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Aus dem Volkspark „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“, schallte es gestern durchs Hamburger Stadion. Wie immer nach HSV-Siegen war die Laune bestens, obwohl der 3:1-Sieg gegen Köln einer allenfalls durchschnittlichen Leistung entsprang. Die erste Halbzeit war sogar bemerkenswert schwach und tempoarm, das Führungstor Paolo Guerreros fiel nicht durch einen Spielzug oder nach einem Eckball, sondern wegen eines Ballverlusts des Kölner Innenverteidigers Pedro Geromel. Es war fast die einzige Offensivaktion der Hamburger. Erst nach dem Seitenwechsel zogen sie an und erspielten sich einige Chancen. Guerreros folgerichtiges 2:0 hätte Schiedsrichter Felix Brych aber nicht anerkennen dürfen, weil Zé Roberto im Abseits stand (so wie manch anderer Schiedsrichter vor dem ersten Tor Foul gepfiffen hätte) (Weiterlesen …)

Telefonat mit Stefan Brink, dem Leiter des Bereichs Privater Datenschutz beim Landesdatenschutzbeauftragten Rheinland-Pfalz, über das Angebot des DFB an die Amateurvereine, einen Vertrag mit Sky zu schließen (siehe direkten freistoss vom 12.8.). Dieser Vertrag erlaubt Vereinen einen Rabatt auf Sonntagsspiele der Bundesligen. Im Gegenzug sieht er vor, dass Vereine Mitgliederdaten zu Werbezwecken weiterleiten (Weiterlesen …)

gclobes Fernsehbeweise, die keiner braucht

von Günter Clobes

Fernsehbeweise sind im Fußball mittlerweile nichts Neues mehr. Dass wir dabei aber immer wieder unterscheiden müssen zwischen wirklichem Erkenntnisinteresse und einfacher Besserwisserei liegt an den Beteiligten und macht die Sache schnell mal delikat.

Nehmen wir dasZDF-Biotop „Aktuelles Sportstudio“, wo die Artenvielfalt aus smarten Journalisten, schwadronierenden Sportlern und klatschwütigen Studiozuschauern seit je her ausgesprochen symbiotisch koexistiert. Dort, bei Steinbrecher und Konsorten, gibt es die sagenhafte Einrichtung „Pfiff des Tages“, die eine Betrachtung als Fernsehbeweis verdient. Letztes Mal haben die ZDF-Experten sich den armen Schiedsrichter Jochen Drees vorgenommen. Dass er Jiri Stajners Elfmeter im Spiel Nürnberg gegen Hannover wiederholen ließ, fanden sie regelkonform und korrekt. Einige Spieler waren zu früh in den Strafraum gelaufen. Bei der Wiederholung scheiterte Stajner dann an Nürnbergs Raphael Schäfer, und alles hätte gut sein können. Doch nicht bei unseren Strafrichtern vom ZDF. Denn was machen die daraus? Sie beweisen kraft mächtiger Technik und grafischem Firlefanz, dass Drees falsch lag. Er hätte auch diesen Strafstoß wiederholen lassen müssen, da wiederum einige Spieler zu früh im Strafraum waren.

Ob der „Pfiff des Tages“ eine sinnvolle Sache ist oder nur den üblichen Gesetzmäßigkeiten im Mediengeschäft folgt, ist Geschmacksache. So wie beim letzten Mal war es aber nicht mehr, als ein Ding mit griffigem Titel und in populistischer Stammtischmanier als Journalismus verkleidet an die Rampe zu schieben. Wenn schon ein „Pfiff des Tages“ am dritten Spieltag, dann hätte es nur eine Wahl geben dürfen: wie sich der immer mehr divenhafte und selbstherrliche Jens Lehmann aufgeführt hat und was er sich mittlerweile alles leistet.

