Ausgleichende Gerechtigkeit?
von Oliver FritschLeser Fabian Pingel macht in den Kommentaren auf ein falsches Regelverständnis eines ZDF-Reporters aufmerksam. Bei der TV-Übertragung Österreich gegen Polen (1:1) protokolliert er folgendes: „Vielleicht sollte Wolf-Dieter Poschmann eine Stunde Regelkunde bei seinem Senderkollegen Urs Meier in Anspruch nehmen. Ich bin mir sicher, dass er ihm erklären kann, dass und warum Konzessionsentscheidungen nicht vorgesehen sind. Dann würde er möglicherweise auch auf Sätze verzichten wie (sinngemäß zitiert): ‚Da hätte er Elfmeter pfeifen müsse, schließlich wird er in der Pause seine Fehlentscheidung beim 1:0 auf dem Monitor gesehen haben.’“
Zum Hintergrund: Die Polen lagen durch ein fälschlicherweise anerkanntes Abseitstor in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung. Nun ist sowas wie Gerechtigkeitsgefühl das eine. Das andere ist aber, dass Poschmann offensichtlich denkt, dass Schiedsrichter Fehlentscheidungen auf der einen Seite, insofern sie davon erfahren, durch Fehlentscheidungen auf der anderen Seite vorsätzlich auszugleichen versuchen. Das würden Schiedsrichter natürlich weit von sich weisen, und es wäre auch nicht regelkonform. Wiewohl es in der Praxis vorkommen mag. Das Phänomen de jure und de facto eben. Denn dass Österreich noch einen sehr fraglichen Elfmeter in der Nachspielzeit „geschenkt“ bekam, muss nicht mit Schiedsrichter Webbs Sinn für ausgleichende Gerechtigkeit begründet werden. Kann aber. Wer kann sich schon von Gedanken freimachen wie: „Die Österreicher werden mir was erzählen, wenn sie verlieren. Also will ich bei nächster Gelegenheit nicht so kleinlich sein.“? Jeder Schiedsrichter würde das bestreiten; er dürfte sich das gar nicht erlauben. Obwohl nicht alle auf den ersten Blick den Eindruck machen, es sind auch nur Menschen.
Doch dass diese Art der Gerechtigkeitsherstellung (unabhängig davon, ob Webb sie in diesem Fall wirklich vollzogen wollte und hätte) zu fragwürdigen Ergebnissen führt, liegt auf der Hand – auch wenn das erste Empfinden das nahe legen könnte. Besonders wenn
Folgendes Gedankenexperiment: Mannschaft A gibt vor dem Spiel die Marschroute vor, auf den Führungstreffer zu drücken. Er gelingt ihr nach einigen Versuchen noch in den ersten 45 Minuten mit Hilfe einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Im Anschluss schaltet sie um auf eine defensivere Ausrichtung. Vielleicht weil sie das immer so macht und es sich vorgenommen hat, vielleicht weil es sich so ergibt, vielleicht weil sie es nicht anders kann. Der Grund ist egal. Nun schießt Mannschaft B gegen Ende des Spiels ebenfalls nach einem falschen Pfiff den 1:1-Ausgleich. Wäre das nun ausgleichende Gerechtigkeit? Nein, denn Mannschaft A bliebe nun keine Zeit mehr, das Ergebnis zu korrigieren. Mannschaft B wäre „billig“ zu einem Unentschieden gekommen, was ihr vielleicht ja gelegen kommt. Nebenbei, das Gedankenexperiment ist dem realen Fall in mancher Hinsicht ähnlich. Nur in mancher freilich.
Was folgt daraus? Auf jeden Fall, dass Schiedsrichterfehlentscheidungen schwerer wiegen, desto später im Spiel sie gefällt werden. Und um eine Fehlentscheidung durch eine zweite aufzuheben, sollten sie zeitlich nahe sein. Was Ihr, liebe Schiedsrichter, daraus für Euer Handeln und Pfeifen ableitet, bleibt Euch überlassen.
Max schrieb am 14. Juni 2008:
Ich fand den Elfmeter übrigens durchaus gerechtfertigt. Der Österreicher wurde klar heruntergezogen. Meiner Meinung nach ein klares und überaus dummes Foul.
