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René Martens Gedruckter Live-Ticker

von René Martens

In einem Beitrag meines Buchs Niemand siegt am Millerntor. Die Geschichte des legendären St.-Pauli-Stadions beschäftige ich mich mit den Besonderheiten der Fußballberichterstattung in den späten 40er- und den frühen 50er-Jahren. Wer nicht im Stadion war, erfuhr seinerzeit erst beim Blick in die Tageszeitung oder das Fachblatt Näheres über die Spiele. So erklärt sich auch der protokollarische Stil der Artikel, die aus heutiger Perspektive manchmal nach gedrucktem Live-Ticker klingen (Weiterlesen …)

„Darfst Du denn überhaupt wieder zum Fußball?“, fragten meine Freunde nach meinem Herzinfarkt im Juni 2008, den ich nach einer Fernsehdiskussion zur Fußballeuropameisterschaft bei „west.art“ erlitten hatte. Böse Zungen in Norddeutschland behaupteten, ich hätte mich so sehr über das antikapitalistische Getue des St.-Pauli-Präsidenten Corny Littmann geärgert, dass mein Blutkreislauf anschließend versagt hätte. Stimmt zwar, dass die Billigkritik am Turbokapitalismus, der angeblich den Fußball beherrsche, gegen den dann die braun tragende, mit Steuergeldern reformierte Provinzidylle Millerntor gepriesen wird, einem wehtun kann, aber die wirklich gefährlichen Herzkrankheiten sind nach Pearl S. Buck „Neid, Hass und Geiz“ – nicht Dummheit. Live-Fußball tut nicht nur meinem Herzen gut: Leidenschaftliche Gefühle wecken die Lebensgeister, und auch das Hirn läuft wieder auf Hochtouren (Weiterlesen …)

Doch das Kurioseste an diesem Clip bleibt Netzers Frisur.

Was soll man sonst noch dazu sagen? Es waren halt andere Zeiten …

via

Oliver Fritsch Roadhouse Blues

von Oliver Fritsch

Heute wird der DFL-Vizepräsident Harald Strutz vermutlich als Präsident des FSV Mainz wiedergewählt, die FR berichtet darüber. Hier ein Video von Strutz, wie Sie ihn vermutlich noch nicht gesehen haben: als Sänger der „Stags“, einer Rock’n’Roll-Coverband.

Mir fällt grad nichts witziges ein. Haben Sie eine Idee, wie man das Video kommentieren könnte? Der originellste Antwortgeber erhält ein Fußballbuch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

René Martens Millerntor-Buch-Outtake (1)

von René Martens

Wie bereits angekündigt, veröffentliche ich in den nächsten Wochen in diesem Theater unregelmäßig kurze Ausschnitte aus dem Buch Niemand siegt am Millerntor. Die Geschichte des legendären St.-Pauli-Stadions (Verlag die Werkstatt, 24,90 Euro). Here we go:

Heute ist es kaum vorstellbar, dass Politiker ein Stadion in Frage stellen, das nicht einmal ein Jahr vorher fertig gestellt wurde. So war es aber beim ersten Millerntorstadion, das der FC St. Pauli im November 1946 eingeweiht hatte. Am 30. Mai 1947 schickte die Kämmerei der Stadt Hamburg (die heutige Finanzbehörde) einen Brief an die Direktion des Stadtplanungsamtes, aus dem hervorgeht, dass der Verein „auf seinem Sportgelände eine große Tribüne aus Trümmerschutt aufgebaut“ habe, ohne von den zuständigen Ämtern „eine besondere Genehmigung erhalten zu haben“. Dem Beamten war durch Zufall „gelegentlich meiner Anwesenheit in einer Sitzung des Stadtplanungsausschusses bekannt geworden, dass diese Tribünenanlage aus planerischen Gründen für völlig verfehlt gelten muss.“ Eine „Verlegung“ des Stadions sei „unvermeidlich“. Der Staatsdiener schrieb weiter, es sei „beabsichtigt, den Verein aufzufordern, sich auf die Wiederbeseitigung der Tribüne vorzubereiten und die Kosten der Beseitigung sicherzustellen.“ Trotz der Querelen mit den Behörden kam am 1. April 1953 immerhin ein Stadion-Mietvertrag zwischen dem Verein und der Stadt zustande. Mehr dazu im Kapitel „Ein Produkt der Anarchie“ (Seite 24 ff.)

