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Es ist mein Thema, denn es geht um zwei meiner liebsten Bericht-„Gegenstände“: Jürgen Klinsmann geht zu den Bayern. Auch wenn es selbstgerecht, unbescheiden oder besserwisserisch klingt, es gibt wohl wenige andere, die über Fußball berichten, die die Arbeit und Reform des ehemaligen Nationaltrainers jederzeit, also auch, als alle anderen ihn fortjagen wollten, gebilligt und ihn gegen seine Gegner, allen voran die Bayern, verteidigt haben. Mein Lob galt dabei weniger dem Trainer Klinsmann als dem Erneuerer und Strategen. Sein großer Erfolg ist nicht Platz 3 bei der WM, sondern: Er hat das Fußballland verändert, er hat neues Denken eingeführt, er hat moderne Methoden etabliert, von denen viele nun behaupten, sie würden schon immer so arbeiten. Er wollte beim DFB keinen Stein auf dem anderen lassen (leider ist er dort nur halbfertig geworden).

Seine neuen Arbeitgeber hingegen haben ihn bekämpft und erst dann den Kurs geändert, als die Vorzüge seiner Arbeit nicht mehr zu übersehen waren. Klinsmann hat nämlich einen großen Vorteil: Er weiß, was er kann, und – vor allem – er weiß, was er nicht kann. Über wen von den Mitbewerbern, den Neururers und Matthäi, kann man das sonst noch sagen? Der Bundestrainer Klinsmann war uneitel genug zuzugeben, dass Joachim Löw die bessere Arbeit auf dem Trainingsplatz verrichtet und dass der Schweizer Scout Urs Siegenthaler analytisch mehr leisten kann. Also ließ er sie in sein Team bestellen.

Mich haben in den letzten Tagen viele Freunde und Leser kontaktiert und um Deutung gebeten. Meine Mutter rief mich an, tat ihre tiefe Enttäuschung kund und wollte von mir wissen, ob es mir auch so gehe; einige Bayern-Fans wollten in der Klinsmann-Verpflichtung einen Grund zur Schadenfreude erkannt haben – quasi eine persönliche Niederlage für mich, weil mein „Schwaben-Idol“ zum Feind wechselt. Iwo, mein Fürsprechertum hat nichts mit Sympathie für Klinsmann (und nichts mit Hass auf Bayern) zu tun, sondern beruht auf sachlichen Erwägungen. Ich kenne ihn nicht, ein Internet-Pimpf wie ich kommt doch gar nicht an ihn ran. Zwar erinnere ich mich daran, dass der Wechsel des Spielers Klinsmann 1995 zu den Bösen mich in meinem VfB-Herzen traf. Aber zwei Mal darf man sich allenfalls von Frauen enttäuschen lassen, nicht von Fußballern.

Gibt es denn einen besseren Beleg dafür, dass ich mit meinen Ansichten so falsch nicht gelegen haben kann? Es ist doch ein Eingeständnis der Bayern und eine Genugtuung für Klinsmann, dass sie mit ihrem Gemotze (Kritik sollte man es nicht nennen) falsch lagen. Zu dieser Einsicht und ihrer Lernfähigkeit kann man ihnen gratulieren – wie auch zu diesem Coup, den sie erstaunlich geräuschlos über die Bühne vorbereiteten. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass Klinsmann den FCB in eine neue segensreiche Ära führt, auch wenn es noch immer viele Stänkerer und Altkommunisten gibt, denen Klinsmann irgendwie zu amerikanisch ist. In der „Frankfurter Rundschau“ spuckt ein Redakteur Gift und Galle: „Ich muss das aus Sicht eines unverbrüchlichen FC-Bayern-Fans so sagen. Beinahe jeden hätten wir hingenommen“, doch nicht den „durch das Tragen ochsenteurer Anzüge, den im Neo-sprech der neoliberalen Sklaventreiber propagierten Einsatz von Strampelhosen und Gummibändern sowie die wissenschaftliche Auswertung von Strandspaziergängen auffällig zu werden vermochte.“ Von Heiligsprechen Klinsmanns in Deutschland, wie es so oft heißt, kann also keine Rede sein.

Der Reporter auf N24, das am Tag der Verkündung mit Gott und der Welt über diese Neuigkeit sprach, stellte die falsche Frage: „Wie kann sich Uli Hoeneß so was antun?“ Die richtige Frage heißt: Wie kann sich Klinsmann so was antun? Leidet er am Stockholm-Syndrom? Werden Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer sich wirklich zurücknehmen können? Wie viel Kredit räumt, Stichwort Beckenbauer, die „Bild-Zeitung“ Klinsmann ein, wird sie sich mit seiner strengen Pressepolitik zufrieden geben? Wie reagiert Klinsmann auf das Geschwätz Beckenbauers, das er ab und an den Tag legen muss, um seine Medienpartner zufrieden zu stellen, denen seine „Expertisen“ Millionen wert sind?

Doch man muss wohl die Maßstäbe der Politik anlegen, es geht um Erfolg und Macht, und es zählt nicht, was war. Es ist eine Große Koalition zwischen dem alten und dem neuen Fußballdeutschland. Eine Sensation, wie alle meinen. Doch stimmt das wirklich? Die gegenseitige Abneigung war nach der WM nicht mehr so tief, wie es den Anschein hatte. Klinsmann deutete mal an, er könne sich vorstellen, in München zu arbeiten. Und von den großmäuligen Bayern wäre eigentlich die Behauptung zu erwarten gewesen, dass Deutschland mit Kahn statt Jens Lehmann im Tor die WM gewonnen hätte; dieser Satz schien so sicher wie das Amen in der Kirche, zumal mit Zustimmung der Bayern-Fans zu rechnen gewesen wäre. Der Verzicht auf dieses Nachtreten hätte uns allen eigentlich ein deutliches Zeichen sein müssen, dass aus Feinden Partner werden können.

Es wird sich wohl so ähnlich ergeben wie 1998, als Ottmar Hitzfeld vom ungeliebten Rivalen Dortmund nach München wechselte. Auch damals lästerten und klagten viele Bayern-Fans – während diejenigen, die ohne Sand in den Augen die Welt betrachten, das schlimme Ende, also den Bayern-Erfolg, kommen sahen. Übrigens hat auch der Spieler Klinsmann, so unwohl er sich bei den Bayern gefühlt hat, den Klub entscheidend vorangebracht, indem er Hoeneß vom Holzweg „FC Hollywood“ mit seiner peinlichen und sportlich unproduktiven Mischung aus „Bild“-Lothar, Bussi-Bussi und „Bravo-Sport“-Mehmet abgebracht hat. Versuchen Sie das mal, einem unverbrüchlichen Bayern-Fan zu vermitteln! Vielleicht ist es ja die spannendere Frage, ob Klinsmann mit den Anhängern gut auskommt und ob die kapieren, was und wer gut für ihren Verein ist.

