Arme DFL!
von Günter ClobesSo ist das halt, wenn einem die Felle wegschwimmen. Großes Gejaule, Heulen und Zähneklappern bei der DFL! Alle sind ja so fürchterlich uneinsichtig und wollen ihr nur das Schlechteste. Das Bundeskartellamt spielt einfach nicht mit bei dem schönen Plan, das Optimale aus der Bundesliagaverwertung im Fernsehen herauszuholen. Wie gemein! Und dabei sollte alles doch nur zum Wohle des Fußballstandorts Deutschland sein. Endlich die Wettbewerbsverzerrung im europäischen Maßstab aufheben, endlich Bayern München und Konsorten finanziell so aufrüsten zu können, dass sie nicht mehr in der Gruppenphase der Champions League oder spätestens im Viertelfinale ausscheiden.
Doch nein, da kommen die Wettbewerbshüter daher und stärken einfach auch noch mit ihrer blöden Argumentation, dass eine Zusammenfassung des Spieltags zeitnah im frei empfänglichen Fernsehen zu sehen sein muss, den öffentlich-rechtlichen Sendern den Rücken (und das, wo die alles tun, so wenig wie möglich öffentlich-rechtlich zu erscheinen in ihren Ãœbertragungen). Nun aber soll gehandelt werden. Bei einer Beratung von Vorstand und Aufsichtsrat seien „mehrere Handlungsalternativen mit Blick auf die Rechtevergabe erörtert und beschlossen worden“, teilte die Liga über dpa mit. Und schiebt gleich noch ein sehr, sehr fragwürdiges Argument hinterher: „Angesichts der unverständlichen Position des Bundeskartellamtes müssen wir entsprechend reagieren. Der Sport darf nicht wie eine Industrie behandelt werden“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball.
So, so, die Liga ist nicht mit einer Industrie zu vergleichen. Das dürften zumindest die Vereine anders sehen, die bewusst ihre Fußball- bzw. Lizenzspielerabteilungen aus den Vereinen rein geschäftsrechtlich ausgegliedert haben, teilweise ja sogar an die Börse gegangen sind. Und: Wieso haben sich die Profis eigentlich in der DFL einen eigenen Rahmen gegeben, wenn nicht um andere Geschäftsmodelle verfolgen zu können? Was Rauball nun versucht, ist einfach bigott, weil inkonsequent und unehrlich. Jetzt fehlt nur noch, dass er demnächst an die Fans appelliert, vor dem Kartellamt für die DFL zu demonstrieren.
Saisonstart der Kreisoberliga
von Oliver FritschDrei Spieltage ist die Saison der Kreisoberliga West (Wetzlar/Dillenburg) nun alt, und der RSV Büblingshausen hat drei Punkte in der neuen Liga auf dem Konto. Nach einer knappen Niederlage gegen Juno Burg (2:3) im ersten Spiel und einer Lektion durch die Verbandsliga-Reserve des FSV Braunfels (0:6) gelang uns gestern der erste Sieg: 3:2 beim VfB Aßlar II. Und ich muss gestehen, dass es mich selbst im Alter von 36 noch immer sehr wurmt, wenn ich, wie vor dem 2:1-Führungstreffer des Gegners, ausgespielt werde wie ein Greenhorn. Der Ehrgeiz, er lebt noch (Weiterlesen …)
Die Rückkehr der ‚ran‘-Ritter?
von Günter ClobesIm Sog der Wirrungen und Irrungen, den das Bundeskartellamt zum DFL-Vermarktungsmodell erzeugt hat, feiern ganz schauderliche Dinge fröhlich Urständ (für die Jüngeren: tauchen ziemlich uncoole Sachen wieder auf). Allein die Vorstellung, dass RTL (zur Erinnerung: einst aktiv mit „Anpfiff“, die längste Fußballsendung ohne nennenswerten Fußballanteil) möglicherweise den Kopf wegen der Kurzzusammenfassung der Bundesliga im Free TV heben könnte, war schon sehr, sehr speziell. Ich sah Uli Potofski und Burkhard Weber wieder vor meinem geistigen Auge und war nicht wirklich amused.
Noch schlimmer, weil sehr viel realer ist nun aber die Wahrscheinlichkeit, dass noch einer der alten Fernsehfußballsündenfälle zurückkommt. Sat.1, das ZDF unter den Privaten, erwägt – so will es jedenfalls der „Spiegel“ wissen -, seinen Fußballclaim mit „ran“ wiederzubeleben. Hintergrund ist (Gott sei dank und Glück gehabt) nicht die Bundesliga, sondern die Champions League und der Uefa-Cup, für die sich ProSiebenSat.1 die Rechte an den nächsten drei Spielzeiten gesichert hat. Ob das dann unter dem Titel „ran“ laufen wird, steht noch nicht fest; allerdings – so der „Spiegel“ weiter – „habe (die Zuschauerforschung) aber gezeigt, dass die Marke noch immer positiv bewertet werde.“ Wen haben die denn da gefragt? Fußballfans? Oder eher die Kreativen aus den Media- und Werbeagenturen?
Sei’s drum. Angenommen das käme so mit „ran“, was hätten wir als Fans davon? Um das dann zu stemmen, bräuchte es natürlich Personal. Will man auf das alte „ran“-Niveau zurück, eröffnen sich für uns großartige Perspektiven. Entweder sie holen Beckmann und Kerner, aber auch Steffen Simon und Monica Lierhaus wieder aus dem öffentlich-rechtlichen Dschungel zurück (mit so was kennt sich ProSieben ja aus); nur einer dürfte zurzeit nicht wirklich in Frage kommen: Wilfried Mohren. Oder sie halten sich am DSF oder an Premiere schadlos, indem sie Uli Köhler und Jörg Dahlmann erneut auf die pay roll nehmen. Sollte das alles nicht klappen, kann man ja immer noch die alten Kämpen Jörg Wontorra, Oliver Welke, Lou Richter und sogar Gabriele Papenburg fragen. Heißa, was wäre das für eine Show!
Sommerrätselchen
von Oliver FritschWollen wir mal ein bisschen Werbung für die 11 Freunde machen. Zwei Ausgaben des neuen Bundesliga-Sonderhefts gibt es zu gewinnen.
Wer eine der zwei folgenden Fragen als erster richtig beantwortet, erhält eine Ausgabe gratis: (Weiterlesen …)