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gclobes Nach der WM: alles retro?

von Günter Clobes

Mit einem nicht unerheblichen schalen Geschmack bin ich dabei, diese WM in Südafrika zu verdrängen. Es bleiben so viele Fragen, die der Fußball der Jetztzeit in seinem Schaufenster der Weltmeisterschaft hinterlassen hat. Irgendwie komme ich mir dabei vor wie in einer fußballerischen Zeitschleife, was allerdings nicht unbedingt mit schönen nostalgischen Gefühlen verbunden ist.

Fangen wir mit dem Spiel selbst an: Wer hat die vielen langweiligen und schlechten Spiele gezählt? Geht es wieder ganz vehement zurück zum Ergebnis- statt zum Erlebnisfußball? Ist 4-4-2 oder auch 4-3-3 heutzutage was altmodisches, weil alle Welt, die Großen wie die Kleinen, nun 4-3-2-1 spielt? Haben wir die endgültige Abkehr vom Heldenfußball und vom „Kult der Individualität“ erlebt (Brasilien, Argentinien, Italien, ja auch England)? Stehen ab sofort fußballerisch obenan Team- und Organisationskompetenz (was zumindest für uns nicht das schlechteste wäre …)? Sind die neuen Holländer die Wiedergänger der alten Urus? Und wieso gab es um Himmels willen so viele schlechte Torhüterleistungen?

Kommen wir zu den Schiedsrichtern und den Regeln: Wie erklärt sich bei einer WM diese absurde Unzahl von absolut fragwürdigen bis katastrophalen Schiri-Leistungen (mit dem Kulminationspunkt im Finale)? Warum konnte das nach den Erfahrungen der ersten Runden (Chile – Schweiz, Deutschland – Serbien, Elfenbeinküste – Brasilien, England – Deutschland, Argentinien – Mexiko) nicht seitens der Fifa abgestellt werden? Sind das eigentlich schon gar keine Fehlentscheidungen mehr sondern eher geradezu Regelbeugungen (etwa im Finale!)? Wissen die WM-Schiris eigentlich um das Geheimnis von falschen Einwürfen (in dieser Form wäre so manches Kreisligaspiel lahmgelegt worden …)? Wer kümmert sich nun endlich mal wieder um eine transparente und adäquate Abseitsregel, wenn schon die besten Kontinental-Schiris mit ihrer Auslegung überfordert sind? Hätten Videobeweise und andere technische Hilfsmittel all die Fehler dieser Schiedsrichterelite ausmerzen können? Ist nur deswegen die „Hand Gottes“ durch die Hintertür wieder salonfähig geworden (Fabiano et al)? Wer beschäftigt sich eigentlich (durchaus auch schon während des Turniers) um die Beliebigkeit, mit der ohne System und vor allem ohne Relation Karten gegeben werden?

Und last but not least auch noch was Fragwürdiges zum Veranstalter des Ganzen: Haben wir hier ganz stigum eine „Weltregierung auf Zeit“ gesehen, wie Roland Zorn in der FAS mutmaßt? Eine Weltregierung („For the Game, for the World“), die mir nichts dir nichts auch mit einfachen Drohungen mal die Politik außer Kraft setzt (Nigeria, Frankreich)? Die eigenmächtig aus Markenschutzrechten Fans „festsetzte“? Und die den Organisatoren alles Mögliche abverlangt, die Kohle kassiert hat und nun einen Staat, der seine Mittel für wirklich anspruchsvollere Dinge als die Verwaltung und Bewirtschaftung unnützer Stadien bräuchte, im Regen stehen lässt? Wann werden eigentlich die Ausrichterländer endlich mal am Geldsegen einer WM beteiligt?

