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Dass Bayern München nächstes Jahr vermutlich nicht in der Champions League, sondern im Uefa-Pokal spielen wird, ruft zwei Reaktionen hervor: zum einen Hohn darüber, dass dem „FC Festgeld“ nun Reisen nach Malta, Georgien und ins wilde Kurdistan bevorstünden; zum zweiten die Sorge, es sei nicht gut für den deutschen Fußball, wenn seine „Lokomotive“ auf dem Wartegleis stehe. Ja, wenn’s um Bayern geht, geht’s gleich um die ganze Nation. Doch was ist dran an dieser, nennen wir sie Lothar-Matthäus-Hypothese? Nicht viel bis gar nichts. Dass die Bayern mal in die zweite Reihe zurücktreten, könnte frischer Sauerstoff für den deutschen Fußball sein.

Wonach bemisst sich eigentlich, was gut und was schlecht ist für die Fußballnation? Nehmen wir mal das Seelenleben der Fans als Kriterium. Die Fans bewegt vor allem die Nationalelf. Stark ist die Nationalelf meist dann, wenn deutsche Spieler im Ausland beliebt sind und sich dort fortbilden können, so wie ein Großteil des letzten Weltmeisterjahrgangs 1990 – und wie in Ansätzen die aktuelle Generation um Lehmann, Ballack, Frings, Metzelder, Klose, Hildebrand. Vom Erfolg deutscher Vereinsmannschaften hingegen profitiert die Nationalmannschaft nicht zwingend, es scheint keine direkte Kausalität zu bestehen. Zur Erinnerung, die große Münchner Hitzfeld-Ära fiel auch in die Ribbeck-Zeit.

An zweiter Stelle steht eine spannende, ausgeglichene und wirtschaftlich gesunde Bundesliga. Daher kann es nur gut sein, wenn die reichen Bayern mal auf die achtstelligen Einnahmen aus der Champions League verzichten und damit von ihrer Monopolstellung in der Liga einbüßen müssten. Auch wenn die Empirie nicht dafür spricht, schließlich sind die Indikatoren (Zuschauerzahlen, Fernsehgeld) für die Attraktivität der Bundesliga in den letzten zehn Jahren, in denen Bayern München sieben mal Meister wurde, gestiegen – die Ergebnisoffenheit einer Liga ist (auch ökonomisch) ein sehr hoher Wert.

Der Fußballpublizist Klaus Theweleit hat in der Neuen Zürcher Zeitung vor einem Jahr wütend seine Sicht über die Bayern-Strategie dargelegt, diesen Wert zu zerstören: „Der FC Bayern ist das größte Hindernis für eine Entwicklung des deutschen Fußballs auf ein höheres spielerisches Niveau: indem Uli Hoeneß gezielt jede Konkurrenz kaputt kauft und die eingekaufte Spielintelligenz unter Durchschnittstrainern wie Felix Magath auf der Bank verhungern lässt.“ Der Fußballweise Christian Eichler (FAZ) kommt zum gleichen Urteil: „Die Macht der Bayern ist schlecht für den deutschen Fußball. Ihr ökonomischer Erfolg hält ihnen Rivalen vom Hals und beschert ihnen auf dem Silbertablett das Beste vom deutschen Spielermarkt.“ Nun könnte es den Bayern, allen Gerüchten um einen Klose-Transfer zum Trotz, zumindest eine Zeitlang schwerer fallen, Stuttgart, Schalke und Bremen an der Fortentwicklung ihrer Teams und ihrer Spielideen zu hemmen.

Zudem neigen die Bayern zu dominantem Verhalten. Wenn sie auswärts erfolgreich sind, pochen sie zuhause auf Privilegien – mal geht es um Schiedsrichter- und Sportgerichtsurteile, mal um die Verteilung von Geld. Diese anmaßende, unsolidarische Haltung hat der FCB zu seiner erfolgreichsten Champions-League-Zeit um die Jahrtausendwende an den Tag gelegt und sogar unverhohlen geäußert. Uli Hoeneß hat nicht, wie es so oft heißt, viel für den deutschen Fußball getan, sondern in erster Linie für den FC Bayern. Es gibt ein arabisches Sprichwort: Ich gegen meinen Bruder. Ich und mein Bruder gegen unseren Cousin. Ich, mein Bruder und unser Cousin gegen unsere Nachbarn. Wir alle gegen den Fremden.

Erst an dritter und letzter Stelle der Rangliste der Dinge, die deutsche Fußballfreunde bewegt, ist die Konkurrenzfähigkeit deutscher Klubs im Europapokal zu veranschlagen. Klar, es wäre schön, wenn Werder Bremen diese Saison den Uefa-Pokal gewinnen würde (gewonnen hätte); aber eine Sinfonie von Spiel wie das 3:2 Manchester Uniteds gegen den AC Mailand, wollen wir uns doch nicht vom Mitwirken der Fußballarbeiter aus München vernichten lassen.