Iza schrieb am 14. Juni 2008:
Es geht nicht um den gebenen 11-Meter, sodnern auch darum, wieso Webb den Freistoß wiederholen ließ. Schaut man sich die ganze Szene vom Anfang (!) an, dann sieht man, dass Kinast den polnischen Spieler Bak auf den Kopf schlägt und Bak ihn wegschupst
Eigentlich müsste Kinast dafür eine Karte sehen sollen. Stattdessen ließ der Schiedsrichter den Freistoß zu wiederholen, damit Ösis ihre Chance auf einen 11_meter bekommen.
Max schrieb am 14. Juni 2008:
Naja, klar sieht man, dass der Österreicher anfängt, aber sei unübersichtlichem Gerangel ist es doch üblich, dass ein Freistoss wiederholt.
Wobei ich mich gerade frage, auf welcher Grundlage die Schiris das eigentlich machen? Im Prinzip gibt es ja nur Foul oder nicht Foul, also Elfmeter oder alles war korrekt und es geht weiter ohne Wiederholung des Freistosses.
Egal, auf jeden Fall ist das gang und gebe und deshalb find ich auch die Wiederholung korrekt, denn der Schiri hat die Situation eben genau auflösen können.
Knipser77 schrieb am 15. Juni 2008:
Also der Elfmeter für die Ösis war doch einer von der klareren Sorte. Fragwürdig war der nicht. Für einen Polen vielleicht, der so seinen Frust kompensieren muss, aber für einen Neutralen nicht.
Aber trotzdem, Poschmann ist definitiv nicht regelfest und teilweise völlig überfordert. Das ist mir schon bei der WM 2006 aufgefallen. Der hat in der letzten Zeit Schiedsrichterentscheidung teilweise so peinlich mißverstanden und mißinterpretiert, dass man den Ton schon abschalten MUSSTE. Der Mann sollte zum Kanufahren und Eiskunstlaufen zurückkehren. Aber offensichtlich hat die Flasche beim ZDF in der Sportredaktion was zu sagen.
methusalix schrieb am 15. Juni 2008:
„Poschi“ ist der „Waldi“ des zdf.Leider existiert zur Zeit kein BT der analog zu Völler diesen „Scheißdreck“ beendet und Poschi so ins mitternächtliche Klamauk-TV abgeschoben werden könnte.
Oliver Fritsch schrieb am 15. Juni 2008:
Nur mal zur Klarstellung: Mir gings gar weniger um den konkreten Fall Österreich gegen Polen, sondern um allgemeineres. Das heißt natürlich nicht, dass hier über den Österreich-Elfer diskutiert werden darf.
BArometer21 schrieb am 15. Juni 2008:
Fussball ist bei manchen Spielen einfach nicht gerecht. Dafür gibts genug Beispiele. Und dass Schiedsrichter auch nur Menschen sind, ergo auch mal eine Konzessionsentscheidung fällen, lässt sich nicht vermeiden. Wahrscheinlich würden wir Fussballfreunde aber auch auf Maschinen schimpfen, die die Schiedsrichterarbeit übernehmen und die strikt nach irgendwelchen vorgegebenen Mustern „pfeifen“. Es passieren Fehler, auch den Kommentatoren im TV. Und auch ich denke manchmal, dass man das vielleicht dadurch ändern könnte, dass an den Mikrofonen Fussballer sitzen, vielleicht im Zusammenspiel mit einem Sportjournalist. So wie es in Vor-, Zwischen- und Nachberichten bei Spielen ja usus ist. Das könnte das Niveau anheben.
Aber abgesehen davon: hat hier jemand überhaupt schon ein gut kommentiertes Spiel gesehen? Nur weil hier relativ häufig auf Simon, Rethy und Poschmann herumgehackt wird (zum Teil auch zu Recht), haben es Huberty, Fassbender, Rubenbauer und wie die ganze Bagage heißt doch auch nicht besser gemacht. Das heißt konkret: Fussballspielkommentatoren, die keine aktuellen oder Exprofis oder auch Trainer sind haben einen schweren Stand.
