Notizen zu den Hinspielen Bremens und Stuttgarts im Uefa-Pokal
von Oliver FritschWerder Bremen – AC Mailand 1:1
Milan war die reifere, coolere Mannschaft, die nicht so viel tun musste, um torgefährlich zu sein – und an der sich Bremen lange die Finger verkühlten. Sie schossen zu früh und zu hasenfüßig. Werder war nur in den ersten und in den letzten zehn Minuten so aktiv, mutig und aggressiv, wie es das ganze Spiel hätten sein sollen. Sein Spiel war fehlerreich und brav, aber bemüht und fleißig. Immerhin gereichte es zu einem Unentschieden, fast sogar zu einem Sieg. Das 1:1 dürfte zu wenig sein, doch Milan hat auch gezeigt, dass es gegen Ende weniger Widerstand leistete. Diego lief mit breiter Brust auf, ihm misslang auch viel, aber sein Tor hat er gemacht. Er konnte die Bremer Angriffe nicht anspitzen. Mesut Özil ließ sich brav von ihm in die Ecke stellen. Tipp: Flanken üben, Flanken üben, Flanken üben! Die Versuche waren alptraumhaft. Boenisch ist ein engagierter linker Verteidiger, aber ich habe den Eindruck, dass ihm irgendwo ein Gelenk fehlt. In der Hüfte, an den Schultern, unten rum? Ich weiß es nicht. Auf der Gegenseite zeichnete Seedorf für die genialen Momente verantwortlich. Seine Volley-Vorlage über dreißig Meter auf Inzaghi, der so zu einer Großchance kam, war der Zungenschnalzer des Spiels.
Als in der 89. Minute ein englisches Unterwäschemodel das Feld betrat, bedankten wir uns bei der ZDF-Regie, dass sie uns in der zweiten Halbzeit mit Warmlaufbildern von ihm verschon hat. Dann macht aber Thomas Wark das Lob für seinen Sender wieder kaputt: „Mailand will Beckham nur der Vermarktung wegen kaufen.“ Da hat wohl jemand die jüngsten sportlichen Entwicklungen nicht mitbekommen. Beckham gilt als mitverantwortlich für den Aufschwung des AC Milan, ist heute wegen einer Verletzung geschont worden.
Wer an dieser Stelle wirklich noch nicht genug hat, muss zu Zeit Online wechseln.
Zenit St. Petersburg-VfB Stuttgart 2:1
Gutes Spiel auf schlechtem Spielfeld, viele Szenen in beiden Strafräumen. Das Ergebnis entspricht gerechterweise den Spielanteilen. Teilweise sehr hartes und unfaires Spiel, auch abseits des Geschehens. Kaum zu glauben, dass am Ende noch 22 Spieler vom Feld gingen. Viel Gift im Spiel mit Revanchehandlungen: Danny mit Lehmann, Sirl mit Hilbert, Gomez mit Timoschtschuk, der sich in der letzten Aktion des Spiels mit einer Mordsense gegen Hilbert bei seinem neuen Arbeitgeber um die Bommel-Nachfolge bewirbt. Es scheint ein gutes Resultat für die Auswärtsmannschaft zu sein, doch wenn ich mir die Konterstärke der Petersburger so anschaue, geht der VfB als Außenseiter ins Rückspiel, in dem allerdings der ebenso kernige wie feine Kapitän Timoschtschuk fehlen wird. Auf Stuttgarter Seite war Gomez überragend, also der Stuttgartgomez, nicht der Nationalmannschaftsgomez . Er versetzte die russische Abwehr in Schrecken. Guter echter Stürmer-Move bei seinem Tor: zieht den Ball parallel zum Strafraum und schießt – und das in einer flüssigen Bewegung, wie ein guter Tischfußballmittelstürmer. Rummenigge konnte und kann das noch immer hervorragend. Guckst Du bei 1:45:
Noch nicht genug? Dann gehts hierlang
Beckham » Notizen zu den Hinspielen Bremens und Stuttgarts im Uefa-Pokal schrieb am 19. Februar 2009:
[…] Blog für den kritischen Fußballfreund | direkter-freistoss.de wrote an interesting post today on Notizen zu den Hinspielen Bremens und Stuttgarts im Uefa-PokalHere’s a quick excerptWerder Bremen – AC Mailand 1:1 Milan war die reifere, coolere Mannschaft, die nicht so viel tun musste, um torgefährlich zu sein – und an der sich Bremen lange die Finger verkühlten. Sie schossen zu früh und zu hasenfüßig. Werder war nur in den ersten und in den letzten zehn Minuten so aktiv, mutig und aggressiv, wie es das ganze Spiel hätten sein sollen. Sein Spiel war fehlerreich und brav, aber bemüht und fleißig. Immerhin gereichte es zu einem Unentschieden, fast sogar zu einem Sieg. Das 1 […]
meisterelf.de » Blog Archive » Notizen zum UEFA-Cup. schrieb am 19. Februar 2009:
[…] direkter-freistoss.de kann man Oliver Fritsch Notizen zum den beiden TV-Spielen von gestern lesen. Ich denke, […]