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Endstand 0:2 Spielverlauf erinnert an das EM-Finale 2008: Manchester mit dem stärkeren Beginn, doch die restlichen 80 Minuten chancenlos gegen eine brillant ballsichere Barca-Elf um Iniesta, Xavi, Messi. Manchester hat stellenweise den Ball gesucht. Entnervt, gegen Ende mit Hang zum Frustfoul, etwa Ronaldo (im Rahmen) und Scholes (nicht ihm Rahmen).

Messi kann auch köpfen. Er kann sogar Flanken ins Tor köpfen, die zu hoch und zu weit in den Rücken geschlagen sind. Christian Eichler hat in der FAS das Leitmotiv dieses Finals vorweggenommen: „Die größten Eigentore der Popkultur? Da wäre die Plattenfirma Ariola, die 1962 die Beatles ablehnte. Oder das Basketballteam Portland Trail Blazers, das 1984 Michael Jordan verschmähte. Und dann waren da die Newell’s Old Boys, die 2001 an der falschen Stelle sparten. Nämlich bei einem Fußballkind mit Wachstumsstörung, dem der argentinische Klub die jährliche Rechnung von rund 1.200 Euro für die nötige Hormonzufuhr nicht mehr erstatten wollte.“

Auf Gerechtigkeitsoden der deutschen Presse und anderer Romantiker sind wir vorbereitet. Spannender ist das, was wir das Hoeneß-Dilemma nennen: Wie wird er den Barca-Sieg einordnen? Als Relativierung des 0:4, also „wir sind gegen den Sieger ausgeschieden?“ Oder würde das dann auch Klinsmann in Schutz nehmen?

Ich lag mit meinem Tipp wieder mal völlig daneben, sowohl was Ergebnis als auch das Wie betreffend. Einer, der zu diesem Titel einen wesentlichen Beitrag geliefert hat, wird übrigens nicht geehrt: Henning Övrebö.

87′ Eckball ManUtd – wo ist Beckham? Und wo Sheringham? Von Solksjaer nichts zu sehen.
78′ Ronaldo beschränkt sich auf den Sieg im Raufduell mit Puyol. Der ihm nicht mehr zu nehmen sein dürfte.
70′ Messi 0:2 Köpfen kann er also auch, der kleine Große. Eigentlich ein mutiges Unterfangen Xavis, auf Messi zu flanken, eigentlich ist sie auch zu hoch. Doch Messi wirft sich auf 30 Grad und blockt den Ball über van der Sar.
67′ Aus dem Guardian über den Stil Barcas: „Stroke … pass … triangle … slide-rule pass … back-heel … tip … tap … slide-rule pass … neat triangle … neat triangle … neat tirangle … through-ball … languid stroke … flick … trap … deft touch … chest … clatter … hoof.“
57′ Bei Barca spielen also doch Menschen mit anatomischen Grenzen mit: Puyol dribbelt ins Aus. Hier sieht man ihn beim Freistoßtraining.
53′ Barcelona macht Ernst, packt Manchester am Kragen. Xavi Pfosten.
48′ Henry will Eto‘ kopieren, doch diesmal wehrt van der Sar nach vorne ab und nicht ins Tor.
21:36 Diskussion unter den Anwesenden: Soll/darf ein Bundestrainer Werbung machen? Ist das dem Amt würdig? Oder ist es altmodisch, ihm Verzeicht abzuverlangen? Einigkeit besteht in einem Punkt: Löws Nivea-Clip goes not.
Halbzeit 0:1 Schnelles, faires Spiel. Barcelonas Kombinationsmaschine ist geölt. Manchester acht Minuten stark, seitdem nervös und in die eigene Hälfte gedrängt. Messi ist zu gut für United.
34′ Dittmann: „O’Shea ist gelernter Einwechselspieler.“ Ist das eine anerkannte Ausbildung? Was bekommt man da beigebracht?
30′ United ist durch das 0:1 vor Scham errötet und verschüchtert, auch jetzt noch, zwanzig Minuten später. Wie ein Jüngling, der sich beim Flirt von der ersten Abfuhr entmutigen lässt.
20′ Ronaldo hat bereits fünf Mal aufs Tor geschossen. Warte auf erste Verzweiflungsgesten.
10′ … und schon ist mein Expertentipp dahin: 0:1 Samuel Eto’o. Spielt Vidic aus. Und wo ist ein zweiter Verteidiger zum Doppeln? Man weiß es nicht. Eto’o feiert sein Tor mit Frankfurter Applaus.
20:43 Ich glaube, es wird einseitiger als vermutet. Tipp 2:0 für Manchester.

Heute vor 10 Jahren … Udo Muras hat seinen Schmerz in der Welt ausgebreitet. Daraus entnehmen wir, dass Mehmet Scholl nach dem Spiel über Lothar Matthäus‘ Auswechslung gesagt hat: „Der geht doch immer raus, wenn es eng wird. Das müsst ihr doch langsam wissen.“ Hatte ich ganz vergessen (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Mutter Teresa gegen Obama

von Oliver Fritsch

Die Reaktion Uli Hoeneß‘ auf die Klinsmannsche Verteidigung blieb nicht aus. Im DSF-Doppelpass parierte Hoeneß die bemerkenswert offensiven Attacken seines Ex-Trainers. „Das Verhältnis zwischen Jürgen und der Mannschaft war nicht so, wie es in der Öffentlichkeit dargestellt wurde“, begründete er die Entlassung. Und wenn selbst Philipp Lahm nun austeilt („Wäre Jupp Heynckes das ganze Jahr da gewesen, wären wir Meister geworden“), ist dem wohl nur beizupflichten. Klinsmann hatte bei Jauch gesagt, dass ihn Spieler nach der Entlassung angerufen hätten, um ihm ihr Bedauern und ihr Unverständnis mitzuteilen. Hm … wer das wohl gewesen sein mag? (Weiterlesen …)

