Fehlende Spielpraxis
von Oliver FritschEntgegen seinen Beteuerungen war Jens Lehmann die fehlende Spielpraxis gegen Österreich anzumerken.
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Entgegen seinen Beteuerungen war Jens Lehmann die fehlende Spielpraxis gegen Österreich anzumerken.
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Doerk schrieb am 9. Februar 2008:
Stimmt!
Totalneutral schrieb am 9. Februar 2008:
Ich habe den Eindruck, dass nicht die fehlende Spielpraxis Lehmanns Problem beim Länderspiel war. Vielmehr waren die Gedanken daran sein Problem. Nur so erklärt sich sein übermotivierter Ausflug aus dem Tor. Er wollte allen zeigen, dass die fehlende Spielpraxis kein Problem bei seiner Klasse darstellt. Danach war die Verunsicherung bei ihm greifbar.
Lehmann darf bei der EM nicht im Tor stehen, wenn ihm die Spielpraxis bis dahin fehlt. Allerdings: wer ist die Alternative? Lehmann hat Klasse und Ausstrahlung, aber er spielt nicht regelmäßig. Hildebrand finde ich eher mittelmäßig. Enke kann man sich im Tor noch vorstellen. Von den jungen Torleuten würde ich in jedem Fall auf Adler setzen. Doch diese Maßnahme könnte Löw niemals treffen. Erstens würde er einen der Platzhirsche demontieren und zweitens würde er sich gegenüber der Presse und den sogenannten Experten angreifbar machen.
Mich stört an der Torwart-Diskussion jedoch vor allem die Parteinahme eines Oliver Bierhoff für Lehmann. Man erinnert sich doch gut, wie seinerzeit ein Sepp Maier zu Recht – wenn auch nicht in dieser Art und Weise – als Torwart-Trainer abgelöst wurde. Parteinahme für einen der Spieler auch aus persönlichen Motiven
darf es nicht geben. Überhaupt hat man unter Löw wohl die Maxime von vor der WM vergessen: der bessere Torwart soll sich im Konkurrenzkampf beweisen. Wenn er das nicht kann, darf er nicht spielen. Fertig!
M.Wiemer schrieb am 11. Februar 2008:
Nun mit Frank Rost gibt es einen Weltklassemann. Doch ähnlich wie bei Wiese oder auch bei Kahn vor der WM fehlt ihm der Nasenfaktor. Es wird klar nach nase aufgestellt. Die Parteinahme von Bierhoff und Köpke für Lehmann ist überdeutlich spürbar. Ein 38 Jahre alter Torwart ohne kontinuierliche Spielpraxis im Verein wie Lehmann kann natürlich Fehler machen. Jedoch bitte nicht in der Nationalmannschaft.
Oliver Fritsch schrieb am 11. Februar 2008:
Das schreibt die FAZ:
http://www.indirekter-freistoss.de/home/deutscheelf-110208.html
Doerk schrieb am 11. Februar 2008:
Die deutsche Nationalmannschaft hat auf internationalen Turnieren üble Erfahrungen damit gemacht, auf Torhüter zu setzen, die über ihren Zenit hinaus sind bzw. an denen aufgrund ihrer Verdienste der Vergangenheit festgehalten wurde.
Dies gilt etwa für Illgner bei der WM 94 und Köpke bei der WM 98. Insofern war Lehmann der bessere Torwart für die WM 2006: Es war die richtige Entscheidung von Klinsmann, einen Wettbewerb zwischen Kahn und Lehmann zuzulassen, den der bessere für sich entschied.
Dass gegenwärtig kein Leistungswettbewerb besteht, sondern Lehmann gesetzt ist, ist mE alles andere als leistungsförderlich. Wenn es nach Leistung ginge, dürfte Lehmann nicht spielen, denn er ist im Verein nur ein Ersatztorhüter hinter einem mässig begabten Spanier, der selbst noch nie in einer Nationalmannschaft gespielt hat.
Ich fürchte, es wird ein böses Erwachen bei der EM geben…
masporn schrieb am 11. Februar 2008:
Der Torwart wird bei der EM nicht mehr optimal zu besetzen sein – das ist schon kurios, weil es ja – prinzipiell – sehr gute deutsche Torleute gibt: Lehmann und Enke und einige gute: Rost, Hildebrand, Adler.
Aber die Möglichkeit, einen anderen Torwart außer Lehmann ins Tor zu stellen, wäre ein Selbstverbrennungs-Kommando: Man hat ja keinem genügend Erfahrung im Nationalteam gegeben.
Ein interessanter Nebenaspekt dabei ist ja Timo Hildebrand. Er wurde die Nummer 3 der Nationalelf in den Hochjahren Kahn-Lehmann und dann offenbar aus Gewohnheit immer weiter mitgeschleppt – war ja nur der dritte und dann der zweite Torwart. Jetzt ist die Situation da, dass eigentlich der zweite Torwart, also er, spielen muss – und offenbar hält ihn aber keiner für einen Torwart von internationalem Format.
Schöne Bescherung!
P.S.: Der FAZ-Text ist lachhaft. Nur weil Lehmann früher mal schlecht und dann wieder gut war, muss er nach dem schlechten Spiel gegen Österreich bei der EM wieder gut sein? Journalistenlogik, vermute ich.
Oliver Fritsch schrieb am 11. Februar 2008:
Dass Tim Wiese nicht für die Nationalelf nominiert wird, könnte natürlich auch daran liegen, dass er die alte Torwartschule à la Tarzan Gerry Ehrmann durchlaufen hat – und sie nach wie vor präsentiert. Er ist ein „Linientorwart“. Man denke an seinen großen Fehler gegen Lazio Rom (1:2 verloren), als er auf der Linie festgekettet schien. So ein Torwartverhalten sieht man heute kaum noch in der Kreisliga. Außerdem hat er ne ziemlich große Klappe riskiert.
Tom schrieb am 13. Februar 2008:
Ich bin wahrlich kein Freund von ihm, aber kann es sein, dass Wiese in der Winterpause enorm an seinen Defiziten gearbeitet hat. Habe ihn noch niemals so oft mitspielen sehen wie zur Zeit. Wann hat er in der Vergangenheit schon einmal eine Flanke abgefangen. Ist mir bereits im Bayern-Spiel aufgefallen. Heute gegen Braga erneut. Der „Elfer“ war keiner!
Oliver Fritsch schrieb am 14. Februar 2008:
Also gut, dann will ich Wiese mal genauer beobachten. Vielleicht hast Du recht. Aber ich glaube, dass die Fähigkeit, ein „Auge für das Spiel zu haben“, nur bedingt zu trainieren ist.
Ich finde allerdings, dass Löw daran gut tut, bis auf weiteres an Lehmann festzuhalten. Ein schlechtes Spiel genügt nicht, um ihn in Frage zu stellen.
Tom schrieb am 14. Februar 2008:
Ich teile Deine Meinung zum Thema. Wiese war aus meiner Sicht aber das deutliche „Bemühen“ anzusehen besser mitzuspielen. Er stand bei Rückpässen öfters klar außerhalb des Strafraums und fing für seine Verhältnisse ungewöhnlich viele Flanken ab. Kann mich natürlich täuschen, glaube aber schon, dass in der Trainingsarbeit entsprechende Schwerpunkte gesetzt wurden.
Oliver Fritsch schrieb am 14. Februar 2008:
Das schreibt die Berliner Zeitung:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/sport/725645.html
Tom schrieb am 15. Februar 2008:
Schöner Artikel! Für Rost hat sich das Thema nun vorläufig erledigt. Warten wir mal ab, wer sich am Wochenende „aufdrängt“.