Warum hat Schalke eine so schlechte Presse?
von Oliver FritschBei Schalke 04 muss man sich über zwei Dinge wundern: Erstens, wie sich der Verein in der erfolgreichsten Saison seit zehn Jahren selbst in die Bredouille bringt. Da träumt und redet dieser Klub immer wieder von der Champions League, um endlich die Fanfaren des Ruhms erklingen zu lassen – und dann stellen die Verantwortlichen ihren einflussreichsten Mitarbeiter vor den jeweils wichtigsten Spielen der Vereinsgeschichte, öffentlich in Frage. Besonders vor einem Monat vor dem Achtelfinalrückspiel in Porto distanzierte sich Vorstand Josef Schnusenberg von Trainer Mirko Slomka eindeutig; aber auch diese Woche vor dem Viertelfinalrückspiel in Barcelona ist das Gerücht durchgesickert, die Führung wolle sich bald, also vor Vertragsende, von Slomka trennen. Eine professionelle Vorbereitung sieht anders aus. Gemessen an diesen Hürden, hat Slomka das Optimum erreicht: im Elfmeterschießen gegen Porto das Viertelfinale erreicht, wo man gegen den trotz Ronaldinho-Blues immer noch großen FC Barcelona knapper ausgeschieden ist, als viele das vorausgesagt hatten. Schalke war beim 0:1 gestern, allerdings nur eine Halbzeit lang, mutig und tatkräftig – und nicht wie viele Live-Medien schrieben „bieder und brav“. Der Gegentreffer war selten unglücklich!
Und da sind wir auch schon beim zweiten Punkt: Schalke hat eine derart schlechte Presse, dass es einem eigentlich leid tun muss. Nicht den Klublenkern gilt, siehe oben, unser Mitgefühl. Aber das schlechte Klima scheint auch Slomka in Mitleidenschaft zu ziehen. Aber was genau ist ihm, sportlich, vorzuwerfen?
Der Spielanalytiker Christofer Clemens hat neulich in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ die Champions-League-Teilnehmer inspiziert: „Das Team spielt schnell nach vorne“, sagt er über Schalke, „doch dieser Einsatz verpufft zu oft. Entweder kommt der letzte Pass ungenau, oder die Laufwege der Stürmer stimmen nicht.“ Im Vergleich mit Europas Großen schneidet Schalke in Clemens’ Expertise unterdurchschnittlich ab, aber welche deutsche Mannschaft kann mit der Hochgeschwindigkeitspräzision Arsenals oder der Wucht Manchesters mithalten? Noch mal buchstabiert: Schalke hat es ins Viertelfinale der Champions League geschafft. Weiter ist seit Bayer Leverkusen 2002 keine deutsche Elf gekommen. Diese Erfahrung könnte dem Klub in den nächsten Jahren weiterhelfen (die Millioneneinnahmen sowieso). Schalke könnte stolz sein.
Zugegeben, die Mannschaft genügt selbst in der Bundesliga nicht höchstem ästhetischem Anspruch. Aber seit wann gilt das als entscheidendes Maß? Den aktuellen Platz 2 sollte man Slomka auf der Habenseite anrechnen. Stichwort Doppelbelastung – einige andere deutsche Vereine haben ihre Ausflüge nach Europa mit Abschwüngen zuhause bezahlt: Hamburg ist 2006 zwischenzeitlich bis auf Platz 18 abgestürzt und musste sich von Liebling Thomas Doll trennen. Meister Stuttgart ist 2007, solange sie noch nicht ausgeschieden waren, ins hintere Mittelfeld gefallen. Leverkusen wäre 2003, ein Jahr nach dem Finaleinzug, sogar fast abgestiegen. Slomka ist nun gerade dabei, sein Team zum zweiten Mal hintereinander für die Champions League zu qualifizieren.
Das Gemecker an Schalkes 1:0-Siegen ist einseitig; bei anderen Klubs würde man von Cleverness und Abgebrühtheit sprechen. Doch die FAZ schrieb nach dem knappsten aller Siege gegen Hansa Rostock vor drei Tagen grimmig: „In einer Disziplin ist Schalke derzeit nicht zu schlagen: Kein anderer Teilnehmer versteht es, mit so wenig Fußball so viel zu erreichen.“
Slomka mag sich sicher den Vorwurf gefallen lassen, das Team in Sachen Toreschießen nicht viel vermittelt zu haben. Doch warum muss man diesen unbestritten erfolgreichen Jungtrainer an so extrem hohen Kriterien messen? Vielleicht fehlen ihm schlicht die Spieler für Höheres. Muss man mit einer Mannschaft Deutscher Meister werden, deren Stürmer-„Stars“ Kevin Kuranyi und Gerald Asamoah heißen? Oder gar die Champions League gewinnen? Vermutlich wird er bald seinen Job los sein. „Das war’s für Slomka“, murrt die „Bild-Zeitung“, als wäre es eine Schande, in Barcelona zu verlieren.
Slomka hatte es von Beginn an schwer; hängt ihm etwa noch Rudi Assauers geäußerte Zweifel („auf den wäre ich nicht gekommen“) noch nach? Zudem muss sich Slomka immer wieder mit seltsamen Debatten über das Verhalten seiner Spieler herumschlagen. Kuranyi verweigerte ihm nach seiner Auswechslung in Porto den Handschlag. Gut, nicht die feine Art. Aber wer erwartet von Fußballprofis Manieren? Vor anderthalb Jahren wollten Teile der Presse im Gefolge der „Bild“ bei einem Torjubel in Mönchengladbach erkannt haben, dass die Autorität des Trainers angegriffen sei – bloß weil einige Spieler den damals frisch degradierten Frank Rost umarmten und nicht Slomka. Als wäre es üblich, nach dem Tor seinem Trainer an den Hals zu springen.