Oliver Fritsch Finnland-Deutschland 3-3 (live)

von Oliver Fritsch

22:20 England schießt das 2:0 in Kroatien (zum zweiten Mal Theo Walcott), vertreibt die Gespenster der Vergangenheit und stopft Slaven Bilic mal das Mäulchen. Don Fabio ist wohl doch ein Großer. Und jetzt, wo ich das schreibe, trifft Rooney zum 3:0, und Thomas Wark sagt: „Da ist der Anschlusstreffer!“ Und statt sich zu korrigieren, legt er nach: „Erst England eingelullt … und dann … “ Tja, und dann? Und dann merkt er es. Ohne jedoch seinen Aussetzer einzugestehen. Oh Mann! Wie verpeilt muss man sein, um nicht mal die Mannschaft zu erkennen, die ein Tor schießt!?! Zwei Spieler zu verwechseln lass ich mir ja noch gefallen.

21:50 Kahn kann Klopp natürlich nicht gleichwertig ersetzen. Aber wer könnte das schon? Ihm wird dazu immer das Egomanische aus seiner Spielerkarriere im Anzug stecken. Und er knödelt sehr. Aber ich will nicht zu viel meckern, er bemüht sich, allerdings hängt er zu sehr an Allgemeinplätzen. Ist ja aber auch sein erstes Mal. Ob man so viel Geld für einen Experten ausgeben muss? Kai Pahl wäre sicher billiger zu haben. Und drei Mal geistvoller.

21:44 Hatte gerade den Eindruck, dass Löw kurz davor ist, Kerner eine reinzuziehen, bevor er sich im letzten Moment noch zusammenreißen konnte. Schade eigentlich. Es ist natürlich ein Triumph Löws, dass er Klose aufgestellt hat.

Abpfiff: Endstand 3-3
Das nennt man wohl offenes Visier. Beide Teams suchten jederzeit den Sieg und den schnellen Weg zum gegnersichen Tor, die Finnen zu Beginn, die Deutschen am Ende, auch weil vier Stürmer auf dem Platz waren. Selbst nach dem 3:3 gab es noch mehrere gefährliche Szenen in beiden Strafräumen. Natürlich ist die Story das Comeback des Miroslav Klose: drei Tore, nachdem er anfangs seine Melancholie nicht ablegen konnte. Die Innenverteidigung Tasci und besonders Westermann bereiteten sich oft schlecht auf lange Pässe und Flanken vor. Fritz sehr schwach im Offensivspiel. Trochowski zu eindimensional. Podolski nicht zu sehen. Gomez nervös und mit am Ende kurios miesem Timing am Ball. Rolfes und Hitzlsperger nicht robust genug im defensiven Mittelfeld. Finnland sehr geradeaus und aktiv, auch mit Chancen zum 4:2 oder 4:3. Insgesamt ein faszinierend mitreißendes und spannendes Spiel, wie man es heute selten sieht. Ist natürlich auch auf die Abwehrschwächen beiderseits zurückzuführen.

87′ Podolskis erste Aktion: Sein Versuch aus achtzehn Metern geht am langen Pfosten vorbei. Er hat schon schärfer geschossen.

83′ Tor für Deutschland: 3-3 Klose
Trochowski probiert’s, bleibt hängen, Gomez probiert’s, bleibt hängen, Klose probiert’s – und trifft. Was für eine Szene! Und im Gegenzug Durcheinander im deutschen Strafraum. Turbulenzen, Turbulenzen.

82′ Hinkel und Helmes kommen für Fritz und Rolfes.

79′ Gomez wiederholt Österreich und sichert sich weitere Ehrenplätze bei Stefan Raab und Youtube: Eine Kopfballvorlage von Klose kann er nicht im leeren Tor verstauen. Er berührt den Ball so, dass er fast auf der Torlinie liegen bleibt.

