direkter-freistoss.deNicht-anonymes Fußball-Blog 

Direkt zum Inhalt springen

Oliver Fritsch Live Blog Bayern-Hoffenheim 2-1

von Oliver Fritsch

Fazit Warum kann Bundesliga nicht immer so sein? Womit nicht das Ergebnis gemeint ist, sondern das Rasiermesserhafte des Duells zwischen den zwei besten deutschen Mannschaften. Nicht unbedingt die ganze Spielzeit, aber zwei Mal 35 intensive, schnelle Minuten mit offenem Visier und zwei Kontrahenten, die gewinnen wollten. Viele Zweikämpfe und Fouls, aber nie wurden die Grenzen überschritten. Das war schon sehr nah dran am Vorbild Premier League. Die Bayern zeigten nach dem Rückstand ihre Muskeln, mussten aber sogar das 0:2 fürchten; auch über ein mögliches 1:2 kurz vor Abpfiff hätten sie sich nicht beschweren dürfen.Hoffenheim litt, auch wenn es das Ergebnis nahe legt, keineswegs am Leverkusen-Syndrom (sprich: Bayern-Angst), sondern trat mit drei Stürmern an und war durch seine beweglichen Offensivspieler fast jederzeit in der Lage, schnell nach vorne zu spielen.

Von der Bayern-Abwehr war ständige Wachsamkeit gefordert, auch Hoffenheim verteidigte gut. Im Spiel nach vorne waren die Bayern wuchtiger, insbesondere bei hohen Bällen überlegen. Den flüssigeren und zielstrebigeren Stil lebten die Hoffenheimer. Sehr gut auf Bayerns Seite Lucio, van Bommel und Lahm, für Hoffenheims Farben Weis, Jaissle, Compper und Beck. Die Frage führt ins Nichts, ob Bayern den Sieg verdient. Hoffenheim aber auf keinen Fall die Niederlage.

Eine Bemerkung zur TV-Übertragung: Die Fesseln, die die DFL wegen der Zweitverwertung der Zweiten Liga durch das DSF ihrem Premium-Partner Premiere anlegt, verhindern eine gründliche Nachbetrachtung. Von Ralf Rangnick waren genau zwei Sätze zu hören, auch andere Stimmen hätten wir gerne vernommen. Von Spielanalyse kaum zu reden. So manchem Freitagskick der Vergangenheit ist man so sicher gerecht geworden, aber dem heutigen Ereignis war es nicht würdig.

92′ Tor für Bayern: 2-1 Als alles vorbei schien, schafft es Toni doch noch. Nach einem langen Schlag von Rensing legt Ibertsberger in einem Zweikampf Toni den Ball vor, der blank steht. Haas ist noch dran, aber der Ball ist im Netz. Fazit folgt.
88′ Siegchance für die Bayern nach einem langen Freistoß. Kopfball Toni übers Tor. Gelb Beck.
87′ Famoser Angriff der Hoffenheimer, vor allem Salihovic der sich am linken Flügel durchsetzt, mit Ibisevic einen Doppelpass spielt und schräg vor Rensing steht. Der Bayern-Keeper wirft sich in den Schuss und wehrt ab.
81′ Klose schließt einen Konter mit einem Schüsschen aus 18 Metern ab. Immerhin erreicht der Ball die Grundlinie. Nicht sein Spiel bisher. Viel Zeit bleibt ihm nicht mehr.
74′ Wechsel Hoffenheim: Salihovic für Obasi. Schnauft Hoffenheim durch oder wird es von den Kräften verlassen? Seit fünfzehn Minuten nicht mehr viel zu sehen. Hab nicht das Gefühl, dass es beim 1:1 bleibt.
68′ Guten Morgen, Hoffenheimer Abwehr! Einen (geschenkten) Freistoß lassen sie schnell gewähren und Toni frei stehen. Sein Kopfball schleicht am langen Pfosten vorbei. Großchance!
62′ Wechsel Bayern: Borowski für den matten Schweinsteiger
61′ Tor für Bayern: 1-1 Lahm nimmt an der Seitenlinie einen herrenlosen Ball auf und dribbelt auf die Abwehr zu, ohne entschieden angegangen zu werden. Aus 18 Metern mittig abgezogen. Nicht fest, aber abgefälscht. Jetzt lassen die Bayern die Muskeln spielen. Haas irrte soeben einem Ball hinterher.
58′ Beck hat gerade Ribéry und van Bommel vernascht. Nach einer Ecke für Bayern hält van Buyten den Schädel hin. Drüber.
53′ Bayern reagieren wütend, aber Rensing muss gerade seine Fingerspritzen strecken, um das 0:2 zu verhindern. Dann muss Lucio seine Gräten ausfahren, um Schlimmeres für sein Team zu umgehen. Hoffenheim taucht immer wieder im Strafraum der Bayern auf.
49′ Tor für Hoffenheim: 0-1 Nummer 18 für Ibisevic. Weis im Doppelpass mit Obasi, legt durch drei Bayern-Spieler quer auf Ibisevic, der sich Oddo vom Leib hält. Dann, sechs Meter allein mit dem Ball vor Rensing, fragt er nichtzwei Mal.
Halbzeit 0:0 Schnelles, gutes Spiel mit vielen Zweikämpfen, einigen Fouls. Beide Mannschaften gleich stark. Allerdings kaum Torszenen, beide Abwehrreihen entschlossen. Mit Toren ist im zweiten Durchgang zu rechnen, denn die Fehlerquote hat sich in der letzten Phase dieser Halbzeit erhöht.
40′ Gelb Obasi, Gelb Zé Roberto
37′ Hoffenheim-untypisch: Luiz Gustavo probiert’s aus dreißig Metern. Knapper drüber als es zunächst aussah.
30′ Viele Fouls im Moment, besonders von Hoffenheim. Gelbe Karte Ba. Schüchterner Dorfverein sieht anders aus.
23′ Ibisevic mit 17 Tore-Brust. Nimmt es im Dribbling mit Lucio und Oddo gleichzeitig auf.
20:52 Ich höre „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ – ein echter Klassiker. Singen die Hoffenheimer auch „Zickezacke, zickezacke – hoi, hoi, hoi!“? Gibt eseigentlich Hoffenheimer Ultras? Sind das überhaupt Hoffenheimer, die da singen? Oder Sechziger? Klären wir später.
16′ Rensing sendet bei hohen Bällen wieder mal Autoritätssignale wie ein Schülerlotse. Fliegt an einem Freistoß, der durch seinen Fünfer segelt, vorbei, doch Compper ist völlig verdutzt und kann kein (Achtung, Hoffenheim-Vokabel) Kapital draus schlagen.
12′ Riesenchance für Luca Toni: Von Zé Roberto schön freigespielt, kommt er aus zehn Metern frei zum Schuss. Doch mit seinem schwachen linken Fuß trifft er nur das Außennetz. In der Vorsaison hätte erden reingetan. Zwei Minuten später versucht er es mit einem Einfädler bei Tormann Haas. Meyer gibt keinen Elfmeter.
7′ Erste Chance für Hoffenheim: Ba dringt schräg in den Strafraum ein, doch sein Schuss ist für Rensing eine leichte Aufgabe.
6′ Beide Mannschaften mit dem Willen zum Tempo, das wird früh deutlich. Viele harte und faire Zweikämpfe, Schiedsrichter Meyer lässt laufen. Sieht undeutsch aus.
Aufstellungen
Bayern: Rensing – Oddo, van Buyten, Lucio, Lahm – van Bommel, Zé Roberto, Schweinsteiger, Ribéry – Toni, Klose
Hoffenheim: Haas – Beck, Jaissle, Compper, Ibertsberger – Weis, Gustavo, Eduardo – Obasi, Ibisevic, Ba