Zumindest hat Slomka an Bekanntheit und Profil gewonnen. Im Internet kursiert ein Witz: Merkel, Bush und Slomka stehen vor Gott. Merkel fragt Gott, wann in Deutschland die Staatsschulden getilgt sind und Vollbeschäftigung herrscht: Gott überlegt kurz und sagt: „In 50 Jahren.“ „Uninteressant für mich“, antwortet Merkel, „da bin ich nicht mehr im Amt.“ Bush fragt Gott, wann die Amerikaner endlich den Irak befrieden. Gott überlegt kurz und sagt: „In 100 Jahren“ „Uninteressant für mich“, entgegnet Bush, „da bin ich nicht mehr im Amt.“ Slomka fragt Gott: „Wann wird Schalke endlich Meister?“ Sagt Gott: „Uninteressant für mich, da bin ich nicht mehr im Amt.“
Offenbar wird Slomka sogar für die 48 meisterfreien Jahre vor seiner Zeit als Cheftrainer verantwortlich gemacht. Das runde Jubiläum in ein paar Wochen wird man ihn wohl noch „feiern“ lassen.
#16 meiner Kolumne auf stern.de
indirekter-freistoss 4 live schrieb am 11. April 2008:
SUPER ARTIKEL! bin selbst kein Schalke Fan aber ein solches Management,welches mit einer „überdurchschnittlichen“ Mannschaft den Gewinn der CL erwartet, gehört 4 Wochen lang von der BILD penetriert und anschließend gefeuert !
nedfuller schrieb am 11. April 2008:
Guter Artikel.
Ich bin kein Schalke Fan, aber ich verstehe die derart negative Presse ebenfalls nicht.
Erinnert mich an die Trainersuche vom HSV: Nur weil die Medien keinen Kandidaten küren können (Alle Beteiligten halten dicht) ist die doch sehr professionelle Trainersuche in den Medien unten durch.
Im allgemeinen ist die Berichterstattung über Fussball und Sport im allgemeinen sehr schlecht.
Ich glaube daher auch,dass Blogs immer beliebter werden.
Weißwurscht schrieb am 11. April 2008:
Endlich mal jemand, der es auf den Punkt bringt! Danke! Aber eigentlich ist doch klar, dass die Zeitungen kein gutes Haar an Schalke lassen, denn die Schalker-Chefs tun es ja selber auch nicht. Der Schalker-Vorstand war, ist und bleibt total bescheuert – man dachte nach Assauer legt sich das – leider verstehen sie immer noch nicht viel von Fußball, würden sie es tun, dann würden sie Slomska feiern. Aber auch die Spieler wissen ihren Trainer nicht zu würdigen…Schade Schalke, Ihr gräbt Euer eigenes Loch und die Bayern freuen sich!!!
cacau schrieb am 11. April 2008:
Im Prinzip richtig, die Ansprüche sind zu hoch auf Schalke, das hängt sicher auch damit zusammen, dass Spieler wie Kuranyi nicht gerade billig waren.Slomka kann da natürlich nix für, aber hierzu:
„Slomka mag sich sicher den Vorwurf gefallen lassen, das Team in Sachen Toreschießen nicht viel vermittelt zu haben. Doch warum muss man diesen unbestritten erfolgreichen Jungtrainer an so extrem hohen Kriterien messen?“
Toreschießen halte ich nicht für ein übertrieben hohes Kriterium um Trainerarbeit zu beurteilen.
Setter schrieb am 11. April 2008:
Die Frage warum Schalke eine derart schlechte Presse hat ist eigentlich einfach zu beantworten. Es zählt nicht nur das Tagesgeschäft. Ein Verein der in Deutschlands dunkelster Zeit als Hauptprofiteur der Machthaber galt, der für Meineide, Bilanzfälschungen, Insolvenzverschleppung steht, mit der Russenmafia in Verbindung gebracht wird und dessen Fanpotential sich zumeist aus der bildungsferner Schicht zusammensetzt ist bei Medienprofis halt suboptimal beliebt.
petertrompeter schrieb am 11. April 2008:
Um Gotten Willen, sowas armes, zusammenhangloses und falsches wie „SETTER“ schreibt, habe ich seltenst gelesen.
Weißwurscht schrieb am 11. April 2008:
Danke „Setter“, Du hast mir mit deinem Beitrag meinen Tag gerettet – mir kommen die Tränen vor lauter lachen 😀
Wo hast Du denn diesen Witz her?
petertrompeter schrieb am 11. April 2008:
Nochmal zu „SETTER:
Ich empfehle Fakten statt Meinungsmache:
http://www.amazon.de/Zwischen-Blau-liegt-Schalke-Nationalsozialismus/dp/3898614336
Schalke war m. W. der erste Verein der BL, welcher das Buch bereits im Vorfeld unterstützt hat. Erst nach und nach kommen anderer Vereine nach. Wenn man die NS-Zeit -wie Setter- speziell auf S04 beziehen will, ist das seine Sache und läßt recht schnell erkennen, um was es ihm geht.
Meinei, ok, die Geschichte ist alt bekannt, auch für Skandale war S04 stets gut. Bei Schalke gabe es eben meist nur ganz oben oder weit unten. Deshalb auch die Emototionen um den Verein. Dazu würde ich ein weiters Buch empfehlen: „Mythos Schalke“.
So, dann bitte ich Herr „Setter“ mal um FAKTEN (!!), was soll soein Geschreibsel von Russenmaffia bitte??? Reicht ein guter Sponsorenvertrag aus (Neidfaktor)? Diskutieren wir hier jetzt wieder die russische Innenpolitik, natürlich ist diese schlecht!! Also bitte wo ist die angesprochene Verbindung?
Nächster Punkt: Bitte Fakten zur Bilanzfälschung? Soll damit die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in der bilanziellen Bewertung des Parkstadiongrundstückes gemeint sein? Nur zur Info: Wenn eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingeht, muss FORMELL ein Verfahren eröffnet werden. So, und Herr „SETTER“, was kam dabei raus? Meines Wissens nichts! Im Vorfeld hat der Verein von zwei staatlich anerkannten Notaren absichern lassen. Bitte verbessern Sie mich, wenn ich falsch liege!
Dann die Insolvenzverschleppung, bitte helfen Sie mir auch da? Oder bezieht sich das auch auf die o. g. „Bilanzfälschung“??
Ihre „Bildung“ zeigen Sie eindrucksvoll mit Ihrem Kommentar auf.
Man kann gut sehen, wie der Boulevard die Meinung einiger Personen beeinflussen kann.
Aber zum eigentlichen Thema.
