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Irgendwie scheinen die Zentrifugalkräfte im Fußballs hierzulande zugenommen zu haben. Ganz wesentlich daran beteiligt sind im Moment aufmüpfige Spieler und schlechtberatene Entscheider. Denn jeden Tag gibt es neue Meldungen über Rücktritte, Auffälligkeiten und das Prinzip „Stille Post“ über die Medienbande.

In München tanzt Berlant Gökan mit einer Kokainabhängigkeit (!) aus der Reihe und muss das Reich der Löwen verlassen. Auf Schalke ist die Lage noch konfuser: Zuerst kehrt der gefrustete Kevin Kuranyi vorzeitig von der Nationalmannschaft zurück nach Haus. Dann werden die „Uruguayos“ (Heribert Fassbender) Carlos Grossmüller und Gustavo Varela aus ominösen „disziplinarischen Gründen“ suspendiert – wobei Manager Andreas Müller in allen Fällen und Belangen ein merkwürdiges Bild abgibt. Freundlich gesagt: Kommunikation suboptimal.

Ähnliches passiert bei der Nationalmannschaft, der momentan auffälligsten Großbaustelle. Nach Kuranyis Nacht- und Nebelaktion hat die Sache richtig schön Fahrt aufgenommen. Erst macht Torsten Frings seinen Unmut öffentlich und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Dann legt Michael Ballack, der „Capitano“ noch mal richtig nach. Und als wäre das noch nicht genug, begibt sich auch der wohl doch recht dünnhäutige und gar nicht mehr so nette Herr Löw auf dasselbe fragile Gelände. Er will Ballack zu einem klärenden Gespräch, wahrscheinlich aber eher zu einem Canossa-Gang nach Deutschland zitieren. Gleichzeitig – schon mal als deutliche Warnung – reklamiert er die alleinige Aufstellungs- und Deutungshoheit bei der Nationalmannschaft.

Zu verstehen ist das alles nicht. Denn unerklärlicherweise läuft die gesamte Auseinandersetzung gerade zu selbstverständlich und leider nur über die Presse, die das Ganze mit der ihr eigenen Dynamik genüsslich auswalzt. Was soll das alles? Wo ist der vor kurzem noch so oft beschworene Teamgeist und -charakter, der eigentlich echte Auseinandersetzungen auf Augenhöhe aushalten müsste? Warum ging das nicht intern beim letzten Treffen, warum nicht übers Telefon oder sonst wie bilateral? Wo ist die soziale und kommunikative Kompetenz der „Fußballerneuerer“ beim DFB (sprich: bei Löw und Bierhoff)? Gerade in Sachen Nationalmannschaft sollte der Ball flach gehalten werden (und das nicht nur während des Spiels). Sie ist erkennbar in einer Umbruchphase, die eben Reibungen erzeugt. Ob Jogi Löw sich damit einen wirklichen Gefallen tut, den Herr-Hause-Standpunkt zu vertreten und Ballack wie einen Schuljungen stramm stehen zu lassen, ob er sich so von einer nachhaltigen Lösung nicht immer weiter entfernt, ist die Frage. Besonders schlau erscheint es allerdings nicht, sich mit dem einzigen Nationalspieler mit internationalem Format derart anzulegen. In letzter Konsequenz werden nämlich alle die erwähnten Zentrifugalkräfte aushalten müssen. Auch der Nationaltrainer.

42 Kommentare

  1. NURadio schrieb am 23. Oktober 2008:

    Was soll der Löw denn anderes machen? Ein Trainer muss gegenüber allen Spielern seine Linie halten. Wie stünde er erst da, wenn er dem Ballack nun eine Extrawurst gebraten hätte? In anderen Ländern zanken sich Trainer auch mit ihren Stars. Das ist doch nicht schlimm. Ich bin jedenfalls dagegen, Ballack nun wieder eine besonders herausragende Rolle zuzuschreiben. Wenn man von Teamgeist spricht, kann man nicht gleichzeitig den Einzelspielermythos pflegen. Im Übrigen ist der schon etwas ältere Ballack nur gut, wenn er gerade mal nicht verletzt ist. Also ist es richtig, von einem möglicherweise aufkommenden Sonderstatus, den man dann ewig an der Backe hätte, Abstand zu nehmen und klar zu machen, wer über Ballack hinaus der Chef ist.

  2. BArometer21 schrieb am 23. Oktober 2008:

    Sehr richtig, NURadio! Dem Kommentar kann man nur zustimmen.

    Ob es sehr schlau ist, sich mit Ballack anzulegen, ist vollkommen irrelevant. Wenn Löw ihm jetzt nicht gehörig die Leviten liest, dann fangen auch bald Ashkan Dejagah, Maik Franz oder Daniel Bierofka an, dem Nationaltrainer auf die Nerven zu gehen (gar nichts gegen die drei, es sind nur symbolische Beispiele. Ebenfalls hätte es Tasci, Hanke und Neuer heissen können) und Stammplätze und Privatjets zu fordern.

    Das meiner Meinung nach einzige, was zu tun ist: Frings (hochkant) rauswerfen, Ballack auch! Das sind zwei Mimosen (da hat der Kaiser recht), die sich um ihre Reputation und ihre Stammplätze sorgen machen, und sich deshalb unmöglich benehmen. Der Mittelfeldmotor TF und MB kann und wird ersetzt werden.

  3. Hidegkuti schrieb am 23. Oktober 2008:

    Da MB nicht für unbesonnene Aktionen bekannt ist,und Löw ihn bis jetzt nicht gefeuert hat,zeigt mir das da mehr sein muß.Das beide zusammen nicht mehr gehen,liegt auf der Hand.Auch auf die Aussprache mit Löw reagiert er ausgeprochen souverän.Der DFB wird den Wert beider abwägen,und sich von einem trennen.Ich denke es wird nicht Ballack sein der den Dt.Fussball (dazu noch bei Chelsea in Adidas )mehr im Sinne des Dfb vertritt,als Löw es jemals getan hat. Der Auftritt im Finale mit diesen Konditionellem defiziten einer dt.NM haben einen größeren Schaden in meinen Augen angerichtet wie der Erfolg ins Finale gekommen zu sein.

