Ãœbermut
von Günter ClobesWas Andreas Müller, den Schalker Manager, geritten hat, ausgerechnet kurz vor dem Spiel in München den Bayern den großen Kampf um die nationale Spitze anzusagen, weiß man nun nach der Samstagspleite erst recht nicht so genau. Jedenfalls geschah es ohne wirkliche Not – auch wenn man gerade gegen die Bayern um Marcell Jansen von Mönchengladbach buhlt. Ein psychologisch günstiger Moment scheint es allerdings nicht gewesen zu sein. Zu lahm, zu wenig versiert und weit davon entfernt, die Bayern zu distanzieren, zeigte sich die Schalker Mannschaft im sogenannten Spitzenspiel. (Apropos: Hat es jemals vorher eines gegeben, in dem so mäßiger Fußball mit so viel Leerlauf und so katastrophalen Fehlpässen gespielt wurde?) Sei’s drum. Müller mag sich nun, nachher, ärgern, so forsch geredet zu haben von „langfristig an die Spitze setzen“ und „ganz oben zu sein.“ Spiele, vor allem Meisterschaften gewinnt man auf dem Platz, nicht durch Pfeifen im Wald.
Ylem schrieb am 2. April 2007:
Abgesehen davon, verstehe ich nicht, warum Schalke nullelf überhaupt noch in der Bundesliga ist, und nicht auf der Insel des seligen Papillon:
„Nach § 331 Nr. 1 des Handelsgesetzbuchs (HGB) als einer Norm des Nebenstrafrechts macht sich strafbar, wer als Mitglied des vertretungsberechtigten Organs oder des Aufsichtsrates einer Kapitalgesellschaft die Verhältnisse der Kapitalgesellschaft in der Eröffnungsbilanz, im Jahresabschluss oder im Lagebericht unrichtig wiedergibt oder verschleiert. Für Handlungen dieser Art können Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafen verhängt werden.“
Die Gelsenkirchener sind außerdem nicht zum ersten Mal auffällig geworden – ich freue mich schon auf nächsten Samstag, wenn wir deren Kübel zum Schweigen bringen werden.
Und wieso Dortmund noch mitmischen darf, ist mir außerdem ein Rätsel. Naja…nicht mehr lange, so wie sie sich auf dem Platz „präsentieren“.
Alle Vereine sind gleich, nur manche sind gleicher als andere (thankyou George).
deuserband schrieb am 3. April 2007:
Hallo Ylem,
wenn ich Dich richtig verstehe, hoffst du als Gladbacher(richtig?) nicht mehr auf einen Klassenerhalt durch sportliche Leistung, sondern auf dem Rechtsweg?
Oder ist es bloss die Frustration darüber, dass andere Vereine ihre Millionen nicht so sinnlos verpulvern wie MG?
Ich vermute solides Finanzgebaren wird uns allen Herr Pander im Kampf um die Aufstiegsplätze 2008 vormachen, oder muss der vielleicht doch irgendwann mal gehen?
Glück auf
deuserband
Timbo Rowski schrieb am 3. April 2007:
Lieber/s Deuserband,
Peter Pander mußte bereits vor knapp einem Monat gehen.
Ylem schrieb am 3. April 2007:
Danke Tim. So ist es. Und es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Geldvernichten, und Gelderfinden. Wobei die Rechnung der Bildzeitung (auf die bezieht sich ja wohl der Kollega) an den Haaren herbeigezogen war. Uns gehts sportlich schlecht, aber finanziell gut.
deuserband schrieb am 3. April 2007:
Ok., erwischt, ich interessiere mich tatsächlich nur am Rande für die Personalien der Gladbacher, mein Punkt war aber auch die Einkaufspolitik des Vereines, sei es durch Herrn Pander oder wen auch immer. Die Bild habe ich nicht gelesen, kenne auch die Gladbacher Bilanz nicht, habe ich auch nicht von geschrieben, Ylem(du hast aber meinen Beitrag wirklich gelesen,ja?). Ich lasse mich aber gerne noch einmal belehren: welcher Einkauf der letzten Zeit war denn ein Guter?
Ylem schrieb am 4. April 2007:
Gohouri, Insua, Delura (naja, ausgeliehen) wären drei. Natürlich hat es auch jede Menge Graupen gegeben – aber nicht nur unter Pander. An dieser Stelle will ich noch schnell sagen, daß ich absolut kein Fan von PP bin oder war. Ih denke aber, daß wir nun mit Ziege (Sportdirektor) und Luhukay (Trähner) gut aufgestellt sind für die kommende Saison (egal in welcher Liga).
deuserband schrieb am 4. April 2007:
dann viel glück auf jeden Fall noch!
BluePirateS04 schrieb am 6. April 2007:
Zum ersten Beitrag mit dem Zitieren eines HGB-Paragraphen und für den Gladbach-Fan (und Schalke-Hasser??) nur so zur Info: Das Verfahren wurde eingestellt. Das oben genannte Delikt war am Ende das einzige, bei dem die Staatsanwaltschaft (noch lange kein Gericht!) nach ihren intensiven Ermittlungen (mit Razzien und Hausdurchsuchungen) überhaupt noch einen Tatverdacht angenommen hat; alles andere wurde schon von der Staatsanwaltschaft bereits wegen fehlendem Tatverdacht nach 170 II StPO eingestellt. Für das o.g. Delikt gibt es keine Mindeststrafandrohung und die Strafandrohung für dieses Delikt ist geringer als bei einem einfachen Diebstahl (z.B. einem Ladendiebstahl), die Strafandrohung, also der strafrechtliche Gehalt entspricht dem einer Nötigung (z.B. wenn man als Fußgänger sich auf einen freien Parkplatz stellt und einen parkwilligen Autofahrer nötigt weiter zu fahren). Auch mein Tipp: Gladbach soll versuchen sportlich die Klasse zu erhalten. Ich wünsche Gladbach viel Erfolg dafür, nur morgen nicht auf Schalke…
Zum eigentlichen Thema: Mag sein, dass es unglücklich war von Müller u.a. gerade noch einmal vor dem Bayern-Spiel – salopp formuliert – den Dicken raushängen zu lassen.
Aber generell bin ich der Meinung, dass es richtig ist nicht immer nur tiefzustapeln. Bis auf Stuttgart stehen nur Teams ganz oben, deren Verantwortliche selbstbewusst auch immer wieder von der Meisterschaft reden und nicht immer nur tiefstapeln. Das mag viele negative Auswirkungen haben: steigende Ansprüche der Fans, bei Nichterreichen der Ziele kommen die Verantwortlichen schneller und heftiger ins Kreuzfeuer der Medien- und Fan-Kritik usw.. Aber es ist meines Erachtens die ehrlichere Variante und sportlich – davon bin ich überzeugt – macht es den feinen Unterschied aus, indem so aus der Mannschaft noch das letzte Prozent Leistungssteigerung herausgekitzelt wird, indem auf der einen Seite die Mannschaft voll in die Verantwortung genommen wird und man ihr auf der anderen Seite auch deutlich macht wie sehr man an sie glaubt und ihr vertraut.
Ylem schrieb am 9. April 2007:
Schalke-Hasser? Nein. Schalke-Verachter? Ja.