#15 meiner Kolumne auf rund-magazin.de

36 Kommentare

  1. vabene schrieb am 27. April 2007:

    Wie immer hat die Medallie eben 2 Seiten. Auch mir, als Bayern Fan, gefällt die Einkaufspolitik nicht: hauptsächlich bei den deutschen Vereinen zu wildern anstatt mit ausgiebigem Scouting oder Ausbildung mal ein Talent aus dem Hut zu zaubern und beim FC Bayern auch zur Entfaltung kommen zu lassen. Genausowenig wie die Heulerei auf internationaler Ebene auf Gleichberechtigung um auf nationaler Ebene eine Philosophie des Gegenteils zu praktizieren.
    Trotzdem hat der FCB in den letzten Jahren immer die Vereins-Fahne international Hochgehalten und erst dieses Jahr konnten andere Vereine wieder dazu beitragen dass Deutschland überhaupt mit so vielen Vereinen im internationalen Wettbewerb vertreten sein darf.
    Ob die Aussage „Die Macht der Bayern ist schlecht für den deutschen Fußball“ faktisch richtig ist wage ich allerdings zu bezweifeln. Außwerdem wird sich daran nur etwas ändern wenn andere Vereine in Sachen Transfer-Standfestigkeit zulegen, bzw. durch eigene Erfolge etwas zu ändern.
    Allerdings warte ich dann nur wieder auf die eigentlich erst vor kurzem getroffene Aussage, dass das „Penthouse der Liga schlecht für die Entwicklung desFußballs ist“

    Quelle:http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,478278,00.html

  2. Ylem schrieb am 27. April 2007:

    Von mir aus sollen die Bayern kaufen bis sie platt sind; allerdings ist die Vorgehensweise sehr bedenklich. Das heimliche Meeting mit Klose nennt sich in England „tapping up“ und steht dort unter Strafe. Im Fall Ashley Cole (damals Arsenal) verhängte die F.A. folgende Strafen: Chelsea – 300.000 Pfd ; Mourinho – 200.000 Pfd. ; Cole – 100.000 Pfd. Wenn ein Klub an einen Spieler interessiert ist, sollte er zumindest das Einverständnis dessen Arbeitgebers einholen bevor er Vertragsverhandlungen führt.

  3. Jogi schrieb am 28. April 2007:

    Ich bin nun wahrlich kein Bayern Fan, aber ich muss neidlos anerkennen das die Bayern der einzigste Verein in Deutschland war, der auch seine Finanzen ordentlich im Griff hat und dabei auch noch sportlich erfolgreich war. Wieviel Geld wurde denn z.B. in Dortmund verbrannt nach der Ära Hitzfeld, die waren ganz oben und fielen in ein ganz tiefes Loch. Sowas in der Art würde den Bayern so schnell nicht passieren und das muss man einfach neidlos anerkennen. Die kriegen das Geld für ihre Einkäufe auch nicht geschenkt, sondern regelmässige Teilnahme an europäischen Wettbewerben d.h Champions League ist Voraussetzung.

    Und mal ehrlich die Bayern wurden desöfteren deutscher Meister, nicht durch ihre Klasse, sondern weil die anderen entweder einfach zu dämlich waren oder vor lauter Ehrfurcht einfach die Hosen voll hatten.
    Man lausche in diesem Jahr mal den Äusserungen aus Stuttgart, ein paar Spieltage vor Schluss will man über die Meisterschaft nicht reden. Ist es denn so schwer wenn man oben mitspielt einfach mal die Meisterschaft als Ziel auszugeben ?. Ne, lieber tiefstapeln um dann zuzuschauen wie anderen die Schale in der Hand halten…..

  4. Oliver Fritsch schrieb am 28. April 2007:

    Man kann die Erfolge und Titel der Bayern neidlos anerkennen – und sie dennoch für ihre Machenschaften kritisieren.

  5. Rambo P. schrieb am 29. April 2007:

    „Machenschaften“ ? Schade, dass bei Ihnen immer unsachlich und polemisch wird, sobald es um die Bayern geht. Das hat Boulevard-Niveau, nur mit mehr Relativsätzen. Man kann sicher über die Einkaufspolitik der Bayern diskutieren. Sie war fantasie- und risikolos, zudem hat man sich diese Saison lange in die eigene Tasche gelogen. Theweleits These ist aber natürlich absoluter Schwachsinn. Hindert Chelsea die Entwicklung des englischen Fußballs? Macht Juventus die italienische Liga (sportlich) kaputt, Barcelona und Madrid die spanische? Den Bayern kann man die langjährigen Versäumnisse der Konkurrenz nicht in die Schuhe schieben. Das Gegenteil ist richtig: der Erfolg von Bremen und Hamburg ist mit den Millionen aus München bezahlt worden, der Torsten Frings-Transfer nach München hat Dortmund vor der Insolvenz gerettet. Und und und… Bayern pumpt wie kein anderer Verein Geld in die Liga, allein im vergangenen Jahr waren es 22,5 Millionen. Das dabei die Großen mitunter die Kleinen fressen? Geschenkt. Stuttgart kauft Mainz (Da Silva, Zidan) kaputt, Schalke Stuttgart, etc etc. Wenn sie das vermeiden wollen, müssen sie dem Ratschlag des von ihnen so geschätzten Blog-Kollege Kalwas folgen, und eine geschlossene Liga wie die MLS einführen, ohne Auf- und Abstieg, mit garantierter Teilnahme für wirtschaftlich starke Städte wie Düsseldorf und Köln.

    Noch ein Wort zu Uli Hoeneß: Der Boom der Liga in den Neunzigern geht zu großen Maße auf seine Weitsicht zurück, er hat damals die Fernsehgelder ausgehandelt. Und Bayerns finanzielle Potenz ist in erster Linie eine Konsequenz des sportlichen Erfolges. Im Vergleich zu Vereinen wie Juventus, Chelsea oder Madrid sind die Bayern höchst solidarisch. Sie könnten zum Bespiel auf die eigene Vermarktung der Fernsehrechte drängen und mit einem Schlag das vierfache verdienen.

  6. Oliver Fritsch schrieb am 29. April 2007:

    Was müssten wir wohl von dem Friedensengel Hoeneß hören, wenn der Fall Klose umgekehrt verlaufen wäre?