Manfred schrieb am 15. Juni 2008:
Naja, wenn sich die Fehlentscheidungen schon während einer ganzen Saison nicht ausgleichen, obwohl ja immer und gern das Gegenteil behauptet wird- http://www.wahretabelle.de/fussball-bundesliga/wahre-tabelle.php
-, wiegen selbige bei einem so kurzen Turnier natürlich wirklich schwer. Aber das war so, ist so, wird so bleiben.
Ich persönlich spreche Leuten wie WDP per se jegliche Kompetenz ab, und allein deswegen ist für mich seine Forderung in all ihrer Absurdität nachvollziehbar: keine Ahnung, aber labern, egal, was.
Ich bezweifle, dass diejenigen, die direkt am Spiel beteiligt sind (bzw waren), auch nur annähernd so denken, wie WDP es tut, aber diese Frage kann der Spielertrainer des RSV Büblingshausen sicher besser beantworten;-).
Max schrieb am 15. Juni 2008:
Also ich habe schon gut kommentierte Spiele gesehen. Ich gestehe auch jedem Kommentatore mal einen Fehler zu. Irren ist menschlich und jeder kann mal zwei Spieler verwechseln oder eine Schiri-Entscheidung falsch interpretieren. Man sollte aber immer den Mumm haben, einen Fehler einzugestehen und sich bei einer Zeitlupe zu korrigieren. Das geht leider vielen ab und darüber hinaus gibt es eben so gewisse Grundhaltungen, die einen das ganze Spiel über auf die Nerven gehen.
Zum Beispiel ein Steffen Simon, der sich am Anfang prinzipiell auf eine Seite schlägt und das andere Team permanent schlecht macht.
Es gibt aber auch gute Kommentatoren. Ich mag zum Beispiel Bela Rethy und Thomas Wark ganz gerne. Auch den Tom Bartels von der ARD find ich ganz okay.
bunteskanzler schrieb am 15. Juni 2008:
Gut kommentierte Spiele gibt es immer auf Eurosport. Habe im Winter ab und an ein Afrika-Cup Spiel gesehen, und es war abgesehn vom Fußball ein wahrer Genuss. Die Kommentatoren (oder vielleicht war es immer der Selbe) waren stets kompetent, und oft mutig und unterhaltsam.
Dankbar war ich vor allem dafür – sie hielten es nicht für nötig, jede Schiedsrichterentscheidung zigmal zu kommentieren und bewerten, nein sie konzentrierten sich mehr auf das SPIEL an sich. Die öffentlich-rechtlichen Standardpflaschen sind nicht nur extrem fixiert auf die Schiedsrichter, sie ergehen sich zumeist in einer kniefallenden Art des Gehorsams ihnen gegenüber. Bei scheinbar knappen (z.B. Abseits-) Entscheidungen stets zu Gunsten des Schiris (der Macht), um auf keinen Fall das Risiko zu gehen, sich nonkonform zu Verhalten.
Diese mutlose Schleimigkeit macht es oft unerträglich ihnen zu lauschen, zumindest an schlechten Tagen. Wieso sollte ein Kommentator nicht impulsiv seine eigene Meinung vertreten, statt nach Ansicht der Dritten Superzeitlupe zu dem umwerfenden Urteil zu kommen, man könne das nicht genau sagen, aber der Schiedsrichter werde schjon Recht haben, schließlich ist er der SCHIEDSRICHTER und steht in einer BESSEREN POSITION.
Niemand erwartet Unfehlbarkeit von Kommentatoren, aber Persönlichkeit, Rückgrat und Unterhaltung wären wünschenswert.
Ein Volk von Untertanen…
Max Diderot schrieb am 15. Juni 2008:
Im Fokus der Kritik, mal berechtigt, mal nicht, steht ja immer der Kommentator. Dabei sollte aber nicht verkannt werden, dass diesem auch immer mindestens eine Assistenz zuarbeitet. Bei Heimspielen der DFB-Elf kann das schon ein ganzer Stab sein, inklusive der Bildregie. Ergo zählt für mich auf und außerhalb des Spielfeldes die mannschaftliche Geschlossenheit.