#10 meiner Kolumne auf stern.de

33 Kommentare

  1. Totalneutral schrieb am 18. Januar 2008:

    Es ist unbestritten, dass Sie an dieser Stelle stets Lanzenbruch für Ihr schwäbisches Idol begangen haben. Insofern dürfen Sie sich diese Federn gern an den Hut stecken. Jedoch ist diese Haltung nicht unbedingt eine exklusive. Schließlich existieren abseits des medialen Hyperkreiselns auch Fussballmeinungen, die diese Sicht teilten.
    Es überrascht mich dennoch sehr, dass Sie in Ihrer, sagen wir mal, anderthalb-äugigen Bayernsicht vergessen haben, dass es die Bayern- und hier einmal mehr Uli Hoeneß- waren, die sich für Klinsmann bei dessen Inthronisation im Hintergrund sehr stark gemacht haben. Nicht zu vergessen den für Funktionäre des DFB wohl unvergessenen Ratlos-bis-hysterisch-Abend in Italien vor der WM 2006, als ein gewisser Uli H. beim Zusammenhalten des Ladens „Team Klinsmann“ sich maßgeblich in die Bresche warf. So mancher Funktionär hätte wohl am Liebsten nach dem Italien-Spiel Klinsmann kalt gestellt. Die gerade auch von Hoeneß von Zeit zu Zeit betriebene mediale Schelte sollte man doch sehr relativieren. Dieser Mann poltert halt gern und nimmt dafür hinterher, wenn die Kameras aus sind, umso herzlicher den Kritisierten wieder in den Arm.
    Es ist ein kluger Schachzug gewesen, Jürgen Klinsmann zu verpflichten. Und dies sollte doch letztlich für sich stehen. Hoeneß hat hiermit eindeutig gezeigt, dass es ihm stets um die Sache geht. Hierfür wirft er sogar persönliche Einstellungen und Vorbehalte über Bord, weil er eben von der Sache überzeugt ist. Nach diesen Maßstäben sollte man seine Äußerungen auch zur Bundestrainer-Zeit von Klinsmann sehen. Und sind wir doch ehrlich: was diesem Land in allen Belangen fehlt, auch und gerade im Sportmanagement, ist eine von persönlichen Dingen losgelöste Streit- und Diskurskultur.
    Ihr Vergleich mit dem Hitzfeld-Wechsel von Dortmund nach München ist ganz charmant. Bleibt zu hoffen, dass die Bayern damit ähnlich erfolgreich sind (die Fans werden emotional schon nachziehen). Auch wenn Sie sich daran nachgerade nicht ergötzen könnten. Insgeheim freuten Sie sich vermutlich auch, wenn ein deutscher Verein mal wieder auf internationaler Ebene voll konkurrenzfähig wäre. Es geht Ihnen letztlich ja auch nur um die Sache. Beste Grüße.

  2. Oliver Fritsch schrieb am 18. Januar 2008:

    Es stimmt, Totalneutral, es gibt Bühnen und es gibt Hinterbühnen. Und ich erinnere mich daran, dass der Ton von Hoeneß auch schon vor der WM gegenüber Klinsmann und Co. differenzierter wurde. Aber an der Rampe ist bis dahin schon einiges Porzellan zerschlagen worden, ich erinnere nur an das Testspiel zwischen dem FCB und der Nationalelf in der Allianz Arena im Jahr 2005. Von der Stimmung her war das Bayern kontra Nationalelf.

    Mit dem Modell Klinsmann könnte der FC Bayern das Leitbild des deutschen Fußballs werden, das er immer sein will. Das soll mir dann recht sein.

  3. franzferdl schrieb am 18. Januar 2008:

    es sei dem autor ja gegönnt, sich hier kräftig selber abzufeiern. die psychologisierende diagnose der konstellation bayern-klinsmann amüsiert eher. dennoch schafft es oliver fritsch neuerlich nicht, seine starke vereinfachung: böse bayern (wohl: geiselnehmer, vielleicht gar des gesamten fussballs?) – guter rest endlich (dann wohl: klinsmann als geisel. von wem eigentlich? tatsächlich hoeneß? oder doch eher mckinsey?) ein mal gegen eine konstruktivere auseinandersetzung auszuwechseln. nach ein bisschen recherche (man möchte ja argumente in der hand halten), stiess ich auf einen artikel in der frankfurter rundschau vom 23.7.2004 zur inthronisierung klinsmanns als dfb-cheftrainer. ich zitiere mal drei kommentare daraus:

    1. „Die Wahl mit Jürgen Klinsmann wäre ein Schlag ins Gesicht der Trainergilde im DFB. Es wäre zum zweiten Mal nach Rudi Völler, dass einer gewählt wird, der noch nie im Leben eine Mannschaft trainiert hat. Wir haben in Deutschland kein Nachwuchs-, sondern ein Trainerproblem.“

    2. „Fußballerisches Profil ist wohl nicht gefragt.“

    3. „Wenn das so kommen sollte, halte ich das für eine sehr mutige Entscheidung. Das ist eine kleine Revolution und ein Neuanfang. In diesem Team steckt eine große Chance. Ich habe das Gefühl, dass sich die älteren Herren in dieser Trainerfindungs- kommission noch mal richtig ins Zeug gelegt haben.“

    nun die zauberfrage: welcher funktionär hat was gesagt? na? hmm? zugegeben, ein bisschen plump, weil schon fast erwartbar ist, was jetzt gleich kommen wird. den ausführungen von herrn fritsch folgend, ja eigentlich eine klare sache. ziemlich klischee-bestätigend gar. ganz praktisch für jene, die ihr fertiges fussballweltbild nicht weiter irritieren wollen.

    na gut, lange rede, kurzer sinn:
    nummer 1: christian heidel, manager bei mainz 05, für manche in zusammenarbeit mit klopp auch einer der eher fortschrittlicheren managersorte

    nummer 2: henyckes. o.k. vielleicht erwartbar, obwohl selbst nicht allzu unmodern, zumindest auf seinen spanischen stationen.

    nummer 3: man kann es sich fast denken, der hoeneß uli. hörte sich damals schon so an, wie vor 1 woche (mutig, revolution, große chance). hat wohl nix dazugelernt.

    meinem vorredner gelingt ja schon eine sehr gute sachliche einordnung, stichwort: „arbeitskreis nationalmannschaft“. man erinnert sich noch an anderes: die kritik der bayern entzündete sich nicht nur an der sehr parteiischen vorgehensweise klinsmanns im sog. „torwartkrieg“, sondern auch an der seltenen präsenz klinsmanns in bundesliga-stadien oder bei trainertagungen. und an dieser kritik beteiligte sich die gesamte bundesliga, auch allofs, dem man wohl eher keine fortschrittsresistenz unterstellen kann, beteiligte sich eifrig. fakt ist: klinsmann ging das eine oder andere mal unsensibel vor im hinblick auf bundesliga & bayern. hoeneß‘ kritik richtete sich allerdings – und das ist jetzt wichtig – nie gegen klinsmanns trainingsmethoden (gegen klinsmanns missionarischen eifer übten viel eher bundesliga-trainer, auch schaaf, den einen oder anderen aufstand) oder seine fussballideologie!

    insofern gestaltet sich die sachlage eben wieder ein mal komplexer & komplizierter als es weiter oben den anschein hat: auf der einen seite: klinsmann als blonder engel, der vom amerikanischen himmel in das fussballdeutsche brachland hinabstieg, um hoffnung und heil zu verbreiten. auf der anderen seite: hoeneß als bayern-teufel, der jedem fortschritt im wege steht.
    nun ja, so kann man es sehen, wenn man seine klischees pflegen möchte.

    erstaunlich finde ich diesbzgl. auch, dass es durch diese konstruktion dann gelingt, erzengel klinsi als sakrosankt und unantastbar darzustellen. das hat dann schon fast religiöse züge. damit ist dann jede kritk, z.b. an seiner neoliberalen ideologie, an seinem „mck(l)insey“-eifer, zugleich eine bestätigung der eigenen blindheit, fortschrittsmüdigkeit oder fachlichen ungenügendheit… quod erat demonstrandum.

    ps.: wie schon an anderer stelle geäussert, bin ich befürworter der klinsmann-revolution. dadurch lass ich mich allerdings nicht meiner kritikfähigkeit berauben, um dann genau noch zwei farben zu sehen: schwarz oder weiss…
    siehe: http://www.direkter-freistoss.de/2007/10/26/
    ein-trainer-der-nichts-zu-gewinnen-hat/#comments

  4. Doerk schrieb am 18. Januar 2008:

    Gratulation an meinen Vorredner, diese ziemliche Schwarz-Weiss Malerei in bezug auf Klinsmann und den FC Bayern transparent zu machen.

