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Die Redaktionen unserer Breitengrade entdecken das Internet. Hier ein Podcast, sagen wir im Retro-Stil, der Neuen Zürcher Zeitung über Ottmar Hitzfeld, ab Juli 2008 Nationaltrainer der Schweiz. Ja, es handelt sich um einen älteren Beitrag. Nein, nicht aus dem letzten Jahrhundert, sondern aus dem März diesen Jahres.

[audio:http://www-lenya.nzz.ch/nzz/online/movies/Ottmar_Hitzfeld-2008-02-29.mp3]

Oliver Fritsch Bergtouren

von Oliver Fritsch

Ãœberraschung, Ãœberraschung! Ãœberraschung? Na ja, ein bisschen. Marko Marin werden manche deutsche Fußballfans nicht mal kennen. Aber das Gerücht seiner Nominierung kursierte schon seit Tagen in der Presse. Eine wirkliche Ãœberraschung wäre M a r c u s Marin gewesen (so nannte der Bundestrainer den Gladbacher Jungstar auf der Pressekonferenz irrtümlicherweise) (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Borniertheit siegt im Hinspiel

von Oliver Fritsch

Wir Hartplatzhelden sind nun an der Borniertheit derjenigen gescheitert, die glauben, den Fußball zu besitzen. Wer mehr darüber wissen will, schaut bitte nebenan. Gerne ist auch jede Form der Unterstützung und des Meinungsausdrucks gefragt. Hier ein Bericht des Deutschlandfunks:

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/12/08/dlf_20071208_1724_10f4d9dc.mp3]

gclobes Gutsherrenart

von Günter Clobes

Der Meister steht fest, die Absteiger noch nicht ganz, Zeit also den Blick schon mal auf die nächste Saison zu richten. Da kommt uns eine Marginalie am Rande ganz recht, die auf die schöne alte Gutsherrenart, mindestens aber auf klare Unsouveränität hindeutet.

Der Tatbestand: Mimoun Azaouagh, ausgeliehen von Schalke an Bochum, beim „Meister der Schmerzen“ (jedenfalls für seine Fans) aber noch bis 2009 unter Vertrag, kann sich folgendes vorstellen: „Wenn sich die Vereine einigen, bleibe ich auf jeden Fall in Bochum.“ So einfach sich das anhört, weil Azaouagh ja alle Eventualitäten einkalkuliert, so grotesk gerät das Schalker Echo. Denn nun kommt der Auftritt des im Saisonverlauf so arg gebeutelten dortigen „Gutsherren“, Andreas Müller. Er nimmt gleich das ganz große Messer und haut nach Presseberichten mal eben richtig auf die Sahne: „Ein Spieler kann sich nicht aussuchen, was er macht,“ poltert er los, als wollte oder könnte er Azaouaghs Aussage nicht lesen. Natürlich gehört Klappern zum Handwerk eines Vereinsmanagers, und natürlich sind Spieler Angestellte des Vereins, aber ihre Wünsche werden sie ja wohl gerade noch äußern dürfen, vor allem wenn sie – wie in diesem Falle – so realistisch und geradezu feinfühlig vorgetragen werden.

Azaouagh ist Spieler, Müller war es. Manche wie er scheinen allerdings mit dem Seitenwechsel hinter den Managerschreibtisch mehr als nur ihre Klamotten zu tauschen.

Heinz knows

Ganz klar: die EM wirft ihre Schatten voraus, abseits der Stadien besonders gut zu erkennen an den Fluten von Merchandise-Artikeln, die derzeit in Supermarkt-Kassenbereichen platziert werden (Weiterlesen …)

Oliver Fritsch Pidgin

von Oliver Fritsch

Giovanni Trapattoni hat nichts von seinem Charme verloren. Und seinem Mut. Auf der Pressekonferenz, bei der er als neuer Nationaltrainer Irlands vorgestellt worden ist, kommt er ohne Dolmetscher aus. Kann das bitte jemand mal transkribieren? (Weiterlesen …)

Als ich am Mittwoch mit meinem alten Freund Gerhard Gösebrecht das Chelsea-Spiel im Fernsehen sah, stellte er die nicht ferne liegende Frage: Wie sieht das eigentlich aus, wenn zwei englische Mannschaften gegeneinander im Elfmeterschießen antreten? Wie lange würde diese Chose dauern? Diese Fragen könnten am 21. Mai, beim Champions-League-Finale, erneut aktuell werden (Weiterlesen …)

Im Fußball müssen diejenigen, die etwas Neues anstoßen wollen mit dickköpfigen Reflexen leben – so ist es auch nun mit dem Videobeweis, eine technische Hilfe für den Schiedsrichter, die auch einige andere Sportarten nutzen. Die Kritiker wehren sich mit Händen und Füßen und fürchten nicht weniger als die „Entmenschlichung“ des Fußballs (Weiterlesen …)

gclobes Dinosaurier allein zu Haus

von Günter Clobes

Der greise Funktionär hob noch einmal sein müdes Haupt, schüttelte sich und setzte zu einem seiner legendären rhetorischen Bäuerchen an. Er wusste, wollte er noch einmal auf sich aufmerksam machen, war das die Gelegenheit. Und er wusste auch, dass er die Gegenwart zum Anlass nehmen , dann geschickt auf die Zukunft anspielen musste, um letztlich die Vergangenheit zu feiern und zu ihrem Recht kommen zu lassen.

