Kontroll-Prince Boateng
von René MartensDass Pressesprecher von Profivereinen und Berater von Stars zur Kontrollmanie neigen und dabei oft ein recht befremdliches Verständnis von Pressefreiheit offenbaren, ist für viele Journalisten nichts Neues. Einen aktuellen Fall dokumentiert jetzt der Spiegel. Für ein Doppelporträt der Boateng-Halbbrüder (Seite 102) wollte das Magazin beide Spieler interviewen, doch nur mit Jérome kam ein Gespräch zustande. Das mit Kevin-Prince Boateng fiel aus, weil dessen Manager verlangte, „der komplette Text müsse von ihm gelesen und freigegeben werden, bevor er veröffentlicht wird“, wie der Spiegel schreibt. Redakteur Maik Großekathöfer sollte eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen – worauf sich der natürlich nicht einließ. Bekanntlich steht derzeit zur Debatte, dass Kevin-Prince Boateng aufgrund der Insolvenz seines FC Portsmouth bald den Verein wechselt. Wichtiger scheint es allerdings zu sein, dass er sich einen neuen Manager sucht.
Provokation gegen Zwanziger – Amerell macht den Weinreich
von Oliver FritschEin kurzes Update in der Schiedsrichteraffäre – (dogfood würde sagen:) Manfred Amerell hat gestern Jehova gesagt! „Demagogische Aussagen“ wirft er Zwanziger laut Spiegel Online vor. „Dafür kann er mir ruhig wieder seine Anwälte auf den Hals hetzen.“ Maximale Eskalation scheint Amerells Ziel zu sein, man erinnere sich an die Veröffentlichung der Anti-Bayern-Mail Michael Kempters. Amerells Anwalt Jürgen Langer hat mir vor rund sechs Wochen am Telefon gesagt, dass Amerell die Sache „im Gegensatz zu Jens Weinreich“ juristisch bis zum Ende durchziehen werde (Weiterlesen …)
Neues aus Blankenese: Erste Niederlage für Fritsch oder die Diskriminierung eines Hessen
von Oliver FritschNach Niederlagen brauche ich immer ein bisschen länger, weil mich Schreibhemmung befällt. Gegen den VfL Pinneberg verloren wir von der SV Blankenese am Ostermontag mit 0:2. Pinneberg, Tabellendritter, spielt noch um den Aufstieg, wir gegen den Abstieg. Es war meine erste Blankeneser Niederlage (Weiterlesen …)
Neues aus Blankenese: Der Branko Zebec hat sie alle unter Dampf gesetzt
von Oliver Fritsch„Fritsch haucht Blankenese wieder Leben ein“ – solche Sätze liest man doch gerne über sich. Das schreibt das Sportmikrofon heute nach dem vielumjubelten 2:0-Heimsieg der SV Blankenese (es heißt: die Spielvereinigung Blankenese) gegen den Tabellenzweiten Eimsbütteler TV. In fußball Hamburg lesen wir vom „MinMax-Prinzip der Blankeneser Underdogs“. Hinten reingestellt und vorne auf einen günstigen Elbwind gehofft, soll das wohl heißen (Weiterlesen …)
Torwartfrage: Erregung allüberall
von Günter ClobesGibt’s eigentlich im Moment nichts Wichtigeres als über die Torhüterfrage zu diskutieren? Nach dem letzten Wochenende nimmt das ganze erneut Fahrt auf, weil nun auch Roman Weidenfeller noch Ansprüche anmeldet und seine Medien-Bataillone in Stellung bringt (Weiterlesen …)
DFB-Gerichtsstand: Kempter punktet gegen Amerell
von Oliver FritschWir sollten einen Zähler einrichten. Gestern hat Michael Kempter vor dem Landgericht Köln eine Einstweilige Verfügung gegen Manfred Amerell erwirkt, der am Tag zu vor eine Einstweilige Verfügung gegen Theo Zwanziger durchsetzen konnte. Amerell darf demnach keine privaten SMS oder E-Mails Kempters mehr veröffentlichen. Zudem ist ihm untersagt zu behaupten, der DFB habe Franz-Xaver Wack Einsicht in „ganze Akten“ gewährt. Erstritten hat diese Entscheidung der Medienanwalt Christian Schertz, der seinerseits vorgestern eine Niederlage vor Gericht einstecken musste (Weiterlesen …)
„In der Not hilft Fladenbrot“
von René MartensNach Saufen für St. Pauli und Bluten für Union erleben wir nun in Zwickau ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Vereinsrettungsmaßnahmen. Wer dem insolventen Oberligisten (und Ex-Zweitligisten) FSV wieder auf die Beine helfen will, muss Döner futtern. In der Not hilft Fladenbrot heißt die Aktion. Das klingt ein bisschen nach Werbesprüchen der 1970er Jahre – und im übrigen nicht nach einem leidenschaftlichen Bekenntnis zur türkischen Küche.
Das Tor zur inneren Freiheit
von René Martens„Blättert man am Montag die Zeitungen in anglophonen Ländern wie Kenia, Nigeria, Ghana oder Simbabwe durch, findet man nur selten gute und ausführliche Berichte über die Spiele am Wochenende. Wenn man Glück hat, wird die Tabelle abgedruckt, aber sie strotzt vor so vielen Fehlern, dass ihre Aussagekraft begrenzt ist. Dafür sind die Seiten mit großen Geschichten über den britischen Fußball gefüllt.“ Unter anderem darum geht es in meinem Artikel über Bartholomäus Grills Buch Laduuuuuma! Wie der Fußball Afrika verzaubert für die WoZ. Außerdem um die enge Verzahnung von Fußball und Politik in Afrika und die Architekten der Armut im WM-Ausrichterland. Mehr hier.
Amerell siegt vor Gericht, Zwanziger wird empfindlich getroffen, Niersbachs Heimspiel
von Oliver FritschDie Schlacht geht weiter. Einen Punktsieg landete gestern Manfred Amerell, der vor dem Landgericht Augsburg eine Einstweilige Verfügung gegen Theo Zwanziger erstritt. Zwanziger darf die Beziehung zwischen Amerell und Michael Kempter nun nicht mehr mit den Missbrauchsfällen anderenorts, etwa in der katholischen Kirche, in reformpädagogischen Internaten oder bei den Regensburger Domspatzen vergleichen (Weiterlesen …)
Zwanzigers entlarvende Selbsterhöhungen
von Oliver FritschEin neues Zitat beschert Theo Zwanziger weitere Kritik. Nach seinem 47:0-„Sieg“ am Freitag lobte er sich mit Blick auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche und in Internaten selbst: „Schauen sie doch mal, was derzeit in anderen Lebensbereichen abläuft. So ein System ist dank des Mutes von Herrn Kempter bei uns aufgedeckt worden. In anderen Bereichen stellt man fest, dass sich die Menschen erst nach vierzig Jahren melden.“ Mich erinnert diese Selbsterhöhung an den Hinweis Zwanzigers in der Weinreich-Affäre, in Yad Vashem gewesen zu sein. Was ihn zu einem hellsichtigeren Menschen macht und, wenn ich ihn richtig verstanden habe, in seiner Sicht auch zu einem besseren. Der sich dann auch mehr rausnehmen kann, etwa den haltlosen Vorwurf an Jens Weinreich, ihn in rechtsradikale Nähe bezichtigt zu haben. Yad Vashem als Freibrief – entlarvend (Weiterlesen …)
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