20:15 Ich muss sagen, dass ich mich schon lange nicht mehr auf ein Bundesliga-Spiel gefreut habe so wie heute. Altreich gegen Neureich, Stadt gegen Dorf, die Römer gegen die Gallier, Villa Riba gegen Villa Bajo – und wie die Vergleiche alle heißen.

Man soll ja mit sowas vorsichtig sein, aber ich denke, wir stehen vor einem fußballhistorischen Ereignis, denn wir sehen gleich das erste Aufeinandertreffen zwischen zweier Klubs, die sich in den nächsten Jahren um die Alpha-Position im deutschen Vereinsfußball streiten dürften. Vielleicht lehne ich mich zu weit aus meinem dreckigen Fenster, aber ich denke, die Hoffenheimer stehen erst am Anfang. Selbst wenn sie heute verlieren sollten, meinetwegen auch hoch, selbst wenn sie in der Rückrunde auf Platz 7 zurückfallen sollten. Sie werden den Bayern den Rang streitig machen, und die Bayern scheinen es zu wissen.

31 Kommentare

  1. Houston schrieb am 5. Dezember 2008:

    Ich hab das Spiel online bei einem der öffentlich-rechtlichen Radios verfolgt (mdr-info). Zum Glück gibt es diese Ãœbertragungen! Nicht einmal in den Tagesthemen wurden ein paar Spielsekunden gezeigt……!? In 168 Ländern wurde das Spiel angeblich live übertragen. Waren das 168 mal PayTV-Stationen? Es ist traurig und Furchtbar, wenn die die Gier nach immer mehr keine öffentliche Bild-Berichterstattung mehr zulässt.

  2. Trainer Baade schrieb am 6. Dezember 2008:

    Es fehlt unbedingt die ganz große Chance für Hoffenheim kurz vor Schluss. Wie kann das bei einem Liveticker passieren? Und so wunderherrlich rausgespielt sie war…

  3. Oliver Fritsch schrieb am 6. Dezember 2008:

    Oh, danke Trainer, das kam so: Ich hab zwei Blogs zeitgleich gefüttert. Und dann ist wohl was nicht kopiert worden. Mit Deiner Erlaubnis trage ich es nach.

  4. mumie99 schrieb am 6. Dezember 2008:

    Ich habe das Spiel leider nicht sehen können, bin aber überglücklich, dass Hoffenheim verloren hat. Es ist zwar bisschen doof, dass ich jetzt den Bayern die Daumen für den Meistertitel halten muss, aber wenn ich will, dass Lautern der einzigste Aufsteigsmeister bleibt führt kein Weg drumrum!

    Für alle Hoffenheim-Fans: Ich bin nur diese Saison total anti. Hoffenheim kann im Frühjahr gerne Vizemeisterwerden und 2010 die Champions-League gewinnen – mir völlig schnuppe. Solange die Jahrhundertleistung vom FCK einzigartig bleibt ist mir alles genehm!