Was nun noch fehlt, ist die Frage, wann das Nasenpflaster wieder fröhliche Urständ feiert (wahrscheinlich waren aber Haarbänder dieses mal noch lukrativer für die Hersteller und Vermarkter)? Und natürlich die alles elektrisierende Frage: Was wird aus unseren Jungs, aus unserer wirklich vielversprechenden Mannschaft? Aber das ist ein ganz anderes Kapitel – und überhaupt nicht retro.

23 Kommentare

  1. Eddy Grant schrieb am 13. Juli 2010:

    Ich hab mich auch über so manche Entscheidung im Finale aufgeregt – aber mich würde schon interessieren, worauf Sie sich hier beziehen, wenn Sie von Regelbeugungen sprechen (also einer bewussten klaren Nichtanwendung einer Regel). Danke. Und vielen Dank für die schönen Blogs.

  2. rotebrauseblogger schrieb am 13. Juli 2010:

    Herr Webb hatte von allen Finalteilnehmern die schwierigste Aufgabe und hat es geschafft, ein nickliges bis hartes Spiel nicht durch Hinausstellungen zu entscheiden. Alle Entscheidungen, die er getroffen hat, kann man unter Anwendung der Regeln so entscheiden, zumal wenn man keine technischen Hilfsmittel hat. Der Tritt von de Jong sah ja auch erst in der Zeitlupe so richtig brutal aus. Dummerweise ist Schmerz nicht Teil der regelbasierten Schiedsrichterentscheidung. Und als Webb gar nicht mehr anders konnte, hat er dann auch konsequenterweise Gelb-Rot gezeigt. Nur eine Entscheidung war aus meiner Sicht nicht regelkonform, die Nicht-Hinausstellung von Robben als er den Ball weit nach dem Pfiff ins Tor schießt. Das MUSS man nach den Regeln zwingend mit Gelb ahnden. Aber insgesamt kann man Oliver Kahn zustimmen, der die Spielleitung von Howard Webb insgesamt als stimmmig bewertete.

  3. gclobes schrieb am 13. Juli 2010:

    nach meiner meinung gab es mindestens drei entscheidungen, bei denen mr webb nicht nur einfach daneben lag sondern völlig gegen die regel entschieden hat: eine hat rotebrauseblogger mit robbens weiterspielen nach dem pfiff bereits erwähnt; die zweite war van bommels einsteigen in der ersten halbzeit an der auslinie; und die dritte war de jongs fußtritt. webb hat diese grauenhafte aktion gesehen, sonst hätte er ja nicht gelb gegeben. wenn er sie aber ahndet, dann kann es nur rot geben anstatt gelb. warum er das nicht getan hat, wird sein geheimnis bleiben, für mich ist die regel hier jedenfalls zugunsten des niederländers gebeugt worden. insgesamt hat webb sich das alles selbst zuzuschreiben. hätte er sich früher im spiel für die rote karte entschieden (s.o.), wäre ihm dieses herumgeeiere mit den wahllosen gelben karten erspart geblieben. wenn man aber de jongs foul nur mit gelb belegt, was hätte dann erst passieren müssen, um überhaupt rot ziehen zu können?

  4. MS schrieb am 13. Juli 2010:

    … und viertens die rote Karte bei Iniesta vs. van Bommel, die natürlich bei vorheriger konsequenter Regelanwendung – rot gg. van Bommel – zumindest nicht mehr aufgrund dieser Szene erforderlich gewesen wäre. Webb mag das nicht gesehen haben – eine der Fahnenschwenker an der Linie MUSS sie aber gesehen haben.
    Mir ist noch aufgefallen, dass Webb eine Gelbe Karte – ich glaube, die gegen van der Wiel, ersatzweise die erste gg. Heitinga – nur auf Verdacht gegeben hat; den (mMn. ausdrücklich unbeabsichtigten und auch nicht heftigen) Tritt gegen Villa (?) hatte er nicht gesehen, nicht gepfiffen und sich erst nach dem Ausspielen von Spanien um die Szenerie gekümmert. Im Normaltempor hatte ich das auch nicht als Foul wahrgenommen, erst die Wiederholung offenbarte selbiges.