  7. scorer schrieb am 29. April 2007:

    Natürlich kann man dem Manager eines Erstligaklubs nicht vorwerfen, zunächst an seinen Verein zu denken. Allerdings ist es schon bedenklich, wenn diese originäre Vereinssicht dann als im Interesse aller anderen Mannschaften, der Liga, der Nationalmannschaft, ja sogar des DFB liegend herumposaunt wird. Noch erstaunlicher wird es, wenn es dem oder den Vereinsverantwortlichen dann tatsächlich auch noch gelingt, diese Gleichsetzung des deutschen Fußballs mit dem Wohlergehen eines einzigen Klubs so stark in den Köpfen der Meinungsmacher und/oder der Öffentlichkeit zu verankern, daß der geneigte Fernsehzuschauer bei jedem CL-Achtelfinalspiel vom TV-Kommentator bestätigt bekommt, wie ungeheuer wichtig es für die Fünfjahreswertung wäre, wenn der Mittelfeldspieler jetzt am zweiten von drei gegnerischen Verteidigern vorbeikäme. Vollends kaschperlig wird es aber, wenn diejenigen, die die Fama seinerzeit in die Welt setzten, am Ende selbst daran glauben, daß nicht der DFB die Lizenz an den Verein vergibt, sondern der Verein dem DFB gnädigst erlaubt, unter seiner (des Vereins) Ägide weiter belanglose, zumindest für den Verein nicht bindende Entscheidungen zu treffen.

    All dies durfte der deutsche Fußballinteressierte mit dem FC Bayern München bereits erleben, selbst die letzte, absurd scheinende Konsequenz wurde im Zuge des Skandals um die Sonderverhandlungen der roten Münchner um Fernsehgelder vor einigen Jahren bereits postuliert.

    Und die Wirklichkeit? Was würde geschehen, wenn der FC Bayern morgen, aus welchen Gründen auch immer, den Spielbetrieb einstellte und die Auflösung des Vereins bekanntgäbe? Nichts, überhaupt nichts. Es gäbe auch in Zukunft die Bundesliga, die Nationalmannschaft, den DFB, die erfreulichen Zuschauerzahlen in den Stadien, kurz, den ganzen deutschen Fußball, bis hinunter bis zu den Bambini auf dem Dorfplatz. Abzüglich eines Vereins allerdings, der irrigerweise von sich selbst glaubt, daß er allein den deutschen Fußball bewege.

  8. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Den Fall Torsten Frings anzuführen, Rambo, ist schon sehr mutig. Er ist doch ein gutes Beispiel dafür, wie Bayern München seine Spieler schrumpft. In der Nationalelf und in Bremen ist Frings (mit ihm hätten wir gegen Italien gewonnen – und den Rest auch) das Fundament. Bei Bayern war er nicht gelitten. Anderes Beispiel Ballack: Fortgejagt wurde er. Mensch, die Bayern hätten heute mit ein wenig Geschick Ballack und Frings in ihren Reihen zählen können, die beste Mittelfeldachse, die Deutschland seit langem zu bieten hat. Und Du redest von gutem Management.

    Aber was die Bayern in ihrem Klub machen, ist mir eigentlich egal. Ich weiß auch nicht, ob man nun, nach Platz 4 und dem Erreichen des CL-Viertelfinals, die halbe Mannschaft rausschmeißen muss; vermutlich ist es ohnehin nur wieder mal eine großspurige Ankündigung, dem nicht viel folgen wird. Was mich nervt, ist die Selbsteinschätzung der Bayern, sie seien das Maß aller deutschen Fußballdinge. Und die Ansprüche, die sie aus diesem anmaßendem Irrtum ableiten.

    Eine Gegenfrage an die Verteidiger desjenigen, der ja ach so viel für den deutschen Fußball („FC Deutschland 06“) tut: Welche deutschen Spieler hat denn der FCB in den letzten Jahren zu Profis von internationalem Format reifen lassen? (Schweinsteiger zugestanden, obwohl er ja im Nationaltrikot seltsamerweise auch eine bessere Rolle spielt als in München)

  9. joshtree schrieb am 30. April 2007:

    Au Vorsicht! Ausgerechnet den Frings irgendwie als Vorbild für irgendwas zu verkaufen! Auweia! Ein Abzocker isses! Verträge? Fans? Vereine? Eh egal…

    Und sportlich: Ich kann mich beim besten Willen nicht an so besonders viele gute Spiele vom ihm (und Ballack) beim FC Bayern erinnern. Und vor allem und schon gar nicht international. Ballack wollte weg, ist weg und soll weg bleiben.

    Und, einer fällt mir noch ein: fragt doch mal den Fahrenhorst, was er von Werders Transferpolitik hält!

  10. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Kein Mensch hat Frings als Charaktervorbild gepriesen. Und was Fahrenhorst mit dieser Sache zu tun hat, weiß ich nicht. Komisch ist es aber schon, dass Spieler wie Frings und Ballack in der Nationalelf (Frings auch in seinem neuen Verein) besser sind als bei den Bayern. Und die Chancen, Ballack zu halten, hat Rummenigge mit seinem populistischen Geprotze auf der Jahreshauptversammlung 2005 verspielt. In der Zeit danach wurde er weiter vom Vorstand durch despektierliche Äußerungen in der Öffentlichkeit vergrault. Das hat ihn, wie es scheint, sehr getroffen. Er wurde zudem mit Pfiffen verabschiedet. Das wird man wohl eine Schande nennen müssen.

  11. joshtree schrieb am 30. April 2007:

    Zur Erinnerung:
    http://www.kicker.de/fussball/bundesliga/startseite/artikel/352653

    Fahrenhorst wollte alles, aber nicht nach Hannover.