21:13 Südafrika ist ohnehin zu gefährlich.

75′ Kuqi aus Koblenz kommt für Väyrynen.

71′ Bei Rolfes‘ Schlenzer aus einundzwanzig Metern fehlt ein Stückchen.

69′ Von den deutschen Außenverteidigern Lahm und, speziell, Fritz, kommt nicht viel. Und das trotz Rückstand. Die Finnen verteidigen mann- uns standhaft. Gomez kommt für Hitzlsperger. Vermutlich rückt Podolski nach links.

64′ Trochowski ist zu einseitig: Täuscht meist lang an, um kurz zu kommen. Der Gegenspieler hat’s mittlerweile kapiert. Müsste es mal umgekehrt machen. So käme er auch mal bis zur Grundlinie, auch wenn er dann den Ball auf seinem schwachen linken Fuß hätte.

57′ Nächste Chance für die Finnen, doch Fritz kann gerade noch blocken. Die deutsche Abwehr ist stark verunsichert. Erinnert an dieses.

53′ Tor für Finnland: 3-2 Sjölund
Väyrynen flankt nach kurzer Ecke, und Sjölund wuchtet den Ball mit dem Kopf ins deutsche Tor. Ungedeckt am Fünfmeterraum. Wie zwei andere Finnen auch.

53′ Chance für Johansson nach Getendel, doch Enke lässt uns nicht verkommen.

46′ Geht’s so los, wie’s aufgehört hat? Gleich zwei Ecken für Finnland. Hyypiäs Kopfball war eine Ansage. Knapp drüber.

20:38 Ein bisschen Pausenunterhaltung zwischendurch:

20:34 Ich soll von xisxo was ausrichten: „Hat zufällig einer die Durchwahl des Regisseurs? Man könnte ihm mal sagen, dass es nicht notwendig ist jeden Zuschauer der gerade klatscht zu zeigen, nach jeder Andeutung einer Torchance den zuständigen Spieler in Großaufnahme und Super-Slomo zu verewigen und jeden Ersatzspieler solange in Großaufnahme zu zeigen wie über ihn gesprochen wird! Wäre schön, wenn man einfach mal das Spiel verfolgen dürfte.“

45+1′ Nur eine Minute Nachspielzeit. In der zweiten Halbzeit hätte es sicher drei gegeben. Zu den beiden letzten Toren: Westermann konnte den Volley Väyrynens nicht verhindern, obwohl er direkt, mit Körperkontakt, bei ihm stand. Enke hatte die Finger noch dran. Den Flankengeber haben Schweinsteiger und Fritz bedauerlicherweise nur beobachtet. Kloses zweiter Treffer fiel nach einer Ecke. Seinen ersten Kopfball konnte Jääskeläinen noch abwehren, doch den Rebound macht er rein.

Sehr schnelles und unterhaltsames Spiel, wobei Löw sicher einiges zu kritteln haben wird – intern, versteht sich. Kein Trainerspiel bislang.

43′ Tor für Finnland: 2-1 Väyrynen und 45′ Tor für Deutschland: 2-2 Klose
Das geht zu schnell für mich. LHC im Spiel? Die moderne Physik ist nichts für mich.

20:22 Catenaccio bloggt auch live.

38′ Tor für Deutschland: 1-1 Klose
Wer sonst als Klose? Guter Flugball von Trochowski auf Klose, der den Ball an der Strafraumgrenze mit der Brust in den Freiraum mitnimmt, um ihn mit links in die lange Ecke zu legen. Gut gemacht von Klose. Sehr gute Antwort auf alle Kritiker.

33′ Tor: 1-0 für Finnland, Johansson
Langer Ball, Lahm, Außenverteidiger, steht hinter der Innenverteidigung, hebt so das Abseits auf. Westermann mit Stellungsfehler, kann den Ball nur leicht ablenken, ohne die Richtung stark zu ändern und tunnelt per Kopf Lahm. Johansson spurtet in die Lücke und lässt aus zwölf Meter Enke keine Chance zur Reaktion.

31′ Klose, Klose … mehr muss ich wohl nicht sagen. So eine Kopfballchance! Acht Meter vor dem Tor, völlig frei. Aber er trifft den Ball kaum. Vorbei!