    Im Finale war Webb einmalig schlecht. Bei Slowakei gg. Italien hat er m.E. gut gepfiffen und auch die kritische Situation am Ende salomonisch und fair entschieden. Aber persönlich halte ich die britischen Schiedsrichter für komplett überbewertet – da kann man besser „irgend jemanden vom Strand nehmen“ -, denn was auf der Insel noch als gesunde Härte durchgeht, ist meines Erachtens in mind. 50% der Fälle schlicht regelwidrig gepfiffen. Ich gebe aber auch zu, dass die Schauspielerei der Spieler ein gutes Stück zur Verunsicherung beitragen kann.

  5. rotebrauseblogger schrieb am 13. Juli 2010:

    Ich sehe de Jongs Foul immer noch nicht zwingend als Rot. Es sieht brutal aus in der Zeitlupe, klar. Aber, was sieht Webb im Spiel und wie interpretiert er das? Er sieht einen Spieler mit zu hohem Bein, der Richtung Ball fliegt und einen anderen Spieler ummäht. Muss er dies zwingend als rotwürdiges, grobes Foulspiel interpretieren? Man kann, man muss nicht. Man kann es auch als unglückliches, grobes Foul mit Gelb ahnden. Ähnlich van Bommel mit seiner gelben Karte. Er rauscht von hinten in seinen Gegner rein, ohne größere Chancen auf den Ball (ja gut, wenn Iniesta hoch gesprungen wär, hätte van Bommel den Ball sogar getroffen). Auf der anderen Seite zieht van Bommel auch nicht voll durch und ein gestrecktes Bein war es auch nicht. Also grobes Foulspiel ja, Verletzungsabsicht nein. Muss man dies zwingend als rotwürdiges, grobes Foulspiel interpretieren? Kann man, muss man aber nicht. Gelb ist in dem Fall m.M.n. auch völlig vertretbar.

  6. Der Treter schrieb am 13. Juli 2010:

    Nach dem Wortlaut der Regeln kommt es bei einem groben Foulspiel nicht auf eine Verletzungsabsicht an. Alleine die Gefährdung der Gesundheit reicht aus.

    „Grobe Fouls
    Ein Spieler begeht ein grobes Foul, wenn er bei laufendem Spiel im Kampf um
    den Ball übermäßig hart oder brutal in einen Zweikampf einsteigt.
    Gefährdet ein Spieler in einem Zweikampf die Gesundheit seines Gegners, ist
    dies als grobes Foul zu ahnden.
    Ein Spieler, der im Kampf um den Ball von vorne, von der Seite oder von hinten
    mit einem oder beiden Beinen in einen Gegenspieler hineinspringt und durch
    übertriebene Härte die Gesundheit des Gegners gefährdet, begeht ein grobes
    Foul.

    Grobe Fouls werden mit einem Feldverweis geahndet.“

    http://www.dfb.de/fileadmin/user_upload/2009/07/Fussballregeln_2009_2010.pdf
    suchen nach „Grobe Fouls“

    oder das englische Original:

    http://www.fifa.com/mm/document/affederation/generic/81/42/36/lawsofthegame_2010_11_e.pdf
    suchen nach „Serious foul play“

  7. keano schrieb am 14. Juli 2010:

    Hm. Das Einsteigen von de Jong war m.E. auch im ersten Durchlauf klar Rot. Van Bommel in der ersten halbzeit war – naja – grenzwertig, sein Tritt auf Iniestas Spann hätte allerdings zwingend die zwote gelbe nach sich ziehen müssen. Und Iniesta hätte rot sehen müssen für sein komisches Revanche“foulchen“, 1998 ist David Beckham vs. Argentinien für weniger vom Platz gestellt worden, und „der Versuch ist strafbar“.
    Den vermeintlichen Elfer hätte ich auch nicht gegeben, den wollte Xavi zu sehr.
    Insgesamt hat sich Webb mit „nur Gelb“ gegen de Jong das Spiel unnötig zu schwer gemacht und vor allem eine ansonsten gute Schiedsrichterleistung japuttgemacht. Scahde.