Meines Erachtens stimmt auf Schalke die Zusammenstellung der Mannschaft und die Erwartungshaltung nicht. Der Etat ist außerordentlich hoch, sodaß auf die sportliche Führung trotz der vorhandenen Schwächen (Spielsystem, Torgefahr, Mentalität, Charakter der Mannschaft usw.) hoher Druck lastet.
Dazu kommen die verheerenden Kommentare zu denkbar schlechtestem Zeitpunkt eins Präsidenten wie Schmusenberg.
Zu einem großen Teil sind die Probleme in der Aussendarstellung auf Schalke meiner Meinung nach „hausgemacht“, die Presse nimmt solche Steilvorlagen naütlich gerne an (siehe heutiges Voting auf Bild.de: „Wer wird Slomkas Nachfolger“).
petertrompeter schrieb am 11. April 2008:
…ups, tschuldigung. Da haben sich in der Eile ein paar Fehler eingeschlichen.
Zur Erklärung: Es gab bei der Grundstücksbewertung vorab zwei Gutachten.
Kenan schrieb am 11. April 2008:
Nun sehr wohl gab es diese Verbindung der Schalker zu dem damaligen Regime. Berichtet wurde des öfteren auch im Spiegel, der FAZ, SZ, 11 Freunde und anderen öffentlich zugänglichen Medien. Eine Suche im Internet sei daher empfohlen. So waren die damaliger Meistertitel auch nicht verwunderlich. Offen wurde über eine Bevorzugung der Gelsenkirchener z.B. durch die Rekrutierung wichtiger Spieler der Gegner gesprochen. Erinnert sei auch an die Enteignung jüdischer Geschäftsleute und der Übernahme deren Geschäfte durch Schalker Spieler.
So wurde auch die Ablehnung durch den Stadtrat von Straßen in Gelsenkirchen nach Schalker Idolen begründet.
Ferner sind Verurteilungen im Rahmen der staatsanwaltlichen Ermittlung in Zusammenhang mit den Bilanzfälschungen (Parkstadion) und der Insolvenzverschleppung bekannt. Von dem Bundesligaskandal mit Schalke und Bielefeld als Hauptbeteiligten ganz zu schweigen.
Es fällt mir also demnach schwer den Kommentar des Trompeters nachzuvollziehen.
Auch stellt der User Setter die Verbindung durch den Bezug von Tagesaktualität und Vergangenheit des Vereins her.
Also wurde dort weder etwas Zsammenhangloses und schon gar nichts Falsches gepostet.
Im Ãœbrigen ist Blasphemie hier ebenfalls fehl am Platze.
Armut ist eben häufig eine Frage der Bildung.
Manfred schrieb am 11. April 2008:
Neid. Ich sah diese Saison von Anfang an als Ãœbergangssaison: viele junge Spieler, viele neue Spieler, das alles muss erstmal zusammenfinden, so mein Empfinden. Umso schöner, dass (bis) jetzt so viel in dieser Saison erreicht wurde. Okay, Schalke wäre nicht Schalke, wenn man nicht bis zur letzten Sekunde der Spielzeit noch mit einem Nackenschlag rechnen müsste, allein der Gedanke, sie könnten vor dem letzten Spieltag uneinholbar den 2. Platz belegen, ist irgendwie absurd. Das Problem ist: sie spielen schlecht, stehen aber auf Platz 2 der Bundesliga und kamen bis ins Viertelfinale der Pilzeleague. Wie gesagt: Neid. Gar nicht auszudenken, was wohl wäre, wenn sie gut spielen würden, aber das nicht erfolgreich. Oder, ganz verwegen: gut UND erfolgreich. Ich darf gar nicht dran denken…
Setter schrieb am 11. April 2008:
Ich empfehle petertrompeter dringenst das Studium der im Internet zugänglichen FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN.
Zu den bereits von Kenan angegebenen Quellen sei hier noch der RevierSport und 3Sat.
Eigentlich gibt es dazu unzählige Quellen.
Vielleicht sollte man einfach mal die königsblaue Brille abnehmen und sich der Realität stellen.
Vereinseigene Quellen zu zitieren halte ich für nicht legitim. Und das der Gelsenkirchener Verein dringenst Öffentlichkeitsarbeit bzw. PR betreiben mußte, war DRINGENST erforderlich. Spätestens und erst recht nach den rechtsradikalen Ausschreitungen Schalker Fans beim Europapokalspiel in Rotterdam.
Ein allseits SCHÖNES WE.
Zorro schrieb am 11. April 2008:
Moin Herrr Fritsche
hätte sie sich für ihrem Tränen rührigen Aufruf zur Ehrenrettung Slomkas mal die mühe gemacht nicht nur in die Tabellen zu schauen sondern die Spiele vollständig verfolgt wüßten sie wo die Kritikpunkte und die Inkompetenz der Person Slomka zu suchen sind.
Schalke spielt taktisch auf dem Niveau eines Regionalligisten, Spieler werden frei ab jeglicher Tauglichkeit für die taktische Position im Team aufgestellt nur weil sie wohl nach Meinung des Trainers spielen müssen, so kommt es dass in der letzten Spielen kein einziger offensiver Mittelfeldspieler spielte sondern nur Stürmer Abwehrspieler und die beiden 6er Jones und Ernst, dies alles trotz Alternativen und obwohl wenn die Alternativen mal für die letzten Minuten eingewechselt werden die Qualität des Spiels deutlich steigt. Das sieht jeder außer Slomka und hier ist er auch absolut lernresistent. Die Qualität des Fussball und die Spieler auf Schalke ist streng monoton fallend und der Leitung von Herrn Slomka und sie wollen als anscheinend Außenstehender der sich nicht mal die Mühemacht den Grund für die Unzufriedenheit auf Schalke zu durchleuchten, der Öffentlichkeit klären dass wir auf Schalke glücklich sein sollten mit dieser Stümperei unseres Übungsleiters ? das ist unfreiwillig komisch aber die Zeitungen müssen ja immer irgendwie voll werden nicht wahr ?
BWG
Zorro
Oliver Fritsch schrieb am 11. April 2008:
@Zorro: Klar, es sind oft Ferndiagnosen, und vielleicht ist Slomka ne Pfeife. Aber vielleicht hat er auch einfach nur ne mittelmäßige Mannschaft (besser: nen mittelmäßigen Sturm), mit der er seinen Schwerpunkt aufs Verteidigen legt. Dass man dafür nicht geliebt wird, ist klar. Aber es könnte der Weg sein, der am schnellsten zum Erfolg führt.