    Nur ein kurzes Zitat von Christoph Rufs Artikel aus der Zeit vom 11.01., die eine sehr kluge, weniger oberflächliche und stärker strategische Dimension der Trainerentscheidung beleuchtet:
    „Mit der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann ist Hoeneß somit die nächste Etappe auf dem schon lange eingeleiteten Weg der schrittweisen Entmachtung von Franz Beckenbauer gelungen. Uli Hoeneß, der lieber heute als morgen in Rente gehen würde, wenn er sein Baby in guten Händen wüsste, kann nun etwas ruhiger schlafen. Er hat einen Kader aufgebaut, mit dem der FC Bayern – sinnvolle Ergänzungen vorausgesetzt – bald wieder zur europäischen Spitze gehören dürfte. Nun hat er auch einen Trainer, der eine Mannschaft weiterentwickeln kann.“

  5. Doerk schrieb am 18. Januar 2008:

    Ich finde – ganz küchenpsychologisch gesprochen – dass Uli Hoeness und Jürgen Klinsmann vielfach ähnliche Wesenszüge und z.T. ähnliche Biographiemuster aufweisen.

    Beide sind Schwaben
    Beide sind Söhne selbständiger Handwerker (Bäcker und Metzger)
    Beide haben als Spieler einen physisch geprägten, draufgängerischen Angriffsstil verkörpert
    Beide sind Autodidakten, die sich mit einem begrenzten Ausbildungshintergrund (bei Hoeness immerhin Abi) und großem Ehrgeiz sehr viel Kompetenz erarbeitet haben
    Beide verfolgen ihre Ziele ohne verbale oder taktische Formelkompromisse… Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen.

    Kein Wunder, dass sie sich gut verstehen.

  6. Oliver Fritsch schrieb am 19. Januar 2008:

    Kein Mensch hat behauptet, dass die Bayern die einzigen gewesen sind, die dem Bundestrainer Klinsmann ans Leder wollten. Aber sie zählen nun mal zu den Wortführern in Deutschland (oder etwa nicht?). Außerdem ist Klinsmann nun nach München gewechselt und nicht nach Mainz und nicht nach Bremen.

    Sie haben ihn bekämpft, und Beckenbauer hatte bereits den Daumen gesenkt. Wer das bestreitet, hat ein schlechtes Gedächtnis.

  7. franzferdl schrieb am 19. Januar 2008:

    dann scheinst du dich nicht von der etwas komplizierteren „wahrheit“ beeindrucken lassen. sie haben sich mit ihm kritisch auseinandergesetzt, beizeiten sicherlich polemisch, mit der blöd-zeitung als zentralorgan. dabei ging es aber meistens um technisches oder profanes – und nicht um fussballerisches. schau dir das zitat noch mal an… klinsmann war seinerzeit sicherlich nicht der blonde unschuldsengel, wie du gerne hättest. es gab durchaus auch berechtigte sachliche gründe, ihn zu kritisieren. das taten hoeneß & viele andere. man fragt sich dann oftmals: wer weiss eigentlich mehr: du oder die beteiligten? mcklinsey sagt doch selber, dass in der sache hart, aber oft fair kritisiert wurde. und wenn die bayern wortführer sein sollen? wieso wurde er dann nicht demissioniert? und im übrigen: beckenbauer ist mitnichten bayern (siehe auch doerk). er mag zwar präsidialer repräsentant sein. das operative geschäft u.a. erledigen hoeneß & co. siehe auch die klinsmann-verpflichtung.
    also noch mal: hoeneß u.a. hatten mit klinsmann sicherlich hitzige auseinandersetzungen. aber „bekämpft“ – was heisst das? dass sie von beginn an gegen ihn waren? dass sie gegen ende gegen ihn waren? in der mitte? hoeneß war aktiv beteiligt, klinsmann als bundestrainer zu stützen, d.h. zu halten! man wird doch heutzutage noch kontroverse auseinandersetzungen pflegen dürfen. davon unbenommen gab es allerdings, was sollte man aber auch anderes erwarten, eine perfide anti-klinsmann-kampagne der blöd-zeitung.
    fragt sich letztlich, wer ein schlechtes gedächtnis hat und wer jede auseinandersetzung zum „er-oder-wir“-duell hcohdramatisiert. bleib locker. so schlimm wars nicht. auch wenns für das eigene fussballweltbild schade ist…

  8. Oliver Fritsch schrieb am 19. Januar 2008:

    Wieder mal eine sehr gefärbte Darstellung, aber das kenn ich ja mittlerweile. Dass die Bayern den Bundestrainer Klinsmann das Leben schwergemacht haben – ich glaube, da bist Du einer der wenigen, der das bestreitet.

    „Kritisch auseinandergesetzt“. So kann man das Gemaule von Hoeneß und Rummenigge natürlich auch nennen. Wenn Klinsmann das Testspiel gegen die USA im März 2006 nicht gewonnen hätte, wäre er vermutlich geflogen. Auch weil Beckenbauer den Daumen gesenkt hatte. Und von „Unterstützung“ der Bayern war nicht viel zu merken. Dass Klinsmann in der Öffentlichkeit nicht nachgetreten hat und sich diplomatisch verhalten hat, soll man ihm nicht zum Nachteil auslegen.

    Beckenbauer ist nicht Bayern?! Was soll der Unsinn! Er ist Aufsichtsratsvorsitzender. Dass Hoeneß ihm manchmal gerne das Wort verbieten will, ist mir dabei klar.

  9. Doerk schrieb am 20. Januar 2008:

    Das ist alles Vergangenheit und meiner Meinung nach auch mäßig interessant.

    Ich an Ihrer Stelle, Herr Fritsch, würde die Verpflichtung von Klinsmann beim FC Bayern zum Anlass nehmen, die eigene Einschätzung der Verantwortlichen des FC Bayern (i.e. Rummenigge, Hoeness) zu hinterfragen, auf dass mir in Zukunft derartige journalistische Fehleinschätzungen nicht mehr unterliefen (wie der Popanz „The Reformator Klinsman vs. Macht des Bösen FC Bayern“).

  10. philipps schrieb am 20. Januar 2008:

    Die Vergangenheit ist durchaus noch von Interesse.

    Herr Fritsch, Sie sagen über Klinsmanns Arbeit als Bundestrainer: „Sein großer Erfolg ist nicht Platz 3 bei der WM, sondern: Er hat das Fußballland verändert, er hat neues Denken eingeführt, er hat moderne Methoden etabliert, von denen viele nun behaupten, sie würden schon immer so arbeiten.“

    Da kann man nicht widersprechen. Moderne Methoden haben Klinsmann und sein Team z. B. im Bereich Fitness eingeführt. Für die Medien war dies eines der wichtigsten Fortschrittssymbole. Großen Anteil hatten daran unter anderem Oliver Schmidtlein. Dieser Mann hat nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern parallel auch für den FC Bayern gearbeitet. Modernes Fitnesstraining darf man sich dort also wohl schon seit längerem auf die Fahnen schreiben. Ich hab mal mit Google nach Texten über Schmidtlein auf http://www.indirekter-freistoss.de gesucht. Das Wenige, was ich gefunden habe, enthält keinen Hinweis auf seine Tätigkeit in München. Korrigieren Sie mich, falls das auf Schlampigkeit meinerseits zurückführen sollte.