Lars Klingenberg ist ein User von MyHeimat, einem Mitmach-Portal für allgemeine Lokalnachrichten in Text und Bild, unter anderem Sport, auch Fußball. Das Prinzip Bürgerreporter. Früher war er zehn Jahre lang als Trainer im Jugendfußball tätig, heute tourt er als Turniersprecher durch Norddeutschland. Lars Klingenberg hat mir gemailt und mich auf einen Artikel hingewiesen, den er dort veröffentlicht hat und den ich leicht gekürzt wiedergebe:

Wie mir der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) per E-Mail bestätigt, ist es verboten, Fotos von Amateurfußballspielen (egal ob Jugend, Herren oder Frauen) auf MyHeimat zu veröffentlichen. MyHeimat ist ein öffentliches Forum, das kommerziell betrieben wird. Da es aber noch keine Grundsatzentscheidung der Gerichte im Hartplatzhelden-Fall gibt, duldet es der NFV zunächst, dass Bilder auf MyHeimat veröffentlicht werden.

Sollte das BGH zugunsten der Verbände entscheiden, wäre es ein gewaltiger Einschnitt in die Berichterstattung auf MyHeimat. Textbeiträge von Fußballspielen dürften zwar weiterhin veröffentlicht werden, aber ohne Bilder. Der DFB will, dass man Fotos und Videos auf dem hauseigenen Portal fussball.de (dem kommerziellen Ergebnisportal des DFB), veröffentlicht, angeblich damit der DFB die laufenden Kosten decken kann, wie mir Steffen Steffen Heyerhorst (Referat Vereins- und Verbandsrecht/Rechtsabteilung des NFV) in der Mail mitteilt.

Wichtig ist, dass der Amateurfußball seine Lobby wie Hartplatzhelden und MyHeimat behalten kann, da die Hobby-Fotografen und -kameraleute keinen Cent durch die Beiträge verdienen. Im Gegenteil, einige haben sogar Kosten, die sie aus eigener Tasche zahlen. Persönlich hoffe ich, dass der DFB kein Recht bekommt, denn der Amateurfußball muss das bleiben was er ist: Fußball mit Herz und Verstand, wo Papa und Mama mit der Kamera hinter dem Tor stehen, um das Kind zu fotografieren und zu filmen.

Zitat Heyerhorst:

Der DFB und seine Mitgliedsverbände stellen den Vereinen derzeit bereits das Portal „fussball.de“ [Anführungszeichen im Original, OF] für die Platzierung von Inhalten aus dem Amateurfußballsport zur Verfügung. Die Nutzung dieses Portals und die damit verbundene Steigerung der Popularität und der damit einhergehenden Vermarktungsmöglichkeiten trägt im Ãœbrigen dazu bei, dass die für die Organisation und Durchführung des Spielbetriebs entstehenden Kosten für die erforderlichen DFBnet – Komponenten (EDV-Module, etc.) nicht zu Lasten der Mitgliedsvereine weitergereicht werden müssen. Es handelt sich insofern um eine teilweise Refinanzierung durch eine bisweilen erst teilweise und am Anfang stehende Vermarktung des Amateurfußballs.

Ich habe die Mail auch gelesen. Anscheinend will der NFV sein Amateurfußball-Monopol auf Bilder ausweiten. Heyerhorst schreibt, dass sich der NFV nach einem möglicherweise positiven BGH-Urteil überlegen werde, wen er abmahnen wird: „Es geht darum, im Einzelfall die Spreu vom Weizen zu trennen, das heißt, den Amateursport sich dort – gegebenenfalls unter Inkaufnahme eines Eingriffs in die Medien- und Vermarktungsrechte – entfalten zu lassen, wo kein vorwiegender kommerzieller Hintergrund besteht.“ Wen er damit meint, darüber darf von jetzt an spekuliert werden. Auf jeden Fall sollten alle Lokalzeitungen die Ohren spitzen.

Ingrid lädt auf Hartplatzhelden so dolle und verbotene Dinge hoch wie das hier:

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Als sie von der Ansicht des NFV in Sachen Bildrecht erfährt, platzt ihr die Hutschnur. Den Verbänden schreibt sie, in den Blog-Kommentaren, hinter die Ohren:

Wer stellt die Fotos und Videos kostenlos zur Verfügung? Das sind Privatleute und Fußballanhänger, die sich für den Fußball engagieren. Ich als private Fotografin/Videofilmerin möchte mir aber das beste Angebot aussuchen, eine gute kostenlose Darstellung meiner „Produkte“ erreichen, die userfreundlich und einfach ist. Als Beispiel nur mal: eine Dia-Show der eingestellten Fotos zu einem Spiel gibt es auf fussball.de nur in falscher Reihenfolge. Oder ich müsste meine Fotos alle umbenennen. Will man eins downloaden, muss man wieder eine andere Funktion wählen. Ich stelle aber meine Fotos den Spielern und Anhängern zur Verfügung, entweder nur zum Anschauen oder auch zum Download. Ich habe gerade vorgestern bei einem Pokalspiel über 120 Fotos gemacht und in einem meiner vielen Fotoalben hochgeladen (ab Foto Nr. 30 = Pokalspiel). Einfach Foto anklicken und Dia-Show starten.

Ich sitze doch nicht nachts bis 4 Uhr daran, die Fotos zu bearbeiten, um damit dann die Plattform der Verbände zu refinanzieren. Die Verbände stellen sich selbst ein Bein mit ihrem Vorgehen. Zurzeit lade ich noch gelegentlich Fotos und Videos bei fussball.de hoch, wenn ich aber keine Freiheiten mehr haben sollte nach einem entsprechenden Gerichtsurteil, dann können die Verbände von mir aus sehen, woher sie Video- und Fotomaterial kostenlos für ihre Plattform bekommen.

Ein Hinweis zur Wortwahl, die sich hier und da einschleicht: „Kommerzielle Plattform“ – das soll nach Abzocke klingen. Kommerziell ist übrigens auch der Blumenladen nebenan. Und der Wurstbudenbesitzer und das Taxiunternehmen. „Kommerziell“ ist in diesem Fall die Polemik des Gegners, der offenbar nur in diesen Kategorien denken kann. Man muss ja nur mal auf fussball.de gehen, um zu erkennen, was los ist. (Im Impressum ganz oben: René Obermann, kennen Sie den?)

Wenn man sich auf den richtigen Begriff konzentriert, kommt man dem Problem auf den Grund: Wir, sei es MyHeimat, der Hannoveraner Lokalsender H1 (der in der Mail auch genannt wird) oder die Hartplatzhelden, sind private Medien. Und das ist, was stört: Privatinitiative für den Fußball. Dafür gibt es einige Beispiele, von denen ich demnächst erzählen werde. Also auf die Worte achten, sie entscheiden Kriege Prozesse. Warum statt „kommerziellen“ nicht von „voll-steuerzahlenden“ Websites reden? Angriff statt Abwehr!

Oh je, ich müsste mir dann ein anderes Twitter-Bild zulegen, denn an diesem, das mich im Jahr 2004 als Spielertrainer der SG Reiskirchen/Niederwetz beim 3:0 gegen den SV Volpertshausen zeigt und mein Stellungsspiel belegt, hätte ich keine Rechte mehr:

Libero Fritsch

Reiner Grundmann vom „Bündnis Sonntag nicht vor 17.30“ hat mir gechattet, dass zum ersten Heimspiel des SC Schaffrath in der neuen Saison rund 50 Zuschauer gekommen sind. Das ist etwas unter Durchschnitt. Bedenkt man: erstes Heimspiel, gutes Wetter, zudem einen der Favoriten zu Gast, die SG Preußen – dann ist „etwas unter Durchschnitt“ natürlich eine Enttäuschung. Hintergrund: Schalke 04 hatte am Sonntag ein Heimspiel, das Derby gegen Bochum. Grundmann, der mit der Videokamera hinter dem Preußen-Tor stand (und bei der 0:2-Niederlage leer ausging), schreibt: „Ich weiß von einigen Leuten, die sonst immer kommen, dass sie schon am frühen Nachmittag zur Arena sind. (Weiterlesen …)

Ich weiß nicht, ob man mit den Leuten vom Verband einen trinken kann. Oder ob sie aus fünf Metern ein Scheunentor treffen. (Gehe aber mal im großen und ganzen davon aus.) Reden kann man jedenfalls mit ihnen, vielleicht nicht mit allen, aber mit einigen. Reden muss man ohnehin mit jedem, ließ mein Lieblingsautor eine seiner Romanfiguren sagen. Gestern hat sich Frank Thumm, Justitiar des Württembergischen Fußballverbands, in den Kommentaren zu Wort gemeldet (Weiterlesen …)