  8. Oliver Fritsch schrieb am 14. Juli 2010:

    Es tut halt weh, wenn Müller (der brave Müller!) im Halbfinale wegen Nichts gesperrt ist. Und van Bommel unversehrt durchs Turnier kommt. Wenigstens ist uns der Anblick van Bommels mit dem Pokal erspart geblieben.

    Im übrigen fand ich das Turnier besser als die 2006 und 2002, teilweise sogar deutlich.

  9. MS schrieb am 14. Juli 2010:

    Angesichts der Leistungen von

    Italien
    Frankreich
    Kamerun
    Elfenbeinküste
    und zum Teil weiterer (sogenannter) Favoriten sowie
    Japan
    der eingeschränkten Leistungsfähigkeit Südafrikas
    dem Nichts von Nigeria

    eine erstaunliche Aussage. Wenigstens was das „deutlich angeht“.

    @keano

    Ich glaube, als de Jong zutrat, war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Die beiden van Bommel-Aktionen in der ersten HZ waren fast schon vergessen und die Spieler merkten wohl, dass es heute keine Konsequenzen geben würde. Möglicherweise hätte es dann sogar eine Wiederholung von Portugal – Holland 2006 gegeben, andererseits war es auch so nicht weit davon entfernt, auch damals fehlte der Schiedsrichter bei der Karte gegen Khalid B.

  10. gclobes schrieb am 14. Juli 2010:

    ja, lieber oliver fritsch, ich kann, nein muss mich da ms anschließen. ich vermag wirklich nicht erkennen (bis in die halbfinals und das finale hinein), warum und vor allem worin das niveau 2010 besser als 2006 und 2010 war. ich war selten bei einer wm so angeödet von einer dermaßen großen anzahl von spielen wie diesmal. selbst das endspiel war fußballerisch unansehnlich (taktikfreaks werden natürlich hellauf begeistert sein, was bei dieser wm zu beobachten war…)

  11. Oliver Fritsch schrieb am 14. Juli 2010:

    Was waren denn Ihrer Meinung nach die guten K.o.-Spiele 2006 (Deutschland mal ausgenommen)? Hatten wir in Deutschland nicht das fürchterlichste Viertelfinale seit Berti Vogts?

  12. gclobes schrieb am 14. Juli 2010:

    mmh…mit einigem nachdenken(und noch mehr nachschauen): wie wäre es mit dem viertelfinale england – portugal oder den achtelfinalspielen brasilien – ghana bzw. spanien – frankreich (von den deutschen spielen wie gegen schweden mal abgesehen?

  13. Oliver Fritsch schrieb am 14. Juli 2010:

    Ok, England gegen Portugal 2006 war die (zugegeben immer gute) Story: England und die Elfmeter. Aber das Spiel selbst? Brasilien gegen Ghana 2006 fand ich extrem öde.

    Im Vergleich dazu 2010: Ghana gegen Uruguay, Ghana gegen USA, Brasilien gegen Holland. Auch Uruguay gegen Holland und Südkorea waren wenigstens spannend. Selbst Spanien gegen Paraguay hatte eine dramatische Pointe. Und natürlich und nicht zuletzt die beiden deutschen Siege.

    Von Taktik will ich gar nicht viel reden. Wenn aber doch, dann von Brasilien gegen Chile. Sehr interessant.

  14. kumpel schrieb am 15. Juli 2010:

    Alles retro, oder was? Ja, was denn eigentlich? Ich kann dem Author Günter Clobes nicht ganz folgen, was er mit retro meint oder in welcher Zeitschleife er sich befindet.