    Über Klinsmanns Verhältnis zu den Bayern schreiben Sie: „Seine neuen Arbeitgeber hingegen haben ihn bekämpft und erst dann den Kurs geändert, als die Vorzüge seiner Arbeit nicht mehr zu übersehen waren.“

    Dazu zwei Aussagen von Klinsmann selbst. Als er bei den Bayern als neuer Trainer vorgestellt wurde, sagte er auf der Pressekonferenz sinngemäß, dass er während seiner Zeit bei der Nationalmannschaft durchaus Unterstützung vom FC Bayern erhalten habe, welche aber der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb.

    Das folgende Zitat habe ich auf Ihrer Webseite gefunden, es stammt aus einem Interview mit der Welt am Sonntag vom 29.5.2005:

    „Manchmal frage ich mich schon, ob der eine oder andere sich nicht besser zurückhalten sollte. Ich maße mir als Bundestrainer auch nicht an, über jeden zu urteilen. Aber wenn beispielsweise Uli Hoeneß etwas sagt, hat es Gewicht, dafür ist er eine Institution des deutschen Fußballs. Ich habe großen Respekt vor ihm.“

  11. Oliver Fritsch schrieb am 20. Januar 2008:

    Die Bayern als Helfer des Bundestrainers Klinsmann?! Jungs, macht Euch nicht lächerlich!

    Glaubt nicht, wenn Ihr jetzt ein paar Zitate findet, dass Ihr damit die Geschichte umschreiben könnt! Und Klinsmann war nun mal auch politisch geschickt; so sind seine Aussagen zu werten. Was soll er auch anderes sagen?

  12. franzferdl schrieb am 20. Januar 2008:

    „Wieder mal eine sehr gefärbte Darstellung, aber das kenn ich ja mittlerweile.“ tja, das leben ist nicht einfach. vor allem, wenn einem das eigene fussballweltbild den einen oder anderen blick verstellt. also, gemach, gemach. in aller ruhe nochmals hinsetzen & lesen. hier scheinen sich einige gerade v.a. um eines zu bemühen, nämlich: differenzierung. die geht so manch anderem glatt ab, weil es wohl einfach bequemer ist, dualistische weltbildchen aufzukleben, die schön für ordnung sorgen. also, nochmals zum mitschreiben. niemand behauptet, dass die bayern (wie die gesamte liga), klinsmann das leben nicht auch schwer gemacht hätten. und umgekehrt: klinsmann hat durch einige entscheidungen (mangelnde präsenz bei spitzenspielen, trainertagungen, unsäglicher torwartstreit, etc.) das leben der bundesliga nicht einfacher gemacht. aber daraus besteht ja nun mal auch das leben, ab und an gibts zoff, meinungsverschiedenheiten, kontroversen. dann ist die frage, in welches symbolische oder ideologische koordinatensystem ich diese einordne: besteht also schon eine gewisse bayern-apathie, machts die sache natürlicher einfacher: dann ist jedes schnell mal dahingeworfene kritische wort sogleich ein überfall auf das system und die philsophie klinsmanns. so wars aber halt nicht!

    noch mal zu dem punkt: „beckenbauer ist mitnichten bayern.“ du beobachtest doch ab und an die bundesliga, oder? dann dürfte auch dir aufgefallen sein, dass beckenbauer bei bayern nur noch repräsentative funktionen innehat. vergleichbar mit superhorst köhlerchen: der darf ab und an bei feierlichen anlässen was sagen, jeder hört ihm zu, nickt, schüttelt den kopf… und 2 minuten später ists eh schon wieder wurscht. beckenbauer ist aufsichtsratvorsitzender und besitzt damit die funktion, verträge und geldausgaben abzunicken. genau wie der bundeshorst: der muss auch jedes gesetz abnicken – aber man mag ihm doch nicht wirklich unterstellen, dass er sie auch macht. verstehst du den unterschied jetzt?

    darüber hinaus sprach beckenbauer zur damaligen zeit explizit nicht als bayern-präse, sondern als dfb-funktionär! auch das ein unterschied, fast ums ganze. wie gesagt: ein UNTERSCHIED. die kann man entdecken, wenn man differenzieren möchte.

    und nochmals darüber hinaus: klar ist auch, dass um das damalige italien-spiel die nationalmannschaft v.a. durch eines bestach: nämlich durch leistungen an der grenze zur lächerlichkeit! (davor schon ebenso gegen die slowakei, die türkei, etc.) und dem wm-organisator „firlefranz“ (der spiegel) beckenbauer ging die flatter, weil er, wie viele andere auch, die nicht cool genug blieben, befürchtete, dass seine angebliche „lebensleistung“, die wm nach D zu holen, in einem disaster enden würde, wenn sich nicht schleunigst etwas tut. und dann trat erneut hoeneß auf den plan, als nationalmannschafts- und klinsmann-unterstützer.

    versuchs doch auch mal mit einem etwas nüchterneren blick auf den lauf der dinge, dann fallen dir möglicherweise auch unter- oder zwischentöne auf (haupttöne in form von zitaten scheinen dich ja nicht sonderlich zu beeindrucken…), die es halt ein bissl schwieriger machen, geschichte nur in „gut“ oder „böse“ zu unterteilen.

    und ja, stimmt: die bayern (hoeneß & co.) als unterstützer klinsmanns (wäre es nicht so gewesen, hätte klinsmann nach deiner so objektiven theorie ja schon viel eher „geköpft“ werden müssen, weil bayern ja schliesslich der grosse manipulator, die böse macht des deutschen fussball sei). wie gesagt: in der sache ab und an sehr kontrovers, aber bzgl. der grossen linie gab es sicherlich mehr befürwortung als ablehnung.

  13. philipps schrieb am 20. Januar 2008:

    Ich finde eben, dass zur Meinungsbildung eine möglichst breite Faktenbasis gehört, und dass man nicht hinter jeder Äußerung gleich politisches Kalkül vermuten muss. Wenn Sie meinen, dass Klinsmanns Aussagen so zu werten sind, bitte, aber tun Sie nicht so, als sei Ihre Auffassung die einzig richtige.

    Gegenüber dem DFB hat Klinsmann ja auf Diplomatie weitgehend verzichtet. Und der ist, wenn es um das Amt des Bundestrainers geht, allemal mächtiger als ein Vereinsmanager. Daher finde ich es keineswegs „lächerlich“, zu vermuten, dass Klinsmann seine Aussagen ernst meint und keiner ihm eine Pistole auf die Brust gesetzt hat.

  14. TomLuke schrieb am 20. Januar 2008:

    Moin, moin
    da will ich dem lieben Herrn Fritsch doch gegen die scheinbar übermächtige Allianz der Geschichtsklitterer (the Empire strikes back) zur Seite springen.
    Verzeiht, dass ich mir es verkneife zur Objektivitätssteigerung ein paar Fundstücke aus meinem unendlichen Recherchepool beizusteuern – meine siebenmonatige Tochter sitzt auf meinem Schoss und erlaubt solche Zeitraubenden Kinkerlitzchen nicht.

    Zur Sache, Schätzchen: Noch im Dezember 2007 hätte eine Umfrage unter den Deutschen mit der Frage „Mag Herr Höneß Herrn Klinsmann“ doch mit ziemlich hoher Mehrheit ein saftiges und schallendes „Niemals“ aus der Mehrheit der Antwortenden hervorgelockt. Weder Bild, noch der Stammtisch im Deuschen Sex Fernsehen noch der Kicker hätten Höneß und Klinsmann je eine heimliche Liebe angedichtet.
    Wenn Höneß nun tatsächlich auch nur der halb so geniale Managergott wäre als den ihn meine Vorredner alle persönlich kennen- und liebengelernt haben, ein Managergott, der die Medien steuert wie es andere an ihrem Bobbycar nie hinbekommen haben, wie hätte dann in den Massenmedien, allen voran der BLÖD, dann jemals der Eindruck entstehen können, dass der FC Bayern die deutsche Résistance gegen den Putschisten Klinsmann bildet, wenn Höneß das nicht zumindest billigend in Kauf genommen hätte? Der Eindruck konnte nur entstehen, WEIL HÖNEß ES GENAU SO GEWOLLT HAT!