  4. Seggel schrieb am 23. Oktober 2008:

    Man kann ja nur spekulieren – übrigens: gut spekuliert Hidegkuti – und ich denke, dass Ballack nicht blauäugig sein Interview gegeben hat: Adidas, Sammer, Völler, vielleicht noch andere, die man gar nicht sieht, sind „natürliche“ Verbündete von Ballack. Und wenn man genau hinsieht, dann hat er zwar Yogi
    getreten, aber andere getroffen, mit seinem „der oder ich“. Und wie es scheint, ist es ihm ernst. Ich denke, Ballack weiß, dass es ihn treffen kann und er hat es als eine Option akzeptiert, so lässig wie er das „du kommschd zeitnah! nach Freiburg“ via Foto-Zeitung an sich abperlen lässt: Mein Arbeitgeber ist Chelsea, der DFB kommt erst danach!

    Und noch etwas fällt auf: Wie sich all die Rummenigges Sorgen machen um die Autorität von Yogi. Das werden die jetzt alle noch oft oft sagen, damit wir auch alle verstehen, dass die Autorität vom Yogi was ganz spezielles, was furchtbar gefährdetes ist. Da kann Yogi gar nicht selber drauf aufpassen, da ist er viel zu schwach ..

  5. Lichtblau schrieb am 24. Oktober 2008:

    Löw hat als junger Trainer bei der EM feststellen müssen, dass er in Sachen Leistungsstärke, Gesundung und Leistungsentwicklung und auch taktisch manches falsch eingeschätzt hat. Daraus entwickelte sich das neue Verhalten: Leistungsprinzip, Fitness sind wieder erster Maßstab, ergänzt mit Vertrauen in bestimmte Spielertypen wie z. B. Podolski und Klose. Das spricht für Lernfähigkeit. Andere Fehler hat er nicht abgestellt: die Vermittlung dieses neuen Stiles und die Vorbereitung harter Entscheidungen scheint nicht stattgefunden zu haben. Art und Weise der Nichtnominierungen von Kuranyi zur WM, Hildebrandt zur EM waren hart an der Niveaugrenze und das Verfahren in Sachen Frings geht in eine ähnliche Richtung. Dass Ballack dieses anspricht, ist richtig, das sollte er als Kapitän und erfahrener, strategisch und taktisch versierter Spieler auch. Dass dies in der Edelgazette FAZ geschieht, spricht für sein Niveau, allerdings nicht für die richtig gewählte Taktik. Sollte er mit Löw über seine Bedenken gesprochen haben, aber auf taube Ohren getroffen sein, dann muss er dies im Interview betonen, erst aber via Zwanziger, Sammer, Mannschaftskollegen äußern und absichern. Da er dies aber nicht getan zu haben scheint, scheint es um Machtkampf zu gehen, den er angesichts des derzeitigen Tabellenplatzes der Nationalmannschaft nur verlieren kann. Auf Löws Empörung mit einem süffisanten Hinweis auf Arbeitgeber Chelsea via BILD zu antworten, lässt Löw keine Wahl: er wird Härte zeigen müssen, um seine Autorität zu wahren. Ich denke, Lahm wird statt Ballack Kapitän werden und Ballack wird nicht zum Englandspiel berufen. Sollte er nicht schnellstens zu einem Gespräch nach Deutschland kommen, wird er suspendiert. Frings sowieso, da taktisch und strategisch limitiert.

  6. Hugo schrieb am 24. Oktober 2008:

    Ich mag Ballack und Frings eigentlich nicht so richtig, kann ihr verhalten aber nachvollziehen. Wörns, Kahn, Hildebrand im Hinterkopf liegt die Vermutung nahe, dass der Ausschluss aus der Nationalmanschaft immer mit einem kräftigen Tritt verbunden ist. Ich denke es kann der Verdacht entstehen dass man spieler solange demütigt bis sie freiwillig ausstehen. Ballacks Interview habe ich weniger als eine Stammplatzforderung empfunden sondern vielmehr als Aufforderung gegenüber dem Bundestrainer mit offenen Karten zu Spielen. Der Fall Hildebrand verdeutlicht das ganze am besten. Da wird er nicht, ein Lehmann aber doch nominiert und kaum das Hildebrand seine Verwunderung äußert wird von Löw noch draufgehauen – das ist wenig souverän von ihm. Bei Kurani hat mich auch gewundert dass der Quasi aus der Nati zurücktritt und Löw sich dann hinstellt und so tut als wäre es seine Entscheidung gewesen „die tür ist zu“. Ich kann die arrivierten Spieler da durchaus verstehen.
    Das das ganze über die Presse geschieht ist doch klar- wenn du glaubst der Trainer will dich provozi9eren bis du etwas dummes tust das den Rausschmiss rechtfertigt wird ein Gespräch nichts bringen- da du dem Trainer eh nix glauben kannst- das gerade ist ja das Problem, dass der Trainer scheinbar jedem immer das vertrauen ausspricht. Wie man aus dieser Sache ohne Gesichtsverlust rauskommen soll ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.

  7. nixwisser schrieb am 24. Oktober 2008:

    Das ist ein verwöhnter Mimosenhaufen! Und schlechter Stil bleibt schlechter Stil, auch wenn man ihn über die FAZ kommuniziert. Es ist ja auch viel einfacher, einem Journalisten ein großmäuliges Interview zu geben, als seinem Kontrahenten persönlich die Stirn zu bieten. Wer bitte möchte hier ein Führungsspieler sein? Ballack und Frings? Wer so eine jämmerliche Figur abgibt, hat jeden Anspruch daruaf verloren. Ballack überschätzt sich als Persönlichkeit, wie als Fußballer. Er ist gewiß kein schlechter, aber in letzter Zeit waren die Highlights in der Nationalmannschaft auch eher dünn gesät. Was reg‘ ich mich über so einen Kindergarten überhaupt auf. Das gehört nicht mal ignoriert.

