direkter-freistoss.deNicht-anonymes Fußball-Blog 

Direkt zum Inhalt springen

Oliver Fritsch Update: Was zuletzt geschah

von Oliver Fritsch

1. Die Piratenpartei unterstützt dankenswerterweise die Hartplatzhelden mit einer Pressemitteilung, in der sie dazu aufruft, auf unserer Liste zu unterschreiben. Bislang sind dem gut 700 Männer (das kann man durchaus so sagen) gefolgt.

2. Ich bin derzeit sehr in den Relaunch und dessen Nachwirkungen von Zeit Online sowie, vertretungsweise, die Ressortleitung im Sport eingebunden. Zudem habe ich meinen Koffer nun in Berlin abgestellt. Ich komme zu wenig anderem. Daher habe ich mich nicht zum Thema Jako ./.Baade geäußert. Das war aber ohnehin nicht nötig, da die große Welle (mit Trainer Baade als Schaumkrone) meines aktiven Zutuns nicht bedurfte. Immerhin haben wir von Zeit Online ein Stück dazu gebracht. Zu dem nun abgewendeten (?) Rechtsstreit ist so gut wie alles gesagt, und es besteht ja Einigkeit über die Frechheit, mit der Anwälte hier die Axt anlegen. Zumal Frank, der für den indirekten freistoss arbeitet, ja jederzeit defensiv verfahren hat: Beitrag gelöscht, Unterlassungserklärung unterschrieben, Zahlung zumindest zum Teil akzeptiert. Und selbst nach Eingang der zweiten Abmahnung den Konsens gesucht. Aber Jako und/oder die Kanzlei waren zu einem außergerichtlichen Schluss nie willens.

Das Gute, wenn man das so sagen darf, an der Sache: Die These der Weltendeuter, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, wurde erneut widerlegt. Bloß wird das die Weltendeuter vermutlich nicht interessieren, wahrscheinlich haben die Weltendeuter von diesem Fall gar nichts mitbekommen. Und wenn, so werden die Weltendeuter wohl sagen: Siehste, im Internet wird eh nur Scheiße geschrieben.

3. Am Dienstag habe ich ein launiges Telefonat mit Philipp Lahm übers Oktoberfest geführt, bei dem ich den Lachtränen nahe war. Es ist die unbefangene Art, wie er erzählt. Wer mag, kann es auf Zeit Online nachlesen: „Wir Bayern gehen in Tracht selbst auf Hochzeiten. Und die Frauen kommen im Dirndl. Wie es sich gehört.“

4. Heute ist auf faz.net ein Interview mit Reiner Grundmann erschienen, dem Vorsitzenden des Kreisligisten SC Schaffrath, über „den schleichenden Tod des Amateurfußballs“ im Pott. Grundmann sagt: „Das Sonntagsspiel um 15.30 Uhr ist der zweite Vertragsbruch, schon die vorherige Anstoßverlegung am Sonntag von 17.30 Uhr auf 17 Uhr war eine zusätzliche Belastung für uns. Ich fürchte, die DFL eifert der englischen Premier League mit einem Konzept der weltweiten Rund-um-die-Uhr-Vermarktung nach. Aber ich kämpfe mit Leib und Seele für den Amateurfußball. Es wäre eine Schande, wenn die kleinen Vereine sterben und die Kinder wieder auf der Straße spielen müssen. Das kann doch nicht gewollt sein.“

Geführt hat es Sebastian Priggemeier, der vor fünf Jahren ein Praktikum beim indirekten freistoss gemacht hat, nachdem er mir in meinem Seminar „Sportsoziologie“ (Uni Gießen) aufgefallen war. Jetzt ist er, so weit ich das beurteilen kann, gut im Geschäft. Auf Facebook mailt er mir: „Mich persönlich hat die Arbeit beim freistoss weitergebracht und dafür muss ich mich bedanken. Jede Online-Station im Lebenslauf ist mittlerweile wichtig.“

5. Auf dem indirekten freistoss hat erstmals Christoph Asche, ein Gießener Journalismusstudent, Zitate gesammelt und eingeordnet – und zwar zum EM-Titel der Frauen. Was daraus wird, sehen wir mal. Ein guter Anfang jedenfalls.