Und doch: Ich hab einige Spiele gesehen – und fand gerade die Heimspiele gegen Chelsea, Porto und Barcelona zumindest teilweise sehr ansprechend.
cacau schrieb am 11. April 2008:
oh interessante wendung hat die diskussion hier durch setters kommentar genommen.
aber mal ganz im ernst herr setter: dass zb die bild-zeitung slomkas rausschmiß herbeischreibt und die schalker einkaufspolitik wie spielweise kritisiert, das hat doch nichts mit der vergangenheit des clubs zu tun, oder?
ich schließe mich da völlig meinem vorredner zorro an, der hat genug gründe genannt, die nichts mit nazis zu tun haben.
xthox schrieb am 11. April 2008:
@ Setter& Kenan: es war ein unabhängiges gutachten
zudem ist schalke einer der wenigen vereine, die sich um ihre vergangenheitsbewältigung gekümmert haben; siehe auch folgender link:
http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/genug-geschrieben/?src=SE&cHash=5a6c08601a
@ Kenan: du schreibst: „Armut ist eben häufig eine Frage der Bildung“, dreh den Satz, dann ist er für unsere gesellschaft noch zutreffender und ist als vorwurf entkräftet und einfach auf schalke bezogen reine stereotypie
riovermelho schrieb am 11. April 2008:
Schalkes Rolle im dritten Reich wird viel zu wenig plubiziert. Ich habe mal vor einiger Zeit etwas zu diesem Thema in einem Schalke-Forum erwähnt -zack flog ich auch schon raus.
Im übrigen sind die Gründe, die Setter genannt hat, auch für mich genau die Gründe, die eine Ächtung des ätzensten aller Fußballvereine obligatorisch machen.
Uwe schrieb am 11. April 2008:
Hallo, hier meldet sich eienr aus der bildungsfernen Schicht….
Ob man -angesichts der derzeitigen Situation- direkt das letzte Jahrhundert als Grund für die schlechte Schalker Presse und die Kritik an Trainer und Management heranziehen muss? Ich denke, dass ein kritische Auseinandersetzung mit der Einkaufs-/Verkaufspolitik, den seltsamen Aufstellungen, Ein- und Auswechslungen (von Taktik wollen wir gar nicht reden) ausreichen würde, um das Dilemma zu beschreiben!
Jeder (Müller, Slomka, Fritsch, Setter) macht sich aber eben seine Welt so, wie sie ihm gefällt….
Uwe schrieb am 11. April 2008:
Leiber Oliver Fritsch,
eines ahbe ich noch vergessen: das sehr gute, wenn auch nur teil-erfolgreiche Spiel gegen Chelsea mit den schwachen Heimspielen gegen Porto und Barcelona zu vergleichen, kann ich nicht ernst nehmen!
Uwe schrieb am 11. April 2008:
Lieber Oliver Fritsch,
eines habe ich noch vergessen: das sehr gute, wenn auch nur teil-erfolgreiche Spiel gegen Chelsea mit den schwachen Heimspielen gegen Porto und Barcelona zu vergleichen, kann ich nicht ernst nehmen!
dw schrieb am 11. April 2008:
@Setter und Kenan:
Nicht jeder muss Schalke leiden können. Wer das aber mit der Nazizeit und dem Bundesliga-Skandal begründen muss (beides wahrscheinlich eher nicht selbst direkt erlebt), ist selbst ein Ewig-Gestriger.
Der Bundesliga-Skandal war nicht alleine auf Schalke gegen Bielefeld bezogen (es war der Offenbacher Präsident der bestochen hat, und nicht nur Schalker) und es gab sehr wohl Schalker Spieler die bei den Nazi Machthabern alles andere als beliebt waren. Auch darf man nicht verkennen, dass die damalige Schalker Mannschaft qualitativ in Deutschland ihresgleichen suchte (vergleichbar mit heute Bayern München), wie einige internationale Begegnungen nahelegen.
Es gab kein Urteil, dass Schalke Bilanzfälschung bescheinigt, konnte es auch gar nicht geben, da es unabhängige Gutachten gab. Bei der Insolvenzverschleppung scheint es sich eher um ein Phänomen eines Vereins ein paar km weiter östlich zu handeln.
Man kann also Schalke auch einfach nicht mögen, muss dazu dann aber nicht irgendwelche Pseudo-Gründe heranziehen …
Schalker schrieb am 11. April 2008:
Was setter und kenan hier über meinen Verein Schalke 04 schreiben, ist lediglich Provokation und Ausdruck von abgrundtiefen Hass. Dessen Funktionsweise beruht auf einer extrem selektiven Wahrnehmung, gepaart mit dem Bemühen, sich aktiv die Dinge so zurecht zu biegen, dass sie ins Bild passen. Dies ist schon eine fanatische Verhaltensweise, sodass eine ernsthafte Auseinandersetzung mit solchen Beschuldigungen nicht lohnt, sind sie doch auch schon längst widerlegt, z. T. durch Historiker, z. T. durch staatliche Verfahren, z. T. durch die Medien.
Letztendlich vermute ich hinter solchen Personen – sicherlich ganz naiv – eine grenzenlose Angst, dass Schalke dereinst neben Bayern der zweitstärkste Fußballclub in Deutschland werden kann. Ein solcher Club mit solchen Fans, mit einem solchen Werbepotential, mit einer solchen Infrastruktur, mit einem solchen Umsatz (2007 allein 155 Mill. Euro nur der Verein, als Konzern wahrscheinlich 180 Mill.) stellt für den gemeinen Fan eines mittelgroßen ambitionierten Vereins eine latente Bedrohung dar. Um diese Ängste zu rationalisieren, greift man dann auf seine selbst gebastelte Anti-Schalke-Welt zurück.