Gerhard Mayer-Vorfelder hat vor dem deutschen Frauenfinale ein (hoffentlich) letztes Mal versucht, seinen Namen und seine Position für eine so verzweifelte wie aussichtlose Attacke auf den Frauenfußball zu nutzen. In der baden-württembergischen Verbandszeitschrift „im spiel“ gab er gönnerhaft den Visionär: „Der Ball müsste nicht gleich groß sein, die Kleidung keine Männerkleidung sein. Sie müssen auch nicht gleich lang spielen. Und Frauen müssen spielen, wie es der Frau entspricht, also nicht mit der Zweikampfhärte. Fußball als Männersport ist großer Kampfsport. Das muss im Frauensport nicht genauso sein.“

So weit, so grotesk und so lächerlich. Was ihn dabei geritten hat, kann nur spekuliert werden. Deutlicher Realitätsverlust? Gedankliche Logorrhöe? Konservative Verkniffenheit? Uneinsichtige Rechthaberei? Klar ist dagegen, dass MV sich, seinem Amt (immerhin noch Vizepräsident der Uefa) und dem Sport keinen Gefallen getan hat. Was der Frauenfußball braucht, sind z.B. einfach mehr Zuschauer oder eine qualifiziertere mediale Aufmerksamkeit; was er nicht braucht, sind rückwärtsgewandte Ratschläge von Funktionärsmumien, deren Haltbarkeitsdatum schon längst abgelaufen ist.

Jens Kroh

Seit drei Jahren gratuliert mir Karl-Heinz Rummenigge jedes Jahr schriftlich zum Geburtstag. Auch kurz vor Saisonbeginn denkt der Vorstandsvorsitzende der FC Bayern München AG immer an mich und schickt mir den aktuellen Fanartikelprospekt des Rekooooordmeisters. Dieses Schreckensszenario habe ich mir selbst zuzuschreiben, war ich doch 2005 einen Moment unaufmerksam – nennen wir es beim Namen: gefühlsduselig. Ein treuer Weggefährte von mir, gleichzeitig notorischer Bayernfan, feierte Hochzeit und als Zeichen, dass echte Freundschaft auch die tiefsten Gräben überwinden kann, habe ich ihm eine FC Bayern-Krawatte geschenkt. Da ich das Utensil auf elektronischem Wege orderte, befinden sich meine persönlichen Daten seither im Besitz der Münchner. Mit bekannten Folgen. Jedes Mal, wenn ich wieder Post aus München erhalte, denke ich, das ist wohl die gerechte Strafe Gottes (der, wie wir spätestens seit Getafe wissen, selbst in Lederhosen bekleidet, den Lauf der Dinge mehr schlecht als recht überwacht).

Doch nach geschätzten zehn – und gefühlten hundert – Prospektsendungen aus München wird mir allmählich klar: Das Unheil ist der Lösung erster Schritt. Der „Break-Even-Point“ ist bald erreicht. Denn in drei Jahren sollte der FC Bayern den Gewinn, den er durch meine Bestellung erzielt hat, durch die Zustellkosten für die Prospekte wieder eingebüßt haben; es braucht hier nicht erwähnt zu werden, dass sich die Bestellung trotz Werbeträger des Schlages Mark van Bommel, Christian Lell und Martin Demichelis niemals wiederholen wird. Denkt man die skizzierte Konstellation konsequent zu Ende, dürften die Münchner spätestens 2012 jährlich einen Verlust von 2,90 Euro durch mich verzeichnen. Bis an mein Lebensende (bei derzeitigen Lebenserwartungsprognosen nicht vor 2060) dürfte ich ihr Festgeldkonto somit um fast 150 Euro erleichtert haben.

Daher verstehe ich mich mittlerweile als leuchtendes Beispiel für weitere Fußballfans, die sich überlegen, wie sie die Dominanz der Bayern durchbrechen können. Ihnen rate ich: Bestellt das günstigste FCB-Gadget (Tipp „Aufkleber Emblem“ zu 2 Euro) per Online-Versand und freut Euch, wenn teure Hochglanzprospekte in Eurem Briefkasten eintreffen; obschon es vor Nachbarschaft und Briefträger durchaus peinlich ist. Gleichzeitig muss ich aber auch mahnen: Vielleicht lässt sich der FC Bayern nämlich gar nicht so leicht ruinieren und verzichtet auf Zusendung von Geburtstagsgrüßen und Werbematerialien, sobald über längere Zeit keine Bestellung eingeht. Doch wer glaubt schon, dass der Kampf gegen die Marktmacht des FC Bayern München ein gänzlich risikofreies Unterfangen ist?

Jens Kroh ist Verteidiger beim MTV Gießen und Autor

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