    Und Ballack wurde nicht wegen Rummenigge mit Pfiffen verabschiedet, sondern, weil er für die Fans (auch mich) einfach nicht das erfüllt hat, was wir von ihm erwartet haben. Zumindest im letzten Jahr, wo er sich beispielsweise absolut leblos und regungslos in Mailand hat wegputzen lassen. Das mag zwar total ungerecht und falsch sein, aber Fans stehen nicht so auf Typen, die bestbezahlter Fußballer des Universums sein wollen, aber im eigenen Verein immer wirken wie Angestellte. Lieber ein paar limitierte Arbeiter wie Jeremies, van Bommel, Brazzo… Helden der Südkurve!

    Und, wenn ihn das so sehr getroffen hat muss ihn halt jemand trösten. Er wird schon drüber wegkommen. Mich hauts bei jedem doofen Spiel dermaßen vom Hocker, dass das Essen nicht mehr schmeckt, nur kann ich mir nicht so einfach nen neuen Verein suchen!

  12. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Wenn man Spieler so behandelt, wie die Bayern Ballack, brauchen sich die Fans über seine Einstellung nicht wundern. Aber geschenkt, die Bayern können interne Sachen handhaben, wie sie wollen. Sie können Weltklassespieler abgeben, wenn ihnen danach ist, sie können auch ihr komplettes Team jetzt verkaufen. Sie dürfen gerne auf einen 38-Jährigen im Tor setzen und ihr Nachwuchstaltent noch ein Jahr auf die Bank setzen. Das kann man gut oder schlecht finden; mich berührt es nicht.

    Aber solange es um Dinge geht, die über ihren Verein hinausgehen, gehören sie unter Beobachtung.

    Den Hinweis auf Fahrenhorst versteh ich noch immer nicht. Macht aber nix.

  13. kurdt schrieb am 30. April 2007:

    …Kahn möchte eben unbedingt noch einmal gegen seinen KSC spielen…man traut ihm diese Sentimentalität an sich nicht zu, noch mehr verwundert es aber, daß bei den Bayern tatsächlich davon ausgegangen wird nächstes Jahr sei man mit Kahn konkurrenzfähig.

  14. vabene schrieb am 30. April 2007:

    Trotz allem Hin- und Her und schönen heftigen Diskussionen die den von uns allem geliebten Fußball doch letzendlich mit so spannend machen würde ich mir noch ein wenig mehr Sachlichkeit bei den verschiedenen Statements wünschen. (Dazu könnte es auch Hilfreich sein meiner Meinung nach meiner Meinung nach provozierende Ein-Satz-Postings wie 4 und 6 von O.Fritsch zu vermeiden und lieber bei wirklich konstruktiven Beiträgen wie 8,10 und 12 zu bleiben).
    Was den Fall Fahrenhorst angeht: ich hoffe, dass ich den Beitrag richtig verstanden habe, so ging es hierbei nicht darum, dass Bremen einen absoluten Top Star bei sich versauern ließ, sondern dass die Transferpolitik im Tausch gegen Mertesacker auch nicht ganz sauber war, da Fahrenhorst soweit ich weiss nicht von Bremen weg wollte.
    Hat mir mal jemand 3 € für das Phrasenschwein, dann würde mein Tipp an fast alle Proficlubs lauten: Ein jeder kehr vor seinem Tor, er hat doch Dreck genug davor!“

  15. vabene schrieb am 30. April 2007:

    Entschuldigung für den misratenen Satzbau und die Unleserlichkeit. Für diejenigen die damit nicht klar kommen hier nochmal der Anfang:

    Trotz allem Hin- und Her und schönen heftigen Diskussionen die den von uns allem geliebten Fußball doch letzendlich mit so spannend machen, würde ich mir noch ein wenig mehr Sachlichkeit bei den verschiedenen Statements wünschen. (Dazu könnte es auch Hilfreich sein, meiner Meinung nach, provozierende Ein-Satz-Postings wie 4 und 6 von O.Fritsch zu vermeiden und lieber bei wirklich konstruktiven Beiträgen wie 8,10 und 12 zu bleiben).

  16. Ylem schrieb am 30. April 2007:

    „(Dazu könnte es auch Hilfreich sein meiner Meinung nach meiner Meinung nach provozierende Ein-Satz-Postings wie 4 und 6 von O.Fritsch zu vermeiden und lieber bei wirklich konstruktiven Beiträgen wie 8,10 und 12 zu bleiben).“

    Kollega Vabene – Wenn wir schon dabei sind: sollen wir die Website vielleicht etwas nach links rücken, oder kann sie so bleiben? Neue Gardinen?

  17. Rambo P. schrieb am 30. April 2007:

    Oliver. Diese liebgewonne These, dass Bayern Spieler schrumpft, hält keiner genaueren Prüfung statt. Es gibt 1000 Gegenbeispiele – Elber, Salihamidzic, Sagnol, Lizarazu, Wohlfarth, Matthäus, Effenberg, Scholl, Jeremies, Ballack, Kahn, Lahm, etc etc – aber nur um bei Frings zu bleiben: er konnte mit Bayern und Magath nicht, nicht umgekehrt. Und wer sich auch nur ein kleines Bisschen in der Nationalmannschaftskabine auskennt, weiß außerdem, dass eine Mittelfeldachse Frings/Ballack im Verein, also auf Dauer, nie funktionieren könnte. Die beiden können nämlich gar nicht miteinander. Konnten sie schon bei Bayern nicht.