PS. Mit Herrn Fritsch stimme ich überein, dass Schalke eine sehr schlechte Presse hat. Leider kann Herr F. nicht erklären, warum gerade Schalke häufig so unverhüllt mit beißendem Spott und Häme bedacht wird. Hier wird man vonseiten der Journaille auch sicher keine tief schürfenden Antworten erwartern können, denn eine Krähe hackt der anderen nicht die Augen aus.
fsch schrieb am 11. April 2008:
Kenan schrieb: „So wurde auch die Ablehnung durch den Stadtrat von Straßen in Gelsenkirchen nach Schalker Idolen begründet.“
Es war genau ein (!) Name, der nicht für eine Straßenbezeichnung auf dem Arena-Grundstück akzeptiert wurde, und das war der von Fritz Szepan.
Die Meistertitel zwischen 1937 und 1942 einer Nähe des Vereins zum NS-Regime zuzuschreiben, ist absurd und historisch schlichtweg nicht zu belegen.
Bilanzfälschung und dubioses Finanzgebaren ist eher das Metier des einzigen börsennotierten Fußballklubs der Rebublik.
Zu guter Letzt stehen in der Fankurve der Arena genauso viele Dumpfbacken, aber eben auch Akademiker wie in anderen Stadien auch. Ein dreifach Ole auf alle Vorurteile.
Dülp schrieb am 11. April 2008:
@zorro: Mit eben diesem System, zwei 6ern und drei Stürmer, hat Slomka in der Vorsaison den begeisterdsten Fußball der Liga spielen lassen. Nur da haben noch die Stürmer funktioniert und ein Lövenkrands war eine echte Waffe. Die Frage ist doch nicht das System, sondern warum die Stürmer, die in dieser Aufstellung schon überragend agiert haben, ihre Form nicht bringen.
dreieckeneinelfer.twoday.net schrieb am 12. April 2008:
Mirko Slomka…
Es ist schon schräg. Da steht ein Trainer mit Schalke 04 auf Platz 2, kommt in der Champions League bis ins Viertelfinale, und wird doch aller Voraussicht nach am Ende der Saison entlassen werden. Ich bin ob dieser Aussicht hin und her gerissen.
…
Oliver Fritsch schrieb am 12. April 2008:
@Schalker (Nr. 22): Nein, ich kann es nicht erklären, warum die Schalker so eine schlechte Presse haben. Ich hab nicht mal eine Vermutung. Ich glaube auch nicht, dass da irgendwas dahintersteckt, außer dass sie mit ihrer Einschätzung daneben liegen könnte. Ist Ihnen das nicht Medienkritik genug? Seltsame Krähe-und-Auge-Anspielung Ihrerseits, um nicht zu sagen: unverschämt.
S04-Fan schrieb am 12. April 2008:
Der Kommentar ist für einen Schalker ja richtig wohltuend; so wohltuend, dass er einem allerdings schon wieder verdächtig vorkommt.
Ich teile jedenfalls die Auffassung, dass S04 in der Presse immer und immer wieder extrem schlecht wegkommt. Es wäre wirklich einmal interessant genauer zu ermitteln warum das so ist.
Sicher wird der (aus meiner Sicht berechtigte) Medienboykott der Spieler (nicht der Vereinsverantwortlichen) dem Verein von vielen Journalisten immer noch nachgetragen.
Vielleicht verträgt der eine oder andere Fan von anderen Vereinen (in diesem Thread gibt es ja Beispiele) und Journalist (sind ja in der Regel auch Anhänger/Sympathisanten von anderen Vereinen) es nicht, dass ausgerechnet dieser Popelverein aus der Desaster-Region Ruhrgebiet vor dem eigenen Verein aus einer (vermeintlich) wohlhabenderen Region steht.
Wie auch immer, im Grunde ist es mir egal.
Zum einen hat die ganze negative Presse keinerlei negative Auswirkungen auf die Popularität und Faszination von Schalke. Auch das wird den einen oder anderen Journalisten, der sich wichtiger nimmt als die, über die er berichtet, wurmen. Tausende neue Mitglieder ohne große Aktionen wie anderswo, immer mehr bekennen sich zu Schalke und der harte Kern der Fans, der überall auch auswärts hinfährt, wird auch immer größer usw., trotz allgemein schlechter Presse über Schalke.
Zum anderen wollen wir Schalker auch gar nicht gemocht werden (das wollen ganz andere aus Bremen oder Dortmund z.B.). Ich halte ich es ohnehin wie die meisten Schalker immer mit Thomas Schumann vom Stern ( http://www.stern.de/sport-motor/fussball/index.html?eid=523247&id=523425&nv=ex_L3_ct ) : „Wir sind Schalker keiner mag uns – scheißegal!“ Die Fans anderer Vereine und auch die Journalisten, die einen anderen Lieblingsverein haben, werden Schalke erst dann wieder mögen, wenn er in der Tabelle dauerhaft hinter dem eigenen Lieblingsverein steht oder eben in der Bundesliga in der fünften Minute der Nachspielzeit die deutsche Meisterschaft verliert.
Für ein ehrliches Revier schrieb am 12. April 2008:
Kommentarlos:
Über Schalkes Spielers Ernst Kuzorra, NSDAP-Mitgliedsnummer 5 416 068, der 1936 in einem Buch so zitiert wird: „Jeder Deutsche, der seine Pflicht tut, sei es an höchster, sei es an geringerer Stelle, ist in dem neuen, weiten, echten Sinne ein „Arbeiter“…Der studierende Mensch ist noch zu sehr der Fragende, um die antwortfrohe Entschlossenheit aufzubringen, auf die es im Sport, wie nebenbei auch auf anderen Gebieten, z. B. in der Politik – welchen Beweis liefert hier allein schon Adolf Hitler – vielleicht zuallererst ankommt.“
Kuzorras Schwager war die „arische Hand“ Fritz Szepan, wie er auch NSDAP-Mitglied und Teil des berühmten „Schalker Kreisel“. In der Stadtchronik Gelsenkirchens von 1938 heißt es: „Das bisherige jüdische Kaufhaus Julius Rode & Co. am Schalker Markt ist in arische Hände übergegangen. Es wird geführt von Fritz Szepan…“
Die „Knappen“, waren am Ziel.
Profi schrieb am 12. April 2008:
Dieser Verein hat in seiner über 100jährigen Vereinsgeschichte belogen und betrogen wo und wann immer es ging.
Zudem ist er mittlerweile für mich der Inbegriff der Geldgeilheit, des Kommerzes und der Ausbeutung seiner Fans (1000 Freunde Mauer, Gazprom, Kartenvergabe, Knappenkarte und und und).