Die von Oliver Fritsch angeführte abstrakte Situation ist ja beinahe Sportphilosophie und nährt die Frage nach der Objektivität respektive deren diversen Facetten. Eine davon, Wahrheit als subjektives Empfinden, ist ja gerade im Sport, wo letztendlich nur die Fakten zählen, von interpretatorischer Bedeutung. Und so kann manche Entscheidung von Unparteiischen, die ja als Tatsachenentscheidung a priori ist, nicht nur mit den Mitteln der visuellen Medien angezweifelt werden. Das dürfte aber zu der Frage führen, wer die FS-Sender kontrolliert, die vorgeben, mittels technischer Entwicklungen, Schiedsrichter-Entscheidungen quasi sachgerecht kritisieren zu können. Nur ist die Fehlbarkeit von optischen und digitalen Instrumenten schon dadurch zu erklären (und nicht zu verklären, wie es leichtsinnigerweise durch Kommentationen allzu schnell geschieht), dass es der Mensch ist, der diese justiert.
Zweifelsohne werden gravierende Fehlentscheidungen (i.e. Helmers Nicht-Tor im Spiel der Bayern gegen den Club) revidiert. Wobei die eigentliche Crux für mich weniger im Nichterkennen durch den Schiedsrichter liegt, als in der ethisch-moralischen Verwerfung durch den Spieler. Aber darauf haben ja schon einige wissenschaftliche Ausführungen hingewiesen, dass es für viele Akteure sehr schwierig ist, in einem Fußballspiel rational zu handeln. Nicht umsonst wird ja häufig der sogenannte Instinkt-Fußballer gelobt.
Umso erfreulicher dürfte der Umstand sein, dass dem entgegengesetzt viele Schiedsrichter umsichtig agieren und auch den Mut haben, Sanktionen gegen den Mehrheitswillen zu verhängen.
Stefan W. schrieb am 15. Juni 2008:
„Auf jeden Fall, dass Schiedsrichterfehlentscheidungen schwerer wiegen, desto später im Spiel sie gefällt werden.“
Das ist falsch.
Ein Tor im Rücken kann auch Sicherheit und Auttrieb verleihen – demnach kann ein Spiel die Entscheidung des Schiris verstärken oder dämpfen – je nach dem.
Richtig ist, daß der Schiedsrichter nicht dazu da ist, Gerechtigkeit herzustellen; er soll den Regeln Geltung verschaffen.
Und das kann er nicht, in dem er sie absichtlich mißachtet.
Im bürgerlichen Recht oder Strafrecht ist es ähnlich – das Gesetz wird durchgesetzt, nicht Gerechtigkeit.
Zu den Kommentaren:
@7.: Fußballer kennen die Regeln noch seltener als Reporter. Netzer z.B. macht keinen Hehl daraus, daß er kaum eine Regel kennt. 🙂
@3.: Foul mit Elfmeter kann es nur geben, wenn der Ball im Spiel ist.
@1: Absolut berechtigter Elfmeter.
Der Gefoulte muß nicht tot am Boden liegen, damit es Foul ist.
Günther Seeler schrieb am 15. Juni 2008:
Ich habe leider seit längerem den Moderatoren Blues… Wolf Dieter Poschmann jedoch ist der Schlimmste! Noch mit weitem Abstand zu Steffen Simon – dem ewigen Studenten. Poschmann passiert es häufig, das er für die Pfiffe von Schiris vollkommen falsche Gründe angibt und sich dann korrigiert, wenn die Zeitlupe kommt… meist aber auch nicht. Der soll bitte mit den Leichtathleten weitermauscheln… warum gibt es nicht 2-Kanal-Ton für Spiele, einmal Atmosphäre und Moderator und auf dem anderen Kanal nur Atmosphäre…
Ach und es war elfer…
juwie schrieb am 15. Juni 2008:
@Günther Seeler:
Das mit den Zweikanalton ist ein toller Vorschlag. Dann würde ich mir sogar einen Ersatz für meinen Uralt-Fernseher kaufen.
Iza schrieb am 15. Juni 2008:
Der Österreicher (Kienast) fängt an und deshalb wir der Freistoß für die Österreich wiederholt? Kienast hätte dafür gelb sehen sollen oder vielleicht rot, da es sich um eine Unsportlichkeit handelt.