    Warum? Nun, ich nehme einfach mal ganz ketzerisch an, dass er sich zu einem Zeitpunkt, als nicht mehr viele einen Pfifferling auf die deutsche Nationalelf und auf das Ãœberleben von Klinsmann gesetzt hätten, schon frühzeitig in eine gute strategische Position für die Trainerfindungsdebatte nach der WM bringen wollte (so hätte er endlich den in der Dämmerung vor den Toren der Säbener Straße daherschwadronierenden Matth – ääääääh – us zum DFB abschieben können).

    Das Höneß dennoch schon seinerzeit Respekt vor Klinsmann hat, glaube ich sofort – Klinsmann hatte ihm in den Neunzigern mit seinen Vertragsverhandlungen so zugesetzt, wie es wohl kaum jemand vor oder nach ihm je geschafft hat.

    Die Opposition gegen Klinsmann vor der WM trug in der öffentlichen Wahrnehmung die Farben der Bayern, da könnt ihr im Nachhinein so viel dran herumdeuteln wie ihr wollt – und bei einem Mann, der sich so sehr in die mediale Wahrnehmung drängt wie es Höneß tut, kann man nicht hinterher so tun, als ob Höneß von eben diesen Medien ein schlechtes Verhältnis zu Klinsmann nur angedichtet worden wäre.

    Tom

  15. franzferdl schrieb am 20. Januar 2008:

    naja, du schreibst es ja in fast schon genialer antizipation selber: „mediale Wahrnehmung“. genau. nichts anderes. dagegen helfen auch nicht die hinweise, dass hoeneß es selbstverständlich versteht, auf dieser klaviatur das eine oder andere lied zu spielen. ansonsten verhält sich der mediale mainstream so, wie du es in allianz mit oliver fritsch bestätigst: grobschlächtige, stark vereinfachende oppositionen (gut vs. böse, klinsmann vs. bayern), die wohl für empfindliche gemüter einfacher zu verdauen sind. dass du in deiner verteidigung oliver fritsch‘ dieselben methoden anwendest, nämlich deine nachträglichen wahrnehmung nicht in irgendeinem belastbaren material zu fundieren, ist nur allzu bezeichnend. also nochmal: du hast recht, die opposition gg. klinsmann „trug in der öffentlichen wahrnehmung die farben bayerns“. aber der öffentlichen meinung oder wahrnehmung, umfagen, deutsches drecksfernsehen, o.ä. als wahrheitsindikator würde ich so wenig vertrauen, wie dem „brutalst möglichen“ aufklärer r. koch. jenseits aller willi-lemke-gedächtnis-antipathien scheint m.e. die figur hoeneß doch etwas komplexer zu sein als so manch kritiker. falls du mir nun allerdings bayerische aussagen (also von hoeneß & co.) präsentierst, die eindeutig die demission klinsmanns forderten (z.b. um das usa-spiel herum) oder ihm irgendein ultimatum ausstellten, dann soll mich auf der stelle der blitz beim kacken treffen. wenn nicht, ja was dann? dann lässt du dich am besten auch nicht weiter von etwaigen fakten irritieren & fühlst dich in abgrenzung zu den hier versammelten „geschichtsklitterern“ am besten weiterhin wohl in deiner hochgradig objektiven geschichtsversion. böserböserhoeneßuli!!! bäh!

  16. Oliver Fritsch schrieb am 21. Januar 2008:

    Gott, und was wurden die Nationalelf und Jens Lehmann bei der Eröffnung der Allianz Arena im Jahr 2005 verschmäht! Damals (spätestens) sind alle Masken gefallen.

  17. franzferdl schrieb am 21. Januar 2008:

    ist das schon wieder das ganze argument? das ist ja schon fast peinlich. lehmann wurde verschmäht, stimmt! und zwar als kahns konkurrent. wie kann man diesen einfachen zusammenhang nicht verstehen & wie kann man daraus eine simple generalablehnung der nationalmannschaft und klinsmanns ableiten?

  18. petertrompeter schrieb am 21. Januar 2008:

    Aus dem Originaltext von Herr Fritsch:

    „Mich haben in den letzten Tagen viele Freunde und Leser kontaktiert und um Deutung gebeten.“

    Ausgesprochen cool, Hut ab!

  19. petertrompeter schrieb am 21. Januar 2008:

    Aber nun was zur Sache:

    Ich finde, man kann kaum ernsthaft abstreiten, dass die Herren Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer (Sepp Maier nicht zu vergessen) Klinsmann und die Nationalelf heftigst kritisiert haben (manchmal nachvollziehbar, teil weniger), in ähnlicher Form wie es noch immer gegen Bierhoff geht.

  20. M.Wiemer schrieb am 21. Januar 2008:

    Klinsmann wollte in einem europäischen Top Verein arbeiten. Bayern wollte einen modernen und deutsch sprechenden Coach für die Nachfolge von Hitzfeld. Klinsmann wollte einen finanziell sehr lukrativen Vertrag. Bayern hat die sich selbst über Jahrzehnte erarbeitete finanzielle Stärke einen Klinsmann zu bezahlen. Bayern kann sich Qualität leisten.Natürlich wird Klinsmann erst noch beweisen müssen das er ein überdurchschnittlicher Vereinstrainer ist.Wie war das eigentlich mit dem Werdegang von Mourinho ? Er begann 1993 als Dolmetscher für Bobby Robson bei Sporting Lissabon. Als Robson im darauffolgenden Jahr zu Porto ging, begleitete Mourinho ihn, und bevor die beiden zu Barcelona weiterzogen, war der Portugiese bereits Assistenztrainer. 1998 nahm Robson ein gutes Angebot vom PSV Eindhoven an. Mourinho hingegen blieb bei Barcelona und wurde im Jahre 2000 zum Cheftrainer von Benfica Lissabon ernannt. Es war ein schwieriger Einstieg in die Trainerlaufbahn, denn kurz nach seiner Ankunft trat der Vereinspräsident ab, der ihn berufen hatte, und Mourinho kam nicht mit dessen Nachfolger aus. Fünf Monate später kündigte er und wechselte zu dem wenig bekannten Club Uniao Leiria. Nachdem der Verein den fünften Rang in der portugiesischen Liga – die beste Platzierung seiner Geschichte – erreicht hatte, wurde Porto erneut auf Mourinho aufmerksam, und er kehrte in der folgenden Saison als Cheftrainer zurück.Damals dümpelte Porto in der Mitte der Tabelle. In der Saison nach Mourinhos Ankunft gewann Porto nicht nur die portugiesische Meisterschaft, sondern setzte sich im UEFA-Pokalfinale auch mit 3:1 ggegen Celtic Glasgow durch. 12 Monate später im Jahr 2004 gewann Mourinho mit Porto die Champions League.
    Klinsmann wird es sicherlich in einem kürzeren Zeitraum schaffen (müssen). Berti Vogts Prognose ist dabei sicherlich die optimistischste.
    Natürlich hat Hoeneß Klinsmann insbesondere nach dem Italien Debakel vor der WM gestützt. Klinsmann war ja quasi ein Anfänger im Traineramt. Sein Tempo und sein unbändiger Wille zu Reformen beim DFB haben den einen oder anderen Funktionär empfindlich auf die Füße getreten. Insofern hatte Klinsmann besonders aus Reihen des DFB Gegenwind. Die Niederlage in der Personalie Peters tat Klinsmann und Bierhoff sichtlich weh. Dort traten viele DFB Funktionäre als Heckenschützen auf. Oder bin ich da auf dem Holzweg in meiner gedanklichen Erinnerung ?
    Auf alle Fälle ist der FC Bayern gut gerüstet für eine Zeit indem es wohl nicht so schnell wieder einen Meister aus Stuttgart geben wird.