Es gibt keinen Grund diesen Verein zu mögen.
Es sei denn man ist in Gelsenkirchen geboren oder der Opa hat sein Enkelkind mit in der „Bollobottich“ oder neuerdings die „Russentrinkhalle“ genommen.
Wer je die Verhöhnung der gegnerischen Fans in der Halbzeit auf dem Würfel aus der „Böklunder-Box“ miterleben musste, hat für diesen Verein NICHTS aber auch GAR NICHTS mehr übrig.
Andreas S. schrieb am 12. April 2008:
Was hab ich gelacht beim Lesen dieses Blogs. Vor allem bei den Kommentaren. Wer Schalke die Nazizeit vorwirft und gleichzeitig mit den Stereotypen der heutigen Zeit Schalke betreffend um sich schmeißt, sollte erst mal vor der eigenen Hütte kehren was Faschismus angeht. Für mich macht es keinen Unterschied zu behaupten, daß Neger stinken, Zigeuner und Türken klauen oder Schalkefans dumm, asozial, arbeitslos sind. In dem Kontext der Behauptungen sind diese Stereotype als faschistische Vorurteile zu sehen. Nicht mehr, nicht weniger. Inhaltlich werde ich mich mit so einem Geschwurbel nicht auseinandersetzen. Denn mit Leuten, die durch und durch von Neid und Haß erfüllt sind kann man keine sachliche Diskussion erwarten. Zufälligerweise komme ich aus GE und habe daher hautnah die Diskussionen um die Straßenbenennung mitbekommen, die Diskussionen um die Vergangenheit, deren Aufarbeitung usw. usf. Ahnungsloses Stammtischgeblubber ist das hier!
Schalker gegen Rassismus schrieb am 13. April 2008:
Szepan hatte in der Tat von den Nazis profitiert.
Andere und der Verein selbst nicht. Denn die zum Teil besten Spieler (z.B. Urban, Schalkes bester Stürmer damals) fielen im Krieg in Russland an der Front oder wurden durch den Krieg auseinendergerissen. Schalke brauchte lange um sich davon zu erholen und wieder sportlich nach oben zu kommen.
Einfach nur böswillig sind die Nazi-Vorwürfe gegen Kuzzora. Das o.g. Zitat ist nicht gesichert überliefert. Kuzorra war einfacher (ungebildeter) Arbeiter. Experten schreiben zu dem o.g. Zitat: „Der Sprachduktus und der klare Satzbau Ernst Kuzorras irritieren. Der sprach doch nie so. Die Fußballstars von damals und heute erzählten den Journalisten in langen Gesprächen ihr Leben, die Autoren gossen das Erzählte in eine journalistische Fassung. Da könnte Kuzorra Einiges in den Mund gelegt worden sein.“
Gerade die mehr als mutige und ablehnende Haltung Kuzorras gegenüber dem Reichstrainer Dr. Otto Nerz spricht dafür, was alle Zeitzeugen über Kuzorra sag(t)en: Der wollte einfach nur Fußball spielen und hatte nichts, aber auch gar nichts mit den Nazis am Hut.
Kein anderer Verein hat wie Schalke so früh eine so umfangreiche Studie zur Aufarbeitung der Nazi-Zeit von unabhängigen Historikern erstellen lassen und kämpft mit seinen Fans und Mitgliedern heute so sehr gegen Rasissmus und Rechtsradikalismus (sogar in der Satzung des Vereins gibt es einen Passus dazu!).
riovermelho schrieb am 13. April 2008:
wenn ein Verein sechsmal hintereinander Meister wird, sonst nur einmal mehr oder weniger zufällig, finde ich es unerträglich zu behaupten, diese Serie hätte nix mit Collaboration der Schalker mit den Nazis zu tun.
Ein weiterer Grund für die bundesweite Ablehnung ist die Unfähigkeit aus den hevorragenden Voraussetzungen
(großes Stadion in den 7oern, Fanpotential,Blutgeld der Russenmafia,etc) auch nur etwas zu machen.
Man darf nicht vergessen, daß der einzig vorzeigbare Titel (UEFA-CUP) total glücklich und extrem unverdient war. Das reguläre Tor von Zamorano kurz Schluß haben alle Schalker wohl verdrängt.
petertrompeter schrieb am 13. April 2008:
@Kenan
@setter
Wenn mir jemand einen Nachweis über die angeblichen Urteile gegen Schalke wegen der Parkstadion-Grundstücksbewertung geben kann, dann soll er es bitte angeben (Quelle bitte)! Ich wiederhole es noch einmal: Es gibt keine Verurteilung gegen den Verein. Die Sache mit dem symbolischen Kaufpreis hat damit zu tun, dass bei der Entsorgung und Abriss des Stadions (z. B. Asbest usw.) einiges an Summen aufgewendet werden mussen. Diese Kosten hat Schalke zu tragen, somit nicht die klamme Stadt GE. Das war von den beiden „Parteien“ soll vereinbart und beschlossen und vorab abgesichert.
Niemals habe ich geschrieben, dass Schalke während des dritten Reiches KEINE Berührungspunkte mit der Propagandamaschine gehabt haben könnte. Spitzensport wie z. B. auch Olympia wurden vom Regime (wie jetzt auch in China) gezielt genutzt.
Die weithin bekannte Szepan-Geschichte ist wahllos herausgegriffene und deshalb wurde am Berger Feld auch keine Straße nach ihm benannt (wie nach anderen Spielern, z.B. Libuda….). Ein Schreiber weiter oben hat es bereits erwähnt, es gab bei vielen Sport-Höhepunkten komische Ein- bzw. Abberufungsbefehle (auch zahlreiche Schalker wurden abgerufen an die Front oder zu Soldatenmannschaften und sind zum Teil auch gefallen, spontan fällt mir Berg ein). Gut möglich, dass mal ein Verein oder Sportler davon mehr, ein anderer davon weniger „profitiert“ hat. Tatsache ist allerdings auch, dass S04 nach „Eingliederung“ Österreichs ein Endspiel nach einer 3:0 Führung noch mit 4:3 an Wien zu verlieren haben sollte.So oder so, eben Spekulation.