    Ballack hat also in der Champions League mies gespielt, weil der Verein und die Fans ihn schlecht behandelt haben? Jetzt wird mir alles klar. Ich dachte immer, es war andersrum. Abgesehen davon, dass er wirklich einen besseren Abschied verdient gehabt hätte und KHR und UH arg über die Stränge geschlagen haben, hat Bayern ihn übrigens gar nicht weggejagt. Man hätte gerne mit ihm verlängert, aber er wollte nicht. Ist ja auch okay.

    Was das bayerische Anspruchsdenken angeht: was ist denn so schlimm daran, die Nummer Eins sein zu wollen? Und war es falsch, gezielt auf deutsche Spieler zu setzen? Sollte Bayern lieber wie der FC Arsenal sein? Wahrscheinlich würdest du ihnen dann vorwerfen, nichts für deutsche Spieler zu tun…

    „Sie gehören unter Beobachtung“. Jawoll! Oder vielleicht gleich nach Guantanamo Bay?

  18. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Märchen! Ballack ist in Leverkusen zum Star geworden, in Bayern hat er sich nicht weiterentwickelt. Lahm ist in Bayern ausgebildet worden, aber groß rausgekommen ist er in Stuttgart. Die anderen Beispiele liegen zum Teil Jahre zurück – und stimmen auch nur bedingt. Elber war auch schon in Stuttgart gut, Scholl wäre besser irgendwann mal ins Ausland gewechselt. (Welche Rolle hat Scholl nochmal in der Nationalelf gespielt? Und Effenberg? Und ja, Jeremies war ein Klasse-Typ! Er hat den Champions-League-Sieg 2001 wohl mit seiner Gesundheit bezahlt.)

    Und jetzt muss ich wieder was bestreiten, was ich nie behauptet habe? Ich verlange nicht, dass sie auf ausländische Spieler setzen. Ich verlange nur, dass sie nicht so tun, als wäre Fußballdeutschland eine Wüste ohne sie. Dafür leisten sie, gerade mit Blick auf die Nationalmannschaft, zu wenig.

    Und ja, sie gehören unter Beobachtung. Oder wenn Dich das Wort stört: unter kritische Begleitung. Wie übrigens jeder andere Verein auch. Aber es gibt nun mal keinen anderen Klub mit ähnlicher Medienmacht und ähnlicher Entourage wie den FCB. Deswegen muss man da besonders hinschauen. In der Politik steht auch die Regierung unter größerer Beobachtung als die Opposition.

  19. vabene schrieb am 30. April 2007:

    @Ylem: Konstruktivität: q.e.d.
    Aber anstelle der Gardinen würde ich mich nicht über die Möglichkeit einer Vorschau, Änderung des eigenen Artikels sowie Bezüge auf Kommentare anderer beschweren.

    @Rambo: Auch wenn ich deinem Kommentar nicht komplett wiederspreche, so halte ich diese Aussage doch für gewagt:
    „…aber nur um bei Frings zu bleiben: er konnte mit Bayern und Magath nicht, nicht umgekehrt….“
    Ist es in den meisten Fällen nicht so, dass hierfür beide Seiten Verantwortlich sind?

  20. Rambo P. schrieb am 30. April 2007:

    „Märchen! Ballack ist in Leverkusen zum Star geworden, in Bayern hat er sich nicht weiterentwickelt.“

    Das würde ich sofort bestreiten, kann mich nicht erinnern, dass er bei Bayer so viele Tore geschossen hat.

    „Lahm ist in Bayern ausgebildet worden, aber groß rausgekommen ist er in Stuttgart. Die anderen Beispiele liegen zum Teil Jahre zurück – und stimmen auch nur bedingt. Elber war auch schon in Stuttgart gut, “

    Ein sehr schöner Kriterium-Flankenwechsel, bravo. Ging es dir nicht darum, dass Bayern seine Spieler „schrumpft“ ? Jetzt lautet der Vorwurf aber auf einmal, dass sie bei uns nicht entscheidend besser geworden sind. So kann man natürlich auch argumentieren. Immer, wie es gerade passt.

    In Wahrheit ist es bei Bayern nicht viel anders als anderswo, nur eben auf einem höheren Niveau: Manche schaffen es, manche nicht. Manche werden besser, manche schlechter. Oder würdest du jemals auf die Idee kommen zu behaupten, dass Stuttgart Tomasson, Groenkjaer oder gar den lieben Centurion geschrumpft hat?

    „Scholl wäre besser irgendwann mal ins Ausland gewechselt. (Welche Rolle hat Scholl nochmal in der Nationalelf gespielt?“

    Leider eine viel zu kleine, weil die allmächtige Bayern-Medienmacht ausnahmsweise leider nicht stark genug war, Berti Vogts bzw Jürgen Klinsmann zu überzeugen, ihn zu diversen WMs mitzunehmen.

    „Und Effenberg?“

    War ein guter, wurde bei uns ein sehr guter. Zudem ein Asozialer, der nicht unter Vogt spielen wollte. Und?

    „Und ja, Jeremies war ein Klasse-Typ! Er hat den Champions-League-Sieg 2001 wohl mit seiner Gesundheit bezahlt.“

    Die Bayern schrecken vor nichts zurück, man weiß das ja.

    „Kritische Begleitung“ hört sich in der Tat viel sympathischer an. Aber wer begleitet die kritischen Begleiter kritisch?