  21. Weisswurst schrieb am 21. Januar 2008:

    Mhm, was soll ich dazu sagen, die Bayern-Fans sind halt ebenso verbohrt wie ihre großen Herren. Erst sind alle gegen Klinsi – schreien laut – kaum hat man bemerkt, dass man falsch lag, wird die Geschichte totgeschwiegen, abgewimmelt, Ausreden gesucht, Geld geboten – Klinsi gehört nun zu einem von ihnen. Die Bayern sind nicht Schahrasad, 1000 Märchen mag man ihnen abnehmen aber das eine wird nach hinten losgehen. Und wenn Klinsi schlau ist, dann müsste er das Geld kassieren und die Bayern in den Abgrund manövrieren….Mal sehen was sie uns dann erzählen…

  22. franzferdl schrieb am 21. Januar 2008:

    ist das jetzt der sachliche beitrag eines nicht-bayern-fans? da sag ich: hut ab! reschpekt! faktefaktenfakten, hmmm?!!! nun gut, man merkt es an einigen beiträgen: eine sachliche diskussion ist schwerlich möglich, wenn das eigene fussballweltbild, das als wahrhaftig und wirklichkeitsnah ausgegeben wird, leider immer wieder nur zwei lachhafte positionen ausspeibt: bösebösebayern gegen den himmelsguten rest. ach wie schön, in solch einer einfachen welt möchte ich es mir auch gerne bequem machen, & vielleicht mit einem bobbycar durch die gegend rasen, willi lemke als beifahrer… welch idylle!!!

  23. bunteskanzler schrieb am 21. Januar 2008:

    wenn du die obigen texte einmal durchliest, wirst du niemanden finden der von den „bösebösebayern gegen den himmelsguten rest“ spricht – außer dir! das weckt den eindruck, du wolltest die gutenguten bayern gegen den bösen rest verteidigen oder „google und ebay nicht verhindern“ – hoeneß als den großen modernisierer im deutschen fußball darstellen.

    dann möchte ich dich an die letzten jahre vor der wm erinnern, auch schon gegen ende der ära hitzfeld, als beim medizinball-meister sowohl in taktischen und spielerischen, aber auch in den bereichen des managements doch in die jahre gekommene methoden vorherrschten. jahr für jahr wurden zweistellige millionenbeträge für gute, aber gnadenlos überschätzte bundesligaspieler (van buyten, ismael etc) von der direkten konkurrenz abgekauft. das reichte meist aus sich den meistertitel zu sichern, doch international wurde dem serienmeister oft die schwächen aufgezeigt.

    statt nun wirklich etwas zu wagen, sich eines der unzähligen beispiele konzeptioneller fußballarbeit zum vorbild zu nehmen (a la arsenal, barcelona, mourinho wo immer er war, liverpool, milan, etc) zu modernisieren, wurde die „armut“ der bayern zum sündenbock stilisiert. auch der fc porto konnte die cl gewinnen, andere vereine wie villareal, eindhoven oder monaco das halbfinale erreichen.
    nein, statt den erfolg zu wagen wurde noch jahrelang vor sich hergewurstelt, schwung und wandel kamen erst, als der erfolg klinsmanns sich abzuzeichenen zu schien. gut möglich, dass klinsey schon zu jener zeit, also nach dem dingsbums-cup in der sommerpause 2005 oder zur wm, virtuell bei den bayern angekommen war!

    nichtsdestrotz wurde weiterhin öffentlich stimmung gemacht, weil man inhaltlich nicht allzugroße kritikpunkte fand, wurde sich an lappalien wie der aufenthaltszeiten k.manns in deutschland, der torwartfrage oder ähnlichem aufgehangen.
    nautürlich ist mir klar, daß hoeneß fußballerischer sachverstand nicht an seinen oft wutschäumenden reden abgelesen werden kann und er, oder besser gesagt die führungsetage des fc bayern, das projekt nationalmannschaft stets auch mit großem interesse beobachteten, und dieses seitdem der erfolg stimmte insgeheim auch bewunderten. dennoch waren sie sich nicht zu schade, dem (ebenfalls nicht heiligen) mcKlinsey den ein oder anderen oft unnötigen stein in den weg zu werfen. sei es in sachlichen debatten, aber vor allem durch sehr kritische öffentliche aussagen.
    und öffentliche aussagen von hoeneß&beckenbauer sind eben nicht mit aussagen von neururer, loddar oder anderen fußball-c-promis zu vergleichen – sie besitzen echtes gewicht.

  24. franzferdl schrieb am 22. Januar 2008:

    bunteskanzler, ich folgte deinem weisen rat & las die zeilen weiter oben nochmals durch. dort (im haupttext) ist beispielsweise die rede von „Seine neuen Arbeitgeber hingegen haben ihn bekämpft …“
    dass sie das nicht ständig, und schon gar nicht von anfang an taten, siehe die zitatauswahl. hoeneß war befürworter und unterstützer: wichtig ist dann die frage, über was gestritten wurde. antwortversuche weiter oben.
    dann zu deinem vorwurf, ich würde den gegensatz: „“bösebösebayern gegen den himmelsguten rest” mehr oder weniger hineinphantasieren. auch diesbzgl. ein verweis auf meine ausführungen weiter oben. schon die titelzeile, die sehr wohl zum text gehört (!), vermittelt einen solchen gegensatz, weil darin vom stockholm-syndrom die rede ist. wie ich deiner recht flüssigen rhetorik entnehme, ist dir sicherlich bewusst, auf welche psychologische disposition sich dieses bezieht. geisel „verliebt“ sich in geiselnehmer. und darin liegt also kein gegensatz…

    abgesehen von dieser leseschwäche, trumpfst du im folgenden allerdings mit einer passenden anaylse auf. zustimmungswürdig sind m.e. folgende punkte:
    – „sowohl in taktischen und spielerischen, aber auch in den bereichen des managements doch in die jahre gekommene methoden vorherrschten“ – vollkommen richtig, sehe ich genauso, die erfolge in der bundesliga waren insbesondere dem sehr schwachen niveau der liga insgesamt geschuldet. ansonsten zeichnete sich bayern in erster linie durch typischen verwaltungs- und beamtenfussball aus, der immer schon im voraus berechnete, welcher minimalaufwand den maximalen erfolg brachte. ergebnis: langweilerfussball, seit mindestens 2002.
    – „jahr für jahr wurden zweistellige millionenbeträge für gute, aber gnadenlos überschätzte bundesligaspieler (van buyten, ismael etc) von der direkten konkurrenz abgekauft.“ stimmt natürlich auch. zeichen für eine sehr konservative, alles in allem absolut kreativlose vereinspolitik.
    – „international wurde dem serienmeister oft die schwächen aufgezeigt.“ natürlich auch richtig! wie dem gesamten deutschen vereinsfussball. das peinlichste ist sogar, dass bayern trotz ungenügender leistungen immer noch die beste championsleaguebilanz der deutschen vereinsmannschaften seit 2003 aufweist. v.a. magaths taktisch-startegische limitierungen waren jedes mal sehr augenscheinlich
    „wurde die “armut” der bayern zum sündenbock stilisiert. “ auch das stimmt. dieses larmoyante geschwätz, insbesondere von rummenigge, geht mir schon lange gegen den strich. die ausgewählten gegenbeispiele sind auch passend, wenngleich der vergleich insofern hinkt, dass die genannten vereine meist nur einen ausreisser nach oben erlebten, der als ausnahme eher die regel bestätigt, dass die finanzstärksten die championsleague dominieren. ist natürlich auch nichts neues, weil es im kleinformat ja auch in der bundesliga so, und nur so funktioniert. fussballkapitalismus at its best!
    nur die letzte passage müsste m.e. angesichts der aufgeführten zitate und zusammenhänge überdacht werden & in den grösseren zusammenhang bundesliga gestellt werden. der differenzierung zuliebe: dann erkennt man einerseits eine allgemeine unzufriedenheit in dieser zeit mit mcklinsey. und andererseits die differenzierte verhaltensweise eines höneß.