Kuzorra soll nach dem Spiel übrigens gegen den „Führer“ gewettert haben und die Legende (!) zitierte ihn mit: „…dieser Führer kann mir gestohlen bleiben“. Weiterhin überliefert (nachzulesen z. B. bei Wikipedia: Bei einem Disput mit Reichstrainer Otto Nerz antwortete er auf die Frage, ob er keine Lust habe für Deutschland zu spielen: „Sie können mich am Arsch lecken!“
Übrigens: S04 hat nicht nur ein Endspiel um die dt. Meisterschaft in dieser Zeit verloren. Kuzorra galt zur damaligen Zeit übrigens als einer der herausragendsten Spieler in Europa. Der eine oder andere sollte sich einmal die Länderspielbilanz anschauen (12Spiele/7Tore), komisch oder? Kuzorra spielte Jahrzehnte aktiv!
Ich wollte eben nur darauf hinweisen, dass mir einige dieser Kommentare etwas zu einseitig und indifferenziert waren. Zumindest ist S04 einer der wenigen Vereine gewesen, die das Thema offensiv angegangen sind. Und noch etwas: Schalke hat als erster und LANGE vor anderen Vereinen (auch vor St.Pauli) eine Anti-Rassissmus-Klausel in der Satzung (mit Androhung zum sofortigen Vereinsausschluß, was auch umgesetzt wurde).
Nochmal @ Keanan: Mit „arm“ in meinem ersten Beitrag meinte ich selbstverständlich die Behauptung!
@Nr. 32: Bei solchen Beiträgen kann man den Haß und die Wut förmlich spüren. Frust?
Nur eins: Wer wurde denn sechsmal hintereinander dt. Meister? Bitte mal ein KLEINES BISSCHEN STUDIUM der Statistik!
nedfuller schrieb am 13. April 2008:
Nun ist es wieder mal geschafft, der Trainer ist nun entlassen.
Ich habe die Kommentare über die NS-Zeit und Schalke überlesen, ich glaube auch, dass in dem Beitrag nicht darum ging.
Was ich aber gelesen habe, ist, dass Slomka taktische Fehler vorgeworfen werden.
Können wir das nicht zum Thema machen?
Und ist Herr Müller nicht auch Schuld, wenn Ergänzungsspieler wie Großmüller und Sanchez zur Winterpause geholt werden?
Anspruch und Wirklichkeit klaffen in Gelsenkirchen schon immer weit auseinander. Eine kontinuierliche Arbeit wie z.B. das Duo Funkel / Bruchhagen machen aus einer Diva (Frankfurt und Schalke) ein Verein, der seinen Ansprüchen gerecht wird.
Erstmal Ansprüche runter und dann weiter schauen.
Peter schrieb am 13. April 2008:
Nun haben sie Slomka also entlassen. Ein kleiner Realitätscheck ergibt dass die mit ihm bis ins Championsleague Viertelfinale gekommen sind und dabei ca 40 Mio Euro verdient haben, sowie 2 Punkte hinter Bremen auf Platz 3 liegen. Und die Verantwortlichen auf Schalke sprechen nun davon, dass die die Reißleine ziehen mussten. Den handelnden Personen im Vorstand kann ich da nur Größenwahn und Realitätsverlust attestieren.
Kraelinho schrieb am 13. April 2008:
Es ist vollbracht! Slomka gefeuert!
Morgen wird Wladimir Putin als neuer Trainer vorgestellt. Daraufhin verlässt Müller den Verein, sodass der lupenreine Demokrat seinen Compagnon „Geraldo“ Schröder als neuen Manager inthronisiert.
Veltins wird sofort gekündigt und der Schriftzug als einer der ersten Amtshandlungen der neuen Führung von der Arena abmontiert.
Die „Gazprom-Arena“ entsteht und der Ordnerdienst wird ausgetauscht. Nur noch Ordner, die zuvor der Privatarmee oder des ehemaligen KGB’s angehörten, werden engagiert.
Endlich steht mal ein langfristiges Konzept hinter dem S04.
Schalker gegen Rassismus schrieb am 14. April 2008:
Schon sehr interessant: Bis gestern waren so ziemlich alle Journalisten gegen Slomka (einzige mir bekannte rühmliche Ausnahme ist der obige Kommentar), haben eine regelrechte Hetzkampagne gegen ihn gefahren. Jetzt, da er entlassen wurde, bewirft man Schalke mit Dreck wegen der Entlassung. Der deutsche Sportjournalismus ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten!
petertrompeter schrieb am 14. April 2008:
Ich schließe mich Nr. 37 (Schalker gg….) an:
Paradebeispiel in Sachen Scheinheiligkeit gefällig (wobei ich ihm in manchen Punkten inhaltlich recht gebe)?
http://www.sport1.de/de/sport/artikel_2220447.html
Linksaussen schrieb am 14. April 2008:
christoph biermann (meine ich) schrieb mal, daß überdurchschnittlich viele sportjournalisten schalke-fans seien und daher besonders kritisch mit ihrem eigenen verein.
Setter schrieb am 14. April 2008:
@petertrompeter
Ist die Einstellung eines Verfahrens unter Zahlung einer Geldbuße die Bescheinigung der Unschuld?
Panorama
WDR.de
Strafermittlungen um Parkstadion-Deal eingestellt
Geldauflage für Assauer und Peters
Von Johannes Nitschmann
Die Strafermittlungen um den Ein-Euro-Verkauf des abbruchreifen Parkstadions von der Stadt Gelsenkirchen an den FC Schalke 04 werden eingestellt. Dies hat WDR.de am Mittwoch (27.12.06) zuverlässig aus Justizkreisen erfahren.
Das Schalker Parkstadion; Rechte: dpaBild vergrößern
Das Schalker Parkstadion
Seit Mai dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Essen gegen Verantwortliche des Fußball-Bundesligisten und leitende Bedienstete der Stadt Gelsenkirchen wegen des Verdachts der Untreue, der Steuerhinterziehung sowie wegen „Verstößen gegen Bilanzierungsvorschriften“ ermittelt. Gegen den ehemaligen Schalke-Manager Rudi Assauer und das geschäftsführende Schalker Vorstandsmitglied Peter Peters sollen die Strafermittlungen gegen die Zahlung von Geldauflagen eingestellt werden. Beide haben sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wegen unrichtiger Bewertung des Parkstadions in der Schalke-Bilanz strafbar gemacht. Das 64.000 Hektar große Stadionareal, das die Stadt dem Fußball-Bundesligisten zum symbolischen Preis von einem Euro überlassen hatte, war in der Schalker Bilanz für das Jahr 2003 mit 15,6 Millionen Euro bewertet worden. „Hinsichtlich der unrichtigen Darstellung handelten die Beschuldigten Assauer und Peters mit Vorsatz“, urteilen die Ermittler in ihrer Abschlussverfügung.