    Nixwisser

  8. gclobes schrieb am 24. Oktober 2008:

    verschwörungstheorien (wer alles hinter ballack steht etc.) machen spass und haben unter umständen auch ihre berechtigung. im moment scheint mir aber wesentlicher, noch mal hinzuschauen, wie das krisenmanagement seitens des dfb (genauer: von löw) aussieht. nur darauf zu beharren, wer wem gegenüber respektlos ist und was dementsprechend von ihm (also ballack)erwartet wird, ist schon ein bisschen wenig – oder auch gewollt riskant. natürlich hat ballack die etikette nicht eingehalten und sich über die presse geäußert. wer sagt aber, ob er es nicht anders versucht, aber nicht erreicht hat, sich gehör zu verschaffen? (und wenn wir schon mal beim spekulieren sind: deuteten löws harte abkanzlungen von hildebrandt, kuranyi und frings nicht schon darauf hin, dass er auch lieber den „öffentlichen“ weg sucht anstatt direkt mit den betroffenen tacheles zu reden?)ich glaube auch, dass zu einer insgesamt neuen ausrichtung, wie sie von löw, bierhoff & co betrieben worden ist, auch gehört, alle ihre konsequenzen richtig zu kommunizieren. und das scheint mir nicht passiert zu sein – vor allem nicht während und nach der em.

  9. psycho schrieb am 24. Oktober 2008:

    Die Art und Weiße wie Ballack seine Kritik äußert(nämlich über die Medien) ist sicher falsch, aber damit ist er doch nur auf einem Weg der von Löw schon lange eingeschlagen wurde. Z.B. das nicht persönliche informieren von Hildebrandt nach dessen nicht-nominierung. Nichts gegen Köpke der ihn ja wohl angerufen hat, aber so was muss du als bundestrainer selber machen.
    die kritik von Ballack ist völlig gerechtfertigt, es war eine demütigung für Frings, dass er sich im Walesspiel nichtmal mehr warmlaufen durfte( als deffensiver spieler bei einer 1:0 führung).
    Dass Frings vielleicht sportlich wirklich nicht mehr erste Wahl ist steht auf einem ganz anderen Blatt, so was hat er nicht verdient. Frings selber hat es sehr schön gesagt und darüber sollte Löw mal nachdenken. nämlich dass diese Kritik ja nich aus dem nichts kommt!
    Außerem:
    Ein Rücktritt von Ballack in topform (die er ja hoffentlich wieder bekommt) ist ein größerer Verlust für die Nationalmannschaft als ein Rüktritt von Löw

  10. Seggel schrieb am 24. Oktober 2008:

    Ballack hat Clausewitz gelesen: „Krieg ist die bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ – Was ist, wenn Ballack sich sagt: „Wenn ich Nationalmannschaft spielen soll, dann aber nicht unter solchen Bedingungen.“?

    Ballack geht vielleicht aufs Ganze. Und das dämmert den Honoratioren beim DFB gerade (selbst der „Kaiser“ rudert in der Bild zurück).

    Hildebrand, Kuranyi und Frings kann der DFB ganz gut ersetzen. Ballack nicht! Alle haben gesehen: ohne Ballack hätten wir nicht mal gegen Österreich gewonnen. Der Mann ist selbst mit 50% Leistungsfähigkeit wichtiger als Löw, falls das Ziel „gewinnen“ heißt. Und wer ist Bierhoff, dass der mit Rückendeckung des Bundestrainers eine Fehde mit dem Capitano führen kann?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht mehr lange dauert bis wir einen Bundestrainer Sammer haben. Man lese noch mal sein Statement zu der ganzen Sache. Er nimmt den Namen Ballack gar nicht in den Mund, sondern betont, wie schwer beschädigt der Jogi Löw ist.

  11. Oliver Fritsch schrieb am 24. Oktober 2008:

    Was meint Frings damit, wenn er sagt, er sei schlecht behandelt worden? Dass er nicht gespielt hat? Das ist ja noch keine schlechte Behandlung, und das will er angeblich damit auch nicht gemeint haben.

    Dass er sich beim Wales-Spiel nicht warmlaufen durfte, psycho? Na ja, das ist noch nicht unfair (das Tor durch Trochowski fiel übrigens ziemlich spät, Löw hatte immerhin schon zwei mal gewechselt). außerdem: Wenn er sich warmgelaufen hätte und dann doch nicht eingewechselt worden, hätte er auch gemosert.

  12. westernworld schrieb am 24. Oktober 2008:

    @seggel

    ein bundestrainer sammer wäre eine personalie die der dfb bald bös bereuen würde sammer ist ein neururer deluxe der baut nichts langfristiges auf … der kennt nur die richtigen leute … dann lieber gleich matthäus da gäbe es mehr zu lachen.

  13. Seggel schrieb am 24. Oktober 2008:

    so, jetzt dürfen wir auf den nächsten Zug vom Bundestrainer und seinen Sekundanten im Rasenschach 🙂 gespannt sein: Scolari lässt Ballack nicht gehen. Ich finds einfach toll, wie der Yogi vorgeführt wird.

    Frings Problem ist, dass er eigentlich jemanden bräuchte, der zusammenhängend erklärt was er so denkt/fühlt;

  14. Seggel schrieb am 24. Oktober 2008:

    @westernworld – Wo Du recht hast, hast Du recht. Und wenn Lothar nicht will, sollte man Holger Fach fragen ..