  25. viererkette schrieb am 22. Januar 2008:

    Hallo lieber Herr franzferdl,

    ist jetzt – also nach dem bunteskanzler-Beitrag – dieser Blog nicht an dem Punkt angekommen, an dem wir im Thread schon waren?

    Also, bei den Leiden eines kritischen Bayernfans, der dauerhaft spektakulären Fußball sehen will, und den Ursachen, warum dies in den vergangenen Jahren nur sehr selten der Fall, oder wenn, dann auf recht übersichtliche Phasen begrenzt war.

    Und um noch mal auf unsere in oben genannten Blog geführte Diskussion zurückzukommen: Ich bin mit Einschränkungen immer noch der Meinung, dass es den Bayern in der Hinrunde gelungen ist, mehr als nur phasenweise diesen attraktiven Fußball zu spielen. Ich sage nicht immer, aber öfter als in den Jahren zuvor und trotz der Nullinger-Serie, die nicht nur aus schlechten Spielen (Beispiel Partie gegen Frankfurt) bestand. Präziser: Ich denke, sie haben den besten Fußball gespielt seit der letzten Fernglas-Meistersaison 2002/2003, als sie mit 16 Punkten Vorsprung den Titel holten. (Zu Ihrem jetzt sicher angeführten Argument „geschenkte Meisterschaft“. Sie erreichten 75 Punkte, obwohl zum Schluss die Luft raus war. Stuttgart reichten vergangenes Jahr 70).

    Die Gründe sind, dass bei den Bayern-Entscheidungsträgern ein Umdenken eingesetzt hat, das auch mit Klinsmann und der Entwicklung der Nationalmannschaft zu tun hat. Und damit nun zum Thema dieses Blogs.

    Meine These: Hoeneß & Co ist in den Magath-Jahren – also in der Zeit, in der Ihr Leiden, Herr franzferdl, ein neues Ausmaß angenommen haben muss – klar geworden, dass die bislang praktizierte Vereinspolitik im internationalen Vergleich so vie Erfolg versprechen wie die antiquierten Trainingsmethoden und das Taktikkonzept ihres Medizinballfanatikers. Ein entscheidender Wendepunkt dabei war sicherlich das 4:1-Achtelfinal-Aus in der Championsleague-Saison 2005/2006 gegen den AC Mailand. Einem der Double-Jahre, in dem man national unangefochten war.

    Ein Schlüsselerlebnis, dem ja erst die Pleite der DFB-Elf in Italien, dann aber auch das so genannte Sommermärchen folgte. Erst zu diesem Zeitpunkt begann langsam, was Herr bunteskanzler beschreibt: die Klinsmann-Ideen und seine Fußballphilosophie kommen auch in den bajuwarischen Sturköpfen an.

    Allerdings handelte es sich um einen Prozess, der ob der Dickschädeligkeit der Bayernführung schon auch Zeit in Anspruch nahm. Warum hat man trotz besseren Wissens noch einmal eine Saison mit Magath in Angriff genommen und warum wurde erst zu Beginn der Hinrunde dieses neue Expertenteam installiert?

    Bis zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Denkprozess begann, stand speziell auch Hoeneß nach meiner Einschätzung Klinsmanns Methoden und seinem Konzept sehr skeptisch gegenüber. (Auch zunächst nicht besonders differenziert). Ich erinnere mich zum Beispiel an die Leistungstests, die vor allem Magath spöttisch abtat und schließlich auch vom Bayernchef kritisiert wurden. Insofern ist sicher richtig, dass das Verhältnis zwischen der Bayernführung und dem Duo Klinsmann-Bierhoff lange Zeit alles andere als harmonisch war, und sich die Führungsriege des Bundesliga-Branchenführers besonders wenn die jeweiligen Interessen differierten, wortgewaltig und scharfzüngig als Chef-Kritiker der DFB-Reformer erwiesen.

    Ich denke, es war ein längerer und teilweise schmerzlicher Lernprozess bis der vermeintliche Managergott und das Rotbäckchen im Vorstand begriffen haben, dass die Trainingsmethoden ihres Ernst-Happel-Gedächtniscoaches so frisch sind wie ein abgestandene Glas Weißbier. Dass die Bundesliga in Sachen Leistungsdiagnostik, Scouting und Talentförderung so reformbedürftig wie das bundesdeutsche Steuersystem ist. Und dass es international nicht mehr reicht, die nationale Konkurrenz zu schwächen und mit viel Tamtam deren beste Spieler zu verpflichten.

    Ein langwieriger Lernprozess, zu dem auch Klinsmann mit seinen neuen Ideen und dem schwungvollen Fußball während der WM beigetragen hat. Doch es war sicher keine Liebe auf den ersten Blick, auch wenn es später Phasen gab, in denen Hoeneß sich für Klinsmann eingesetzt hat.

    Was mich aber nun interessieren würde, ist, was ich schon im oben genannten Blog gefragt habe. Wie wird es klappen mit den Bayern-Alphas und dem Projektmanager Klinsmann? Geht das gut und vor allem ist es der Beginn einer neuen Ära, in der der FC Bayern auch international wieder zu Spitzenklasse aufsteigt?

    Beste Grüße

  26. viererkette schrieb am 22. Januar 2008:

    Oh Gott, sorry, ich habe das Schlusszeichen des Link-Tags vergessen.

  27. franzferdl schrieb am 22. Januar 2008:

    lieber herr viererkette
    es zeigte sich ja schon andernorts, dass es zwischen uns beiden die eine oder andere analytische übereinstimmung gibt. dennoch möchte ich auf einige punkte etwas näher eingehen:

    ad magath: der richtige zeitpunkt wurde verpasst. magath selbst rechnete ja wohl schon nach dem peinlichen 1:4 in mailand mit dem rausschmiss. man hätte ihn diesbzgl. nicht enttäuschen sollen. die analyse hinsichtlich der hinterwäldlerischen fussballideologischen ausrichtung magaths war damit schon weit vor der himmelhochgejauchzten wm 06 fix & fertig – nochmals zur chronologie: das jahr zuvor schaltete man immerhin arsenal (mit taktikgott wenger!!!) – schied dann allerdings auf sehr kuriose weise gegen chelsky, als mourinho auffiel, dass lange weite bälle auf die bayerische innenverteidigung immer wieder zu tumulten und chaos im abwehrverbund führten. magath konnte darauf nicht mal im rückspiel adäquat reagieren. nichtsdestotrotz reichte es für eine dann noch sehr ansehnlich herausgeschossene meisterschaft (mit, ich glaube, 9 siegen am stück). die neue saison sah zunächst die fortsetzung der siegesserie (u.a. punkterekord nach der vorrunde) & eine recht souveräne gruppenphase in der championsleague. man sah sich zu diesem zeitpunkt für internatiuonale aufgaben gerüstet. dann kam allerdings der augenöffner: das spiel gegen ac berlusconi. mit dem bekannten peinlichen ende. doch erneut: meisterschaft & pokal wurden, diesmal eher lust- und leidenschaftslos, eingefahren. man könnte sich den massenmedialen aufschrei ausmalen, wenn hoeneß & co. magath danach rausgeschmissen hätten.

    insgesamt, so meine these, bestand also schon weit vor dem sommermärchenwald übereinkunft hinsichtlich der defizite. man verpasste nur den richtigen zeitpunkt. sie war aber keine folge der wm-erfolge unter mcklinsey!
    die sehnsucht auch der führungsriege, attraktiveren fussball endlich konstanter zu sehen, wurde schon über mehrere jahre immer wieder artikuliert. man sah auch in magath, der immerhin die jungen wilden gebar, einen modernen trainer, der gleichzeitig viel wert auf disziplin & wenig wert auf kommunikation legte. nach erfolgreicher anfangsphase mussten sie ihren irrtum einräumen.