  5. franzferdl schrieb am 6. Dezember 2008:

    dass van bommel zu den besseren des gestrigen spiels gezählt wird, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. m.e. fiel er in erster linie durch seine technischen unzulänglichkeiten und unfassbaren fehlpässe auf. ganz zu schweigen von der umständlichkeit & langsamkeit seines spiels. ähnlich lucio: sein defensives stellungsspiel war zwar überwiegend und v.a. überraschend sicher (normalerweise kennt man ihn in wichtigen spielen anders), seine spieleröffnungen hingegen glichen einer hommage an trappatoni: ich zählte ungefähr 15-20 nach vorne gebolzte bälle, alle mit der hoffnung versehen, der ungelenke traber toni würde seine birne ranbekommen, was unglücklicherweise kurz vor tore schluss auch passierte.
    damit möchte ich auch meinen gesamteindruck des spiels nicht verhehlen. auch hier kann ich herrn fritsch nicht beipflichten: zeitweise musste man gar angst haben, der hype um die live-übertragung in 14323 länder dieser welt wäre ein klassisches eigentor, weil nun vor aller welt präsentiert wurde, wie schwach der bundesliga-fussball ist. von intensität spürte man nur streckenweise etwas, zumeist auch eher in der rubrik meckern und schubsen. spielerisch war die vorstellung des immerhin amtierenden meisters wieder einmal ein offenbarungseid. ich führe die von lucio nach vorne gebolzten bälle nicht auf seine lust dazu zurück, sondern auf eine taktische vorgabe. damit diskreditierte sich mcklinsey wieder einmal selbst: von seinen vollmundig verkündeten ideologischen neuerungen ist nichts übrig geblieben. man hätte sich ob der bayerischen spielweise gestern genauso gut hitzfeld oder rehhagel an der seitenlinie vorstellen können. außerdem war gestern mehr als deutlich erkennbar, was passiert, wenn ribéry keinen sahnetag erwischt: holperfussball, technische unzulänglichkeiten, peinliche fehlpässe. unsäglich schlecht war dabei erneut schweinsteiger, dem ja seit geraumer zeit von interessierter seite unterstellt wird, er hätte sich seit der EM stabilisiert und wäre deshalb nun zu konstant guten leistungen fähig. dass ich nicht lache: der spielt seit wochen schon wieder so, wie er seit jahren bei bayern spielt: fahrig, unkonzentriert, leidenschaftslos, keine ideen, gar nichts. die rechte seite bei bayern ist brachland, man kann nur hoffen, dass altintop bald wieder fitt ist, dann sieht es wieder zappenduster aus für schweini & seine 6-mille-vertragsverlängerung.

    hoffenheim hingegen hat mir, auch angesichts der umstände eines medienhypes, gut gefallen. sie versuchten – im gegensatz zu bayern – ausnahmslos spielerisch das mittelfeld zu überbrücken. ich versteige mich sogar zu der these, dass wir gestern eine wachablösung im deutschen fussball gesehen haben – auch wenn das angesichts des ergebnisse etwas dialektisch anmutet. technisch, taktisch und ideologisch haben wir gestern einen klassenunterschied zwischen bayern und hoffenheim gesehen. rangnicks enttäuschung mag sich auch an dem umstand widerspiegeln, dass er auf einen gegner traf, der es mit mitteln aus der fussballideoligischen antike versuchte (hohe bälle, gegner provozieren, bei jedem körperkontakt weinen, etc.). die tsg agierte von beginn an offensiv und proaktiv, sie hatten mehr ballbesitz und auch öfters aufs tor geschossen. sie spielten zumeist schnell und passsicher. auffallend war, dass sich bayern taktisch nach dem gegner richtete, während hoffenheim versuchte, unabhängig vom gegner, sein strategisches konzept durchzusetzen. und das muss man sich eigentlich auf der zunge zergehen lassen, eine größere anerkennung kann man sich kaum vorstellen: bayern gleicht sein eigenes taktisches vorgehen am aufsteiger hoffenheim aus!!! bayern war gestern also für hoffenheim, was ansonsten bielefeld oder cottbus für bayern ist. insofern sahen wir gestern auch nur eine modern spielende mannschaft – und die trug blaue hemden! genau aus diesem grund wird hoffenheim auf lange sicht – sofern sie weiterhin ruhe und abgeklärtheit bewahren – bayern überholen, denn auf augenhöhe sind sie jetzt schon. sie müssten sich eigentlich in arsenal hoffenheim umbenennen…
    bayern hingegen bewies gestern einmal mehr, dass sich selbst trainer mit hochtrabenden, geradezu revolutionären ideen irgendwann klein kochen lassen und sich an die bayern-mentalität und den bayern-mythos vom profitmaximierenden verwaltungsfussball angleichen. insofern hat sich unter klinsmann also gar nichts geändert: alles hängt von ribéry ab; die ohne zweifel anwesenden großen talente versauern auf der bank (leider hat auch klinsmann keine idee, den fabelhaften toni kroos ein- und aufzubauen; leider hat auch klinsmann keine idee, den talentierten breno zu fördern); schweinsteiger stagniert erneut; international ist spätestens im viertelfinale feierabend, jedes englische, spanische oder italienische topteam ist bayern in allen belangen (bis auf die linke seite plus ze roberto) überlegen, usw. usf.

    wie sagte doch menotti so schön: „Der rechte Fußball denkt an Gewinnmaximierung, der linke an die Vermittlung von Lebensfreude.“ ich habe fertig!

  6. tafelrunde schrieb am 6. Dezember 2008:

    @franzferdl:
    Was ein Kommentar!!!! Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so einen auf den Punkt gebrachten und dabei sprachlich, nein, besser emotional so beeindruckenden Text über ein Fußballspiel gelesen habe. Welch eine Wucht! Warum liest man sowas in keiner der viel renommierten Zeitungen?
    Ich gestehe hiermit, dass ich dieses Spiel mit vegleichbarer Begeisterung über beide (!!!!) Mannschaften genossen habe, wie ich o.g. Kommentar bejubelt habe.
    @ Hr. Fritsch:
    wie immer, weit über Durchscnitt.

  7. Oliver Fritsch schrieb am 7. Dezember 2008:

    Ich finde, Sie gehen mit Ihren Bayern zu hart ins Gericht, franzferdl. Diese Hoffenheimer muss man erst mal schlagen, und zwischenzeitlich haben die Bayern dank ihrer Wucht die Hoffenheimer gut nach hinten gedrängt.