  15. psycho schrieb am 24. Oktober 2008:

    @ oliver Fritsch: ja stimmt sicher dass er dann auch gemurrt hätte, aber im gesamtpaket finde ich es schon hart, gegen russland in der 83(oder so) eingewechselt, das läuft ja schon fast unter zeitspiel-wechsel. und soweit ich das gegen wales gesehen habe lief halt wirklich fast die ganze Bank sich warm nur Frings saß noch da. aber vielleicht irre ich mich da auch

  16. Oliver Fritsch schrieb am 24. Oktober 2008:

    Kann ja sein, dass Frings das zurecht ärgert, psycho. Aber manchmal muss man als Trainer Spieler ein wenig ärgern. Wie auch immer, respektlos ist das noch lange nicht. Ballack und Frings sind eine Erklärung schuldig.

  17. Stefan W. schrieb am 24. Oktober 2008:

    Ich mag es überhaupt nicht, wenn die Personaldebatten über die Medien geführt werden.
    Wenn Löw jetzt zeigen muß, daß er der Chef ist, dann zeigt daß vor allem, daß er es nicht ist.

    Er beraubt sich schon selbst der Entscheidung wenn er verkündet „K wird nie wieder unter mir spielen.“
    Dann verkündet er über die Medien, daß er es nicht richtig findet, wenn die Spieler ihm etwas über die Medien mitteilen. Ich lache jetzt noch!

    Entweder Ballack will die Nationalelf verlassen, oder Löw, oder biede. Das sind weitere Optionen neben den offensichtlichen, daß der eine den jeweils anderen wegmobben will.

    Ich habe von beiden mehr Stil erwartet.

  18. Platzhirsch schrieb am 24. Oktober 2008:

    Abend.

    Ich sehe die Situation so, dass Klinsmann, Löw und Bierhoff im Gespann eine neue Art des Umganges mit Spielern und Medien etabliert haben. Knallharte Entscheidungen treffen, diese dann aber nach aussen hin schön reden. Und sich dann für die heile Welt Nationalmannschaft feiern lassen. Diese geheuchelte political correctness, die auch von Spielern gefordert wird, ist doch rotzlangweilig.

    Ich kann gut nachvollziehen, dass dieses gestandenen Spielern wie TF und MB irgendwann auf den Geist geht. Ich persönlich möchte mir gar nicht erst ausmalen, von Löw trainiert und von Bierhoff mit einem albernen Transparent in die Fankurve geschickt zu werden.

    Ich mag Spieler, die den Mund aufmachen und sich wehren, wenn es nicht läuft. Dies zeichnet Frings und Ballack auf dem Platz aus, und mir gefällt es, dass sie sich auch außerhalb kampfeslustig präsentieren und sich nicht alles gefallen lassen. Alle, die nun im Strom mitschwimmen und auf die beiden einschlagen, werden sich noch nach ihren Kämpferseelen zurücksehnen, wenn die entscheidenden Spiele bei der WM 2010 kommen und dann durchschnittliche Mitläufer wie Hitzlsberger auf dem Platz stehen.

    Vom Unterhaltungsfaktor mal ganz abgesehen: die Bundesliga ist schon viel ärmer geworden durch den Verlust von echten Typen a la Basler, Effenberg, Matthäus, Brinkmann, Scholl, Fjørtoft, Kahn, Klasnic. Wer hat denn heutzutage noch den Mumm mal etwas zu sagen, auch wenn dies nicht „korrekt“ ist?

    Unklug, den Weg über die Presse zu gehen? Inhaltlich ist Löw gar nichts vorzuwerfen? Ist seine Pflicht, Alternativen im Mittelfeld auszuloten und aufzubauen, vor allem im Hinblick auf 2010?

    Mag alles richtig sein. Ich glaube, TF und MB wissen das auch. Natürlich kenne ich die Interna der Nationalmannschaft nicht. Aber mein Instinkt sagt mir, dass ich ähnlich reagiert hätte, mein Respekt für Frings und Ballack ist jedenfalls noch einmal gestiegen.

    Nichts für ungut, nur meine (momentan wohl recht unpopuläre) Meinung,

    Sebastian

  19. LigaDino schrieb am 24. Oktober 2008:

    Herr Löw, ein gescheiterter Zweitliga-Trainer, hat nicht viel vorzuweisen.
    Nachdem Ballack die Taktik der Nationalmannschaft anders justierte, spielte sie im Spiel gegen Portugal ihr einzig gutes Spiel der EM 2008. Und während Löw in einer Glaskabine Zigaretten rauchte, rettete ihm Ballack auf dem Platz den Kopf. Schon vergessen?
    Und jetzt legt sich Löw, der die Mannschaft auf Mallorca vor der EM so wunderbar nach sportwissenschaftlichen Kriterien übertrainiert hatte, mit seinen beiden einzigen Weltklasse-Recken an. Peter hatte selbstverständlich Recht: Die Mannschaft hätte konditionell keine Verlängerung bei dieer EM überlebt. Hätten die Spiele gegen die Portugiesen oder die türkische B-Mannschaft(!) nur noch 3 Minuten länger gedauert, wären wir schon eher als erst im Finale, als verdiente Verlierer vom Platz geschlichen.
    Menschlich gesehen hat Herr Löw doch schon bei der WM 2006 (siehe Kahn) das Gesicht verloren. Wahrscheinlich wird man ihn nach einer vermasselten WM 2010 genauso schnell vergessen, wie den edlen „Sir Ribbeck“. Vielleicht ist ja Herr Löw , der als erster deutscher Bundestrainer in der WM-Qualifikation scheitert. „Die Messe ist noch nicht gesungen!“ Denn beim Jogilein zählt nur „dasch Leischdungsprinnzieb“, d.h. ohne Ballack und Frings, dafür aber mit den derzeitigen „Leistungsträger“ Chancentod Gomez durch die WM-Quali!! Wie passt denn das zusammen???