26′ Erstes Bier leer. Ob ich das hohe Tempo über 90 Minuten durchhalten kann?

20:03 dogfood bloggt auch live.

22′ Béla Réthy kommt in Fahrt: „Ein intensives Spiel, das nichts mit Nordic Walking zu tun hat.“

19:59 Ein bisschen Boulevard darf und muss sein: Simon Rolfes hat die hässlichste Matte seit wem? Rudi Völler?

17′ Klose wird ganz knapp Abseits gepfiffen. Zum Glück für ihn, sonst hätte er alleine vor dem Torwart stehen müssen.

15′ Schweinsteiger spielt auch mit. Die Weltregie hat übrigens noch nichts verlernt in Sachen unsachgemäßer Zweitlupenverwendung.

12′ Chance für Rolfes auf Pass von Hitzlsperger. Ist diese Szene ein Vorbote der Wachablösung im deutschen Team?

10′ Trochowski lanciert einen Freistoß über die Mauer, doch Keeper Jääskeläinen wehrt im Plongeon ab. Und landet auf dem Bauch.

5′ Finnland beginnt, als wollten sie manche vorschnelle und vorlaute deutsche Online-Medien (etwa Spiegel Online) widerlegen: Sie drücken die Deutschen in den Strafraum. Lahm sah eben im Zweikampf ziemlich jung aus.

19:35 Alles bereit hier: Bier, Chips und die Sport Bild – hab ich grad alles im Supermarkt geholt. Die Sport Bild kauf ich mir prinzipiell nur bei Händlern, die mich nicht persönlich kennen. Der Schamfaktor beim Kauf ist für mich mindestens so hoch wie wenn ich, sagen wir, die St. Pauli Nachrichten kaufen würde (was ich natürlich nie an dieser Stelle zugäbe). Also immer mit der Titelseite nach unten aufs Band legen und beim Einrollen nach innen.

19:33 Wird schwer heute für das deutsche Team ohne Kapitän. Nein, hier ist keine Ironie versteckt.

19:31 Oh Gott, ich sehe Nowotny! Da trabt er. … ach, es war nur eine historische Aufnahme.

19:29 Wie erwartet, der formschwache Klose spielt. Wie nicht ganz so erwartet, der formschwache Fritz auch. Ich hatte auf ein Wiedersehen mit Andreas Hinkel gehofft.

19:27 Es geht los!

gclobes Keine Sorgen, aber Fragen

von Günter Clobes

6:0 gegen Liechtenstein, vom Ergebnis her ist der Auftakt der WM-Qualifikation zweifellos gelungen. Und doch, so ganz ohne Bauchgrummeln ging das auch nicht ab. Nicht dass ich mir wirklich Sorgen machen würde oder jetzt einfach Kritik der Kritik wegen äußern möchte, aber ein paar Fragen stellen sich zur Mannschaft und besonders zu einigen Spielern doch. Und das nicht trotz sondern wegen des eher zweitklassigen Gegners.

Auch wenn die Presse Piotr Trochowski überschwänglich und sehr großzügig mit Lob bedenkt: Neben einigen netten Passagen bleibt aber auch, ob er in Punkto Durchsetzungsfähigkeit, Torgefährlichkeit und vor allem als Ideengeber ein echter Offensivgestalter ist? Leistet er sich nicht doch zu oft (je länger das Spiel dauert) zu viele und nachlässige Fehlpässe, die andere Mannschaften als Liechtenstein anders nutzen würden? Oder Serdar Tasci: So solide und ruhig er defensiv wirkt, Piotr Trochowski wie wird es gegen andere Kaliber als Liechtenstein und Belgien sein? Kann er sich in der Spieleröffnung steigern, oder bleibt er auf dem Niveau des sicheren Querpasses? Vor allem aber, was passiert mit dem Sturm, wenn Klose nicht wieder auf die Stollen kommen sollte und Gomez sich wie manisch davon anstecken lässt (von Kuranyi ganz zu schweigen)? Poldi allein oder mehr Zeit für Spieler wie Helmes, Kießling und Co.? Außerdem: Hat Clemens Fritz zu häufig an oder über seinem Limit gespielt und ist nun, auf seinem normalen Niveau, tatsächlich immer noch der geeignete Mann für die rechte Seite?