    – ad mcklinsey: dass hoeneß & co. schon zu klinsis anfangszeit, als viele andere viel skeptischer waren, den neuen ideen aufgeschlossen gegenüber standen, zeigt m.e. doch das zitat. die darauf folgendenen scharmützel & grabenkämpfe waren das resultat von mcklinseys torwart- und anwesenheitspolitik. sicherlich, eher lachhaft. dennoch gab es anfänglich im nationalteam sicherlich grössere probleme als den „torwart-krieg“ zu erklären. damit wollte mcklinsey ein zeichen der stärke und unabhängigkeit aussenden. es war m.e. blosse machtpolitik, weil die damaligen torwartleistungen sicherlich keine degradierung kahns rechtfertigen konnten. lehmann-jünger mögen das anders sehen. ich möchte deshalb nur darauf hinweisen, dass lehmann schon 04/05 seinen platz für einige wochen an alumnia verlor, der damals schlichtweg seine chance (noch) nicht nutzte.

    der „langwierige lernprozess“ war also in der tat langwierig & wieder einmal komplizierter. sie mussten sich nicht erst von mcklinseys erfolgen überzeugen lassen, um daraufhin die eigenen defizite zu erkennen. dieser erkenntnisprozess lief schon viel eher ab. meine these: sie hatten in den ersten beiden jahren einfach zuviel erfolg, zuviele billig hinterher geworfene titelgewinne, die immer wieder das „weiter-so“ legitmierten. die sehnsüchte nach schönem, international erfolgreichem fussball bestanden allerdings schon mindestens seit frühjahr 05.

    ad bayern-klinsmann-zukunft: hier stellt sich die frage, wie konsequent mcklinsey seine ideologie umsetzen kann. und v.a.: wer der strategie- und taktikkompetente mann neben ihm wird. der grosse vorteil zum jetzigen zeitpunkt ist, dass klinsmann fast noch 5 monate zeit hat, um sein team in aller ruhe zusammenzustellen, etwaige wunschspieler zu verpflichten usw. und diese zeit wird er brauchen und nutzen. aus diesem grund kann ich mir im übrigen auch nicht vorstellen, dass er im falle des falles schon frühzeitiger einspringt, um hitzfeld abzulösen, falls die ersten 3 spiele widererwarten in die hose gehen. und ob es der beginn einer neuen ära sein wird? wie soll man ohne hellseherische oder matthäus-fähigkeiten, die hier nur einige wenige in sich vereinen, darauf eine seriöse antwort geben können? es ist auf jeden fall der beginn eines sehr interessanten projektes. und interessant genug ist ja letztlich auch der umstand, dass die personalie klinsmann von rotbäckchen initiiert wurde…

  28. viererkette schrieb am 22. Januar 2008:

    Hallo lieber Herr franzferdl, sicher eine interessante These.

    Aber jetzt erstmal nur kurz, weil ich gleich den Computer zuklappen muss (kann ihn nicht mehr sehen), zu Lehmann und „es war m.e. blosse machtpolitik, weil die damaligen torwartleistungen sicherlich keine degradierung kahns rechtfertigen konnten.“

    Das sehe ich total anders. Nach meiner Meinung war für die Entscheidung ausschlaggebend, dass das von Lehmann praktizierte Torwartspiel dem des Bananenfuß Kahn Lichtjahre voraus war und ist. Sie haben doch auch beobachtet, dass ein Rückpass auf den Titan eine Karriere lang einen Schlag ins Aus und bestenfalls einen Einwurf für die gegnerische Mannschaft zur Folge hatte, oder?

    Lehmann eröffnet in solchen Situationen das Spiel nach vorne. Das ist es, was Klinsmann und Löw, aber auch Sie als Verfechter des „vertikalen Spiels“ zu schätzen wissen, oder?

    Viele Grüße und einen schönen Abend.

    PS: Das mit dem obigen, grünen Linktext ist mir echt peinlich. Kann man das editieren?

  29. bunteskanzler schrieb am 22. Januar 2008:

    @ franzferdl
    danke erstmal für deine belehrungen zur überschrift 700 zeilen weiter oben, man lernt eben nie aus.
    na klar, der eine oder andere tippfehler war schon dabei, well, ich werde mich bemühen meine beiträge in zukunft leserlicher zu gestalten.

    aber schön das wir inhaltlich in den meisten punkten übereinstimmen. bei einigen details habe ich natürlich eine andere meinung und würde dir auch eine leicht rotblau gefärbte bayernbrille unterstellen, aber das ist ja kein problem und soll auch nicht diskussionsgegenstand werden. ich denke ein jeder hat sein eigenes exemplar in griffweite liegen…

    @ viererkette
    ja es stimmt, wenn man sich die kommentare durchliest bekommt man wirklich den eindruck, es dreht sich hier langsam im kreis. deswegen wars das erstmal von meiner seite aus.

    in diesem sinne, adios, ich freue mich schon auf den nächsten beitrag und die hitzigen diskussionen!

  30. franzferdl schrieb am 22. Januar 2008:

    lieber herr viererkette
    es ist mir ja peinlich, weil ich diesbzgl. auch schon an anderer stelle gewütet habe. man möchte sich ja nicht ständig wiederholen, gar im kreisel drehen. deswegen hier der link zu einer schon im auf diesem sender abgelaufenen towartdebatte:

  31. franzferdl schrieb am 22. Januar 2008:

    oh, da fehlt noch was:

    http://www.direkter-freistoss.de/2007/10/14/ich-beise-keinem-ins-ohr/

    @bunteskanzler: ich hoffe ja nicht, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. ich wollte die präsentierte rhetorik nicht kritisieren, im gegenteil: mit „deiner recht flüssigen rhetorik “ meinte ich tatsächlich und ganz ehrlich: deine „recht flüssige rhetorik“.

    eine frage hätte ich allerdings noch: was ist „eine leicht rotblau gefärbte bayernbrille“???

    zur fortführung der „hitzigen diskussionen“ würden mich die detailes noch brennend interessieren…

  32. franzferdl schrieb am 6. März 2008:

    „Mein Verhältnis zu Jürgen Klinsmann war immer anders als der Öffentlichkeit bekannt. Wir haben regelmäßig telefoniert. Schon als er damals als Spieler des VfB Stuttgart zu Inter Mailand wechseln wollte, kam er nach München und bat mich, mit ihm den komplizierten Vertrag durchzugehen. Ich war nach der WM einer der Ersten, die Jürgen informiert hat, dass er aufhört. Seither ist der Kontakt nie abgerissen.“
    http://www.zeit.de/2008/11/Interview-Hoeness?page=all

  33. Jens Nannen schrieb am 6. März 2008:

    Wenn der liebe Uli das sagt, muss es auch stimmen.

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