    Rangnick hatte zweieinhalb Jahre Zeit und brauchte bei seiner Arbeit keinen Widerstand fürchten. Klinsmann ist erst ein halbes Jahr dabei, und bei so einem erfolgreichen Klub wie Bayern München was neues zu machen, erfordert Langmut. Von allen.

  8. franzferdl schrieb am 7. Dezember 2008:

    lieber herr fritsch, es ehrt Sie, dass Sie als vfbler einen kritischen bayern-fan zu langmut auffordern. ich kann mir das nur durch Ihre landsmannschaftliche nähe zum jetzigen semmelblonden cheftrainer zurückführen…;-)
    gleichwohl stellt sich mir die naive frage, wie lange langmut dauern sollte, bis man mit einer idee „hart ins gericht“ gehen darf. bzw.: sie kritisieren darf/sollte. ich stimme Ihnen ja zu: hoffenheim zu schlagen ist sauschwer. hut ab gerade deshalb vor hoffenheim. aber, und jetzt kommt wieder einmal ein großes ABER: es sollte durch das positive ergebnis nicht wieder die art & weise vergessen werden, WIE der sieg zustande kam. bzw.: WIE bayern eben NICHT gespielt hat. wenn Sie sagen, dass sich bayern durch „Wucht“ auszeichnete, dann ist das v.a. eines, nämlich bezeichnend. ein solches fazit hätte man sich wunderbar in der medizinball-ära des felix magath vorstellen können. aber klinsmann hat eindeutig andere fussballideologische vorstellungen artikuliert, weshalb man ihn auch genau daran messen sollte (ich habe einige weitere faktoren ja aufgezählt). und eben daran gemessen, ist davon nichts, aber auch gar nichts zu sehen. das sporadische spielerische aufflackern gabs auch unter hitzfeld. es entsprang nur keiner konsequent fußballmodernen idee. man erinnere sich etwa auch an bayerns auftritt auf schalke (die 2 wunderbar herausgespielten tore mal ausgenommen), der an passivität und ergebnisgenügsamkeit kaum zu überbieten war, selbts hitzfelds 0:1 sieg auf schalke anfang des jahres war schöner anzuschauen. angesichts der versammelten möglichkeiten leider ein spielerisches und ideologisches armutszeugnis.
    deshalb nochmals gefragt: wie lange sollte langmut dauern? 2 jahre?

  9. Oliver Fritsch schrieb am 7. Dezember 2008:

    Ich kann das nicht beziffern. Und es stimmt ja, dass Hoffenheim die bessere Spielanlage hat. Jedenfalls können die Bayern großes Tempo gehen, und das über 90 Minuten. Mehr fällt mir auch nicht ein, ich muss wohl noch üben als Bayernfan-Tröster.

  10. JP schrieb am 7. Dezember 2008:

    Bei den Spielkommentaren finde ich zwei Dinge seltsam: zum einen, daß alle Leute in der 15. Minute keinen Elfmeter gesehen haben wollen. Es stimmt, daß Toni dem Kontakt nicht aus dem Weg gegangen ist. Es stimmt aber auch, daß der Hoffenheimer Torwart den Ball nicht erreicht, und voll in Tonis Laufweg rutscht. Im Prinzip ein klares Foul – sowas gibt zu 80% Elfmeter. Da hatten Hopps Buben Glück.

    Zum anderen das 1:0 – ein regelgerechtes Tor, Oddo steht falsch, und fällt stattdessen. Der Schubser war im Rahmen des Möglichen. Nichts dagegen einzuwenden, außer der Tatsache, daß Toni letzte Saison gefühlte 23 Tore dieser Art abgepfiffen wurden. Wäre schön, wenn die in Zukunft auch wieder zählen. Am besten im Rückspiel gegen Hoffenheim 🙂

    Zur Spielanlage ist nur zu sagen, daß scheinbar alle Journalisten Rangnicks Meinung, er allein hätte den Fußball verstanden, so akzeptieren. So perfekt ist das auch nicht, und viel basiert auf rennen, sehr stark gespielten Kontern und nochmal rennen. Das Direktspiel ist natürlich sehr gut. Ansonsten möchte ich doch um etwas Mäßigung beim Lobgesang auf die SAP-Truppe bitten. Wenn Hoffenheim nächstes Jahr dann die CL gewinnt, können Sie sich alle ja so richtig gehen lassen 🙂

    Getröstet werden muß ich als Bayern-Fan nicht. V.a. habe ich mit der zweiten Hälfte gegen Schalke gar keine Probleme – nach diesem Spiel dachte ich das erste Mal, daß das ja wirklich langsam was werden könnte. Auch international – denn solche Halbzeiten, in denen man gegen eine gute Mannschaft ein Ergebnis sicher herunterspielt, solche Halbzeiten braucht man, wenn man Titel holen will.

  11. franzferdl schrieb am 8. Dezember 2008:

    „…denn solche Halbzeiten, in denen man gegen eine gute Mannschaft ein Ergebnis sicher herunterspielt, solche Halbzeiten braucht man, wenn man Titel holen will.“

    @JP: denn genau solche aussagen stehen einer modernisierung des bayerischen fussballSPIELS im wege. genau SO agiert der fc bayern seit jahrzehnten. genau so, d.h. durch ausgiebigen verwaltungsfußball und hardcore-ergebnisorientierung spult bayern schon eh und jeh sein nationales pensum ab. in einer größtenteils schwachen liga, zumindest die letzten 5 jahre. und genau das ist dann auch der regelmässige grund, warum man im frühjahr feststellen muss(te), dass es international nicht reicht, weil man wieder ein mal sang und klanglos ausscheidet.
    der seitenhieb gegen rangnick und „alle journalisten“, so dünkt mir, ist vom hoeneß uli abgeguckt. fakt ist, dass rangnick mit seinem team und in einem sehr speziellen umfeld seine bei arsenal und kiew abgeguckten (und bestätigten) vorstellungen modernen fussballs umsetzt, weshalb hoffenheim – und ich halte das für eine ausgesprochene gesamtschwäche der liga – seit wochen den platz an der sonne innehat. und zwar vollkommen zurecht! mit der jüngsten mannschaft! ohne eingekaufte „stars“! mit einer idee! viel rennen, stark kontern, sehr gutes direktspiel – was will man mehr? was bleibt übrig, um von einem gelungenen, attraktivem fussballspiel sprechen zu können? ich persönlich muss mich im übrigen ständig selbst (ver-)trösten: vielleicht schafft es bayern ja auch einmal so einen fussballstil zu institutionalisieren. dann könnte man sich auch wieder international auf augenhöhe begegnen…