Wie gesagt, das sind alles nur Fragen. Fast alle angesprochenen Spieler sind noch entwicklungsfähig und jung (mit Ausnahme von Klose), sie müssen weiter getestet werden. Und vielleicht gibt ja auch das Spiel am Mittwoch gegen Finnland schon die Antworten, die uns entspannt in die Zukunft blicken lassen.

23:00 Dann noch einen schönen Abend, ich hau mich nun hin. Muss morgen ran: Heimspiel gegen die SG Aartal. Schluss.

Endstand 0-6
Ein Spiel als Blamage-Falle, doch die deutsche Mannschaft umging sie wie gewöhnlich. Trochowski und Podolski waren die besten Spieler, gegen ihre Ballsicherheit auf hohem Tempo war kein Liechtensteiner Kraut gewachsen. Es schien so, als wären sich die Deutschen ein wenig zu schade für das profane Tor, denn ab und an gab es einen Kurzpass zu viel. Helmes hätte ich gerne gesehen, er ist in guter Form. Die Liechtensteiner haben keineswegs gemauert, zahlten aber für ihre Schwachstelle auf der rechten und halbrechten Abwehrseite. Aber sie werden es zu nehmen wissen; ich hatte mal einen Praktikanten aus Liechtenstein, Bodo Ballermann – der ist Fan der deutschen Nationalmannschaft. Wen er nicht so mag, sind die Schweizer.

22:36 Danke, chris96. Leyendecker bei Waldi – fühlen die sich eigentlich als Berufskollegen?

86′ Tor für Deutschland: 0-6 Westermann
Kopfball nach Ecke. Welcher Text lief vor ein paar Minuten über den Schirm? Irgendein Programmhinweis mit HansLeyendecker? Ich habs nur halb gesehen, wer weiß genaueres?

22:30 David Kluge weist uns per Mail (weil sein Kommentar im Spam-Filter hängen geblieben ist, sorry) darauf hin, dass Rakitic und Petric den Trick auch beherrschen.

80′ Kuranyis Tor wird wegen Abseits aberkannt. Diesmal wars falsch, Trochowskis Treffer hatte vor ner Viertelstunde auch nicht gezählt. Zurecht

22:21 Danke, Platzhirsch für diesen Clip. Chinas Nationalteam hatte mit dem pfiffigen Eckentrick mehr Erfolg als die Liechtensteiner vorhin.

76′ Tor für Deutschland: 0-5 Hitzlsperger
Hitzlspergers Freistoß wird abgefälscht und schlägt in der Mitte ein. Kuranyi kommt für Podolski. Enttäuschend, dass Löw Helmes nicht einsetzt. Oder ist er angeschlagen?

22:15 Govou verkürzt für Frankreich in der 62. Min. auf 1-2. Capellos England schießt in Andorra ein Tor mehr als nötig und siegt 2-0.

69′ Marin für Rolfes. Jetzt wird noch mehr gefutschelt.

66′ Tore für Deutschland: 0-3 Rolfes, 0-4 Schweinsteiger
Nach einem Foul an Jehle lässt Schiedsrichter Gomes weiterspielen, und Rolfes schießt ein. Eine Minute später wieder eine schlechte Abseitsfalle, und Schweinsteiger taucht alleine vor Jehle auf. Klose wurde zuvor gegen Gomez getauscht, Schweinsteiger nun Kapitän.

61′ Frecher Eckballtrick (den ich zuletzt von Hans-Uwe Pilz gesehen habe) der Liechtensteiner: Ein Spieler tippt den Ball leicht an und entfernt sich, gestikulierend, vom Ball. Ein zweiter Spieler geht zur Fahne und nimmt den Ball dribbelnd auf. Ãœberraschend für die Abwehr – und, in diesem Fall, auch den Moderator.

22:03 Höre ich Liechtensteiner Sprechchöre? „Deutschland, wir hören nichts!“ Österreich führt zur Halbzeit gegen Frankreich 2-0.