  21. joshtree schrieb am 30. April 2007:

    Jetzt wirds auch noch politisch! Die gewaltige Medienmacht des FC Bayern? Ihr sammelt doch seit Wochen hier jeden Tag einen riesigen Berg von Kommentaren aus allen möglichen Zeitungen, die mit den immer wieder gleichen oder nur in Nuancen abgewandelten Argumenten auf dem FC Bayern rumhacken! Bzw. auf der ach so falschen Einkaufspolitik, dem ach so altmodischen Management, usw. usf. Und das alles gemixt mit immer absonderlicheren Verschwörungstheorien über die Allmacht des FCB.

    Und es hat ja auch Wirkung: geht mal an einem beliebigen Samstag in irgendeine Sportsbar. Dem Großteil der Leute isses ja mittlerweile vollkommen egal, ob irgendjemand ein Spiel gewinnt, Hauptsache ist, der FCB verliert. Und zur Not drücken sie dann auch dem Berlusconi oder Gazprom die Daumen, Hauptsach „Hoeneß, das A…“ bekommt eins rein.

    Und das bei all der Medienmacht!

  22. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Wenn Du nicht mehr weißt, welche Rolle Ballack in Leverkusen 2002 und bei der WM 2002 gespielt hat, hast Du ein schlechtes Gedächtnis oder bist der PR von Hoeneß und Co aufgesessen.

    Ich würde nie bestreiten, dass in Stuttgart zwischen Magath und Veh (und davor sowieso) viel Mist gebaut wurde. Das Problem ist, dass das vom Thema ablenkt: Es geht nicht darum, wer die bessere Vereinsarbeit macht. Es geht darum, dass die Bayern die Leitlinien im deutschen Fußball bestimmen wollen. Nach ihren Regeln soll gespielt werden, nach ihrer Pfeife getanzt. Der Fall Klose ist nur das jüngste Beispiel (Das Deisler-„Darlehen“ noch in Erinnerung? Die Schmiergelder in den TV-Verhandlungen?). Ich rege mich nicht groß darüber auf, dass die zwei Parteien verhandeln; so ist nun mal leider das Geschäft. Nur wenn die Sache andersrum läuft (wie mit Hargreaves oder mit Kahn/Klinsmann), dann beschwört Hoeneß die hohe Kaufmannsehre und die heilige Moral. Und Jürgen Klinsmann haben sie vor der WM (nicht nur sie, natürlich) schön ans Schienbein getreten und haben sich aufgeplustert, als hätten sie die Wahrheit mit Löffeln gefressen.

    Wenn das jemand aus „meinem“ Verein machen würde, würde ich das genauso ablehnen. Es gab mal in Stuttgart einen Präsidenten mit hohem Schamfaktor (auch wenn er Erfolg hatte).

  23. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    @joshtree: Wir reden von Medienmacht, nicht von der FAZ und Spiegel Online. Wer die Schlagzeilen in Deutschland macht? Bild, BamS, Glotze – und vor allem natürlich Beckenbauer.

  24. vabene schrieb am 30. April 2007:

    Für die Statistikfans:Michael Ballack hat bei Leverkusen in 79 Ligaspielen 27 Tore und bei Bayern in 107 Ligaspielen 44 Tore erzielt. Außerdem war er auch bei Leverkusen 2002 schon Fußballer des Jahres, was er dann bei Bayern auch noch 2mal geworden ist.

    Danke Oliver für die Rückkehr aufs Themengleis. Das ist eben dieses Verhalten dass ich auch schon angeprangert habe. Das sprichwörtliche messen mit zweierlei Maßen.

  25. Rambo P. schrieb am 30. April 2007:

    Ich finde es lustig, wie sich das eigentliche Thema ständig ändert. Erstens ging es um die Chance, die sich den anderen Vereinen durch Bayerns sportliche Krise bietet. Da bin ich einverstanden. Obwohl es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass Bayern nur deshalb auf dem vierten Platz in den UEFA Cup geht, weil die anderen den vierten Champions League-Platz seinerzeit mit lächerlichen Resultaten verspielt haben. Gut, Schwamm drüber.

    Dann sollen die Bayern schuld am schwachen Niveau der Liga sein, weil sie Spieler schrumpfen, nein Moment, weil sie Spieler nicht verbessern. Oder wie war das nochmal? Würden sie nicht die Liga noch mehr dominieren, wenn alle Spieler bei ihnen besser würden? Und wie kaufen sich die anderen in Zukunft gute Spieler aus dem Ausland, wenn die Bayern keine Millionen mehr überweisen? Man kann schon ins Grübeln kommen…

    Ballack: Jetzt wirds ganz bizarr. Er ist ein „Weltklassespieler“, hat sich aber bei Bayern „nicht weiterentwickelt“. Die Bayern haben ihn „fortgejagt“ und „ungerecht behandelt“ – vielleicht weil er, wie du findest, „in Leverkusen eine bessere Rolle“ gespielt hat?

    Ein bisschen industriell-militärischer Komplex, pardon, bayerische Medienmacht macht sich auch immer gut. Komischerweise sind die Bayern dieses Jahr die „Bayern-Deppen“ und „peinlichsten Bayern aller Zeiten“, Bild schießt gegen Rummenigge und Hoeneß, aber davon lässt du dich nicht verrückt machen.