Von diesen Darbietungen wie der gestrigen beim 2:0 in Aserbaidschan hat die Mannschaft Joachim Löws innerhalb der vergangenen zwölf Monate zu viele gezeigt, um noch an Zufall zu glauben: Das Mittelfeld leistet sich Fehlpässe, leidet an Ballverlust und übt zu wenig Druck aus auf die Gegenspieler, die Stürmer harmonieren nicht und treffen selten, der Innenverteidigung misslingt der Spielaufbau, und der zweite Außenverteidiger neben Philipp Lahm, diesmal Marcel Schäfer, zeigt Blößen. Zudem entspricht der Torwart, wer auch immer es ist, nicht dem gewohnten deutschem Standard (Weiterlesen …)

gclobes Im Fußballland Absurdistan

von Günter Clobes

Absurd ist – laut Duden – „widersinnig, dem gesunden Menschenverstand widersprechend, sinnwidrig, abwegig, sinnlos“. Der gemeine Fußballfan hat dafür in den letzten Tagen einige schöne Beispiele beobachten können.

Beginnen wir mit dem unvermeidlichen Uli Hoeneß und seiner Meinung über Mark van Bommels Check im Spiel gegen Hoffenheim. Den meint Hoeneß nicht nur mit längst tot geglaubten Scheinargumenten kleinreden zu müssen („Das ist eben Fußball – sonst müssen wir spielen wie im Mädchenpensionat“), nein, er dreht das ganze in der ihm eigenen Art von Konter gleich um und prangert den Gegner an. Er wirft den Hoffenheimern Isaac Vorsah „unsportliches Verhalten“ (will sagen: „Schwalbe“) und Sejad Salihovic Fouls vor, „die waren viel schlimmer als die von van Bommel“. Sehr abwegig, also – s.o. – absurd.

Das nächste Ding auf der nach oben offenen Skala von Absurditäten ereignete sich in Peking. Dort spielten Inter Mailand und Lazio Rom den – man glaubt es kaum – italienischen Supercup aus. Ist das dem gesunden Menschenverstand nicht widersprechend, wenn nicht sogar sinnlos, also auch absurd?

Die Krönung leistete sich aber der neue Fernsehstar am „Sky“ im Verbund mit dem DFB. Als hätten sie mitbekommen, dass die Nummer mit den neuen Anstoßzeiten nicht so ganz im Sinne der Erfinder des Fußballs (also der Amateure) ist, machen sie den unterklassigen Vereine ein ganz, ganz tolles Angebot. Sie dürfen in ihren Vereinsheimen die Sonntagsspiele zeigen! Und das alles für nur 49 Euro im Monat. Die klitzekleine Voraussetzung für dieses Angebot ist allerdings: „Die teilnehmenden Vereine führen zweimal im Jahr eine Briefwerbung mit einem Privatabo-Angebot an ihre Mitglieder durch” und sie stellen „die Mitgliedsadressen der Vereine an Sky für Mailings, unter Beachtung der Datenschutz-Richtlinien” bereit. Ist das nicht großzügig? Oder eher widersinnig – und damit zielich absurd.

Ja, das Leben im Fußballland Absurdistan ist sehr abwechslungsreich und lustig. Warten wir als Bewohner einfach mal ab. Das nächste bizarre Stück ist bestimmt schon längst in der Pipeline. Freuen wir uns drauf.

„Geldmacherei“, klagt am Telefon Joachim Künzer, Vorsitzender des FC Büdlich-Breit-Naurath, eines rheinländischen Vereins mit C-Liga-Mannschaft, über das Angebot, das der Fußballverband Rheinland allen Vereinen per E-Mail unterbreitet hat. Darin geht es um eine Rahmenvereinbarung des DFB mit dem Pay-TV-Sender Sky, die es Vereinen ermöglicht, für 49 Euro im Monat in den Vereinsheimen Live-Fußball zu zeigen. Gema-Gebühren nicht eingeschlossen. Das Angebot mag rechtens sein, ergänzt Künzer, doch moralisch und stilistisch sei es unverschämt. Zumal der DFB Vereine dazu auffordert, Werbung für Sky zu machen („zweimal im Jahr ein Privatabo-Angebot an ihre Mitglieder“).