  12. Dirk schrieb am 8. Dezember 2008:

    Bei allem Hype um Arsenal als moderne Ikone: So viele Titel haben sie damit nun auch nicht gewonnen (2002 und 2004 Meister, aber seit Ewigkeiten keinen internationalen Titel). Ich glaube nicht, dass man bei Bayern gerne „wie Arsenal“ wäre.

  13. Grabowski schrieb am 8. Dezember 2008:

    @Franzferdl:
    Lieber Bayernfan, hier spricht eine gepeinigte Eintracht-Friedhelm-Funkel Seele, die Ihren Frust z.T. nachvollziehen, aber doch nur zum Teil:
    zu Ihrer Kritik am Fußball der Bayern: ich habe Hoffenheim dieses Jahr mir mehrmals live angeschaut. Und das hat Klinsi sicher auch. Alle Mannschaften, die versuchten, von hinten heraus zu spielen und zu kombinieren, wurden durch das starke Pressing der Hoffenheimer in der eigenen Hälfte auseinandergenommen. Ballverlust, zwei Pässe, Tor. Das einzige Mittel dagegen ist, „größere Ballsicherheit“. Wenn die noch nicht da ist und man das Risiko der Ballverluste in der eigenen Hälfte umgehen will, ist, über das Mittelfeld zu spielen (was nicht sehr schön ist) und auf den zweiten Ball zu gehen. Damit bringt man Hoffenheim aus dem Konzept. Und genauso hat es Bayern gespielt. Und das war sehr schlau. Dass die Bayern auch anders können, hat man gegen Bukarest gesehen, ein paar Tage vorher. Die wurden von Bayern im Stile Hoffenheims vorgeführt.
    Wenn Sie das sehen würden, was ich jede Woche bei meiner Eintracht als Spielkultur sehen muss, dann würden sie nur noch jubilierend ob der taktischen Schachzüge ihres Herrn Klinsman herumlaufen. Es muss einfach auch mal drin sein, ein Kick´n Rush zu spielen, falls es der Gegner wie die TSG erfordert.
    Die Bayern sind auf einem sehr guten Weg, alle Vorhersagen von Klinsmann sind bisher eingetroffen. Ob ich richtig liege, sehen Sie aber erst im Februar, wenn es um die CL geht. Und da werden die Bayern mitreden.

  14. franzferdl schrieb am 8. Dezember 2008:

    „titel sammeln“ ist m.e. die falsche bezugsgröße. arsenal behauptet sich mit vergleichsweise bescheidenen finanziellen mitteln (geringerer mitteleinsatz als bayern) in einem weit härteren sozialdarwinistischen umfeld. insofern müsste man sich die frage stellen, ob ein platz unter den ersten 4 in england nicht höher einzuschätzen ist als eine meisterschaft in deutschland oder österreich. es hört sich ja banal und platt an: aber das wettbewerbssystem fussball ist so strukturiert, dass immer nur eine mannschaft platz 1 erreicht und andere eben nicht. daraus ergeben sich stets systemimmanente enttäuschungen und zielverfehlungen. arsenal, so scheint mir, schätzt die ganze lage recht realistisch ein, ein platz unter den ersten 4 ist die jeweilige zielvorgabe, mehr springt nur raus, wenn alles reibungslos klappt. ich erinnere mich an das 1/4-final-rückspiel liverpool gegen arsenal: das beste spiel des jahres, wunderbar intensiv (solch eine intensität sucht man in der bundesliga vergebens), höchstes (spiel-)technisches niveau, kombinationsfreudig, schnell, leidenschaftlich. um einen weiteren platten vergleich zu wagen: arsenal würde die bundesliga augrund ihrer haushochüberlegenen spielanlage, jedes jahr mit großem punktvorsprung gewinnen.

    @grabowski:
    lieber eintracht-fan, das sehe ich natürlich ein und kann ich vollkommen nachvollziehen. die frage ist stets, aus welcher perspektive wer was wie beobachtet bzw. kritisiert. dieser standort ist bei mir – und ich kann nichts dafür – ein bayerischer, deshalb muss ich natürlich andere vergleiche ziehen, etc. aber Sie sprechen ja schon einen punkt an, der eigentlich unglaublich anmutet: WEIL „es der Gegner wie die TSG erfordert“, musste bayern fussball aus der ideologischen antike spielen. das kann aber, mit verlaub, eben nicht die bezugsgrösse sein – wenn man denn einen anspruch hegt & pflegt, wie der fc bayern. ihre richtige taktikanalyse in allen ehren – daraus ergibt sich für mich immer noch keine begründung für die unfassbaren fehlpässe und technischen unzulänglichkeiten eines schweinsteigers oder van bommels, die oftmals eben nicht irgendeiner drucksituation entstammen. es ist auch interessant, dass diese „mia-san-mia“-mentalität als eine art selbstwiderspruch eben nicht dominant und fordernd auftrat, sondern sich nach dem gegner richtete – bei einem heimspiel! gegen eine aufsteiger! gegen die jüngste mannschaft (die SZ spricht heute von 22,6 jahren)! unfassbar!!!