    „Es geht darum, dass die Bayern die Leitlinien im deutschen Fußball bestimmen wollen. Nach ihren Regeln soll gespielt werden, nach ihrer Pfeife getanzt.“
    Das sind schöne Parolen, nur was heißt das konkret? Kannst du mir ein Beispiel aus dieser Saison nennen, nur eins? Bitte nicht Klose. Ist zwar nicht schön, aber doch normal. ManU baggert Hargreaves an und beschwert sich, dass Real Ronaldo anbaggert, usw usw usw. Allofs regt sich über Bayern auf, im Sommer hat sich Hannover über Allofs aufgeregt. Die Bundesliga ist ein scheinheiliges Geschäft, keine Frage. Aber die Idee, dass die Bayern zynischer als die anderen sind, ist einfach Blödsinn. Deisler und Kirch sind ein Witz gegen das, was bei Vereinen wie Lautern, Schalke oder Nürnber im Hintergrund lief/läuft.
    Warum reißen sich die Sponsoren um Bayern, auch wenn es sportlich nicht so gut läuft? Weil der Verein vergleichsweise integer geführt wird und vernünftig wirtschaftet. Warum ist er Vorbild für alle Vereine? Frag nach in den Geschäftsstellen.

  26. Ylem schrieb am 30. April 2007:

    @ Vabene – alles klar :))); übrigens, würdest Du die Saison Deines Vereins mit der meines Vereins (BMG) tauschen wollen? beste Grüße, Ylem (wir kommen wieder! nur ist der Zeitpunkt ungewiß)

  27. BluePirateS04 schrieb am 30. April 2007:

    Ich bin auch der Meinung, dass es der Liga sehr gut tut, wenn es dem FC Bayern nicht so gut geht. Der FC Bayern braucht sich auch nicht wundern, wenn er auch mal einstecken muss, austeilen kann die Abteilung „Attacke“ ja auch bestens. Oft ist der FC Bayern in den Medien aber auch in der Liga außerhalb des grünen Rasens viel zu gut weggekommen (für mich das schlimmst und unverzeihliche Beispiel: Kirch-Geheimvertrag).

    Und Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer waren auch noch nie zimperlich, wenn darum ging verdiente eigene Spieler abzuservieren. Das macht nicht nur das von Oliver Fritsch angeführte Beispiel Ballack deutlich. Ich erinnere an die Beispiele Elber, Augenthaler (als Co-Trainer), Sergio, Sforza, Basler u.a.. Für mich war das alles unterste Schublade, wie die alle abserviert wurden vom FC Bayern…

  28. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Warum soll ich mich auf diese Saison beschränken? Kirch und Deisler lassen sich nun mal nicht kleinreden. Das sind fatale Verletzungen für jemanden, der die Moral- und Deutungshoheit für sich beansprucht. Und die auch inhaltliche und derbe Klinsmann-Kritik dürfen Hoeneß und Rummenigge nun zurückbekommen:
    http://www.indirekter-freistoss.de/home/gleiche-friedensgipfel.html

    Von der guten Leverkusener Saison hat die DFB-Elf bei der WM 2002 profitiert. Unter der sehr guten Champions-League-Ära der Bayern unter Hitzfeld hat sie, den zweischneidigen Fall Kahn ausgenommen, nicht. Die Bild-Zeitung hat sogar noch den Libero-Opa Matthäus zur EM 2000 geschrieben. Effenberg war sich zu schade, und Uli Hoeneß hat damals die Maske fallen lassen, indem er ernsthaft behauptete, die Bedeutung der Nationalmannschaft werde abnehmen – zu Gunsten von wem wohl?

    Auch zum hervorragenden Gelingen der WM 2006 hat Bayern nicht viel beigetragen. Gut, Schweinsteiger, der allerdings im Turnier schwächer wurde, und Lahm, die Stuttgarter Entdeckung. Ballack hat nicht dank Bayern, sondern dem dortigen Bashing zum Trotz, eine klasse Rolle gespielt. Dass er vertrieben und nicht ersetzt wurde, kritisieren ja mittlerweile sogar die Spieler.
    http://www.indirekter-freistoss.de/home/gleiche-kopfballspieler.html

    Diese Bilanz ist sehr dürftig für einen Verein, der sich für die Lokomotive hält, sich gerne zu den Belangen anderer Vereine und der Nationalmannschaft äußert und der irgendwann mal der „FC Deutschland 06“ sein wollte. Welchen deutschen Nationalspieler hat der FCB entdeckt, entwickelt, gepäppelt (in diesem Jahrhundert, meine ich)? Da haben andere, Leverkusen und Bremen, einfach viel mehr beigetragen.

    Dass der Einfluss und der Bonus der Bayern in den Medien momentan gesunken sind, ist richtig. Das könnte sich aber ab dem Moment wieder ändern, in dem sie Erfolg haben. Dennoch genießen sie Privilegien. Was sich beispielsweise der HSV-Vorstand im Herbst an täglichen Rücktrittsfroderungen von der Boulevardpresse anhören musste – davon bleibt Hoeneß verschont. Hoeneß, der nun die Mannschaft auszählt. Seine Mannschaft, wohlgemerkt. Und wer Beckenbauers Medienmacht bezweifelt, kennt sich nicht aus in dem Genre.

    Und jetzt bitte nicht wieder der Hinweis auf andere Vereinen. Ja, Ihr seid erfolgreicher als Stuttgart. Ja, hier und da sind viele Steuern hinterzogen worden und Schwarzgeld geflossen. Ja, Schalke und Gasprom – das regt mich auch auf. Ja, es gibt immer noch schwärzere Schafe. Das sind alles keine Entgegnungen darauf, dass es dem deutschen Fußball sehr gut tut, wenn die Bayern nun dazu gezwungen sind, kleinmütiger aufzutreten (und vielleicht auch mal innezuhalten und eigene, neue Ideen zu entwickeln).

  29. Oliver Fritsch schrieb am 30. April 2007:

    Eins darf ich natürlich bei meinem Rückblick nicht vergessen: Hoeneß hat einen koksenden Lügner als Nationaltrainer verhindert – und dabei seinen Ruf und seine Karriere riskiert. Das ist etwas, was man ihm in seiner moralischen Bilanz sehr hoch anrechnen muss (bitte jetzt keine Ironie vermuten).