    Eure Kassandra

  20. woki04 schrieb am 25. Oktober 2008:

    tja
    meiner bescheidenen Meinung nach hat:
    zunächst der M. B. ( den ich sowieso nicht leiden mag) sich nicht an die Regel gehalten;
    weil: ich kann nirgendwo meinen -Chef- öfentlich kritisieren, betone nirgendwo;
    2. Frings, hat sich nur reingehängt um seinen Kollegen, wie er wohl meint, zu unterstützen.

    Das sollten, dürfte,müsste das Ende in der Nati für Beide sein.

    Sonst verliert Cheffe sein Gesicht.Und welcher Chef tut das schon gerne – öffentlich – ?

    Nennt mir nur einen.

    schönes WE

  21. fausto schrieb am 25. Oktober 2008:

    naja, mal ehrlich, das epizentrum der diskussion liegt doch wohl in frings‘ pubertärem gehampel nach den beiden länderspielen gegen russland und wales. was will man auch von einem erwarten, der sich auf seiner homepage als raubeiniger, hardrockender macho präsentiert? der kann – schon allein aus imagegründen – gar nicht klein beigeben und einfach auf der bank sitzen. aus dem durchaus respektablem, weil professionell agierendem spieler torsten frings ist ein selbstüberschätzter mediens und werbestar geworden, der von seiner leistung her im moment doch eher die fußballerische b-prominenz repräsentiert. seit frings auf seinem harte jungs-trip ist und einen auf gattuso macht (der das jedoch wesentlich glaubhafter rüberbringt), geht’s für ihn doch bergab. löws entscheidung ist daher aus sportlicher sicht mehr als nachvollziehbar. und würde die nationalmannschaft wieder nur aus alten seilschaften bestehen, könnten wir direkt auch erich ribbeck zurück holen.

  22. Klabautermann schrieb am 25. Oktober 2008:

    Kann Platzhirsch nur zustimmen und möchte ergänzen:
    Löw ist jetzt an der kritischen zeitlichen Grenze, wo eine „Projektdauer Irgendetwas“ zu Ende geht. Das hat bei Grinsi mit der WM 2006 geklappt und hat, da das System übernommen wurde, auch bei der EM zumindest vom Ergebnis her leidlich geklappt. Aber Spieler mit Erfahrung haben eben auch die Vergleichsmöglichkeiten im Verein und merken wohl eher als die Jungen (von der Playstation-Daddlern-Fraktion ganz zu schweigen), dass das Handwerkszeit des Trainergespanns begrenzt ist und taktische und spielerische Mängel mit Spielerrochaden übertüncht werden sollen. grinsi kann immerhin zugute gehalten werden, dass er sich z.B. nicht von der BILD vorschreiben lies, was er als nächstes zu tun habe, da ist Löw leider viel berechenbarer und markiert jetzt bei Ballack den „harten Hund“…bin gespannt, wie er aus der Nummer rauskommt.

  23. Seggel schrieb am 25. Oktober 2008:

    @OF „.. Ballack und Frings sind eine Erklärung schuldig.“

    So, sind sie das? Wen – mal ernsthaft – interessiert noch, warum Frings was macht? Als Journalist würde ich Klaus Allofs mal danach fragen, wenn ich’s wissen wollte, weil der ja gesagt hat, er könnte Frings teilweise (immerhin, das ist vielleicht sogar mehr als Frings sich selber versteht) verstehen.

    Und Ballack wäre nur dann eine Erklärung schuldig, wenn man ihm mit Konsequenzen drohen könnte, falls er es unterlässt. Ich sehe niemand, der Ballack ernst zu nehmend mit Konsequenzen droht.

    Was ich aus der Ferne sehe: Ballack setzt gekonnt seine Bedingungen durch. Und Yogi und Bierhoff sehen dabei aus wie Schullehrer, oder nicht?

  24. Greenpete schrieb am 25. Oktober 2008:

    Als langjähriger Werder-Fan und (kritischer) Thorsten Frings-Beobachter (ich kann mich noch an seinen Abgang vor der WM 2002 erinnern – und an die Posse mit „Juve“ … wäre er damals bloß gegangen) würde ich er begrüßen, wenn Frings Nationalmannschaftskarriere sofort beendet wird. Am einfachsten wäre es, wenn er seinen „Rücktritt“ erklärt, wohl wissend, daß er ohnehin nie wieder spielen wird. Dann könnte er sich endlich wieder auf meinen Club konzentrieren, und hoffentliche – wie in der abgelaufenen Rückserie – mit guten Leistungen zeigen, dass er unverzichtbar ist.

    Zu Löw und Bierhoff: Letzterer ist völlig fehl am Platze – Löw ist und bleibt ein durchschnittlicher Trainer.

    Sowohl bei der WM als auch bei der EM hat die Mannschaft keinen (!) überragenden Fußball abgeliefert, wie man es spielerisch bei der EM (leider nur in der Vorrunde) bei den Holländern sehen konnte.

    Das war einfach geiler Fußball! Und das vermutlich ohne 30köpfiges Fitneß-/Gymnastik-/Trainer-/Psychologen-Team – sondern einfach mit erstklassigen Spielern, die sich in den Ligen in England und Spanien die nötige Klasse (inklusive Fitneß) geholt haben.

    Deutschlands Fußballer rumpeln seit Jahren durch Turniere. Unter Rudi Völler sind wir bei der WM 2002 noch zweiter geworden. Unter dem „amerikanischen“ PR-Fachmann Jürgen Klinsmann aber nur dritte. Trotzdem rezitieren die meisten Fußballfans noch heute die Bild-Blasen von den Helden.

    Sorry, Freunde, attraktiven Angriffsfußball, den angeblich Klinsmann und Löw erfunden haben, sehe ich seit der Saison 2001 im Weser-Stadion (anfangs leider immer nur eine Halbserie, seit der Meisterschaft aber durchgehend – hoffe, dass ich in dieser Saison nicht die Trendwende erleben muss).