    hinsichtlich CL hoffe ich mal, dass Sie richtig liegen, wohl auch im sinne des internationalen bundesliga-standings. allein, mir fehlt der glaube. bukarest ist in dieser saison im übrigen das cottbus oder gladbach der CL… insofern ergibt sich für mich daraus überhaupt kein erkenntnisgewinn! all das gabs unter magath und hitzfeld auch: ab und an mal, also ganz selten, ein starkes spiel, oft auch gegen eher schwächere gegner,alles friede-freude-eierkuchen – und die böse realität brach dann in form der ac berlusconi jäh in die idylle ein…

  15. JonnyRamirez schrieb am 8. Dezember 2008:

    @franzferdl:

    Ist irgendwie lustig. Als Klinsmann probiert hat seinen Stil radikal durchzudrücken und System sowie Spielweise umzubauen und dann durch mehrere Widrigkeiten (Verletzungen, EM, etc.) nicht sofort in die Erfolgsspur fand, hat man ihn quer durch München und zurück geprügelt. Jetzt hat er gegen einen ernst zu nehmenden Gegner (das ist Hoffenheim nun mal) bewiesen, dass er sich taktisch drauf einstellen kann und dann ist es wieder nicht recht.

    Wenn man den Trainer nicht mag: Einfach schreiben „ich mag den Trainer nicht“.
    Alles andere ist momentan einfach unangebracht. Er ist seit einem halben Jahr tätig, hatte zu Beginn der Saison lange nicht seinen Stammkader (die ersten 15) beisammen und dazu ein brutales Medienumfeld. Da krempelt man nicht einfach so um. Arsene Wenger hat das übrigens bei Arsenal auch nicht gemacht damals. Der hat Stück für Stück Personal seinen Wünschen angepasst und langsam auf seine Art Fussball spielen zu lassen umgestellt. Die erste und erfolgreichste Saison wurde noch zum großen Teil mit alten Mitteln gewonnen.
    Bei einem Topclub kann man eben nicht von heute auf morgen alles anders und besser machen. Warten wir einfach mal die Saison und darüber hinaus ab und dann richten wir über Klinsmann und seine Arbeit.

  16. franzferdl schrieb am 8. Dezember 2008:

    @JonnyRamirez: oh, da liegen Sie komplett falsch. es kann keine rede davon sein, dass ich mck(l)insi nicht „mag“. meine früheren beiträge auf diesem blog-sender mögen das unterstreichen. dessen ungeachtet bezweifle ich, ob die liebeskategorie „mögen“ hier die richtige ist. darum sollte es zunächst einmal nicht gehen. viel eher geht es ja um eine gewisse idee vom fussball-spiel. WIE möchte ich spielen, WIE stelle ich mich auf, WIE agiere ich, WIE reagiere ich auf irritationen des gegners etc. deshalb versuche ich, klinsmann in erster linie auf der grundlage seiner äußerungen und der wirklichkeit des bayerischen fussballspiels zu beurteilen. und da klaffen zurzeit beträchtliche lücke, von übereinstimmung wenig zu sehen.

    aber Sie haben natürlich recht, und bewegen sich deshalb auch auf herrn fritschens ebene: „langmut“ zu zeigen, scheint gerade die erste bayern-fan-devise, insofern man sich nicht von den ergebnissen blenden lassen möchte. also: warten! warten auf godot! warten aufs christkind! warten auf schöneren fußball! aber wie lange dauert das warten? zumindest weiss ich, wann das christkind kommt… aber der rest? ist es also voreilig, sich das klinsmann-projekt am ende der vorrunde kritisch und, wenn möglich, fair anzuschauen – und zwar aus einer perspektive, die ausdrücklich sympathien für seine ideen entwickelt (in den meisten medie überwiegt eine argwöhnische und dumpfe gegenposition, die zuvorderst ihre konservativen pfründe sichern möchte)?

    und darüber hinaus, nochmals sehr naiv gefragt: können denn die ideen eines klinsmanns eine solche überforderung für professionelle fussballspieler (einige kennen klinsmanns vorstellungen ja schon aus der vergangenheit) darstellen, so dass sie in den ersten bundesliga-wochen vor lauter verwirrung keinen pass geradeaus spielen konnten? schnell (ab-)spielen; genau passen, am besten zum eigenen mitspieler; bei eigenem ballbesitz in richtung gegnerisches tor spielen; einen ball sauber annehmen, gucken, weiterspielen, und zwar zum mitspieler; wenn der gegner am ball ist, möglichst rasch versuchen, ihm den ball wieder abzunehmen; damit rechnen, dass der gegner ähnliches vorhat; etc. mir dünkt: das ist alles gar nicht so spektakulär und sensationell, in erster linie scheint mir aktuell eher die rhetorik des unternehmerischen fussballsubjekts das neue oder ungewöhnliche, wenngleich gesellschaftlich ziemlich weit verbreitete, zu sein. denn: um darauf zu kommen oder so etwas umzusetzen, muss man m.e. im trainingslager keine schweizer uhren wieder zusammensetzen oder sich als fussballspielende ich-AG begreifen. man könnte sich aus der vorherigen beschreibung gar ein sehr schönes und intensives spiel schnitzen, in dem BEIDE mannschaften genau so agieren, auf hohem niveau aufeinander treffen, schnell und intensiv, dabei auch gerne leidenschaftlich spielen… solche ein spiel gab es in der bundesliga seit jahren nicht mehr!

  17. Dirk schrieb am 8. Dezember 2008:

    @franzferdl

    Das lässt sich natürlich leicht behaupten, dass Arsenal jedes Jahr die BuLi mit großem Vorsprung gewinnen würde … dazu passen aber nicht z.B. folgende Arsenal-Niederlagen in der CL:

    2007 gegen PSV raus
    2005 gegen Bayern raus
    2003 gegen Ajax und Valencia raus
    2002 gegen Leverkusen und Deportivo raus.

