abzocker ohne Herz für die Fans gebrandmarkt. Gegen die Dänen in Duisburg nur mit Ersatzspielern antreten, aber Preise wie für die Stars verlangen! Das empört den Fan und natürlich auch die Populisten unter den Fußballjournalisten (immer an der Spitze der Bewegung: die gute alte Tante WAZ und Hans-Josef Justen).Nur, wenn nicht jetzt und hier, wann soll das Nachwuchstest- und Personalentwicklungsmodell der neuen Nationalmannschaft denn sonst verfolgt werden? Wenn es den Verjüngungsprozess (unter lautem öffentlichen Beifall übrigens) in den letzten beiden Jahren nicht gegeben hätte, wären die Konzepte von Völler, Vogts & Co auch heute noch aktuell: Treue zu überalterten und limitierten Stammspielern, die nicht zu Unrecht auch schon mal als „Rumpelfußballer“ verspottet wurden. Also, was denn nun? Nachhaltige fußballerische Qualitätssicherung oder Starshows für Fans? Wer keine Antwort darauf hat, kann ja mal bei Otto Rehhagel nachfragen …
newtown schrieb am 29. März 2007:
Die Fußballerische Qualitätssicherung und die Nachwuchs-Personalentwicklung haben auch meiner Meinung nach Vorrang. Allerdings finde ich es zumindest etwas seltsam, dass die Gästemannschaft über die Abwesenheit der DFB-Stars aus der Zeitung erfährt. Wer selber, ich welcher Sportart auch immer, Test- und Vorbereitungsspiele absolviert hat, weiß bestimmt, dass es dort durchaus ernst zur Sache geht.
Ähnliches gilt meiner Meinung nach für den Fan der Nationalmannschaft, dem man nicht das Recht absprechen sollte, sich darüber aufzuregen, dass eben die WM-Stars nicht zu sehen sind. Obwohl ich es persönlich anders sehe, kann ich schon verstehen, dass jemand eventuell etwas böse darüber ist, anstatt Frings, Klose und Schweini dann „nur“ Madlung, Hilbert und Rolfes zu sehen.