    Die Lage im deutschen Fußball wird sich erst dann ändern, wenn wir neben den Bayern und mit Abstrichen Werder zwei weitere Mannschaften haben (nach derzeitigem Stand Schalke und evtl. Stuttgart), die bei der Ausbildung von heimischen Fußball-Fachkräften dauerhaft mitspielen können – und so etwas wie das Pendant zu Chelsea/ManU/Liverpool/Arsenal bilden. (Wobei Arsenal ein schlechtes Beispiel ist, weil dort kaum noch Engländer spielen, dafür sind viele Spieler so jung wie die Hoffenheim-Truppe.)

    Erst wenn das Niveau der Nationalmannschaft auf breiter Front steigt, wird sich eine Debatte, ob Deutschland auf Ballack und Frings verzichten kann, erübrigen.

    Darüber sollten wir uns den Kopf zerbrechen, und nicht über vordergründige Dinge wie Respekt, Kommunikationsfehler, fehlende Fitneß, usw.

    Bei der WM 2010 wird die Nationalmannschaft zwar (vermutlich wegen des traditionellen Los-Glücks) die Gruppenphase überstehen, aber dann wird wohl wieder Schicht im Schacht sein.

    Und dafür sind dann nicht die Kriminalität in Südafrika, das warme Wetter, die schlechten Hotels oder sonst etwas verantwortlich, sondern die Qualität der Spieler. Von mangelndem Charakter bei Spielern, Trainern und Funktionären, als Grund für das schlechte Abschneiden, werde ich dann hoffentlich nichts lesen.

    Und wagt es bloß nicht, hinterher Thomas Schaaf zum Nationaltrainer machen zu wollen …

  25. BArometer21 schrieb am 25. Oktober 2008:

    liebe kassandra oder ligadino,

    hast du den „weltklasserecken“ frings ernsthaft in den beiden spielen vermisst, in denen er nicht gekickt hat? ich nicht. frings WAR gut, ist sicherlich noch ok aber ob er in zwei jahren wieder sehr gut sein wird? wenn er nicht fehlt, kann er auch auf der bank sitzen. und dann erkennt man seinen mimosenhaften charakter. ballack ist – zumindest sportlich – eine ganz andere hausnummer.

  26. Peter schrieb am 25. Oktober 2008:

    Vorne herum Stillschweigen bis zum Treffen fordern und hintenrum seinen Anwalt das Rad weiter drehen lassen http://www.focus.de/sport/fussball/wm-2010/nationalmannschaft-schickhardt-loew-ist-der-kragen-geplatzt_aid_343448.html

    Löw versucht sich als harter Hund und ist doch so leicht zu durchschauen.

    Ob ihm die EM zu Kopf gestiegen ist, oder warum er plötzlich meint seine Befindlichkeiten über die Nationalmannschaft stellen zu müssen weiss ich nicht, das es der Nationalmannschaft schadet weiss ich sicher.

    Ein Bundestrainer mit Mumm würde keine Spielchen mit der Presse spielen sondern nach London fliegen und Ballack in den … treten und danach mit ihm als Kapitän weiter spielen.

  27. Dirk schrieb am 26. Oktober 2008:

    @platzhirsch

    TF überschätzt sich maßlos;
    MB hat mit seinem Interview eine Eskalationsstufe gewählt, die nicht akzeptabel ist. Wenn JL Trainer bleiben will, muss er beide maßregeln.

    Aber wenn ich nun Rolfes oder Hitzlsperger oder all die anderen Beteiligten außen vor lasse und nur über MB/TF und JL nachdenke … und mich dann frage, wen ich gerne in einer wirklich schwierigen „Alles oder Nichts“ Situation an meiner Seite hätte … würde ich dann JL wählen? Bestimmt nicht. Weil er nicht die nötige Härte hat und zu theoretisch an Probleme herangeht. Und an Selbstüberschätzung leidet (was bei TF als einem Rad im Gefüge der Mannschaft noch zu vertreten wäre, aber beim Chef sehr gefährlich ist – Mourinho ist da ein Sonderfall).

    Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an eine Szene aus der ersten Halbzeit im Spiel gegen Russland. Deutschland spielt überlegen und JL sitzt locker-lässig mit baumelnden Beinen und lächelnd auf einer Werbebande. So als ob das eigene Team in der 95. Minute mit 6:0 führt. Und wenige Spielminuten später fängt wieder das Zittern an, weil die Russen ein (1!) Tor schießen. So führt man doch keine Mannschaft! Da würde ich mir als Spieler denken: „Der (Trainer) lebt in seiner eigenen Traumwelt.“

  28. jan franzisko schrieb am 26. Oktober 2008:

    In erster Linie sollten sich in der Debatte weder die Hauptakteure noch die Kommentatoren (in der BILD, in Kolumne XY in Medium Z als auch hier) von persönlichen Aversionen leiten lassen. Eine Grundlage, die sich eigentlich von selbst versteht, aber nicht praktiziert wird wie einige Beiträge hier zeigen. Löw, Ballack oder Frings Durchschnittlichkeit vorzuwerfen zeugt nicht unbedingt von Objektivität. OK, ob es in der Kommentarfunktion eines Blogs darum geht sei dahin gestellt.
    Es gilt, eine Lösung zu finden und nicht durch gekränkte Eitelkeit als „Sieger“ aus dem Konflikt hervorzugehen, und damit meine ich wieder alle drei Protagonisten. Ein Michael Ballack (und hört bitte auf mit diesem „Herr Ballack“, „Herr Löw“, etc.., wir sind doch nicht Herr Wagner von Seite 2) ist für die NM momentan unersetzlich. Punkt. Hitzlsperger und Rolfes und Trochowski (don’t get me started!) sind – ich sag‘ mal – gute Spieler aber (noch) nicht von so einem Format wie Ballack, der als einziger Deutscher (Stichwort Ballon D’Or) auch im Ausland als Weltklasse angesehen wird, bei einer der Top 5 Mannschaften der Welt im Normalfall gesetzt ist und sich seit er dort spielt sowohl persönlich als auch fußballerisch enorm weiterentwickelt hat.
    Im Interesse der deutschen Nationalmannschaft und dem WM-Titel 2010 sollte man die Sache persönlich aus der Welt räumen (duh!) und zum Tagesgeschehen zurückkehren. Das heißt: Ballack bleibt Kapitän und Spieler der NM, weil er sowohl als ersteres als auch als letzteres nicht adäquat zu ersetzen ist.
    Ein Wort noch zu Frings. Ohne ihn angreifen zu wollen, aber Frings‘ Aussagen und Denkprozesse zeugten in den letzten Jahren doch inhaltlich von nicht sonderlich großer Substanz, man denke an die Geschichte, als er Klose sinngemäß vorwarf, ein Fähnchen im Wind zu sein und Kloses passendem Konter, der auf die inflationären Meinungsäußerungen von Frings anspielte. Aber das ist eine andere Geschichte.
    Sportlich bleiben.