    Klar ist jedoch, dass sich das fußballerische Niveau insgesamt, also Liga + Europa League + Champions League + Internationale Ausscheidungen/Qualis/Turniere + etc. in einer Stagnation befindet und das DFB-Team, ausgerechnet das DFB-Team, die Ausnahme bildet. Der Grund ist offensichtlich: das Niveau orientiert sich in erster Linie am gemeinsamen Erfolgswillen und in zweiter an der Strategie zum Erfolg. Die Teams, die bei EMs oder WMs positiv auffielen, hatten eine Aufbauzeit hinter sich, die in den international erfolgreichen U-Mannschaften ihre Prägung erfuhr. Danke, Matthias Sammer, danke, Horst Hrubesch! Nicht die übersatten „Stars“ waren die Bringer bei der WM in Südafrika, sondern die hungrigen und finanziell nur wenig verdorbenen, die in den Jugendmannschaften KREATIVES ZUSAMMENSPIEL verinnerlicht haben. Und das führt zwangsläufig zu schöneren Spielszenen.

    O.K., der Erfolg braucht noch ein paar weitere Parameter, z. B. punktgenaue Höchstleistung, die natürlich auf guter Trainerarbeit basiert, zudem eine gute Portion Glück und, last but not least, wesentlich professionellere Referee-Leistungen…

    Glück Auf!

  15. kumpel schrieb am 15. Juli 2010:

    NACHSATZ:

    Für wen ist denn eigentlich Fußball mit Publikum gedacht? Für die Fußballer(innen) mit den Zuschauer(inne) als Staffage zur Einkommensverbesserung? Oder doch vielleicht eher interaktiv, also so, dass alle zufrieden das Stadion verlassen können bzw. das TV ausschalten?

    Ich weiß, das ist eine kaum zu beantwortende Kernfrage und wird bei dem aktuellen Transaktionsniveau ziemlich mitleidig belächelt werden…

    Glück Auf!

  16. Daarin schrieb am 17. Juli 2010:

    Ich kann es nicht mehr lesen. Das rumgemecker über schlechte Schiedsrichterentscheidungen. Gerade was die beiden gelbsperren der deutschen angeht, Klose wusste spätestens nach der ersten gelben, dass der Schiri hart ist. Und was Müller angeht, manchmal hat man halt Pech. Manchmal hat man auch Glück, unser Kapitän hat immerhin nen Ball mit der Hand auf der Linie gehalten, der Schiri hats halt nicht gesehen, meckert da jemand über schlechte Schirileistungen?

    Klar, gerade das WM-Finale war eine harte Nuss, da war der Schiri wirklich schlecht, wenn man das alles zusammen zählt (ich weiß funzt so nicht) kann Holland froh sein mit 1:0 und nicht mit 3:0 verloren zu haben.

  17. Rundes Leder Browserdienst 30/10 | «Zum Runden Leder» schrieb am 19. Juli 2010:

    […] Und auch die Blogger vom direkten Freistoss stänkern immer noch rum. […]

  18. Ulfert schrieb am 19. Juli 2010:

    Ich habe die Szene von de Jong zuerst so gesehen: „Oh sieht das böse aus, was macht der mit dem Fuß da oben? Aber immerhin geht er zum Ball – trotzdem klare gelbe Karte für gefährliches Spiel.“

    So eine Szene dann in Verlangsamung und Super-SloMo und von links und von rechts zu zeigen fand ich schon nah an Perversion. Ich muss nicht 17x sehen wie die Stollen sich in den Brustkorb bohren… 🙁

    Bei den anderen Entscheidungen fehlte mir aber auch die Konsequenzt. van Bommel und Robben waren für mich klare gelb-rote Karten, nachdem der Rasenmäher Bommel noch ne Schonfrist bekam. Die Sache mit dem Revanchefoul von Iniesta ist auch klar unsportlich, das war aber auch irgendwie klar dass sowas mal auftritt. Wenn die Holländer schon nahezu ungebremst treten dürfen, gibts halt irgendwann ne Rechnung.