Und hier kann man die ganze Situation nach mal sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=ICp6PhPxVmM
Ich finde, Webb hat einfach in der Pause seine Fehler gemerkt und wollte die wiedergut machen…
Max schrieb am 15. Juni 2008:
@12: Okay, das ist irgendwie klar, aber aus welchem Grund wird denn der Freistoß wiederholt? Mir fällt gerade kein einleuchtender Grund ein. Die Frage lässt sich natürlich verallgemeiner, denn solche Situationen kommen ja öfter vor. Ich könnte mir allgemein als einzigen Grund vorstellen, dass der Freistoß ausgeführt wurde bevor der Ball freigegeben wurde, aber das war im Österreich-Spiel ja nicht der Fall, wenn ich das richtig gesehen habe.
Also warum die Wiederholung?
ruppI1 schrieb am 16. Juni 2008:
Ich halte es für ein grundlegendes deutsches Problem, daß unsere Moderatoren eine Oberlehrerhaftigkeit an den Tag legen, die seinesgleichen sucht. Fast jeder Reporter erklärt zumindest nach der Zeitlupe, was der Spieler X in der situation besser machen müssen, daß der Spieler Y in dieser Situation hätte abspielen müssen, daß der Spieler Z den rechten Fuß hätte nehmen müssen usw. Oft genug zeigt sich hier, daß die Reporter mit Fußball offensichtlich nichts am Hut haben, obwohl sie doch das ein oder andere Fußballspiel gesehen haben müssten. Oft zeigt es sich, daß unsere Reporter mit den einfachsten Spielsituationen überfordert sind, wenn sie zum dritten mal wiederholen, daß die eine Mannschaft einen Freistoß bekommen hat und das mit Zeitlupeneinstellungen belegen, die andere Mannschaft aber schon längst den Einwurf ausgeführt hat. Weitere Beispiele gibt es genügend.Das gibt es in England nicht, in Italien nicht und auch in Spanien nicht, hier scheint mir der reporter mehr vom Fußball zu verstehen bzw. er ist besser ausgebildet.
Oscar schrieb am 16. Juni 2008:
@16
Wenn ich mich richtig erinnere, war der Freistoß noch nicht ausgeführt und der Schiedsrichter hat die Spielfortsetzung unterbunden, weil die beiden Spieler im Strafraum rangelten (wobei da für den Österreicher durchaus Rot hätte gezeigt werden können, wenn man die heftige Bewegung mit den Armen nicht als Losreißen sondern als Schlagen auslegt.
Deshalb Spielfortsetzung mit dem verhängten Freistoß
BArometer21 schrieb am 16. Juni 2008:
Anbei noch ein Artikel aus dem Tagesanzeiger über die (zweifelhafte) Qualität der Kommentatoren.
http://tagi.ch/dyn/news/schauplaetze/889315.html
Passt zwar nicht uedingt zum eigentlichen Thema, dem mit der gefühlten Gerechtigkeit, aber zu den Kommentaren zu Kommentatoren.
KidRonnie schrieb am 16. Juni 2008:
Der Schiedsrichter hatte den Freistoß wohl noch nicht freigegeben (aus den Aufzeichnungen wird das nicht ganz klar), aber auch nach der Freigabe kann er die Ausführung nochmals stoppen, um Spieler bei einem Gerangel zu ermahnen (gerne auch vor Eckstößen). Wenn dies wie in diesem Falle der ausführende Spieler nicht mitbekommt und ausführt, ist der Freistoß natürlich zu wiederholen. Der Ball war regeltechnisch noch nicht im Spiel.
Die Schubserei hätte höchstens mit je einer Verwarnung bestraft werden sollen, Ermahnungen haben aber in dieser Spielphase (kurz vor Schluss) auch gereicht.
Dass der SR nach einer solchen Ermahnung sehr genau auf das weitere Zweikampfverhalten bei diesem Freistoß achtet, ist ja wohl klar, und ein deutliches Halten im Strafraum gibt eben Strafstoß.
Stefan W. schrieb am 16. Juni 2008:
@ruppI1:
Ein grundlegend dt. Problem ist auch, daß die Blogleser oberlehrerhaft die Reporter kritisieren und auch da alles besser wissen.
Ja – ausgerechnet ich muß das sagen. 🙂