    Ein oder zwei Mal gegen die o.a. Graupen auszuscheiden könnte man ja noch mit „Pech gehabt“ oder Fußballgöttern erklären, aber 4 Mal in so kurzer Zeit?

    Und wie sind diese diesjährigen Niederlagen / Unentschieden in der Premier-League zu erklären: Fulham, Hull City, Sunderland, Tottenham, Stoke City, Aston Villa, Manchester City?

    Klar, gegen ManU und Chelsea wurde groß aufgetrumpft, aber dann könnte man auch damit anfangen, dass Werder dieses Jahr gegen Bayern und Hoffenheim gewonnen hat.

    Mir bedeutet schöner und schneller Fußball auch sehr viel. Aber „nur“ schön zu spielen kann auch eine Ausrede sein, wenn man nicht in der Lage ist, an der richtigen Stelle einen dreckigen Punch zu setzen.

  18. franzferdl schrieb am 8. Dezember 2008:

    arsenal schaffte in den letzten jahren allerdings auch folgende resultate:
    2008 1/8-finale, weiter gegen ac berlusconi
    2006 1/8-finale, weiter gegen real; 1/4-finale weiter gegen juve, schliesslich: final-teilnahme (dieses finale hat ihnen womöglich ein neu-vfbler verdattelt…)

    letzte finalteilnahme eines bundesligisten: 2002; seither nicht eine halbfinalteilnahme (was m.e. ein toller erfolg wäre)

    gleichzeitig muss sich schöner und erfolgreicher fussball mitnichten ausschliessen. siehe spanisches nationalteam oder barca. die besonderen umstände bei arsenal gehören meines erachtens allerdings auf jeden fall gewürdigt: die art und weise ist famos, die ergebnisse konstant gut, national immer unter den ersten 4. und v.a.: wengers fähigkeit, junge spieler zu fördern und einzubauen, aus ihnen knaller zu machen, wie fabregas oder adebayor, oder sie zu bedeutend besseren spielern zu machen, wie hleb, wovon mittlerweile barca profitiert. und noch was ist bei der beurteilung sehr wichtig: sie tätigen bei weitem keinen solch perversen mitteleinsatz wie chelsea, manu oder real oder milan. sie sind sogar mit bundesliga-budgets vergleichbar. und dann vergleiche man doch mal die ergebnisse von bundesligisten mit arsenals in der CL…

  19. der_treter schrieb am 8. Dezember 2008:

    @ JP (#10)
    „…viel basiert auf rennen, sehr stark gespielten Kontern und nochmal rennen. Das Direktspiel ist natürlich sehr gut.“

    Das ist doch aber eigentlich das, was allgemein als moderner Fußball gilt:
    – Bei gegnerischem Ballbesitz durch viel Laufarbeit die Räume engmachen, den ballführenden Spieler unter Druck setzen usw.
    – Bei Balleroberung so schnell wie möglich nach vorne spielen, bevor sich der Gegner formiert hat
    – Eine formierte Abwehr durch schnelles Direktspiel und ständiges Freilaufen der gesamten Mannschaft durcheinander bringen.

    Wenn eine Mannschaft diese mannschaftlichen Punkte gut beherrscht (selbst wenn ansonsten die Einzelspieler nicht ganz die individuelle Qualität des Gegners besitzen) wird es immer schwer sein, gegen sie ein Tor zu erzielen oder über 90 Minuten keinen Gegentreffer zu kassieren.

    „Fußball ist nun mal ein Laufspiel“ (von wem stammt dieser uralte Sprucheigentlich? Ist das auch ein echter Herberger?)

  20. Hidegkuti schrieb am 8. Dezember 2008:

    http://www.abendzeitung.de/ticker/72379

    Hallo,
    Zwanziger scheint die Sache doch persönlich zu nehmen.
    Die Zeiten des Absolutismus sind Geschichte.Aber das scheint ein Hr.Zwanziger nicht verstanden zu haben.
    Mit ihm würden die zwei anderen Herrschaften (Löw und Bierhoff ) auch gehen.

  21. JP schrieb am 8. Dezember 2008:

    Lieber franzferdl,
    Ihnen dünkt falsch. Ich habe nichts von Hoeneß abgeguckt, auch nichts abgehört. Das waren, man mag’s kaum glauben, meine ureigensten Gedanken. Die müssen ja nicht der Weisheit letzter Schluß sein, aber um den Senf anderer Leute hier abzuladen wäre mir meine kostbare Zeit zu schade.

    Ansonsten huldige ich im Fußball einem gewissen pragmatischen Zynismus. Arsenal mag den „modernsten“ Fußball zelebrieren, Chelsea, Liverpool und ManU waren allesamt erfolgreicher, u.a. weil sie auch mal ganz „unattraktiven“ Fußball spielen können (siehe ManU in Barcelona, z.B.) Und wenn man Hoffenheim am besten mit Kick and Rush und hohen Bällen beikommt – nun, dann sei es so. Ein Trainer, der in dieser Situation etwas anderes verlangt, gehört entlassen 😉

    Eine Spitzenmannschaft muß beides können. Daß die Bayern auch das schnelle Spiel bei Ballgewinn können, hat man in dieser Saison auch schon einige Male gesehen (so hat man z.B. das letztlich entscheidende 2-1 gegen das Bielefelder 9-1-0-System erzielt, z.B.) Daß das Team da noch besser werden kann, steht natürlich außer Frage. Aber ich glaube nicht, daß die Defizite in diesem Bereich der Hauptgrund für die Tatsache, daß Bayern seit 2001 kein CL-Halbfinale mehr gespielt hat, sind. Das lag meiner Ansicht nach sehr oft daran, daß das Team meist nicht fähig war, auch mal 30 Minuten Drangphase des Gegners (die in einem CL-KO-Spiel zwangsläufig kommt) ohne ein oder zwei Gegentore zu überstehen.