6 Kommentare

  1. Ingrid schrieb am 13. September 2009:

    Wie der Herr Grundmann sagt, es gibt mittlerweilse so viel Fußball im Fernsehen, wer schaut das denn noch alles.
    Ich habe bisher in dieser Saison so wenig Fußball geschaut, ich glaube, das war in anderen Jahren anders… oder es lang am schönen Wetter, dass ich keine Lust hatte, vorm Fernseher zu sitzen.

    Habe gerade NDR Sportclub geschaut, kam nur Fußball, vom Handball wurde ein Ergebnis gezeigt und dazu gab es den Hinweis: Wir hätten Ihnen ja gerne ein paar Aufnahmen gezeigt, aber wir haben nicht Rechte (so dem Sinn nach). Das muss doch neu sein, denn sonst gab es in den Dritten doch immer Handball zu sehen.
    Aber ist das nicht traurig: in einer Sportsendung Norddeutschlands darf nichts mehr über die starken Handball-Bundesligisten aus Kiel, Flensburg und Hamburg berichtet werden?

  2. Dirk schrieb am 14. September 2009:

    @Ingrid

    Geht mir genauso, ich schau auch immer weniger. Ich mag mir nicht dauernd ganze Spiele anschauen und zeitnahe, vernünftige Zusammenfassungen sind Mangelware.

  3. Oliver Fritsch schrieb am 14. September 2009:

    Von den Sonntagsspielen krieg ich jetzt noch weniger mit als zuvor.

  4. Ingrid schrieb am 14. September 2009:

    Mal ein Video offtopic (es gibt ja noch anderen Sport als Fußball):

    Hab zwischendurch immer mal „USopen“ geschaut, gestern war das HF zwischen Federer und Djokovic, hab die letzten Spiele des 3. SAtzes geschaut, fand ich etwas langweilig, da hauptsächlich Grundlinienduell. Dann kam der zweitletzte Punkt des gesamten Matches (zu Gunsten Federer, der ihm Matchball brachte:

    Das „Tor des Jahres im Tennis“:
    http://de.eurosport.yahoo.com/video/14092009/73/us-open-federer-jahrhundertschlag.html

  5. Reiner Grundmann schrieb am 15. September 2009:

    Ich bin ehrlich, ich versuche jedes Spiel zu sehen. Es handelt sich dabei um die F-Jugendspiele meines Enkels in unserem Verein. Da macht es Spaß zu zuschauen. Die Kinder sind mit Leib und Seele dabei und auch ich habe viel Spaß. Profifußball im Fernsehen? Ab und zu mal. Von den meisten Spielen genügt doch eine kurze Zusammenfassung. Mir reicht das auf jeden Fall. Früher wollte ich auch immer möglichst viel „bewegte Bilder“ sehen, da war das Angebot knapp und wir fieberten förmlich den Spielen entgegen. Heute frag ich mal nach den Ergebnissen und das wars dann auch schon. Ich bin von dem Angebot im Fernsehen einfach übersättigt. Man sollte ein „Gut“ nicht verheizen, denn dann wird es uninteressant. Wenn ich sehe, was an Fußball mittlerweile alles gezeigt wird, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wie heisst es doch so schön? Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Aber nicht die Hauptsache!

  6. Holz schrieb am 15. September 2009:

    Auch ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit erst Montags die Ergebnisse der Sonntagsspiele aus der Zeitung erfahre. Man kann einfach nicht alles dem Bundesligafußball unterordnen. Wer bitte hat die Muse sich Freitagsabends, Samstagnachmittag bis in den Abend und Sonntagnachmittag bis in den Abend Fußball auf Sky anzuschauen. Das können nur völlig verkrachte Existenzen sein ohne jegliche Sozialkontakte. Ich bin ja wirklich ein großer Fußballfan -oder vielleicht doch nur ein großer Eintrachtfan?- aber das geht zu weit. Früher oder später gibt es die Quittung für die DFL und deren Erfüllungsgehilfen kommen.

RSS-Feed für Kommentare dieses Beitrags.

Leave a comment

Erlaubte Tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>