Geringe Schuld bei Assauer und Peters
Dennoch sehen die Essener Ermittler die Schuld bei Assauer und Peters im Hinblick auf eine mögliche Verurteilung als so gering an, dass sie sich nach wochenlangen Verhandlungen mit den Anwälten auf eine Einstellung nach § 153 a der Strafprozessordnung verständigt haben. Danach kann von der Erhebung einer öffentlichen Anklage abgesehen werden, wenn dem die Schwere der Schuld und das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung nicht entgegensteht und das Vergehen durch eine entsprechende Auflage sanktioniert werden kann. Die Beschuldigten gelten dann – wie im Mannesmann-Prozess – weiterhin als nicht vorbestraft. Assauer soll 35.000 Euro an die Stiftung „Ein Herz für Kinder“ zahlen, Peters 25.000 Euro an die Anti-Rassimus-Initiative „Dem Ball is‘ egal, wer ihn tritt“. Das zuständige Amtsgericht hat der Einstellung der Strafermittlungen bereits zugestimmt.
BluePirateS04 schrieb am 14. April 2008:
@Schalker: Es macht keinen Sinn hier mit Schalke-Hassern und Neidhammeln zu diskutieren. Lasst sie jaulen. Ist doch schön zu lesen wie wichtig wir für die sind. Viel Feind viel Ehr!
Und wenn – wie so oft – Fans oder gar Journalisten versuchen uns mit Dreck zu bewerfen, dann stärkt das die Fanbindung und den Zusammenhalt der Schalker nur noch mehr.
Profi schrieb am 14. April 2008:
Noch mal zum Thema Insolvenzverschleppung, die es aus königsblauer Sicht ja nie gegeben hat…
Ohne die Bilanzfälschung (15,6 Millionen (!!!!) statt 1,- €) würde es diesen Verein heute in der Bundesliga nicht mehr geben.
Das ist ein Schlag ins Gesicht aller ehrlich arbeitender Vereine, die Jahr für Jahr ihre besten Spieler verkaufen MÜSSEN oder eben erst gar nicht in die Mannschaft investieren KÖNNEN, wenn sie sich ehrlich an die Regeln halten.
Das Ganze ist natürlich eine Spirale:
Schlechte mannschaft…schlechterer Tabellenplatz…weniger Einahmen…evt. Abstieg oder keine int. Teilnahme….
Man kann also durchaus sagen, daß Schalke 04 auf Kosten der ehrlichen Clubs in der Bundesliga spielt.
http://www.zeit.de/online/2006/19/schalke_bilanzfaelschung
Ermittlungen gegen Schalke 04
© dpa, ZEIT online, 10.05.2006
Die Staatsanwaltschaft leitet ein Verfahren gegen den Bundesligisten wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und INSOLVENZVERSCHLEPPUNG ein
M.Wiemer schrieb am 14. April 2008:
Sehr feiner Artikel Oliver. Ja Schalke hat mit Miro Slomka einiges erreicht. Halbfinale UEFA Cup, 2. Platz in der Meisterschaft 2006/2007 und jetzt der Einzug ins Viertelfinale der CL. Da waren Bremen und Stuttgart schon lange nicht mehr mit dabei. Auf den ersten Blick kein Grund Slomka zu entlassen und schlecht über Schalke seitens mancher Medien zu schreiben. Jedoch hat Slomka seit der Nachfolge von Rangnick (welcher sich über die Regionalliga und die 2. Liga nun wieder in die Bundesliga mit der TSG Hoffenheim hocharbeitet) permanent Kritik bekommen. Sowohl von einigen Medien die sich auf ihn eingeschossen hatten wie auch im Verein. Der Medienboykott der Spieler im vergangenen Jahr dürfte bei einigen Journalisten noch im Gedächtnis sein. Slomka und der Verein Schalke 04 haben jedoch auch Fehler gemacht die eine schlechte Presse auch provozieren. Wieso schenkte man voriges Jahr den Meistertitel leichtfertig ab ? Wieso demontierte Slomka mit Frank Rost den nach Kahn wohl zweitbesten Torhüter Deutschlands ? Alternativ ließ Neuer etliche leichte Bälle ins Tor und erreichte nie die konstante Souveränität von Adler, Rost oder Miller. Wieso ließ man Lincoln ziehen bzw. holte keinen wertigen Ersatz ? Wieso hat Schalke im Sturm sowenig Alternativen ? Wieso stritt man sich mit Özil und ließ das Talent nach Bremen ziehen ? Wieso liegt der Schatten von Assauer so oft über Schalke ? Wieso entzweiten sich Slomka und Müller so schnell ? Wieso glaubte man sich auf Augenhöhe mit Bayern München ? Wieso haut Schnusenberg die – Trainer ist eigentlich unfähig – Parole vor den CL Spielen im Achtelfinale und im Viertelfinale raus ? Was ist mit Fleisch Tönnies und seinen Arbeitsbedingungen für die Angestellten in seiner Fleischfabrik ?
Ja Schalke gibt permanent eine Angriffsfläche für kritische Berichterstattung.
hilti schrieb am 15. April 2008:
Ich Sachen Lincoln verweise ich einfach mal auf den erstbesten Beitrag bei Herrn Wieland, den ich gefunden habe:
http://dreieckeneinelfer.twoday.net/stories/4148315/
M.Wiemer schrieb am 15. April 2008:
So, so. Das klang aus dem Mund von Manager Müller jedoch anders.
http://www.fussballportal.de/Schalke-04/Lincoln-Abschied-bei-Schalke-kein-Thema-841.php
hilti schrieb am 15. April 2008:
Tja, so unterscheiden sich die Meinungen von Fans und Verein.