    Was mir mal wieder aufgefallen ist, dass die Disziplin auf dem Feld nicht beherrschbar ist, gerade wenn so viele professionelle und „gute“ (Schau-)Spieler so gut koordiniert den Spielfluss stören wollen wie die Niederländer. Eine Alternative hat Webb gezeigt, die zweite Alternative ist die Herausstellung von mindestens 4 Spielern. Warum gibt es denn kein Mittelding? Ich wünsch mir ne Zeitstrafe. Dann könnte sowas wie Ball wegtragen beim Freistoß/Einwurf, vor den Ball stellen, Ball antippen so dass er grad noch vor der Linie liegen bleibt, ständiges Fallenlassen am Ball und Freistoß ergaunern, Reklamieren, meckern, jammern, lamentieren, zeitnah und unbürokratisch mit sofortiger Auswirkung bestraft werden. Du machst ne Schwalbe im Mittelfeld und reklamierst nen Freistoß? 5 Minuten auf die Bank! Erst durch solche Maßnahmen lassen sich imho auch kleine als „Nickeligkeiten“ oder „clever“ verherrlichten Unsportlichkeiten verhindern und wir könnten wieder mehr Fußball sehen.

  19. Jo schrieb am 19. Juli 2010:

    Ich fand den nicht gegebenen Corner unmittelbar vor dem Tor eigentlich eine viel schlimmere Fehlentscheidung, denn das war eine Tatsache und unterlag nicht einer worauf auch immer basierenden Regelauslegung. Mit solchen Schiris auf dem Platz darf so etwas einfach nicht passieren. In dieser Hinsicht erwarte ich bei Spielen dieser Grössenordnung einen Supervisor, der dem nicht sehenden Schiedsrichter über den Ohrhörer einflüstert, was Sache ist.

  20. Ulfert schrieb am 19. Juli 2010:

    @18 Eine falsche Ecke kann mal vorkommen, genau wie ein falscher Einwurf. „Schlimm“ ist die Fehlentscheidung ja nur aufgrund der Folgen, und da kann der Schiri nix für. Alle Fehlentscheidungen verhindern zu wollen halte ich auch nicht für so wirklich sinnvoll, nur die die unmittelbar eine riesen Auswirkung haben (rote Karten, Abseits, Elfmeter, Tore) sollten imho genauer kontrolliert werden.

  21. Kai schrieb am 22. Juli 2010:

    @Ulfert: Das mit der Ecke und dem Einwurf sehe ich genauso.

    Genauso wie Abseits. Auch wenn es großen Einfluss auf das Spiel nimmt, ist es als Schiedsrichter teilweise sehr schwer den Sachverhalt im Bruchteil einer Sekunde richtig zu beurteilen.

    Die krassen Fehlentscheidungen sind in meinen Augen, die die absolut offensichtlich sind:

    -de Jong muss da nicht so hinspringen und sieht, dass Alonso kommt. ROT!
    -Tätlichkeit von Villa in der Vorrunde: Muss der Schiri nicht sehen, aber die FIFA: ROT!
    -Heitingas permantes Nachtreten gegen das Standbein, wenn der Spieler den Ball klatschen lässt! ERST GELB dann GELB-ROT!
    -Anrempeln des Schiedsrichters: ROT!

    Das sind Dinge, die man mit einer harten Linie durchgezogen bekommt. Nicht kleinlich wie gegen Serbien, sondern konsequent.

  22. Johan Petersen schrieb am 30. Juli 2010:

    Dass alle Welt jetzt 4-3-2-1 spielt hab ich irgendwie verpasst.

  23. gclobes schrieb am 30. Juli 2010:

    @johan petersen: kein wunder, dass du das verpasst hast, ist ja auch falsch. ich habe diesen blöden tippfehler nun gerade bemerkt. sorry und danke.

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