21:59 Israel trifft in der letzten Minute zum 2-2 gegen Ottmar Hitzfelds Schweiz. In Israel spielen zwei Gladbacher: Roberto Colautti und Gal Alberman (NZZ).

52′ Hitzlsperger versucht es mit einem probaten Mittel, doch Jehle entgegnet mit einem nicht minder bewährten.

50′ Trochowski ist ein feiner Fußballer – gegen Liechtenstein und Bielefeld. Hoffentlich bald auch gegen Spanien und AC Mailand. Zwischenzeitlich hatte ich mich, wie viele, gefragt, was Löw an ihm findet. Er wirds schon wissen.

48′ Tor für Deutschland: 0-2
Wieder Podolski, wieder Vorarbeit Trochowski, wieder die linke Seite. Jehle ist zu früh abgetaucht.

Anpfiff 2. Halbzeit Keine Wechsel bislang. Das hier möchte ich noch nachliefern.

21:45 Glückwunsch, Sansón Carrasco!! Sie haben Netzer souffliert.

Halbzeit 1-0 für Deutschland
Nettes Spielchen, die Deutschen lassen den Ball gut laufen, und die linke Seite mit Trochowski und Podolski, gegen den kein Liechtensteiner Kraut gewachsen ist, kombiniert sich immer wieder wie im Training in den Strafraum. Doch der Angriff der DFB-Elf ist zu einseitig, warum nicht mal flanken? Oder schießen (Ausnahme Hitzlsperger), das soll doch bei diesem Wetter … Liechtenstein macht gut mit. Dadurch enstehen oft Räume für deutsche Konter. Außerdem versagt die Abseitsfalle der Liechtensteiner oft. Daher sollten in der zweiten Halbzeit noch ein paar Treffer fallen.

21:29 Podolski und Schweinsteiger versuchen, die EM-Tore gegen Portugal und Türkei zu kopieren – doch Schweinsteigers Volley geht vorbei.

21:29 Später unbedingt lesen: die SZ über Ungereimtheiten beim Agali-Transfer nach Schalke im Jahr 2001. In einer Hauptrolle: Jürgen Möllemann.

35′ Oh je! Klose schiebt aus zwölf Metern freistehend vorbei. Da müssen die Psychologen in der Halbzeit ganze Arbeit leisten.

30′ Clemens Fritz, der die Haare wirklich schön trägt, rettet sich in einen Freistoß.

21:15 Hier übrigens der Siegtreffer Mazedoniens gegen Schottland

21′ Tor für Deutschland: 0-1
Lukas Podolski trifft nach verzögertem Doppelpass mit Trochowski. Der Tempovergleich Podolski vs Liechtenstein hat was Usainbolthaftes.

19′ Richtig Podolski! Den ersten Freistoß immer Vollspann in die Mauer. Alter Kreisligatrick.

17′ Es sieht so aus, als würde die deutsche Mannschaft Probleme haben, auf dem linken Flügel bis auf die Grundlinie durchzukommen. Trochowski, der linke Läufer, zieht meist nach innen, um den Ball auf rechts zu haben, macht also den „Lahm-Move“.

21:04 In den Kommentaren bahnt sich so ne Art Phrasenbingo an. Sansón Carrasco setzt auf: „Distanzschüsse sind bei diesen Platzverhältnissen ein probates Mittel.“

12′ Schweinsteiger schießt Jehle warm. Eckball.

11′ Klose ist sehr aktiv, doch es hat sich natürlich bis Liechtenstein herumgesprochen, dass man nicht Profifußballer sein muss, um momentan im Zweikampf mit ihm bestehen zu können.

20:57 Was? Steinmeier ist Kanzlerkandidat!?! Spiegel Online meldet es.

4′ Erste Chance für Trochwoski, schön bedient vom Altruistenstürmer Klose. Aber Jehle fängt den Ball.

20:39 Ist es zu glauben? Wieder was gelernt.

20:39 Steffen Simon nennt das Stadion ein „Schmuckkästchen“. Ein sehr kreatives Wortbild. Nie gehört bisher. Sind wir am besten vorbereitet auf wortwitzige Steuerschlupfanspielungen. Sind nicht zwei Liechtensteiner Spieler Bankangestellte?

