direkter-freistoss.deNicht-anonymes Fußball-Blog 

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Die Debatte in deutschen Medien über „das Internet“ nimmt in jüngster Zeit, vielleicht durch die Wirtschaftskrise befeuert, erneut peinliche Züge an, nachdem zwischenzeitlich eine Versachlichung zu verzeichnen war. Ein herrliches Fundstück hat der Blogger und Bayern-Fan probek ausgegraben. Im TV-Sonntagsstammtisch des BR salbadern Uli Hoeneß und Alpha-Journalist Helmut Markwort (Focus-Chef) über „die Internet-Situation“ (Hoeneß). probek hat eine Minute mitgeschnitten und als Audio zur Verfügung gestellt. Markwort und Hoeneß wirken bei ihrem Altherrengerede so ungestört und unbeobachtet, wie man es im stromlinienförmigen Medianalltag selten zu sehen und hören bekommt (Weiterlesen …)

Für den Hamburger SV, der noch vor wenigen Wochen so aussichtsreich in drei Rennen lag, hat die Saison die schlimmstmögliche Wendung genommen: ausgeschieden in zwei Halbfinals – und das gegen Werder Bremen, den Rivalen. Den Rivalen, von dem man wähnte, ihn hinter sich gelassen zu haben. Und gegen den man nun die zweite Heimniederlage innerhalb von zwei Wochen einstecken muss. An diese Saison wird man, wenn in der Liga nicht noch ein Wunder geschieht, in Hamburg noch in Jahren mit Schrecken zurückdenken. Es ist die Saison, in der man sich zwei Mal von Bremen bestehlen ließ (Weiterlesen …)

Dass Felix Magath Schalke 04 dem VfL Wolfsburg den Vorzug gibt, ist angesichts der Umstände außergewöhnlich: Wolfsburg steht auf Platz 1 und kurz vor der Qualifikation zur Champions League, spielt attraktiven Fußball und gesteht dem Trainermanager Magath ein hohes Maß an Autonomie und Befugnis zu. Der Wolfsburger Erfolg wird alleine an Magath festgemacht, im Klub gibt es keinen Altverdienten, der ihm auch nur eine Nuance streitig macht. Zudem ist der Volkswagen-Klub bereit zu investieren, wenn auch angesichts der globalen Lage weniger als zuvor. Was kann man mehr wollen? (Weiterlesen …)

Jörg Berger: Motivationskünstler. Feuerwehrmann. Retter. Wäre Jörg Berger ein Trainer mit normalem Lebenslauf, hätten ihn diese Begriffe bis an sein Lebensende verfolgt. Doch Berger öffnete jüngst ein neues Kapitel in seiner Vita. Das des Autobiographen, des Schriftstellers, zwar ohne literarische Ambition, dafür fesselt er den Leser seiner Autobiographie „Meine zwei Halbzeiten – Ein Leben in Ost und West“ mit seiner Lebensgeschichte. Einer deutsch-deutschen Geschichte, die für den heute 65-jährigen Krebskranken noch lange nicht aufgearbeitet ist (Weiterlesen …)

Das Siegtor der Bayern gegen Mönchengladbach durch Hamit Altintop ist etwas Außergewöhnliches, denn die Art, wie es zustande gekommen ist, sieht man heute eigentlich nur noch in Amateurligen. Offensichtlich hat Hans Meyer (teilweise) Manndeckung spielen lassen. Weil der Defensivspieler, in dessen Zone der Torschuss fiel, nämlich der linke Verteidiger, im entscheidenden Moment (und vermutlich 90 Minuten lang) seinem Gegenspieler hinterherrannte und sich nicht am Ball orientierte, konnte es passieren, dass Lukas Podolski mit einem diagonalen Flugball Altintop freispielte (Weiterlesen …)

Der HSV überrascht mit einer klaren Steigerung gegenüber der Vorwoche und revanchiert sich dank eines technisch anspruchsvollen Kopfballtors Piotr Trochwoskis für die schmerzende Niederlage im Pokal. Mit einem Sieg in Bremen haben die Experten nicht gerechnet. Die erste Halbzeit ging an die Gäste, Mitte der zweiten Halbzeit war der HSV zwei, drei Mal dem 0:2 nahe. In der Schlussphase musste er wieder mal in den roten Bereich. Da hat nicht viel zum Ausgleich gefehlt, auch ging er am Rande eines Elfmeters spazieren. Aber davon bekam der HSV in jüngster Zeit ja genug.

Bremen verteidigte nachlässig, „Begleitschutz“ nennt das Thomas Schaaf. Offenbar hatte sich der Schlendrian wieder in die Mannschaft geschlichen. Wie fahrlässig die Bremer linke Seite (Özil und Bönisch) beim Gegentor verteidigt hat! Unterzahl auf dem Flügel bei einem eher langsamen HSV-Angriff. Ãœberhaupt, dass Bönisch Bundesliga spielt, finde ich, sagen wir, erstaunlich. Man sieht nicht mal, ob er Links- oder Rechtsfuß ist. Null Ballgefühl. Der Bremer Sturmlauf kam zu spät und war zu ungenau. Zur Not rettete Frank Rost.

