Deutschland-Spanien 0:1
von Oliver FritschZu brav. Die Deutschen verpassten den Moment, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen, und zwar in der Anfangsphase. Die Spanier begannen sehr verhalten, sogar nervös, doch den Deutschen fehlte der Glaube daran, schon in den ersten Minuten ein Tor schießen zu können. Klose ersprintete einen zu leichtsinnigen Pass von Ramos, doch statt zum Schuss zu kommen, legte er sich den Ball ins Aus. Zu brav. Eine verpasste Gelegenheit. Gleiches gilt für den harmlosen Schieber Hitzlspergers ein paar Minuten später. Zu brav. Als echte Turnierbestie hätte Deutschland in den ersten zehn Minuten mehr Eindruck machen müssen, stärker Gefahr ausstrahlen, wenn nicht sogar in Führung gehen (Weiterlesen …)
Wien ruft
von Oliver FritschEin bisschen Klein-Klein-Spiel vor dem Finale: Die Berliner Zeitung erinnert daran, dass die Nazis im Wiener Stadion Juden gefangen hielten, bevor sie in das Vernichtungslager Buchenwald abtransportiert wurden. Seit ein paar Jahren regt eine Tafel am Stadionäußerenan, der Toten und Geschundenen zu gedenken: „Für all jene, die ins Ernst-Happel-Stadion gehen, soll es nachvollziehbar sein, dass das nicht nur ein Ort des Fußballs und der Rolling Stones ist, sondern auch ein Ort des Grauens war.“ (Weiterlesen …)
EM 2.0
von Dr. SoccerFinaltag, draußen wird es langsam hell – Zeit für ein kleines EM-Fazit. Nein, nicht in sportlicher Perspektive, das überlassen wir den Professionellen und denen, die wirklich Ahnung haben. Hier geht es um die EM im Internet – denn in ähnlicher Weise wie Wahlen die politische Online-Kommunikation beschleunigen, funktioniert das Turnier als Katalysator für das Schreiben (und Reden) über Fußball. Ein paar Einwürfe zu Weblogs, Live-Blogging, YouTube und StudiVZ. (Weiterlesen …)
Der Schreibtischtäter auf Rechtsaußen
von René MartensBald haben wir wieder Zeit zum Bücherlesen, und nicht ganz uneigennützig empfehle ich den 606 Seiten dicken Sammelband Hakenkreuz und rundes Leder. Fußball im Nationalsozialismus. Keine Strandlektüre, aber ein Meilenstein in der Forschung zu diesem Thema. Mit dem Eigennutz hat es folgendes auf sich: Ein Beitrag ist von mir (Weiterlesen …)
Russland-Spanien 0:3
von Oliver FritschDas war mal ein Machtwort der Spanier. Obwohl vermeintlich gehandicapt durch den Ausfall ihres besten Torschützen Villa noch in der ersten Halbzeit zogen sie ihre Linie stilgetreu durch und beließen es gnädig beim 3:0 durch Tore von reinster Schönheit und Eleganz. Die hoch eingeschätzten Russen haben in der zweiten Halbzeit gespielt, als hätten die Spanier ihnen die Augen verbunden (Weiterlesen …)
Deutschland-Türkei 3:2
von Oliver FritschLukas Podolskis Statement nach der Italien-Niederlage im WM-Halbfinale wurde zum besten Fußballspruch des Jahres 2006 gewählt: „So ist Fußball: Manchmal gewinnt der Bessere.“ Die Betonung legt man am besten auf „manchmal“, das konnten wir gestern wieder feststellen, denn das Gegenteil traf zu. Fußball ist meist ein unvorhersagbares Spiel, und seine Resultate sind oft unerklärlich (Weiterlesen …)
Vokabeltest
von Oliver FritschArbitrieren?! Allen anderen Redaktionen würde ich wegen einer solchen Wortwahl Blasiertheit vorwerfen. Doch der „Neuen Zürcher Zeitung“, ohne die nicht nur die EM schwerer auszuhalten wäre, lassen wir es durchgehen, ja muss man sie dafür nicht sogar lieben? Womit muss man noch rechnen? Die Türken und die Deutschen remisieren, penetrieren, penaltyeren?
Halb so wild, ARD
von Oliver Fritsch„So ein Fehler ist inakzeptabel“, habe laut taz der zweite Chefredakteur von ARD-aktuell, Thomas Hinrichs, das Missgeschick der Tagesthemen kommentiert, die am Samstag eine falsche deutsche Flagge eingeblendet hat. Des weiteren ist von möglichen Konsequenzen die Rede. Liebe ARD, es gibt an der EM-Berichterstattung einiges auszusetzen, und zwar essentielles: regelunkundige Kommentatoren, Hurra-Journalismus, anachronistische Experten, fragliche Bildregie, ärgerliche Boxpromotion, Waldemar Hartmann (Weiterlesen …)
Spanien-Italien 4:2 n.E.
von Oliver FritschHeute stimme ich, entgegen sonstigen Gepflogenheiten, allen Kritikern der Italiener zu. Sie spielten ohne Zutrauen in ihre Offensive und waren stets bemüht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. In fast jedem Angriff versuchten sie, einen langen Ball auf Toni zu spielen, die Flanken auf ihn wurden viel zu früh (und viel zu ungenau) geschlagen. Kaum Ãœberzahlvorstöße, wenig Dribblings, keine Konter. Besonders enttäuschend: Es gab nicht eine Phase, in der Italien auf Pressing und Angriff umschaltete (Weiterlesen …)
Holland-Russland 1:3 n.V.
von Oliver FritschThe Great Hiddink. Ist der Weltenbummler Hiddink auf dem Weg zu seinem ersten Titel (holländische Vereinsmannschaften ausgenommen)? Mit dem Sieg über seine viel gelobten Landsmänner haben er und seine Russen Fußball-Europa sehr beeindruckt. Nicht nur dass sie gegen einen Favoriten gewonnen haben, auch die Art des Sieges macht Lust auf mehr (Weiterlesen …)
Nächste Seite »