Eine aufregende Saison endet mit der erwarteten Ãœberraschung: Der VfL Wolfsburg ist Meister. Vor der Saison wären den Experten mindestens acht Vereine eingefallen, auf die sie eher gewettet hätten. Vor der Saison hätte wohl selbst ein Abstieg der Wolfsburger wahrscheinlicher angemutet als der Titelgewinn. Am letzten Spieltag ging der Tabellenführer als Favorit in die finalen 90 Minuten und erfüllte diese Rolle gewohnt entschlossen. Das 5:1 mag gegen ausgelaugte Bremer zustande gekommen sein, doch außergewöhnlich sind fünf Treffer für Wolfsburger nicht, nicht nur die beste, sondern auch die offensivste Mannschaft der Liga. Das kraftvolle und dynamische 54-Tore-Stürmerduo Grafite und Edin Dzeko, eine „Erfindung“ Felix Magaths, hat auch schon ausgeruhte Abwehrreihen zerzaust (Weiterlesen …)

Ein bemerkenswertes Interview hat Jürgen Klinsmann Günther Jauch in Stern TV gegeben. Bemerkenswert, weil Klinsmann bislang alle Angriffe über sich ergehen lassen hatte. Und Klinsmann musste einige Angriffe über sich ergehen lassen – als Bayern-Trainer und, noch mehr, als Nationaltrainer. Doch diesmal hat er sich gewehrt, wenn auch diplomatisch verpackt und ohne persönlich zu werden (Weiterlesen …)

Ein schwacher Auftritt der Bremer im Finale von Istanbul, sie konnten Diego und Mertesacker nicht ersetzen. Almeida hätte sicher auch besser gespielt als Rosenberg. Nach vorne klappte lange überhaupt nichts, große technische Schwächen machten sich im Passspiel und in der Ballannahme bemerkbar. Null Spielfluss, keine herauskombinierte Torchance. Und Torwart Wiese hatte auch schon bessere Tage. Kurz vor Abpfiff fiel zwar der vermeintliche Ausgleich, doch der Schiedsrichter sah ein Foul Pizarros (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Heike Jüngst braucht Hilfe

von Oliver Fritsch

Heike Jüngst braucht Hilfe. Die Korrespondentin, Autorin und Planerin, die seit vielen Jahren im Hauptstadtstudio für Deutsche Welle TV arbeitet, ist 45 Jahre alt, verheiratet und Mutter von Julius (3 Jahre alt). Heike Jüngst ist im März 2009 an einer besonders aggressiven Form der Leukämie erkrankt. Sie hat zwei Chemotherapien hinter sich. Beide haben nicht den erhofften Erfolg gebracht. Ihre einzige Hoffnung liegt jetzt in einer passenden Stammzellenspende. Deshalb werden dringend Spender gesucht. Es handelt sich um ein für den Spender absolut ungefährliches und nicht allzu aufwändiges Verfahren. Die Zeit drängt, laut ihrer Ärzte muss in etwa sechs Wochen ein Spender gefunden sein (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Rezensent gesucht

von Oliver Fritsch

Jemand Interesse, eine Rezension für dieses Blog zu schreiben? Sport Studies. Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung. Von Matthias Marschik, Rudolf Müllner, Georg Spitaler u.a. (UTB für Wissenschaft, 3226, 324 Seiten).

Kurztext genügt. Kein Honorar, aber ein Gratisexemplar. Und eine Redigatur vom Chef.

Am vorigen Fußballwochenende sind im deutschen Fernsehen wieder einige Fragen und Nachfragen nicht gestellt worden. Ich hol das mal nach:

1. Herr Hoeneß, war es ein Fehler, Felix Magath im Januar 2007 entlassen zu haben? Warum betonen Sie mehrfach, mit Jürgen Klinsmann ausgemacht zu haben, „keine schmutzige Wäsche“ zu waschen? Klinsmann ist nicht dafür bekannt, schmutzige Wäsche zu waschen. Herr Hoeneß, Sie deuten an, Klinsmann sei für den möglichen Karriereknick Michael Rensings verantwortlich. Ist es nicht eher so, dass er wichtige Jahre seiner Laufbahn (2006-08) auf der Bayern-Bank vertrödeln musste und vergeblich darauf wartete, dass das Versprechen eingelöst wurde, Nachfolger von Oliver Kahn zu werden? (Uli Hoeneß war Gast im ZDF-Sportstudio.) (Weiterlesen …)

Das Erstaunlichste an dem Fußballstar Kai Falke vom CF Barcelona sind auf den ersten Blick seine weißen Haare, denn die findet man bei aktiven Kickern aus biologischen Gründen eher selten. In der jüngeren Vergangenheit gab es nur wenige prominente Fußballer, deren Haarfarbe nicht ihrem Alter entsprach: der italienische Stürmerstar Roberto Bettega („Die weiße Feder“) sowie den deutschen Angreifer Rudi Völler, der sich wegen seiner grauen Kopfpracht den Spitznamen „Tante Käthe“ einhandelte. Aktuelle Protagonisten mit mutmaßlich modisch getöntem Schädelschmuck seien mal außen vor gelassen (Weiterlesen …)

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