    Wie auch immer, ob Arsenal in der BL immer Meister werden würde, sei mal dahingestellt, ich glaube es nicht. Die CL-Erfolge Arsenals 2002-2008 sind so berauschend nicht: 4x Achtelfinale, 2x Viertelfinale, 1x Finale. Das ist natürlich die Bilanz einer europäischen Spitzenmannschaft, aber so viel schlechter steht Bayern auch nicht da. Also: Ball flach halten, und darauf hoffen, daß Ribery und Lahm bleiben, Kroos den Durchbruch schafft, die Innenverteidigung etwas stabiler wird und im entscheidenden Moment das Glück auch noch da ist, dann klappt’s auch irgendwann wieder mit einem CL-Finale.

    Wenn da nicht schon Hoffenheim ist. Dann werden wir uns auch auf ein schönes Spiel freuen und hoffen, daß Rangnick seine Fußballvorlesungen vor und nach dem Spiel so kurz wie möglich hält 🙂

  22. Grabowski schrieb am 8. Dezember 2008:

    Stimme JP voll und ganz zu. Übrigens hat meine Eintracht (deren Spielsystem leider gar nicht existent ist, da gibt es überhaupt keinen Plan) in Hoffenheim die Hoffenheimer am Rande einer Niederlage gehabt: Mit Kick´n Rush. Hätte Funkel nicht mal wieder falsch ausgewechselt beim Stande von 1 zu 1 und wäre mal mutig auf Sieg gegangen, wäre was drin gewesen.
    Daher kann ich nur sagen: auch ein unschöner 2 zu 1 Sieg muss bei einem Team wie Bayern drin sein.
    Festzustellen bleibt: Klose explodiert im Antritt wieder, Ze Roberto in der Form seines Lebens, trotz Kahn Ab-und Rensing Zugang steht man vorne, die Mannschaft ist gerade in den letzten 20 Minuten stärker als alle andern. Alles Zufall? Oder doch Früchte der Arbeit? Insofern bin ich sehr gespannt, was in Bayern passiert, wenn Klinsmann da noch ein paar Monate hat, bis es in der CL zur Sache geht.

  23. Paulinger schrieb am 8. Dezember 2008:

    Eines möchte ich hier auch mal zur Diskussion stellen: die Kondition von Herrn Rangnicks Truppe. Waren Mannschaften wie Hertha, Leverkusen, Werder und auch die Bayern bis zur 75. Minute in Schlagdistanz, konnten die Hoffenheimer nichts mehr zusetzen. Klar ist das Spielprinzip kräfteraubend, aber um jetzt mal wirklich den Herrn Herberger zu zitieren: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Da scheinen die Bayern den Hoffenheimern etwas voraus zu haben (auf jeden Fall Obasi, der ja schon in der ersten Halbzeit einen Kampf hatte). So reicht das nicht für den Titel!

  24. hüh-ha schrieb am 8. Dezember 2008:

    franzferdl hat viel Interessantes geschrieben; jetzt reicht es aber auch.

  25. woki04 schrieb am 8. Dezember 2008:

    >>>“Wer ihn so reden hörte, der wurde das Gefühl
    nicht los, dass Hoeneß wieder einen gefunden hat, mit dem er sich in
    Zukunft manche Privatfehde liefern wird.<<<<

    der Uli H. ist in seiner Branche so erfolgreich wie er bilig daher redet in der BuLi !
    In Ri. Hoffe;

    Ich muß dasss nicht verstehn, hat er eigentlich garnicht nötig !

    Hat vor kurzem noch den Herrn Hopp übern „grünen Klee gelobt“
    jetzt redet er alles „scheiße“ ; –?????????–

  26. Maggo schrieb am 9. Dezember 2008:

    Finde das Spiel wird teilweise unheimlich überschätzt. Wenn ich lese, epochales Spiel, temporeichstes Spiel der BL-Geschichte, dann kann ich mir echt nur ans Hirn fassen. Kommt mal wieder auf den Teppich ihr in der Medienlandschaft. Ich habe ein gutes BL-Spiel gesehen, in der zwei taktisch hervorragende Mannschaften sich über weite Strecken gegenseitig neutralisiert haben und die eine Mannschaft gewonnen hat, weil die andere in den ersten 60 Minuten sich die Seele aus dem Leib rennen musste, um das Spiel ausgeglichen zu halten.

  27. Smoby schrieb am 9. Dezember 2008:

    An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an die Diskutanten aussprechen, für die Zeit und Mühe, die sie aufgebracht haben und diese Diskussion zu etwas wirklich Lesenswerten gemacht haben.

  28. Heinz schrieb am 8. Januar 2009:

    Gott sei Dank Bayern hat das Spiel gewonnen. Aber ehrlich gesagt bin ich ein bisschen enttäuscht.. Eine Mannschaft, die aus dem Lande kommt und nur 2:1 …

  29. primus schrieb am 23. Januar 2009:

    ja…ein glück!ich war auch froh dass die jungs das geschaukelt haben.wäre da nicht mehr drin gewesen?
    LG

  30. Coach Ausbildung schrieb am 26. Mai 2009:

    da wäre mehr drinne gewesen, vor allem in der ganzen Saison wäre mehr drinn gewesen!

  31. Heinz Fridolin schrieb am 28. Dezember 2010:

    Ich habe trotz meiner Bedenken den Trick angewenden: www-novolinespielautomat-de ist ein gut gemachter Cheat für Spielautomaten

RSS-Feed für Kommentare dieses Beitrags.

Leave a comment

Erlaubte Tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>