HSV besiegt Bayern: Unwucht im Badstuber-Müller-Förderverein
von Oliver FritschAus dem Volkspark Uli Hoeneß, das Stimmungsbarometer des FC Bayern, gab sich nach der 0:1-Niederlage in Hamburg gelassen. In der Mixed Zone hatte er einige Fragen nach Zé Roberto zu beantworten, den er im Sommer nach Hamburg ziehen ließ. Er hatte ihm einen Vertrag über ein Jahr Laufzeit angeboten. Der HSV wollte den 35-jährigen zwölf Monate länger binden, was den Ausschlag gab (Weiterlesen …)
Der Titel FC St. Pauli – Der Kampf geht weiter. Neues aus dem Leben eines Fans legt nicht unbedingt den Eindruck nahe, dass es in dem Buch um die Untiefen der Medienbranche geht. Doch tatsächlich geht es zumindest am Rande auch darum, denn Autor Hermann Schmidt ist im Hauptberuf Geschäftsführer beim Vertrieb des Jahreszeiten-Verlags (Jalag). Bei einer dieser branchenbezogenen Passagen kam mir der Gedanke, dass die so genannte Medienkrise, von der seit geraumer Zeit die Rede ist, nicht nur mit den üblicherweise genannten Faktoren zu tun hat (geändertes Mediennutzungsverhalten, sinkende Werbeerlöse), sondern zum Teil auch damit, dass die einflussreichen Verlagsmanager dieses Landes einfach ein bisschen zu einfach gestrickt sind, um in der komplexen Lage, in der sich die Medien derzeit befinden, die richtigen Entscheidungen zu treffen (Weiterlesen …)
Spannender Fußballabend in Hamburg mit leisen Molltönen
von Oliver FritschAus dem Volkspark Seit dem 3:1 gegen Köln vor zwei Wochen, seit man die Tabellenführung übernommen hat, ist einiges passiert in Hamburg. Wegen Kreuzbandrissen fallen gleich zwei Profis bis mindestens Frühjahr 2010 aus: Colin Benjamin und Paolo Guerrero. Ein Sportdirektor ist noch immer nicht gefunden, der eine Kandidat, Oliver Kreuzer, hat per SMS abgesagt; der andere, Roman Grill, scheint nicht durchsetzbar, weil er ein Berater ist und man ihm Interessenskonflikte unterstellt. Zudem ist durch Recherchen des Spiegels bekannt geworden, dass der Transfer Zé Robertos entgegen ursprünglichen Behauptungen des Vorstands vier Millionen Euro Ablöse gekostet hat. An einen uruguayischen Verein, für den der Brasilianer nie gespielt hat. Ein dubioser Vorgang. Ein suspekter Vorgang (Weiterlesen …)
Update: Was zuletzt geschah
von Oliver Fritsch1. Die Piratenpartei unterstützt dankenswerterweise die Hartplatzhelden mit einer Pressemitteilung, in der sie dazu aufruft, auf unserer Liste zu unterschreiben. Bislang sind dem gut 700 Männer (das kann man durchaus so sagen) gefolgt (Weiterlesen …)
Brauchen Bundestrainer Kommunikationstraining?
von Günter ClobesDas war ja auch nicht anders zu erwarten: Nicht sonderlich aufregend, aber im üblichen Rahmen hat sich die deutsche Mannschaft ihrer Aufgabe entledigt. Doch längst sind nicht alle Fragen beantwortet, die sich in den letzten Monaten so angestaut haben. Eine der wesentlichen ist dabei, was bloß mit dem Bundestrainer los ist.