Das Angebot enthält zudem nur die Sonntagsspiele der Ersten (15.30 und 17.30) und Zweiten Bundesliga (13.30 Uhr), also keinen Samstag, keinen Freitag, keine Champions League. „Was soll denn eigentlich damit erreicht werden?“, fragt Künzer. „Dass von unseren 50 Zuschauern am Sonntag 30 drin hocken und glotzen?“

„Die vertreten nur noch die Interessen der Großen“, fügt er an. „Und die kleinen Vereine müssen um jeden Euro betteln. Wenn wir beim Verband mal was ansprechen, dann passiert nichts.“ Jetzt fühlt er sich missbraucht: „Ich finde es verwunderlich, dass ein mit öffentlichem Geld aufgepumpter Verband zuerst den Bundesliga-Spielplan so zerstückelt, dass den Amateurvereinen die Spieler und Zuschauer weglaufen und dann Empfehlungsschreiben für ein börsennotiertes Unternehmen rausschickt und die Vereine animiert, für dieses Unternehmen auch noch zu werben.“

***

Sieht man es pragmatisch, können Vereine das Angebot nutzen, um das 17.30-Uhr-Spiel zu zeigen, um damit die Zuschauer im Vereinsheim zu halten. Vorher kann die Glotze ja ausbleiben. Ich glaube aber nicht, dass das DFB/Sky-Angebot so gemeint ist. Außerdem muss jeder Verein gut kalkulieren: Pro Saison hat er etwa 14 Heimspiele am Sonntagnachmittag (eher weniger). Im Jahr zahlt er rund 600 Euro für Sky. Macht also circa 42 Euro/Spiel. Auf jeden Fall bedenklich ist, dass Vereine verpflichtet werden sollen, Daten ihrer Mitglieder weiterzugeben. Ärgerlich ist, dass sie Werbung für ein Unternehmen machen sollen, das ihnen das Leben schwer macht. Stichwort 15.30 Uhr. Fatal ist das Signal, das der DFB sendet. Und das mein Hartplatzhelden-Kompagnon Steffen Wenzel kommentiert:

Das Angebot ist kein Entgegenkommen. Das Angebot ist eine Aufforderung zur Kapitulation. Nach dem Motto: Eure Spiele schaut eh keiner mehr, dann holt wenigstens die Leute vor den Fernseher ins Klubheim. Ist das der Sinn von Sportvereinen? Das Allerschärfste: Wir benutzen Euch zur Akquise von Sky-Kunden, zahlen aber das Porto. Handlanger des Kapitals, Melkkühe der Medien. Was hier gerade entsteht, ist der komplette Ausverkauf.

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Sky lässt meine Mail-Anfrage seit Donnerstag unbeantwortet.

Das schreibt der Westen.

Drei Anekdoten, die die Straf-Unkultur in Fußballverbänden illustrieren, sind mir jüngst zugetragen worden: 1. Holger Speier (Profil auf wkw), ehemaliger Jugendleiter des FC Burgsolms (Hessen), wurde vor zwei Jahren mit 50 Euro belegt, weil er auf einer Verbandssitzung eine flapsige Bemerkung fallen ließ („Wer lesen kann, ist im Vorteil.“), bei der der Kreisjugendwart das Gefühl hatte, sie ginge auf seine Kosten (zurecht übrigens). „Alle haben gelacht“, sagt Speier, „es war ja bloß ein Scherz.“ Daraufhin wurde er gemäß §84 der Strafordnung des Hessischen Fußballverbands des „unsportlichen Verhaltens gegenüber einem Verbandsfunktionär“ bezichtigt. Wie üblich übernahm der Verein die Strafe. Nach kurzer Diskussion, denn bei der Berufung wären 150 € Kosten angefallen. Für den Verlierer, also mit mindestens 99,5 Prozent Wahrscheinlichkeit den FC. „Vorsicht, 50 Euro!“ sei auf Tagungen inzwischen zum geflügelten (Weiterlesen …)

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