20:39 Heiko Westermann (neben Serdar Tasci) in der ersten Elf, Christoph Metzelder auf der Bank. Das nehme ich mal mit Erleichterung auf. Wie war das? „Grundsätzlich zählt für die Nationalmannschaft primär die Leistung in der Nationalmannschaft, dann die im Verein.“ (Metzelder gestern in der Berliner Zeitung)

20:36 Ich war vorhin zur Gegnerbeobachtung: Spartak Wetzlar gegen Waldsolms (1:2), Kreisoberliga Wetzlar/Dillenburg. Ich glaube, das war die richtige Vorbereitung auf das Länderspiel.

20:29 Nabend

René Martens Niemand siegt am Millerntor

von René Martens

Pünktlich zum ersten Saisonsieg des FC St. Pauli gegen RW Oberhausen kommt jetzt mein Buch „Niemand siegt am Millerntor. Die Geschichte des legendären St.-Pauli-Stadions“ in die Buchläden. Es dokumentiert vor allem die Entwicklung eines Stadions, das in der zweiten Hälfte der 80er Jahre bundesweit in den Blickpunkt geriet, weil der Verein einen sportlichen Höhenflug erlebte und sich hier eine neue politisierte Fan-Bewegung formierte. Das Buch ist aber auch die Geschichte anderer Spielstätten: Bis 1945 spielte der FC St. Pauli auf Plätzen, die kaum Stadioncharakter hatten (Weiterlesen …)

gclobes Arme DFL!

von Günter Clobes

So ist das halt, wenn einem die Felle wegschwimmen. Großes Gejaule, Heulen und Zähneklappern bei der DFL! Alle sind ja so fürchterlich uneinsichtig und wollen ihr nur das Schlechteste. Das Bundeskartellamt spielt einfach nicht mit bei dem schönen Plan, das Optimale aus der Bundesliagaverwertung im Fernsehen herauszuholen. Wie gemein! Und dabei sollte alles doch nur zum Wohle des Fußballstandorts Deutschland sein. Endlich die Wettbewerbsverzerrung im europäischen Maßstab aufheben, endlich Bayern München und Konsorten finanziell so aufrüsten zu können, dass sie nicht mehr in der Gruppenphase der Champions League oder spätestens im Viertelfinale ausscheiden.

Doch nein, da kommen die Wettbewerbshüter daher und stärken einfach auch noch mit ihrer blöden Argumentation, dass eine Zusammenfassung des Spieltags zeitnah im frei empfänglichen Fernsehen zu sehen sein muss, den öffentlich-rechtlichen Sendern den Rücken (und das, wo die alles tun, so wenig wie möglich öffentlich-rechtlich zu erscheinen in ihren Ãœbertragungen). Nun aber soll gehandelt werden. Bei einer Beratung von Vorstand und Aufsichtsrat seien „mehrere Handlungsalternativen mit Blick auf die Rechtevergabe erörtert und beschlossen worden“, teilte die Liga über dpa mit. Und schiebt gleich noch ein sehr, sehr fragwürdiges Argument hinterher: „Angesichts der unverständlichen Position des Bundeskartellamtes müssen wir entsprechend reagieren. Der Sport darf nicht wie eine Industrie behandelt werden“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball.

So, so, die Liga ist nicht mit einer Industrie zu vergleichen. Das dürften zumindest die Vereine anders sehen, die bewusst ihre Fußball- bzw. Lizenzspielerabteilungen aus den Vereinen rein geschäftsrechtlich ausgegliedert haben, teilweise ja sogar an die Börse gegangen sind. Und: Wieso haben sich die Profis eigentlich in der DFL einen eigenen Rahmen gegeben, wenn nicht um andere Geschäftsmodelle verfolgen zu können? Was Rauball nun versucht, ist einfach bigott, weil inkonsequent und unehrlich. Jetzt fehlt nur noch, dass er demnächst an die Fans appelliert, vor dem Kartellamt für die DFL zu demonstrieren.

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