Vor nicht allzu langer Zeit Hoffnungsträger und Everybody’s Darling, heute eher schon fast auf dem Weg zum Watsch’nmann, ja, Jogi Löw hat es nicht leicht. Allerdings hat es die Fußballöffentlichkeit auch nicht gerade leicht mit ihm. Nicht nur, dass die Mannschaft nach dem Hype von 2005 bis 2007 ohne Schwung ist und sehr, sehr selten überzeugt, nein, auch in der Art und Weise, wie der Mann selber auftritt, tut er niemandem wirklich einen Gefallen. Es sieht so aus, als hätte Löw mehrere Baustellen, die er nicht so ohne weiteres gestemmt bekäme. Im wesentlichen dreht es sich um die – sagen wir’s mal businessmäßig – Personalentwicklung in der kleinen Gruppe, der er vorsteht, und um seine Form der Kommunikation (intern wie extern). Herrgott, was macht der Mann aber auch alles? Erst die Frings-Ballack-Affäre, mittlerweile Nominierungen, die verblüffen bis verwirren (siehe Cacau und Klose statt Kießling) oder Maßnahmen wie eine Torhüterrotation ohne transparente Argumentation für alle Beteiligten. Dazu verbissene bis selbstgerechte Begründungen („Wir wissen, was er kann!“), die den Geschmack hinterlassen, dass nur er sich im Besitz der allein gültigen Wahrheit glaubt. Die Frage, ob er „südlastig“ aufstellt und den Norden negiert, ist eher eine konstruierte Kritik einiger Medien und wird dadurch nicht besser, dass man das bis in die U21-Trainerfrage verlängert (Adrion statt Herrlich). Nein, aber so ganz lässt sich ja nicht von der Hand weisen, dass Löw gerne auf Namen setzt und Entscheidungen beharrt, die bei anderen durchaus Fragezeichen produzieren.
Dass die Mannschaft nicht so spielt, wie es alle erwarten (inklusive ihm selbst), kann man Löw nicht direkt vorwerfen. Warum aber z.B. Cacau, dem ein ähnliches Schicksal wie weiland Sean Dundee zu drohen scheint und der selbst in der Liga noch ohne großen Effektivitätsnachweis ist? Warum immer wieder Klose (selbst in Bayern häufiger auf der Bank, vor allem aber auch in Zeiten bedacht, da er generell ziemlich das Gegenteil von zwei Toren pro Spiel erzielt hat, und Konkurrenten wie Helmes weit vor ihm rangierten)? Verstehen wir das? Ist das (im wahren Wortsinne) unendliches Vertrauen seitens Löw oder eher ein Fall von Nibelungentreue? Kennzeichnet das einen Notstand in der Entwicklung der Arbeit des Bundestrainers, geht es bei seinen öffentlichen Einlassungen also um rechthaberische Schönrederei oder echte Überzeugung? So oder so, eines dürfte ziemlich sicher sein: Ein großer Kommunikator ist Löw wahrlich nicht. Sein Wundergebäude des modernen Fußballs steht, jedenfalls theoretisch – allein die Wirklichkeit ist nicht so.
Was also ist los? Ist Löw überfordert im Umgang mit den Vereinen, Spielern und Fans oder einfach nur ungeschickt? Und wenn ja, woher kommt das? Müsste der DFB ihm nicht eventuell – so wie Löw den Spielern – ein persönliches Handbuch oder Pflichtenheft in die Hand drücken, mit dem er zu Hause ein adäquates und vor allem souveränes Auftreten üben kann? Allein mit überbordendem Ehrgeiz und championsleagueverdächtigem Selbstbewusstsein wird es jedenfalls nicht gehen.
Datenschützer: Der DFB lässt seine Vereine im Regen stehen
von Oliver FritschStefan Brink vom rheinländischen Datenschutz hat mich diese Woche angerufen und mir von seiner fortgesetzten Recherche in Sachen Sky-Angebot (siehe hier und hier) erzählt. Der DFB habe in der Zwischenzeit auf Drängen des hessischen Datenschutzes nachgebessert und die Vereine darauf hingewiesen, dass sie die Einstimmung ihrer Mitglieder brauchen, wenn sie deren Daten weiterleiten (Weiterlesen …)