  30. vabene schrieb am 2. Mai 2007:

    @Ylem OffTopic:
    „Mein“ Verein kämpft gegen den Abstieg(in der Kreisliga A)! Natürlich würde ich die Saison der Vereine bei denen du und ich Fan sind nicht tauschen wollen. Aber wenn es so wäre würde das Leben trotzdem weitergehen.

  31. seven of six schrieb am 2. Mai 2007:

    Ob Bayern oder nicht, ist mir persönlich fast egal. Ich als (kurze Ãœberwindung des Schamgefühls o.k. ich tipps doch) Hertha-Fan, der gerade versucht, sich so lange emotional von seinem Klub zu lösen, bis D.H. davongejagt wurde, habe situationsbedingt vielleicht einen weiteren Ãœberblick und ich sehe, ich sehe grauenvolle Zeiten für welchen auch immer Meister und die anderen deutschen Klubs international. Die Chancen für den Dritten der Bundesliga, sich zu qualifizieren sehe ich bei maximal 30:70. Die Liga schmort im eigenen Saft, erstaunlich wie viele Genügsame sich Woche für Woche das Gestümper antun. An der Situation scheinen mir die Bayern auch nicht ganz unschuldig zu sein – wer schrieb noch so treffend „die Bayern, so visionär wie der französische Adel am Vorabend der Revolution“? Warum zum Teufel kann man hierzulande überhaupt mit Zeitlupenfußball Meister werden?
    Stichwort richtiger Fußball und Schluss mit dem Gemecker und sorry, dass ich das Forum hier dafür missbrauche: kann mir irgend jemand mit einer VHS- oder DVD -Aufnahme vom Liverpool-Chelsea-Thriller in voller Länge mit ENGLISCHEM Kommentar aushelfen? Ich hab es heute nacht verdödelt und inzwischen zeigen es die Premiere-W… nur als kastrierte Fassung mit einem fürchterlichen deutschen Laberkopf. Da es nur für den privaten Gebrauch ist, habe ich eigentlich kein schlechtes Gewissen wegen der Anfrage. Wenn es trotzdem deplaziert ist, schmeißt es raus oder kürzt den Kommentar.
    Gruß aus Berlin

  32. Ylem schrieb am 2. Mai 2007:

    „Natürlich würde ich die Saison der Vereine bei denen du und ich Fan sind nicht tauschen wollen. Aber wenn es so wäre würde das Leben trotzdem weitergehen.“

    Echt?

  33. Ylem schrieb am 2. Mai 2007:

    im vorherigen Post ist ein Wort abhanden gekommen:

    „Echt?“

  34. Oliver Fritsch schrieb am 3. Mai 2007:

    http://debatte.welt.de/kommentare/20559/krumme+touren+von+uli+hoene+im+fall+klose

  35. Medianus schrieb am 3. Mai 2007:

    Ja, ja, nun schwächelt der Branchenprimus, und schon gilt : Feuer frei. Sofort wird der moralische Zeigefinger erhoben und die Transferpraktiken des FC Bayern an den Pranger gestellt. Dass diese international üblich sind (siehe die hoch gepriesenen Manchester United und Owen Hargreaves) wird dabei übersehen. Und der Verdacht liegt nahe, dass auf anderen Stufen der Nahrungskette die Praktiken ähnlich sind (Werder Bremen und Per Mertsacker). Und das Werder Bremen oder Schalke 04 noch lange nicht den Status von Bayern München haben, zeigen allein schon die Pressereaktionen. Diskussionen über das Gebahren und die Stellung der Münchner auf der einen Seite und Spekulationen über mögliche Neuzugänge auf der anderen. Den Münchnern wird es recht sein.

  36. binnensider schrieb am 3. Mai 2007:

    Ich kann an der Vormachtstellung des FC Bayern in den vergangenen Jahren nichts Negatives erkennen. Im Gegenteil, führte doch die von diesem betriebene Kannibalisierung der Bundesliga durch die ausgiebig beschriebene Transferpolitik doch dazu, daß von Seiten der betroffenen Vereine entsprechende Ausweichstrategien entwickelt wurden.

    So ist die konsequente Jugendpolitik des VfB Stuttgart auch darauf zurückzuführen, daß aufgrund der wirtschaftlichen Sachzwänge letztlich in die eigene Jugend investiert werden mußte. Und auch Werder Bremen hat in den vergangenen Jahren aufgrund dieser Sachzwänge eine Transferpolitik entwickelt, die nicht vom Geldbeutel, sondern von genauer Branchenkenntnis und spezieller Beobachtung des gewünschten Spielers geprägt waren.

    Insoweit ist es auch nur konsequent, daß sich zumindest für die kommende Saison diese „Gegenmodelle“ als wirtschaftlich tragfähiger und sportlich erfolgreicher darstellt.

    Bliebe allein die Großmannsucht, der man aber doch nicht ernsthaft böse sein kann. Es soll ja auch in anderen Städten, etwa entlang des Rheins, Kreise geben, die allen Ernstes der Auffassung sind, daß die Champions League nur dann sportlich vollständig ist, wenn ein mittelklassiger Zweitligist dort mitspielen darf.

    Zu dem ganzen hin und her in München ist im übrigen der Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom vergangenen Wochenende empfehlenswert, der noch einmal den Wechselkurs der vergangenen Jahre aufs Korn nimmt. Neuerdings wird ja nach der Regeneration früher vom Hof gejagter Trainer ja auch die Regeneration davongejagter Spieler Mode (Ze Roberto…).

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