Geist krank, Blut giftig
von René MartensKommen irgendjemandem da draußen diese Worte vertraut vor? „Was nützen mir die ungeheuren Erfolge …, die überfüllten Sportplätze, das Interesse der Öffentlichkeit? Was nützt uns das, wenn der Geist krank ist? Das Gift sitzt schon im Blut, da ist nicht mehr viel zu helfen … Die Gewinnsucht ist die einzige Tendenz, die noch lebt in der Sportbewegung … (Weiterlesen …)
Fernsehfußballfolgen
von Günter ClobesFußballerisch läuft ja aktuell nicht gerade viel. Zeit also, sich mal mit ein paar Beobachtungen zu befassen, die wir immer wieder jenseits des eigentlichen Spiels machen können. Damit sind wir ganz schnell beim Fernsehfußball und seinen Folgen.
Allgemein wird ja gerne beklagt, welche Auswirkungen der Fußball im Fernsehen auf den wirklichen Fußball hat. Das Vorwurfsspektrum reicht dabei von Nachahmen der Hooligan-Krawalle über Imitation von Ultra-Inszenierungen bis hin zu Rastelli-Versuchen in der Kreisklasse. Und wer jemals unterklassig gespielt hat, weiß davon ein Lied zu singen. Welche (und vor allem: wie) Grobmotoriker dort z.B. nicht müde werden, sich am Übersteiger zu versuchen (wahlweise auch am Seitfall- oder Rückzieher à la Klaus Fischer), das ist einfach unfassbar.
Der Fernsehfußball ist in der Tat ein nicht unbedeutender Geburtshelfer beim Nachahmen. Ein bisschen unbeachtet aber ist, dass das nicht nur fürs Zuschauerverhalten und die Kabinettstückchen gilt. Der Blick sollte auch auf das gerichtet werden, was ich einmal die gemeine Fußballästhetik nennen möchte. Ziehen Poldi oder Schweini ihre Stutzen wie Strapse bis zur Leiste hoch, hat Lincoln ein Stirnband und Pizzarro eine Haarspange, kann man darauf wetten, dass das spätestens nächste Woche auch die Niederungen erreicht hat – allerdings mit meist uncoolen Folgen. Mangels Technik (sprich: mehr Zeitaufwand nötig für Stoppen und Verarbeiten des Balles) haben unsere Kollegen auf Kreisklassenebene nicht ganz so viel Zeit wie die Profis, ständig die Haarpracht wieder zu richten. Die will sich nämlich einfach nicht an die neuen Accessoires gewöhnen, was dann auf Dauer natürlich wesentlich uneleganter aussieht als bei den Stars im Fernsehen …
Was lehrt uns das? Nichts. Außer man geht küchenpsychologisch heran (im Fußball selbst ja auch immer gerne genommen): Nachahmung könnte dann so auch als der stumme Schrei nach Gruppengefühl, nach Zugehörigkeit gedeutet werden. Und das wäre – mal ganz ehrlich – in einer Welt, die täglich und ständig Individualisierung einfordert, ja nicht gerade wenig.
Was die Rivalität zwischen Adidas und Puma mit der WM 1974 zu tun hat
von René MartensWer mehr Diskussionsstoff braucht als der Gemütszustand Miroslav Kloses oder die Auslosung der 1. DFB-Pokalhauptrunde hergeben, der schalte heute abend um 21.45 Uhr ins Erste Programm der ARD. In der Mini-Reihe „Duelle“ läuft die Dokumentation Adidas gegen Puma (Weiterlesen …)