  29. Hattrick2008 schrieb am 27. Oktober 2008:

    Hammer, wie sehr Michael Ballack in Deutschland noch immmer unterschätzt wird. Seine Erklärung, mit der er seine Enschuldigung ankündigt ist ja wohl der Hammer. Sensationell, schade, dass nicht alle Spieler so gut beraten sind. Ballack ist nicht nur auf dem Platz ein ausgezeichneter Taktiker. Er weiß auch daneben, was er sagt, er scheint aber auch die Wirkung des Gesagten refklektieren zu könenn. Dass er sich seiner spielerischen Ausnahmestellung – zurecht – sehr bewusst ist, aknn man ihm nicht übelnehmen.

    Sein Interview war natürlich unter aller Kanone. Man greift keine Mitspieler so an. Schon gar nicht so wie der Frings, der mit seinem Spruch, es sei ja schön und gut, wenn andere Ansprüche anmeldeten, da müsse dann aber auch mal leistungsmäßig was kommen, genau das Dilemma auf den Punkt gebracht hat. Den Spielern muss eben auch vom Trainer die Chance gegeben werden, sich im Spiel zu beweisen. Hat Frings dem Hitze es eigentlich je gedankt, dass dieser in der Quali so konstant Leistung gebracht hat, als er verletzt war. Was für eine A….nummer von ihm.

  30. laberlaib schrieb am 27. Oktober 2008:

    […]und von Bierhoff mit einem albernen Transparent in die Fankurve geschickt zu werden.

    so siehts aus! Platzhirsch kann sehr recht geben.

    Da rennen doch soviele Dummschwätzer und Besserwisser in der NM rum.
    Bierhoff und Sammer gehören ja sogar zur NM, die haben was zu sagen!??

    Momentan fehlt mir einfach, dass das Fussballspielen wieder im Vordergrund steht und nicht Marketing, gutes Auftreten, die Stimmung, bla…

    Wenn der Streit JL vs MB in der Tagesschau kommt, dann weiss man, dass irgendwas in diesem Land schief läuft.

  31. Manfred schrieb am 27. Oktober 2008:

    Alle 4 -Löw, Bierhoff, Ballack und Frings- sind unsympathische, machtgeile Dummschwätzer, die das tun, was Menschen bei drohendem Machtverlust tun: sie werden zickig, teilen aus, aber keiner der Bande ist fähig, auch mal einzustecken, Einsicht zu zeigen und zu reflektieren. Dass die EM ein kompletter Offenbarungseid war, der danach von den Verantwortlichen schön geredet wurde, ist nur ein Beispiel für den herrschenden Mangel. Frings? Ein Jammerlappen. Ballack? Heillos überschätzt, vor allem von sich selber. Löw? Falls jemand sich noch an die Serie ‚Monaco Franze‘ erinnert- für mich der Dr. Schönfärber schlechthin. Bierhoff? Die Frisur sitzt. Ich glaube, die wissen gar nicht, wie sie einander ähneln.

  32. Seggel schrieb am 27. Oktober 2008:

    Ist doch ein schönes Schauspiel (weicher Sessel + mehr Popcorn) und nicht umsonst hat gclobes dem Posting „Ja schön öffentlich und laut!“ als Ãœberschrift mitgegeben. Und wenn man den ein oder anderen (oder alle) Protagonisten für bescheuert hält, um so besser, oder?

    Aber, man muss es wirklich sagen, Ballack spielt in einer anderen Liga. Sowohl auf dem Platz, als auch in der öffentlich ausgetragenen Verhandlung, wer bestimmt, was gemacht wird in der NM. Und seine Entschuldigung jetzt, genau zu dem Zeitpunkt an dem sich die Sache zu seinen Gunsten dreht (alle, die im Futbol-Biz ernst genommen werden, sagen „Wir brauchen Ballack! – d.h. im Umkehrschluss über Yogi?) – alle Achtung.

    Er hat den Bundestrainer wahrscheinlich genau da, wo er ihn haben wollte: Stark angeschlagen, aber noch nicht so demontiert, dass ein anderer (neuer Besen) gebraucht wird. Keine schlechte Ausgangsposition, um neu zu verhandeln.