Der HSV mag nun Favorit sein, aber allenfalls leicht. Zumal Martin Jol auf Guerrero verzichten müssen wird, der gelbgesperrt ist. Hab ich schon mal gesagt, dass ich Gelbsperren schlecht finde? In der Liga lasse ich es mir noch gefallen, aber in K.o.-Systemen ist es überflüssig. Man stelle sich vor, man verpasst ein WM-Finale wegen einer Gelbsperre. Stichwort Überregulierung. Weil Petric wohl noch verletzt ist, bleibt nur noch Olic als einzige Spitze. Aber vielleicht zaubert er ja noch eine aus seinem holländischen Hut. Ich werde im Stadion sein.

Gerade vorhin auf dem Fußweg nach Hause über die TV-Werbung (Bier) mit Waldemar Hartmann aufgeregt. Ohne Anlass, einfach so. Aber nicht ohne Grund, nicht ohne Gründe, zwei, um genau zu sein: Erstens macht ein Journalist keine Werbung. Zweites nicht mit jemandem (Hoeneß), über den er berichtet. Und drittens schon gar nicht, wenn er von der ARD bezahlt wird. Das muss ein Ende haben! Auch wenn es müßig scheint und man es schon hundert Mal gesagt hat – das darf man nicht hinnehmen.

Moderator auf Sat.1 war gestern Erich Laaser. Laaser ist Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Was sagt er eigentlich zu dem Thema Journalisten und Werbung?

Das komplette Live-Blog auf Zeit Online

Jürgen Klinsmann ist entlassen, die Entscheidung ist richtig. Richtig deswegen, weil Klinsmann im Verein ohne Verbündete dastand. In einer solchen Situation ist fast jede neue Lösung eine bessere Lösung – selbst wenn sie Jupp Heynckes heißt. Heynckes ist ein Trainerrentner, seine beste Zeit liegt in den 80ern. Zuletzt ist er in Schalke (2004) und Mönchengladbach (2007) gescheitert, selbst vom Altherrenmacho Rudi Assauer musste er sich Antiquiertheit vorwerfen lassen. Sein Champions-League-Sieg mit Real Madrid 1998 gilt als Ausrutscher, populär ist das Zitat seines Spielers Clarence Seedorf: „Wir haben nicht wegen, sondern trotz Heynckes gewonnen.“ Eintracht-Frankfurt-Fans legen Heynckes noch immer nahe, nicht nach Hessen einzureisen, nachdem er in den 90ern aus dem Spitzenklub Eintracht einen Abstiegskandidaten machte (Weiterlesen …)

Der Chef dieses Theaters plant, das Themenspektrum dezent zu erweitern, das heißt, es wird hier in Zukunft manchmal auch um Nicht-Fußballerisches gehen, etwa um Onlinejournalismus, um es mal allgemein zu formulieren. Aus gegebenem Anlass mache ich den Anfang: die neue Gesprächsreihe Gewinner und Auslaufmodelle – Wer profitiert von der Medienkrise?, organisiert von der dpa-Tochter News aktuell. Sie startete in der vergangenen Woche in der Bucerius Law School in Hamburg, mit Vertretern von Springer, Gruner + Jahr, Spiegel, Zeit und Google auf dem Podium. Weitere Veranstaltungen zu dem Thema finden in den kommenden Monaten in verschiedenen deutschen Städten statt (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Machiavelli Hoeneß

von Oliver Fritsch

Uli Hoeneß ist einer der Verlierer des Tages, doch auf der Pressekonferenz sprach er wie ein Sieger. Er konnte seine Erleichterung (oder war es sogar Genugtuung?) darüber nicht verbergen, Jürgen Klinsmann entlassen zu haben. Es ist auch klar geworden, dass er nie ein Verfechter Klinsmanns war, denn er hatte einige Spitzen für ihn übrig. Und indirekt für die, die seine Verpflichtung guthießen und in die Wege leiteten (also Karl-Heinz Rummenigge). Klinsmanns Nachfolger führte er mit hohen Tönen ein: „Jupp Heynckes ist ein Fußball-Lehrer, und das ist das, was wir jetzt brauchen.“ Eine wenig verschlüsselte Anspielung auf die Unerfahrenheit Klinsmanns. Als würde Hoeneß nicht auch für das Scheitern gerade stehen müssen. Er hat entschieden, und nach Machiavelli ist jede getroffene Entscheidung eine gute Entscheidung. Und vermutlich ist die Entscheidung auch tatsächlich richtig, denn Klinsmann stand schon lange ohne Verbündete da. Vermutlich ist für die aktuelle Bayern-Saison alles besser, als sie Klinsmann zu Ende führen zu lassen (Weiterlesen …)

Durch die knappste aller Entscheidungen im Fußball, das Elfmeterschießen, unterliegt der HSV gegen Werder Bremen im DFB-Pokalhalbfinale in einem dramatischen, allerdings nie hochwertigen Spiel. Zwar hält er noch zwei weitere Titeloptionen in der Hand, den Uefa-Pokal und die Meisterschaft. Doch fürchten die Hamburger, das Glück könnte sie in den entscheidenden Momenten dieser Saison, die bislang so glanzvoll verlaufen ist, verlassen. Und die Kraft, denn es könnte dem HSV zum Verhängnis werden, dass er mit einem kleinen Kader in allen drei Wettbewerben mitmischt. Die Mannschaft geht an ihr Limit und ab und an in den „roten Bereich“. Die 120 intensiven Minuten gegen Bremen werden zusätzlich Reserven verbraucht haben (Weiterlesen …)

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