Von wegen Jugendschutz!
von René MartensEinen großen Teil meines Lebens habe ich jeden Freitag freiwillig der staatlichen Glücksspielindustrie mein Geld zukommen lassen, zuletzt 3,10 Euro für meinen 6-aus-45-Tipp. Ob ich das weiterhin tun werde, steht dahin (Weiterlesen …)
Ein Schritt für die Menschheit sind zehn für Kiel
von René MartensDie Oberliga Nord hatte bisher einen wesentlich Vorzug: In dieser Welt des – ich vereinfache jetzt bewusst – Halbprofifußballs blieb man von den Begleiterscheinungen des Vollprofifußballs weitgehend verschont: von marktschreierischen Stadionsprechern auf dem Danke-Bitte-Trip zum Beispiel oder von armen Sportstudenten, die in riesigen Maskottchenkostümen durch die Gegend hampeln (Weiterlesen …)
Geist krank, Blut giftig
von René MartensKommen irgendjemandem da draußen diese Worte vertraut vor? „Was nützen mir die ungeheuren Erfolge …, die überfüllten Sportplätze, das Interesse der Öffentlichkeit? Was nützt uns das, wenn der Geist krank ist? Das Gift sitzt schon im Blut, da ist nicht mehr viel zu helfen … Die Gewinnsucht ist die einzige Tendenz, die noch lebt in der Sportbewegung … (Weiterlesen …)
Was die Rivalität zwischen Adidas und Puma mit der WM 1974 zu tun hat
von René MartensWer mehr Diskussionsstoff braucht als der Gemütszustand Miroslav Kloses oder die Auslosung der 1. DFB-Pokalhauptrunde hergeben, der schalte heute abend um 21.45 Uhr ins Erste Programm der ARD. In der Mini-Reihe „Duelle“ läuft die Dokumentation Adidas gegen Puma (Weiterlesen …)
Die WM am Ende der Welt
von René MartensWenn die Rede ist von der globalen Informationsgesellschaft oder auch von den neuen Märkten, die die großen europäischen Fußballklubs im Visier haben, gerät gern aus dem Blick, dass Millionen von Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika nur begrenzt Zugang zu Medien haben (Weiterlesen …)
Wie ein „Bild“-Mann einmal etwas dazu lernte
von René MartensNicht einmal im Traum dürften sich all jene, die seit, sagen wir einmal: 1968 die Bild-Zeitung kritisieren, ausgemalt haben, was das Fanzine Der Ãœbersteiger in seiner akuellen Ausgabe veröffentlicht hat. Auf Seite 25 zeigt die Zeitschrift, die Anhängern des FC St. Pauli fünfmal pro Saison herausgeben, ein Foto, einen Redakteur der Bild-Zeitung in einer Jacke mit dem Aufdruck „Div. Thor Steinar“ (Weiterlesen …)
Rechtzeitig auf die Gescheiterten blicken!
von René MartensSeit Samstag wissen wir, dass der VfB Stuttgart in der kommenden Saison in der Champions League spielt, und sensationell daran ist ja nicht zuletzt, dass er dies mit einem Trainer erreicht hat, von dem zwischenzeitlich die meisten Experten geglaubt haben, er würde nicht einmal mehr einen Job in der 1. Liga bekommen. Im Herbst 2003 nämlich ging Armin Veh mitten im Bundesliga-Abstiegskampf bei Hansa Rostock von der Fahne (Weiterlesen …)
Effe, Uwe, Paul und ich
von René MartensÃœber „Der Ball ist eine Kugel. Das große Bücher der Fußballbücher“ (Bombus-Verlag), das Ben Redelings zusammengestellt hat, kann ich grundsätzlich nichts Negatives sagen. Schließlich sind fast zwei der zirka dreihundert Seiten für eines meiner Bücher reserviert („‘Scheiß-Fußball!‘ – Was echte Fans so richtig ärgert“, www.eichborn.de). Ich bin bei Redelings – aus chronologischen Gründen – zwischen Stefan Effenberg und Uwe Seeler gelandet, und damit lässt sich doch prima leben, ha! (Weiterlesen …)
„Das sieht aus wie 74“
von René MartensWer in Büchern, in denen Fußball nur am Rande vorkommt, gern nach entsprechenden „Stellen“ stöbert, dem erleichtert Wilhelm Genazino mit seinem aktuellem Roman „Mittelmäßiges Heimweh“ die Forschungsarbeit: Der Fußball spielt hier nur auf den ersten vier Seiten eine Rolle. Aus den geschilderten Umständen geht hervor, dass der Roman zu der Zeit spielt, als die EM 2004 stattfindet. Der Ich-Erzähler gerät in eine ihm vage bekannte Kneipe namens Sportlereck, gleich wird hier das für die deutsche Mannschaft entscheidende Gruppenspiel gegen Tschechien gezeigt (Weiterlesen …)
Marmorkuchen und Wanderhoden
von René MartensIm Profifußball gibt es keinen Kommerz und keine Show, es geht in erster Linie nicht ums Geldverdienen und nicht um Unterhaltung, sondern um Sport – nein, keine Scherze heute, das trifft alles zu. Zumindest in Relation zum Berufsboxen. Das kann man aus aktuellem Anlass, dem bevorstehenden Henry-Maske-Comeback, durchaus mal sagen. Andererseits: Weil die Auswüchse des Berufsfußballs bei weitem nicht so abstrus sind wie die des Prügel-Business, gibt es auf erstere möglicherweise keine so gelungenen künstlerischen Repliken wie diese von Jacques Palminger betreffend „die Maske“, Marmorkuchen und Wanderhoden:
Den Song downloaden kann man hier. Ein Herr, der aus geschäftlichen Gründen an der Weiterverbreitung der Werke interressiert ist, schrieb mir: „Du hast einen Spitzenbekanntenkreis in den ganz oberen Multiplikationsebenen!“ Und: „Kannst Du deshalb diese Mail bitte sofort weiterleiten an Sportredaktionen, Sparkassenbeamte, Werbeagenturen, Filmfuzzis und diese ganzen Web-/Content-/IT-Kreise bzw. diese Leute an Unis o.ä.“ Sei hiermit geschehen.
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