  33. Libero schrieb am 27. Oktober 2008:

    Nur gut, dass Günter Clobes in seiner Einleitung noch kurz darauf hinweist, dass auf Schalke ja alles „noch kunfuser“ ist als anderswo und die Suspendierung der „Uruguayos“ auf Schalke „ominös“ sei. Mal abgesehen davon, dass die Gründe für die Suspendierung offenbar nur der Sportpresse noch nicht bekannt sind, es ist sicher für viele Sportjournalisten wichtig – auch bei anderen Themen – Schalke einfach noch einmal einen Seitenhieb mitzugeben. Es würde (den Lesern?) sicher was fehlen, wenn nicht irgedwo alles noch viel schlimmer wäre. Aber langweilig ist diese ganze Schwarz-Weiß-Malerei der Sportjournalisten (keineswegs nur im Boulevard) schon, sicher nicht nur für Schalker Anhänger. Gääähhhn (hab übrigens gar nicht mehr weiter gelesen als bis zum Seitenhieb au Schalke; Fehler?)…

  34. gclobes schrieb am 27. Oktober 2008:

    oh je, oh je: dass ich eigentlich schalke bashen wollte, ist jetzt ja doch noch herausgekommen. wenn ich wirklich schlau gewesen wäre (und kampfeslustig dazu), hätte ich mich auch noch gleich mit den herthanern anlegen und die ebenso „ominöse“ suspendierung von pantelic erwähnen, geiseln, lächerlich machen sollen. „viel feind, viel ehr“ – egal wie weit sie texte lesen und auf ihre eigentlich aussage hin verfolgen…

  35. Frankfurt die Macht schrieb am 27. Oktober 2008:

    Brauchen wir Ballack 2010 überhaupt noch? (Und ich meine nicht bei der Eintracht!)

  36. Seggel schrieb am 28. Oktober 2008:

    Ob wir Ballack brauchen, das kommt drauf an was wir erwarten. Schau ma, das ist wie wenn einer fragt: brauchst Du noch Sex und Rock n Roll? Der eine sagt dann vielleicht: nee, lass ma, ich nehm morgens meine Ilja Rogoff Pillen und Samstags geh ich zur Eintracht und ein anderer erwartet irgendwie noch mehr.

  37. Balduin schrieb am 28. Oktober 2008:

    Es kommt wirklich drauf an.

    Erwarten wir 2010 einen Ballack, der seine Rolle mehr als Ersatztrainer sieht und dem hier, wenn ich recht verstehe, mehrheitlich so eilig ersehnten Nachfolger von Löw die richtigen Prioritäten diktiert, nämlich 1.) Ballack aufzustellen und 2.) alte Freunde und Spezis aufzustellen, wie z.B. Frings, unabhängig von aktueller Form und Leistungsstärke?

    Das wäre dann quasi genauso wie die EM 2008, nur mit Frings in der Metzelder-Rolle, und Ballack als Löw.

    Oder erwarten wir Ballack als Fußballspieler, hoffentlich in Bestform (wie die 2010 aussehen wird, weiß natürlich noch keiner jetzt)?

    IMHO könnten wir letzteren in der Tat gebrauchen.

    Ersteren eher nicht.

  38. Oliver Fritsch schrieb am 28. Oktober 2008:

    Seggel, spitze Eintrag!

  39. Seggel schrieb am 28. Oktober 2008:

    Danke für die Blumen, lieber OF. Ich hoffe nur, Eintracht die Macht ist mir nicht böse (er sagt ja nix mehr).

    @Balduin – Ballack will gewinnen, denke ich (und klar, selber aufgestellt werden). Ich glaube, dass er Kuranyis und Frings‘ Aufruhr genutzt hat, um mehr Macht zu gewinnen.

    Offenbar gibt es in der NM da ein Vakuum. Ich meine, wenn Löw immer das Team (Hansi, Andi und Tucke) braucht, um sich abzustimmen – d.h. er entscheidet nix selber und verteilt auch die Verantwortung – und Bierhoff (der Eventmanager und nicht der Trainer) Aktivitäten der Spieler nach und vor Spielen bestimmt, dann kann es nur gut sein, wenn einer aus der Mannschaft nach dem Ruder greift. Und Ballack hat das Zeug dazu und offenbar auch den Willen.

    Wenn er es schafft kann es nur gut sein. Und wir sollten dann hoffen, dass er 2010 mindestens gesund genug bleibt, um zu spielen. Er muss dann nicht mal in Topform sein.

  40. Frankfurt die Macht schrieb am 31. Oktober 2008:

    – für Seppel: Kein Panik, ich schwieg nicht aus Zorn, sondern weil ich nachdachte: Ob ich Ballack noch für Rock’n’Roll und Sex brauche – und dann auch noch 2010. Ich glaube, eher nicht.
    Bis dahin ist er wieder 27mal verletzt (und das wird sogar 3mal mehr als bei Alex Meier sein!) und schleppt sich mit 34 so durch.
    Dann lieber ein zentrales Mittelfeld mit Jermaine Jones (nur 18mal verletzt) und Hitzlsperger bei der WM – der Hitzel ist technisch sowieso der beste deutsche Fußballer seit Bernd Schneider nicht mehr spielt, auch wenn es keiner merken will. Und für Sex und Rock’n’Roll bleib ich auch 2010 in Frankfurt: Da ist es sowieso am besten. Jeden Donnerstag im Sinkkasten zum Beispiel!

  41. Seggel schrieb am 31. Oktober 2008:

    Ballack bleibt Capitano – so ne Ãœberraschung aber auch 🙂
    Was wird aus Ober-Tucke? Das wird spannend zu beobachten sein, in nächster Zeit.

    Alles in allem: Gute Unterhaltung durch die NM, auch dann, wenn sie nicht spielt. Vielen Dank.

  42. Hidegkuti schrieb am 1. November 2008:

    Da werden Löw und Bierhoff einige Antidepressiva schlucken müssen.Haben diese Schießbudenfiguren tatsächlich erwartet, daß der DFB gegen den torgefährlichsten Mittelfeldsp. der DFB Geschichte entscheidet?
    Diese Entscheidung welche dem dt.Fussball nur gut tut ,hat die Pseudoauthorität dieses „Trainers“nicht nur geschwächt,sondern sie auch ad absurdum geführt.Zum ersten mal griffen die Naturgesetze des DFb`s nicht so wie die Journaille (oder Teile davon )es erwartet hätten.Mal schauen ,ob sich Löw und Bierhoff der Entscheidung des DFB-Präsidium´s beugen werden ,oder sie die Segel streichen.

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